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Dr. Rock
Gast
Ich bin weiblich und Ende 20. Manchmal glaube ich, ich habe ein Herz aus Stein. Am meisten merke ich es momentan wenn ich die Nachrichten sehe. Gaza-Krieg, wieviele Tote? Juckt mich nicht. Es betrifft mich ja nicht. Oder (wenn auch nicht aktuell) Erdbeben irgendwo in Asien, hmm, dumm gelaufen. Gut, dass es in meiner Region keine Erdbeben gibt. Ich könnte noch viele Beispiele aufzählen. Andererseits interessiert es mich aber brennend wer Fußballweltmeister wird oder wann das neue Iphone kommt.
Ist das normal, kein Mitgefühl zu haben? Oder bin ich abgestumpft? Wird dieses Interesse oftmals nur geheuchelt?
Mitgefühl ist meist auf das unmittelbare Umfeld begrenzt, was auch ein wenig mit Selbstschutz zu tun haben wird, schätze ich. Denn was würde aus dir werden wenn du bei jeder Gruselmeldung in den Nachrichten in Tränen ausbrechen und mit dem Kopf vor die Wand laufen würdest? Du würdest dich selbst zugrunde richten und das Leid in der Welt auch nicht reduzieren.
Dein Mitgefühl würde sicher heftiger ausfallen wenn es durch Ereignisse ausgelöst würde, die näher bei dir stattgefunden hätten. Und wie gesagt, inzwischen finde ich das normal.
Du hast also sicher nicht unbedingt "kein Mitgefühl" sondern achtest schlichtweg auf dich selbst, wozu anderseits auch gehört, sich über Dinge freuen zu können.