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bin ich ein monster?

befaana

Mitglied
Hallo,

ich will einfach nicht mehr. Ich frage mich manchmal ob ich nicht doch ein Monster bin anstatt eines menschlichen Wesen. Man meidet mich.
Ich habe keine Freunde, nur lockere Bekanntschaften auf der Uni, von ein paar netten Online-Bekanntschaften abgesehen.
Ich werde bald 22 und würde sagen noch nie richtig gelebt zu haben.
In meiner Kindheit wurde ich gehänselt, zuhause geschlagen und man hat mir eingetrichtert ich sei dumm, ich war hochgradig übergewichtig und man hat mir oft gesagt ich solle mich am besten umbringen.
Irgendwie immer selbst motiviert doch noch das Beste aus meinem Leben zu machen.
Ich habe mein Abi bestanden, habe schon in drei verschiedenen Ländern gelebt und trotzdem hat sich an meiner Situation im Grunde nichts großartiges geändert.
Ich bin immer noch alleine. Das muss an mir liegen.
Ich fühle mich oft anders als andere. Ich drücke mich anders aus als andere in meinem Alter, kleide mich anders und wirke auch viel älter und reifer. Das heißt nicht, dass andere so unterentwickelt sind, sondern einfach ,dass ich nicht dazupasse, weil ich doch recht ernst bin.
Ich habe bereits vieles versucht, um meine Situation zu verändern.. Vereine, Sport, Studentenclubs, Sprachkurse...
Bekanntschaften schließe ich recht schnell, aber richtige Bindungen kommen sehr selten auf und wenn dann brechen sie nach einiger Zeit wieder ab.
Ich habe nun auch noch meine akademischen Leistungen schleifen lassen und mein Jahr steht auf der Kippe.
Ich merke wie ich durch meine Situation immer mehr abstumpfe und es mich inzwischen sehr anstrengt den sogenannten schönen Schein zu bewahren. Ich weiß nicht mehr was ich tun kann.
Vielleicht bin ich einfach nicht dazu geschaffen Freunde zu haben oder gar einen Freund? (à propos Freund: in Liebesdingen ist bei mir eh Hopfen und Malz verloren).
Die einzige "Beziehung" die ich hatte ist sehr flüchtig ausgefallen und hat mich in meiner Entwicklung eher zurückgesetzt bzw. mir noch mehr Komplexe auferlegt.
Ich habe mir bereits wieder in den Kopf gesetzt aktiver zu werden... zum Beispiel weitere Kurse besuchen, weitere Sachen für Studenten... Leider ist mein Studenplan auf der Uni so vollgestopft, dass mir da kaum Zeit bleibt... und am Wochenende ist man dann eh wieder alleine, weil man ja niemanden hat mit dem man etwas unternehmen könnte.
Es ist irgendwie ein Teufelskreis.
Ich müsste anfangen mit mir selbst klarzukommen das weiß ich, aber ich halte es mit mir selbst im Moment nicht aus...
Ich weiß noch nicht mal in welchem Land ich später mal leben könnte. Vielleicht bin ich einfach zu dumm für ein Auslandsstudium...
Mit 22 ist man doch schon recht alt, besonders wenn man sich insgeheim schon so fühlt als wäre man an die 40.
Entschuldigung wenn das alles ein bisschen konfus geraten ist... Ich weiß echt nicht mehr weiter.
Habe ich mein Leben vergeudet?
 

stephes

Neues Mitglied
Hallo befaana,

ich habe mich selbst frisch hier registriert, da ich mich momentan am Ende meiner Weisheiten / Kräfte / Hoffnung sehe und mit einigen Dingen, die Du schilderst, sprichst Du mir aus der Seele. Deshalb wirst Du der Grund für meinen ersten Beitrag hier... :)

Ich kenne nicht mehr von Dir, als die paar Zeilen, die Du schreibst, und ich kann Dich guten Gewissens beruhigen: Du machst definitv nicht den Eindruck, dumm zu sein, geschweige denn ein Monster! Ich kenne Akademiker, die nicht halb so gewählt und gut schreiben können, wie Du...

Ansonsten kann ich Dir leider nicht viel mehr mitgeben, als Dir zu sagen, dass diese Gefühle der Einsamkeit und des Andersseins auch mich bisher durch mein Leben verfolgen... mal stärker, mal schwächer. Und obwohl ich in meiner Kindheit glaube ich nicht halb so viel ertragen musste, wie Du, weiß ich um die Macht dessen, was man in dieser Zeit "gelernt" hat.

Warum denkst Du ist bei Dir in Sachen Liebe Hopfen und Malz verloren? Du klingst sehr bodenständig, reflektiert und wirklich nett!

Warum denkst Du, dass man mit 22 schon alt ist? Ich gebe zu, ich beginne auch manchmal, so zu denken (mit 36)... aber wenn ich ehrlich zu mir bin, ist es nie zu spät für Neues oder auch, um Versäumtes nachzuholen!

Warum fragst Du, ob Du Dein Leben vergeudet hast? Bei Deiner Vorgeschichte, die sich aus Deinen Worten erahnen lässt, hast Du mehr als viele mit ähnlichen Erlebnissen erreicht, wenn Du nur Dein Abi geschafft hast, studierst und offenbar selbstständig und mutig genug bist, alleine und sogar im Ausland zu leben!

Würde dich jetzt gerne mal in den Arm nehmen und ganz fest drücken!


Liebe Grüße,

stephes
 
S

Stieglitz

Gast
Hallo befaana,
ich habe deinen Beitrag gelesen. Du hast alles sehr genau beschrieben und ich habe den Eindruck, dass diese Gedanken nicht neu sind - zumal, dass du auch über deine schwierige Kindheit und Jugend berichtest. Ich muss sagen: Hut ab, dass du dein Leben bisher gemeistert hast, und dass du trotz all der Enttäuschungen und A***tritte vom Leben nicht aufgehört hast, nach einem besseren, glücklicheren Leben zu suchen.
Das halte ich für ein gutes Zeichen, denn Menschen, die danach suchen, wissen instinktiv, dass das Leben, wie sie es im Moment kennen, noch nicht alles ist und dass noch etwas Besseres auf sie wartet.
Gehörst du zu diesen Menschen? Oder sehe ich es falsch?

Du schreibst: "Ich müsste anfangen mit mir selbst klarzukommen das weiß ich...". Da fällt mir der Spruch von Virginia Satir ein, die schon von vielen Jahren sagte: "Zu wissen, dass Veränderng möglich ist und der Wunsch, Veränderungen vorzunehmen, dies sind die zwei große erste Schritte". Also, eigentlich würde ich fast schon sagen, das Wissen, das du hast, ist schon der erste Schritt auf dem Weg zu diesem "Klarkommen". Du bist schon auf dem Weg der Veränderung.
Du schreibst aber auch, dass du schon einiges unternommen hast und bisher noch nicht den richtigen weg gefunden hast.
Mir fallen jetzt trotzdem noch Fragen dazu ein - zum Beispiel eben nach diesem Bedürfnis, mit dir selbst klar zu kommen. Was wäre dann genau anders? Oder danach, wie du es geschafft hast, die Hoffnung trotz aller rückschläge nicht aufzugeben, was half dir dabei?
Du schreibst aber auch, dass du schon einiges unternommen hast und bisher noch nicht den richtigen weg gefunden hast - da fällt mir die Frage danach ein, woran du als erstes merken würdest, wenn du vollkommen im Klaren mit dir wärst... Die Antworten würden möglicherweise ein Wegweiser sein, wie du die Sache Schritt für Schritt angehen könntest.
Aber möglicherweise würde das alles zu weit vom Thema abweichen und den Rahmen hier sprengen.

P.S. Mir fällt gerade auf, ich habe so viel geschrieben - alles ziemlich chaotisch! :-D - und eines habe ich in diesem Posting nicht gemacht: deine Frage danach, ob du "ein Monster bist" habe ich nicht beantwortet. Aber ich hoffe, meine Antwort hat dich trotzdem nicht enttäuscht - auch wenn sie deine Frage nicht mit einem "ja" oder "nein" beantwortet.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, befaana,

hast Du Dein Leben vergeudet? Bist Du ein Monster?
Die Antwort hängt von der „Brille“ ab, die der Antwortende aufgesetzt hat. Es sieht so aus, als ob Du eine recht negative Brille aufgesetzt hast.
Aber andererseits könnte es sein, dass Du Komplimente fischen möchtest. Andere, die Leser, sollen Dir schreiben: „Neeeeeeeein, natürlich nicht.“

Was mir in Deiner Beschreibung fehlt, ist der Ausdruck von Dankbarkeit für all das Gute und Schöne, was Du sicherlich auch erlebt hast. Ich kann mir vorstellen, dass es anderen schwerfällt, bei Dir anzukommen. Du schreibst hier nur negativ über Deine Vergangenheit. Dabei gibt es viele Menschen, die so schlimme Erlebnisse hatten, dass sie niemals mehr wieder richtig gesund werden.

Wenn Du aus Bekanntschaften gute Freundschaften machen möchtest, solltest Du Gutes und Positives erkennen und anbieten können. Wer über sein Leben nur schlecht redet, überall nur Probleme sieht, sich selbst (und vielleicht auch andere Menschen) negativ beurteilt, wirkt nicht sehr attraktiv.

Ich vermute: Wenn Du in Deiner Vergangenheit so wenig Gutes erlebt hast, würdest Du heute nicht das Können haben, welches Du hast, nicht dort stehen, wo Du stehst.
Kann man es Dir recht machen?

Sich selbst runterputzen, um positive Rückmeldungen zu erhalten, ist selten eine gute Methode.

Betrachte sympathische Bekanntschaften als kleine zarte Pflänzchen, die sorgsam gepflegt werden wollen. Kleine Pflänzchen wollen nicht mit Wasser totgeschüttet werden, aber auch nicht vertrocknen. Nicht der ist ein guter Gärtner, der von sich selbst sagt, dass er kein guter Gärtner ist, sondern der, der sensibel beobachtet und sich lösungsorientiert verhält. Zum lösungsorientierten Verhalten gehört das Erkennen, was an dem anderen sympathisch ist, was er gut macht und was er benötigt, was ihm wichtig ist. Und das solltest Du in Gesprächen in den Vordergrund stellen und nicht irgendein akademisch klingendes blabla. Wirst Du in dieser Weise zum „Profi“, dann wirst Du auch erleben, dass so manches Pflänzchen nicht eingeht, sondern sich auch zu einer schönen und guten Freundschaft entwickelt.

Hast Du bis jetzt noch nicht richtig gelebt? Was Dein Leben als Gärtner betrifft, sicherlich. Aber da Du noch sehr jung bist, stehen Dir noch alle Türen offen.

LG, Nordrheiner
 

Pandoralight

Mitglied
Hallo befaana,

ich glaube was dir am meisten zusetzt ist dieses "Ideale Schönheitsbild" von einer Frau. Es fällt dir nur sehr schwer dich selbst zu akzeptieren und du hast die Hoffnung verloren jemals wieder einen Freund zu finden? Bei mir ist die selbe Denkweise, nur dass ich nicht denke das ich dick bin. Ansonsten denke ich auch von mir das ich ein hoffnungsloser Fall bin was Beziehung angeht und ich bin genauso alt wie du. Das du denkst das du "viel reifer und älter wirkst" nun ja ich kann jetzt nur von mir reden. Also ich denke schon ziemlich weit für mein Alter nur mein Verhalten ist verdammt kindisch ^^, doch auch sehr direkt, hey mal etwas das mir an mir gefällt -.- Okay nun zu dir.
Ich glaube zu wissen was dir fehlt und das nennt sich: Anerkennung und Liebe. Du sehnst dich regelrecht danach und meinst deinem Umfeld nicht gerecht werden zu können. Dabei vergisst du das jeder sich sein Umfeld mit den Gedanken und Taten selbst gestaltet. Es beginnt alles im Kopf ;-). Wenn du deine Denkweise langsam im Winkel drehst schaffst du es dich davon zu lösen und erkennst was du für einen tollen Körper hast und was du damit anstellen kannst! Einfach laufen hilft schon. Geh spazieren nach dem lernen oder laufe einen größeren Teil deiner Strecke zur Uni anstatt die nächste S-Bahn zu nehmen. Das fällt dir bestimmt alles auch ein wenn du es zulässt das dein innerer Kritiker endlich mal die Klappe hält den das bist nicht DU
Ich wünsch dir ganz viel Erfolg auf deiner Reise ins Unterbewusstsein und drücke die Daumen
 

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