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Bin ich dumm?

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G

Gelöscht 55145

Gast
Ich weiß es auch nicht so wirklich, was man am besten macht.
Ich persönlich fände es halt wichtig sich seiner "Schwächen" bewusst zu werden und das dann auch zu kommunizieren, damit dein Gegenüber versteht, dass eben bestimmte Sachen einfach so bei dir sind und nicht erwartet wird, dass du das dann schaffst. Ich finde das brutal, wenn man so viel investiert, aber es einem so unendlich schwerfällt da mitzuhalten. Man muss in gewisser Weise herausfinden, wie man mit seinen Schwächen ein für sich gutes Leben arrangieren kann. Und man sollte sich dessen bewusst sein, dass man nicht mit anderen immer so mithalten kann, egal wie viel Mühe man sich da gibt.
 
C

Custodius

Gast
Deine Beschreibung von dir selbst wird wohl auf viele Menschen so zutreffen, von denen viel erwartet wird. Und alleine deine fehlerfreie Schreibweise zeigt schon, dass du nicht 'dumm' bist.
Und nur wegen eines schlechten Schulabschlusses seine eigene Intelligenz in Frage zu stellen, ist übertrieben, weil gute Noten eher eine Sache des Fleißes, als der Intelligenz sind.

In meinen Augen kennst du schlicht und einfach deine eigenen Stärken und Schwächen nicht wirklich und machst jeden Tag genau die Tätigkeiten, die dir nicht liegen, einfach weil es von dir erwartet wird, und das zerrt an deinem Selbstbewusstsein.

Und keine Sorge, es gibt Leute, welche die reinsten Chaoten sind, ständig alles vergessen, sich ungeschickt anstellen und dann trotzdem richtig erfolgreich im Leben sein können. Auf der anderen Seite gibt es sehr gut durchorganisierte Menschen, deren Tagesablauf bis auf die letzte Minute durchgeplant ist, die aber trotzdem die reinsten Pechvögel sind und nirgends Erfolg haben. Habe ich alles schon gesehen.
 
G

Gelöscht 120907

Gast
Och, wer so schön und verständlich schreiben kann wie du ist mit Sicherheit nicht dumm. Gutes schreiben nämlich ist keine einfache Sache. Und was deine Langsamkeit anbelangt. Wenn keine körperliche Gründe dagegen sprechen kann man ja auch schneller werden.
 

who_are_u

Mitglied
Danke für eure Antworten!

Erst einmal @Odysseus

Ich finde es einerseits nett, dass du versuchst, meine Schwächen schön zu reden. Doch deine Sichtweise finde ich nicht ganz realistisch.
Ja, ich war gut in Latein, aber die Sprache hat wenig mit logischem Denken zu tun. In meiner Klasse hat man mich runtergemacht, weil ich nichts so richtig konnte und Latein ein Fach sei, wo man nur auswendig lernen müsse. Das wurde kein bisschen geschätzt. Daher habe ich diese Leistung auch als wertlos erachtet.
Mathe musste ich leider bis zur 12. Jahrgangsstufe durchziehen, aber da ich nur Bahnhof verstand, handelte ich mir entsprechende Defizite durch die Klausuren ein. Kein Thema in der Oberstufe habe ich verstanden.
Ich bin natürlich keine Heilerziehungspflegerin. Diese Ausbildung hätte ich mir niemals zugetraut. Es wäre allerdings schön, denn man verdient nicht schlecht. Ich bin nur eine Sozialassistentin. Die Ausbildung war nicht sehr anspruchsvoll, und ich unterstütze die Heilerziehungspfleger lediglich. Der Umgang mit den behinderten Menschen gefällt mir auch, aber manchmal stoße ich da echt an Grenzen.
Du hast mich nach Diagnosen gefragt. Vor ein paar Jahren wurde bei mir Epilepsie diagnostiziert, in Form von Aussetzern im Bewusstsein, ohne Krampfanfälle. Ich habe der Diagnose nicht vertraut und bin daher zu einem anderen Neurologen gegangen. Der meinte nach den Untersuchungen, dass bei mir "nur" eine Angststörung vorliege. Aber langsam und unkonzentriert wegen Ängsten? Das kam mir auch komisch vor und ich hakte die Sache einfach ab.

@ FridaySun

Die Liste von möglichen Diagnosen, die du aufgeführt hast, finde ich gar nicht so abwegig.
Ich könnte mir vorstellen, dass zumindest in leichter Form eine Dyskalkulie bei mir vorliegt. Ich habe einfach keinen Zugang zu Zahlen und schon mal gar nicht zu abstrakteren Dingen wie Algebra, Geometrie und Vektorenrechnung. In der Maßnahme vom Jobcenter fielen mir ja schon Prozentrechnen und Dreissatz schwer - wie gesagt Niveau der 6. Klasse. Alle Teilnehmer im Kurs hatten natürlich eine Eins in der Klassenarbeit. Meine Drei war schon peinlich.
Der Begriff "Dyspraxie" sagte mir nichts. Nachdem ich mir etwas dazu durchgelesen habe, denke ich, auch das könnte auf mich zutreffen. Ich hatte schon immer Probleme mit der Feinmotorik und Koordinationsstörungen. Wie schafft man es, beim Limbo seinen Körper unter einer Stange hindurchzubewegen, ein Rad zu schlagen oder beim Schwimmen beide Beine synchron zu bewegen? Für mich unbegreiflich!

@ die Anderen, die sich so bemüht haben mit ihren Anworten

Leider ist die Langsamkeit allein schon ein großes Handicap in der heutigen Arbeitswelt. Man bezeichnet mich als "gemütlich" und "behäbig", was ich gar nicht sein möchte. Es kommt auch nicht dadurch zustande, dass ich permanent Angst vor Fehlern habe und deswegen alles genau kontrolliere. Nein, ich bin in allen Lebensbereichen so langsam, auch im Haushalt oder wenn ich im Bad bin.
Ich habe mich selbst erschrocken, als ich mir am Wochenende Fotos von mir als Kind angeguckt habe. Auf einem Foto sitze ich bei Verwandten mit ein paar Kindern beim Kuchenessen am Tisch. Die anderen gucken interessiert, während ich mit geschlossenen Augen und im Stuhl weit nach hinten gelehnt dasitze. Kein Wunder, dass ich schon als Kind träge und lahm gewirkt habe.
Ich danke euch für die Ratschläge, was ich beruflich machen könnte, denn als Sozialassistentin werde ich mit Sicherheit in ein paar Jahren nicht mehr arbeiten. Einen handwerklichen Beruf schließe ich definitiv aus. Ich verrichte zwar gern gröbere Arbeiten, bin aber im Grunde sehr ungeschickt. Die Spachtelarbeit auf meinem Balkon hat mir zwar großen Spaß gemacht, aber da muss man nicht geschickt sein. In meiner Wohnung habe ich schon kleinere Flächen mal beigestrichen, aber an größere Flächen traue ich mich nicht so ran. Beruflich wäre das sicherlich auch schwierig, weil ich eben so langsam bin. Ebenso sieht es mit einer Tätigkeit als Haushälterin aus. Ich habe eine Freundin, dir mir mal innerhalb einer Stunde alle 5 Fenster in meiner Wohnung blitzblank geputzt hat. Ich hingegen brauche schon für ein Fenster 20 Min. Bügeln ist noch viel schlimmer.
Als Kind hatte ich mal die Vorstellung, Schriftstellerin zu werden. Doch realistisch betrachtet ist es sehr schwer, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Da muss man schon etwas wirklich Interessantes rausbringen, und die Fantasie habe ich nicht. Mir würde auch die Geduld fehlen, lange Zeit an etwas dranzubleiben.

Ich habe mir die Arbeit mit Behinderten als ideal für mich vorgestellt. Es gibt viele interessante Momente und wird nie langweilig. Ich bin gut zu den Menschen, nur habe ich nie damit gerechnet, dass sie so unberechenbar werden können. Ein Mann im Heim hat mir schon mal mit Handgreiflichkeiten gedroht. Ebenso kann ich mit Tobsuchtsanfällen nur schwer umgehen. Dazu noch ein Team, dass nicht richtig hinter mir steht und mir einfach nur sagt, ich müsse zeigen, wer der Herr im Haus ist.

Ich weiß nicht so richtig, wie es weitergehen soll. Manchmal habe ich Angst, in einer Behindertenwerkstatt zu landen.
Ich würde dir raten vllt mal eine Diagnostik auf AD(H)S zu machen. Lediglich eine Angststörung kann es wohl kaum sein und Komorbidäten wie Angststörung, Depressionen und noch einige andere Punkte könnten von einer undiagnostizierten ADHS kommen.

Vielleicht hast du den hypoaktiven Typus - ich selbst kann sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst - mir ging und geht es momentan nicht viel anders. Ich selbst war auch keine besonders engagierte/gute Schülerin und bekam dafür genügend Kritik. Ich sei schlichtweg faul, unmotiviert, immer unter meinen Leistungen. Schule fand ich irgendwann nur noch sinnlos, ich hab zwar mitgemacht- mich aber oft gefragt warum überhaupt? Oft war ich auch unaufmerksam, das typische Träumerle was viel lieber nur malt und in seinem Gedanken versingt. Ich habe auch Abitur, fühle mich aber ähnlich wie du - überhaupt nicht schlau, obwohl es ja schon eine Leistung war - z.B auch Mathe zu bestehen. Ganz blöd bin ich nicht, aber mein Selbstwertgefühl hat durch die Schulzeit massiv gelitten. Keine Seltenheit bei unentdecktem ADHD in der Kindheit - Mädchen fallen da auch weniger auf - sie sind nicht die typsichen Zappelphilips.

Langsamkeit und Unaufmerksamkeit kommen leider wirklich nie gut an. Wie gesagt, mich hat man als faul und uninteressiert abgestempelt. Habe leider dadurch bzw. Durch Mobbing, es gelernt mich selbst zu hassen. Ich weiß nicht um meine Stärken bzw. Schwächen und deshalb hoffe ich sehr auf eine Diagnose bzw. Hilfe durch Hausarzt/Therapie/Reha.
Habe durch einen Umweg vor 5 Jahren Arbeit gefunden bzw. Auch zwei Ausbildungen abgeschlossen, aber so richtig happy oder selbstbewusster wurde ich nicht. Zumal mein Umfeld mir oft vorgeworfen habe, dass ich nichts auf die Reihe bekomme und warum ich denn nur in einem Laden stehe obwohl ich Abitur habe... Sobald ich "frei" auf dem Arbeitsmarkt war, kamen die Ängste, die Depressionen und ganz schlimm... die schwarzen Gedanken. Wenn ich in Ausbildung war, ging es mir besser, weil es da geregelte Abläufe/Zeiten gab, bzw. Auch Kontakte zu anderen Menschen die ich im Privaten kaum mehr habe.

In eine Behindertenwerkstatt musst du keinesfalls - es gibt sicher andere Arbeitsstellen wo du dich gut einbringen könntest. Ich glaube der Drang dich selbst nieder zu machen ist tief in dir verwurzelt, aber es gibt sicher einen Platz für dich. Und wenn es nichts mit Behinderten oder im Sozialen ist, dann vielleicht wo anders. Wo es vielleicht auch mehr um Qualität als Quanität/Schnelligkeit geht.
 
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