Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Billigklamotten

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Was Deutschland treibt mit den Altkleiderkammern ist auch nicht wirklich gerecht. Es werden Tonnen von alten Kleidern nach Rumänien/Bulgarien exportiert und dort als Brennstoff verkauft.
Das.... konnte ich nicht glauben - und hab mal geprüft ob es sich rechnet.

Ausgehend vom spezifischen Gewicht von Altkleidern kann ein Sattelschlepper vollgepackt rund 23 Tonnen laden, um sie nach Rumänien zu bringen.
An Diesel kostet dies rund 3 Cent je kg.( nur Hinweg)
Ankaufpreise in D für Altkleider liegen bei rund einem Euro, daher kann der Verkauf in Rumänien nicht unter 1,03Euro je kg liegen.
Heizöl kostet dort etwa 1,18€/l.
Setze ich den Heizwert von Heizöl ins Verhältnis zu dem von Altkleidergemisch, so heizt Heizöl mit 11,3 kWh/kg ,Altkleider heizen mit rund 8,2 kWh/kg.
118Cent Heizöl je Liter sind 138Cent je Kilogramm Heizöl.

Jede kwH Heizöl kostet also 12,28 Cent
Jede kWh Altkleidergemisch kostet also schon 12,56 Cent, ohne weitere Transportnebenkosten wie Löhne etc

Fazit:
Wirtschaftlich gesehen könnten Rumänen deutlich billiger mit Heizöl als mit Klamotten heizen.
 
Also ich würde zwar nicht unbedingt sagen, dass es mir egal wäre, dass Menschen ausgebeutet werden, aber der Tierschutz ist mir wichtiger.

Es kommt auch immer drauf an, ob man finanziell in der Lage ist, wertige Sachen zu kaufen. Ich würde zu Trigema greifen, da wirklich hier im Land produziert wird und es sich um beste Qualität handelt und Mitarbeiter fair bezahlt werden.
 
Aloha zusammen,


Schlimm ist das durch das Outsourcing in den 90-iger Jahren die gesamte Textilindustrie abgewandert ist aus Deutschland - meistens in günstige Entwicklungsländer/Dritte Welt Länder. Natürlich BWL bedacht, Personal-, Lohn,- Produktionskosten gering zu halten. Oftmals liest man dann nebenbei eine Schlagzeile: In Indien ist in einem herstellenden Betrieb zu einem Brand gekommen, aufgrund unzureichendem Brandschutz kamen Menschen ums Leben. Auch Kinderarbeit ist in diesem Bereich mehr als die Regel. Arbeitsschutz wird kaum bis gar nicht eingehalten. Naomi Klein hat damals ein sehr gutes Buch geschrieben gehabt: No Logo und beschreibt hier die Prozesse der Globalisierung um Marktmacht und deren Folgen.

Was Deutschland treibt mit den Altkleiderkammern ist auch nicht wirklich gerecht. Es werden Tonnen von alten Kleidern nach Rumänien/Bulgarien exportiert und dort als Brennstoff verkauft. Die Kleidung ist ein Chemielabor und setzt beim Verbrennen neben dem bekannten C0² noch viele andere Giftstoffe frei. Die armen Menschen stehen um eine Metalltonne in einer Hütte und schmeißen unzählige Kleidungsstücke ( fast fashion) ins Feuer - und ja sie atmen dabei die Verbrennungsdämpfe mit ein.

Früher gab es auf den Märkten vier Jahreszeiten - heute wird wöchentlich eine neue Kollektion heraus gebracht- von vielen Modelabel. Instagram und andere soziale Kanäle beeinflussen somit die jüngere Generationen vehement, was man tragen muss um ein " Influencer" zu sein. Dementsprechend landet die Kleidung in den Kleiderkammern und wird an ärmere Weltländer verkauft.

Weitere Probleme der Anbau Baumwolle:
Nehmen wir mal ein fiktives Shirt der Marke YX: Die Baumwolle wird in Bangladesch oder Indien angebaut, dafür wird genverändertes Saatgut eingesetzt, dies benötigt ausreichend Bewässerung und Pflanzenschutzmittel ( Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden). Die Baumwolle wird 20- mal besprüht damit und kontaminiert vielerorts Flüsse, Seen und Grundwasser. Durch künstliche Bewässerung versalzen die Böden und führen zu einem Rückgang der Erträge. Zudem versickert das lebenswichtige Grundwasser! Viele Menschen werden von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Die armen Bauern können sich diesen Anbau nicht leisten und begehen oftmals Selbstmord mit Pestiziden. Die Gewinner sind die multinationalen Konzerne.

Verarbeitung der Baumwolle
Nach den Abbau geht die Baumwolle in die Textilproduktion über und wird behandelt mit: Kunstharze, Halogene, Weichmacher und Schwermetalle, sowie rund 4.000 Farbstoffe. Danach werden diese Giftstoffe herausgewaschen. Für ein Kilo Garn werden circa 60 Liter Wasser benötigt, die Folgen: das industrielle Abwasser steigt und landet im nachbarlichen Fluss....

Die Menschen in der Textilindustrie
Die Sicherheitsauflagen sind nicht vorhanden, bzw. werden überhaupt nicht konsequent überprüft. Die Arbeiterinnen und Arbeiter kommen tagtäglich mit dem Chemiecocktail ungeschützt in Kontakt.
Die Arbeitsbedingungen der Näherinnen sind skandalös: 15 Stunden arbeiten an 6 Tagen die Woche. Der Lohn ein Witz: 30 Euro pro Monat. Massive Verletzungen der Menschen - und Arbeitsrechte finden hier statt, dieser Grund allein sollte viele Menschen zum Umdenken bewegen. Was du nicht willst was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.

Amazon - Neuware landet direkt auf dem Müll.
Verschiedene Reportagen haben aufgedeckt, dass bestellte Kleidung die zurück gesendet wurde ( mit GPS) in Mülldeponien landet. Soviel zum Märchen: Wachstum hilft allen....eher ist der richtige Ansatz: Viel Wachstum zerstört unsere Natur.


Ich bin daher eine Anhängerin von Second Hand und selbstgestrickten Sachen geworden. Außerdem ist mir Minimalismus lieber als Massenware. Gute Marken sind unter anderen: Dillinger, People Tree, Armedangels, Bleed, Patagonia, Alma&Lovis, Lanius, Maas, Green Cotton, Recolution, Hess Natur. Etwas teurer, aber wenn man den Konsum einschränkt, durchaus finanzierbar. Gute Kleidung hat auch ein Ökosiegel wie: IVN Best oder GOTS Siegel. Oftmals gibt es auch Tauschbörsen, finde ich auch einen guten Ansatz um das Problem vom Kern her anzugehen. Auch alternative Stoffe zum Einsatz von Baumwolle sind denkbar: Hanf, Leinen, Lyocell oder Modal.

LG Natalie

Hinzukommt noch der Ausverkauf von Ackerflächen in der BRD.
KIK zb. ist hier eine große Nummer mit 20.000ha.
Durch ihr agieren treiben sie die Pacht und Kaufpreise je Hektar so hoch das sich der normale Landwirt eine Betriebsvergrößerung durch Ackerflächenzuwachs nicht mehr leisten kann.
Folge Hofschließung.
 
Also ich würde zwar nicht unbedingt sagen, dass es mir egal wäre, dass Menschen ausgebeutet werden, aber der Tierschutz ist mir wichtiger.

Es kommt auch immer drauf an, ob man finanziell in der Lage ist, wertige Sachen zu kaufen. Ich würde zu Trigema greifen, da wirklich hier im Land produziert wird und es sich um beste Qualität handelt und Mitarbeiter fair bezahlt werden.

Dann hast du dich mit Trigema noch nicht befasst.
 
Trigema taugt auch designtechnisch leider hauptsächlich fürs Sofa. Da sie in Deutschland produzieren, müssen sie eben woanders sparen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben