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Billigklamotten

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Meine Freundin nutzt immer die Tauschbörse. Was der eine nicht mehr will, trägt dann der andere.
Gibt bei uns auch nen Tauschladen. Gute Sache, finde ich.
 

Hallo Gelöscht 121443,

schau mal hier: Billigklamotten. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Ich kaufe relativ wenig und dann meist teuer, weil die Qualität besser ist und die Dinge lang halten.

Second Hand kommt bei mir bei Kleidung nicht ins Haus, ich trage keine Sachen die andere Menschen schon anhatten. Da fühle ich mich mehr als unwohl.

Ich sehe es nicht ganz so kritisch, durch unseren Konsum sichern wir dort Arbeitsplätze. Sicherlich wird da viel ausgebeutet. Als zu Corona Zeiten aber die Welt und der Handel eine Zeit lang stillstanden ging es den Menschen in Indien beispielsweise bedeutend schlechter weil sie KEINEN Lohn hatten. Man hoffte möglichst schnell wieder arbeiten zu können. Diesen (schlechten) Lohn sichern wir durch unseren Konsum.
 
Aber euch ist schon klar, was die Abwanderung der Textilindustrie aus der 1. in die 3. Welt bedeutet?

Dass man in Zentraleuropa kaum noch gewinnbringend Textilien herstellen kann, sollte jedem Kaufmann im ersten Lehrjahr sofort einleuchtend. Bestenfalls gingen noch Spezialwaren (Workwear) und wirklich sehr hochwertige Sachen.

Dass die Textilindustrie eines der Hauptstandbeine der beginnenden Industrialisierung (=Aufschwung) in den 3. Weltländern ist (Bangladesch wurde bereits genannt) scheint hier auch niemanden sonderlich zu interessieren. Natürlich sind potentielle Kinderarbeit und extrem harte Bedingungen scheiße, die Alternative in diesen Ländern wäre jedoch schlichtweg und einfach nicht selten der Hungertod.

Diese globalen Gefüge, welche hier scheinbar durch Kinderaugen betrachtet werden sollen, sind tatsächlich extrem komplex.

Sowohl der Abzug als auch die Anpassung der Textilindustrie in den 3. Weltländern an westliche Standards hätte für die Menschen dort fatale Folgen. Das sollte man nicht vergessen.
Engagiert man sich in ensprechenden Projekten vor Ort, ist es oft die einfache Bevölkerung, die einem die größten Widerstände in den Weg legt, da sie den minimalen Wohlstand verteidigen möchte. Ich empfehle hier eigene Erfahrungen in diesen Ländern zu sammeln, statt einfach das nachzukauen, was die Presse einem serviert.
Dabei sind die angeprangerten Missstände keineswegs falsch inklusive der verheerenden, immer wieder aufkommenden Unfälle und der Umweltschäden.
Doch sie repräsentieren nur die eine Seite der Medaille, welche wir im Westen nur zu gerne sehen möchten.
Ein Blick zurück in die eigene Geschichte der Industrialisierung wäre hier vielleicht hilfreicher. Die heute hier geltenden Standards in Umweltschutz und Arbeitsrecht waren ein fast 200jähriger Prozess, welcher ebenfalls unter katastrophalen Bedingungen mit Kinderarbeit in englischen Kohlegruben seinen Anfang nahm. Dabei waren die Entbehrungen der vorhergehenden Generation meist Basis für höheren Wohlstand und damit einhergehenden Steigerungen der Standards für die folgende Generation. Vor diesem extrem langen westlichen Lernprozess wirken die hier vorgebrachten Forderungen nicht nur naiv sondern teils sogar arrogant.

Aber diese Tatsachen bleiben bei der heutigen, inflationären Moralschwemme gerne mal außen vor.

Daher verzichte ich auch auf jegliche Thematisierung / Rechtfertigung bezüglich meines eigenen Textilkonsums in meinem Beitrag mit voller Absicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte etwas in die Runde werfen: Mir fehlt bei dem Thema immer das Bewusstsein dafür, dass es eben auch in Europa/Deutschland "arme" Leute gibt. Second Hand schön und gut, aber dann muss es ja auch genügend Leute/Läden geben, die zum Bedarfszeitpunkt (ja, solche Leute kaufen dann auch zum Bedarfszeitpunkt...) entsprechend anbieten. Und ne warme gebrauchte Markenjacke ist sicher teils noch teurer als ne schnell verfügbare billige als Beispiel.
 
Teure (Neu-) Klamotten kann ich mir gar nicht leisten. Wenn ich neu kauf, dann muss es leider billig sein, weil ich mir was anderes nicht leisten kann. Da kann ich nicht danach schauen, wie und wo das produziert wurde. Dafür trage ich die Sachen dann aber auch, bis die wirklich hin sind. Aber meistens kauf ich Klamotten (bis auf Unterwäsche und Socken) secondhand beim DRK-Shop. Da sind oft sogar Sachen bei, die noch nie getragen wurden. Auch Gardinen, Tisch- und Bettwäsche kauf ich secondhand.

Ich find's übrigens echt blöd, wenn Leute, die es aus finanzieller Hinsicht nicht bräuchten, secondhand kaufen. Dann bleibt nämlich immer weniger für die Menschen übrig, die wirklich drauf angewiesen sind.
 
Das große Problem ist, das wir uns nicht bewusst sind unter welchen Bedingen diese Kleidung hergestellt wird und was für einen Weg ein Teil zurücklegt bis es bei uns im Laden hängt.

Für Konzerne ist es nur wichtig jedes Jahr mehr Gewinne einzufahren.
Dank der Globalisierung wird alles ins Ausland verlagert. Weniger Steuern, niedrige Löhne, kein Arbeitsrecht/schutz, keine sozialen Abgaben und keine Vorgaben und Regeln bei der Schadstoffregulierung.
Durch diese Kosteneinsparungen ist natürlich die Konkurrenz groß und das spiegelt sich letztendlich im Preis.

Ob es Smartphones, Lebensmittel oder Bekleidung ist bleibt gleich.
Hat man seine Marke auf dem Markt etabliert, verlangt man für sein billig produziertes Produkt mehr Geld. Der Rest unterbietet sich bis zur Schmerzgrenze.

Meiner Meinung nach ist auch hier der Übeltäter die Globalisierung und die Freie Marktwirtschaft. Mensch und Natur wird verheizt ohne mit der Wimper zu zucken.

Die Überproduktion und ständige Verfügbarkeit führt dazu das man seine Sachen nicht mehr pflegt, gibt ja genug Nachschub und kostet nicht viel.

Sehr interessant ist das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=C7TbmhPL83I&ab_channel=Quarks

Ich für meinen Teil kaufe mir nur Sachen die ich auch wirklich trage und benötige, gehe sorgsam mit meiner Kleidung und allen anderen Sachen um. Wenn in meinem Freundeskreis jemand seinen Kleiderschrank ausmistet dreht die ausrangierte Kleidung erstmal eine Runde durch den Freundeskreis.
 
Habt ihr Möglichkeiten gefunden, "faire Mode" zu finden?

Ja, hat aber gedauert, und so richtig Bewegung kam da in meinen Augen erst in den letzten Jahren 'rein (dass die Sachen nicht mehr automatisch "selbstgefilzt" aussahen, wenn sie wirklich fair hergestellt worden sind):
Wir kaufen öfter bei memolife.de, Melawear, Living Crafts, Trigema, Manomama in Augsburg, Deerberg und Second Hand; es gibt noch viel mehr Marken, die verlässlich unter Fair Trade-Bedingungen produzieren, einige sind mir i.d.R. leider zu teuer, auch wenn die Qualität sicher stimmt (Armed Angels, Bleed, Hess Natur, Maas,...).

Achtung: Nicht immer, wenn in China produziert wird, ist das inzwischen automatisch mit Billiglohn und Ausbeutung gleichzusetzen - einige Firmen arbeiten so eng mit chinesischen Herstellern zusammen und überprüfen vor Ort persönlich die Arbeitsbedingungen (unangekündigt - wichtig), dass man auch hier zuverlässige Angaben zur Produktion finden kann. (Einen interessanten Artikel dazu, wenn auch nicht auf Kleidung, sondern auf Trinkfaschen bezogen, findet man hier).

Viele Outdoor-Marken sind inzwischen (oder schon lange) auf Fairtrade umgestiegen bzw. haben Nachhaltigkeit oben angestellt, Vaude z.B. ist einer der Vorreiter. Woolpower aus Schweden produziert komplett in Schweden, und die Sachen halten ewig.

Eine sehr informative Website zu kritischem Konsum von Lebensmitteln, Kleidung und Spielzeug finde ich diese hier; dort habe ich mir vor einer Weile auch einen Wegweiser durch das Label-Labyrinth bestellt, bei dem ich noch einiges gelernt habe, auch wenn ich mich schon seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema befasse. Dort kommt auch das Thema Audits bei den Zulieferern zur Sprache.

Viel Spaß beim Shoppen 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das auch erst während Corona so richtig wahr genommen. Den Begriff "Fast Fashion" kannte ich bis dahin nicht und habe mir auch nie den Kopf darüber gemacht. Ich habe nicht so viele Klamotten und die trage ich dann meistens 2 Saison.
Aber meine Schwester die kauft öfters in derartigen Läden ein und sie trägt die Sachen wirklich oft nur 2 Monate lang und dann kauft sie wieder was Neues. Vor allem weil diese Klamotten recht billig sind.
 
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