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Beziehung zerstört

einsameKirsche

Mitglied
Hallo, ich schreib nun mal, da ich nicht mehr weiter weiss grade. im Oktober bin ich von Stuttgart nach Bochum gezogen der Liebe wegen. Tja und nun ist es so, dass er sagte, er könne nicht mehr, da ich einfach nur Theater mache. Ich nörgel ständig an ihm rum, find alles scheiße, hab schlechte Laune, mach Stress - und dabei liebe ich ihn doch. Ich weiss nicht, warum ich das mache. Teilweise flipp ich wegen nichts so aus, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle hab. Bei meinem EX war es schon so und jetzt ist es wieder so und ich will doch einfach nur glücklich sein. Was kann ich tun und wie kann ich meine Beziehung retten?
 
S

soulfire

Gast
was ist denn an der jetzigen Situation vergleichbar mit der Situation mit deinem Ex?
Wo liegt der gemeinsame Kern?
Vielleicht bringt dich das auf die richtige Spur?
 

einsameKirsche

Mitglied
hey, danke an euch fürs Zuhören ;)
Ja, also, vergleichbar mit meinem Ex sind die Vorwürfe, die ich mache. Ich glaube, ich reflektier meine eigenen Schwächen. Sowas wie, er würde nix auf die Reihe kriegen, er wär ne D******* (also aus Putzen bezogen), er würde mich ja gar nicht lieben, alles wär wichtiger als ich usw... gut, klingt nicht soo schlimm, aber wenn das täglich der Fall ist... und dass mir langweilig wär, dass wir nie was machen würden, alle würden ne glückliche Beziehung führen, nur wir nicht... ich könnt noch weitermachen. Das schaukelt sich dann oft so hoch, dass ich heule, wegrenne, schreie, keine Ahnung. Und es muss manchmal noch nichtmal nen Grund geben, dann fang ich einfach mit irgendwas an, weil irgendwas in mir hoch kommt. Ich fühle starke Aggressionen und so ne Art "Ausgeliefertsein". Ich bin sehr eifersüchtig auf alles und jeden (Family etc.) - jetzt natürlich noch mehr, da ich allein hierher gezogen bin.
Ich fühl mich als Versager, denk alle sind besser als ich. Ich muss dazu sagen, diese Gedanken hatte ich schon in der Pupertät, damals hab ich mich zurückgezogen, viel mit meiner Mutter gestritten usw. Aber diese Phase ist nie wirklich vorüber gegangen. Als ich noch jünger war, war ich mir dessen evtl. nicht so bewusst. Aber im Nachhinein... Anfang 20 hatte ich dann ne richtig beschissene Beziehung, mit Lügen, Geld usw. Muss dazu sagen, hatte einige Jahre starke Neurodermitis, wo ich mich wieder sehr zurückgezogen hatte. Dann kam mein Ex, nach zwei Jahren Schluss, nun kam er, ich weggezogen und nu sitz ich hier, ihn vergrault, aber diesmal will ich was ändern, geht so nicht mehr. Beim nächsten wirds wieder genauso sein. Ich will einfach nur "normal" sein, ohne negative Gedanken, die ich ständig mit mir rum trage. Ich hab selbst die Nase voll von mir. Und erst jetzt wird mir eig richtig bewusst, dass ich hier die "blöde" bin. Dass es gar nicht an den Männern oder anderen liegt, sondern an mir und meinem Verhalten.
Soviel erst mal dazu :(
danke an euch
 
B

Blues

Gast
Hallo einsameKirsche

Du hast einen wichtigen Schritt gemacht, in dem du erkannt hast, dass es stark an dir liegt. Du musst dich ändern, anders an die Dinge ran gehen. Das erfordert einen langen Atem und eine Politik der kleinen Schritte und einen Plan der eingehalten wird.

1. Mit sich selber ins Reine kommen, Selbstbewusstsein stärken und sich selber grundsätzlich gut finden. Dann macht man sich nicht so abhängig von anderen, deren Meinung und Verhalten.

Sich selber etwas gutes tun: Bad nehmen. Spazieren gehen. Eis essen gehen. Sich streicheln. ............

Sich selber beschäftigen lernen, sich etwas gönnen: Buch lesen. Lieblingsfilm anschauen ........

Stolz auf sich sein: Hobby machen und sich über kleine Leistungen freuen. Gedichte lernen und vortragen. Anderen helfen und sich dabei gut fühlen. Sich im Spiegel anschauen und sich schön finden.........

2. Eigenes Leben, Freundeskreis ......... aufbauen. Ist gerade schwierig muss aber sein. Kleine Schritte nach Plan.

3. Keinen Lebenslügen, Standardlösungen hinter her rennen (Familie Kinder Haus) sondern das gute findet täglich statt. "Denn das gute liegt so nah" als Herangehensweise lernen. Übrigens andere Leute haben die gleichen oder noch mehr Probleme wie du.

4. Mit Partner Gemeinsamkeiten und gemeinsame Unternehmungen gut dosiert und nach Plan durchführen. Sozusagen die Beziehung organisieren nach Plan. Erfolgserlebnis eingeschlossen. Nicht auf sein Verhalten warten oder lauern, selber aktiv werden und sich nicht abhängig machen.

5. Durchhaltevermögen lernen und sich nicht zu viel abverlangen.

6. Selbst wenn jetzt alles den Bach runter geht, du hast wichtige Erkenntnisse gemacht. Schon darauf kannst du stolz sein, denn das gelingt nicht jedem so. Du gehst diesen Weg der kleinen Schritte weiter und kommst immer mehr mit dir ins Reine. Lernst viel und wirst dadurch stark, liebenswert und liebevoll. Das Gute kommt eben nicht von oben, sondern muss organisiert werden.

Sind so meine Ideen. Patentrezept gibts natürlich nicht. Sei lieb zu dir.

Liebe Grüße von Blues
 

einsameKirsche

Mitglied
hey, danke für deine Gedanken. Und klar, die Gedanken hab ich natürlich. Ich versuch, mir Gutes zu tun. Ich hab letztes Jahr ne Ausbildung zur Aerobictrainerin gemacht, ich hab meinen Job gekündigt, was ich schon Jahren wollt - gut, das hier lief nun auch jobmäßig nicht wie geplant, aber das ist mir gar nicht das wichtigste. Es sollte eine leitende Position werden und dass das nicht geklappt hat, lag an mir, das weiss ich. Mein Verhalten, meine teilweise verschlossene Art, weil ich es einfach momentan nicht schaffe, aus mir raus zu kommen, Fröhlichkeit auszustrahlen oder innere Zufriedenheit. Und so richtig dahinter stand ich auch nicht.Tja und nun hab ich ein Fernstudium begonnen, auf das ich auch wirklich Lust habe - nur dazu brauch ich mehr Stabilität glaube ich, sonst kann ich das vergessen. Und so lang ich mit mir selber nicht klar komm, brauch ich auch gar nicht bei meinem Freund (?) ankriechen, geht doch eh alles wieder von vorne los. Wenn, dann muss ICH erst was ändern in mir, an mir - wie auch immer. Und ich glaube, ich setz mich auch selbst unter Druck , irgendwelche Erwartungen zu erfüllen von Family etc, um anerkannt und geliebt zu werden. Aber das gelingt natürlich nicht, weil ich mich selbst nicht finde. Es ist ein Teufelskreis !!! :confused: Und das fatale ist eben, dass ich nun auch keine 20 mehr bin. Irgendwie hat sich das alles sehr manifestiert mittlerweile...
LGL einsameKirsche
 
B

Blues

Gast
Hallo einsameKirsche

Genau, das ist ein Teufelskreis.

Die Menschen, Family, die Erwartungen an dich richten oder haben, was wollen die? Wollen die, dass es dir gut geht, oder wollen die dass du so lebst wie sie es wollen oder wie sie es normal finden. Wie es eben allgemein erwartet wird. Erfolgreich, schön und nichtssagend?

Damit du zu dir selber finden kannst musst du dich erst mal selber akzeptieren und grundsätzlich gut finden. Und das solltest du nicht an einem erfolgreichen Beruf oder ob man Single ist oder nicht festmachen. Wer ist denn schon erfolgreich im Beruf? Mann, (Frau), viele sind Arbeitslos und wären froh überhaupt nen Job zu haben. Jede 2,5 te Ehe wird heute geschieden und du machst dir selber ein schlechtes Gewissen.

Und jetzt aufgemerkt, du setzt dich ja schon wieder unter Druck, denn "du musst erst mal an dir was ändern....". Ändern musst du schon was. Das erste wäre, sich nicht dauernd unter Druck zu setzen mit Aufgaben, Erwartungen von dir selber und anderen.

Es gibt viele nette Menschen, die haben ne verschlossene Art und keine leitende Stellung (vielleicht gerade deshalb).

Du bist keine 20 mehr. Sag ich ja - Jung, Erfolgreich, schön und unglücklich. Das kann doch nicht dein Ziel sein? Und welche Rolle spielst du bei dem ganzen Rollenspiel?

Liebe Grüße von Blues
 

einsameKirsche

Mitglied
Weisste, ich komm mir vor, als spielte ich gar keine Rolle. Als wär ich nur Statist und alle ziehen irgendwie an mir vorbei, leben ihr leben, manchmal komme ich mir vor, als würd ich gar kein richtiges Leben führen, sondern immer nur von draussen zuschauen. Vielleicht wart ich auf irgendwas, keine Ahnung. Es gibt immer wieder Momente, wo ich ir sage, so und jetzt genug Trübsahl geblasen usw. aber das funktioniert schon lang nicht mehr. Ich komm irgendwie gar nicht mehr raus. Alles scheint irgendwie anstrengend zu sein, vor allem wenn ich mit Menschen zusammen bin, die gut (normal???) drauf sind. Ich finds furchtbar anstrengend, dann auch fröhlich zu wirken. Und wenn ich so zurückdenke, war das früher anders. Tiefs hatte ich früher zwar auch mal, aber nicht so chronisch wie in den letzten zwei Jahren sag ich mal...
Erst mal ein schönes WE, ich fahre nun gleich nach Hause, werde aber sicher mal reinschauen....
LGLG
 
B

Blues

Gast
Hallo einsameKirsche

Versteh ich gut. Wenn sich alles richtig festgesetzt hat, dann bringt es bestimmt was professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn du nicht mehr alleine raus kommst. Sonst sind die wirklich kleinen, aber erfolgreichen Schritte ganz gut. Alles fängt mal klein an.

Aber du musst bestimmt auch selber von festgefahrenen Vorstellungen, Erwartungen und Anforderungen Abschied nehmen, vielleicht bescheidener werden.

Auf jeden Fall sei lieb zu dir.

Liebe Grüße von Blues
 

einsameKirsche

Mitglied
Jaja, lieb zu mir... ich war noch nie lieb zu mir, weil ich denke, ich bin ein schlechter Mensch und habe es gar nicht verdient, dass jemand lieb ist. Warscheinlich such ich mir auch deswegen unbewusst die falschen Partner aus. Eigentlich könnte ich mich jetzt selbst als "nicht beziehungsfähig" abstempeln und nie mehr einen Mann an mich ran lassen. Aber will ich das? Nicht wirklich... Ich glaube nicht, dass es eine Lösung ist, Gefühle einfach auszuklammern, wenn man mit ihnen nicht klar kommt. Und ich will ja geliebt werden und soo gern liebe geben... irgendwas mach ich da aber gewaltig falsch... :rolleyes: Und ich kann meinen Freund schon verstehen, wenn er sagt er könne das nicht mehr und ich hätt nie ein gutes Haar an ihm gelassen. Und ich frag mich jedesmal, wieso mach ich das????? Was hab ich denn davon??? Gut, er redet nicht soviel, frisst es er in sich hinein aber als er ging, merkte ich, er ist sehr sehr verletzt und mir tut das so weh, dass ich einfach nur weine... :(
Aber ich solle etwas fröhlicher sein bei dem schönen Wetter...
LG
 

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