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Gast
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Hallo ihr da draußen,
Ich habe vor zwei Wochen festgestellt, dass mein bester Freund aus Kindertagen pädophile ist.
Es ist so gekommen:
Ich habe den Tatort gesehen (Verschleppt, ca. ende Januar), darin kam ein Pädophiler vor und er hat mich stark an meinen besten Freund erinnert. Da ich nicht genau wusste, was Pädophilie ist, habe ich ein wenig im Internet recherchiert...und dann war alles da. All die unterdrückten und ins Unterbewusstsein geschobene Erinnerungen. Ich wollte es nicht wahr haben. Aber plötzlich machte mein Verhalten und meine Persönlichkeit und meine häufigen Albträume einen Sinn.
Ich war ca. 5. Wir waren immer zu dritt auf dem Spielplatz, der im anderen Viertel unseres Dorfes ist. Wir haben dort fast jeden Tag gespielt. Dann war er plötzlich da. Wir waren erstaunt, denn er war allein da. Aber er war so lustig und kannte die besten Spiele. Da ich durch das ständige Streiten meiner Eltern anfangs etwas schüchtern war, schenkte er mir besonders viel Aufmerksamkeit. Ich brauche immer eine Zeit, bis ich mich mit jemandem anfrunde, das war damals schon so. Aber wir haben uns angefreundet. Jetzt wäre es mir peinlich zu sagen, mein bester Freund ist ein 30 Jähriger. Er spielte fast ausschließlich nur mit mir, so dass meine Freunde irgendwie sauer und eifersüchtig auf mich waren (Sie waren 8 und 10). Ich wollte nach dem Kindergarten sofort zum Spielplatz, auch ohne Freunde.Als mich meine Eltern dann mal fragten, warum eigentlich, erzählte ich von ihm. Sie sagten, er solle doch mal zum Abendessen vorbeikommen. Das tat er. Er gab sich als Kinderpsychologe aus und versprach meinen Eltern, meine Schüchtern- und Zurückhaltung zu kurieren. Sie verstanden sich sehr gut und freundeten sich auch an. Und so kam es, dass ich nach dem Kindergarten zu ihm gegangen bin. Zuerst war es ganz harmlos. Wir spielten. Da ich auf-dem-Schoß-sitzen liebte, machte es mir auch nichts aus. Aber dann sagte ich, so wie man das halt als Kind sagt, "Ich hab dich lieb!". Dann begann es. Er sah mich an. Und gab mir einen Zungenkuss. Ich fand es komisch und so musste auch mein Gesicht ausgesehen haben. Er sagte nur: "Das ist ganz normal, bei Freunden wie uns. Und das ist schön. Und das gefällt dir." Dann ging es langsam weiter. Jeden Tag machte er einen Schritt weiter. Und jedesmal sagte er diese drei Sätze. Das ist ganz normal, bei Freunden wie uns. Und das ist schön. Und das gefällt dir. Es muss sich über Monate hingezogen haben. Jeden Tag ein Stückchen. Bis es dann schließlich so weit war. Ich habe geweint. Ich hatte bei dem ganzen immer ein komisches gefühl gehabt. Aber er war mein bester Freund. Er war mein "Vater", der nicht nur rumbrüllt und meine Mutter andauernd in den Dreck zieht. Er hat mich getröstet. Er hat immer, egal bei was, sofort aufgehört wenn ich geweint habe. Er hat mich getröstet. Aber dann hat er wieder angefangen. Ich weiß noch nicht genau, wie lange es anhielt, auf jedenfall, war er bei meiner Einschulung mit 6 einhalb dabei. Wenn meine Eltern dabei waren, hat er nie so was gemacht. Nur mit mir gespielt. Ich weiß nur, dass er wegziehen musste. Meine Eltern haben es mir gesagt. Aber ich war traurig. Denn ich musste nun allein zurecht kommen. Ich hatte keinen besten Freund mehr. Er war weg.
Ich bin anfang Februar 15 geworden. Laut Wikipedia mögen mich Leute wie er jetzt nicht mehr. Theroretisch darf er wieder Kontakt zu mir haben. Und das würde auch die seltsamme Geburtstags Karte erklären. "Du bist jetzt 15. Eine wunderbare Zeit geht nun vorbei. Aber vielleicht auch nicht..."
Alles ist purer Horror für mich. Schule, zu Hause, die Nächte, die Tage...
Am Tag plagen mich die 5-10 Flashbacks. In der Nacht die Erinnerungen die beachtet werden wollen. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Ich kann kaum noch lachen. Überall sehe ich nur Schatten, keine Sonne. Und die Fragen. Meine Freunde, meine Eltern. Ich habe es einer Freundin erzählt. Weil sie mich die ganze zeit gefragt hat was los ist und mich auch nachts um 12 mit SMSn nicht in Ruhe lassen konnte. Ich habs erzählt. Sie glaubt mir nicht. Sagt sie. Wenn sie nicht, wer dann? Sie möchte Beweise sehen. Aber die gibt es nicht. Außer ein paar scheinheiligen Fotos. Und meinen Eltern kann ich es auch nicht erzählen. Da sie mit ihm befreundet waren/sind, würden sie sich vorwürfe machen. sie würden die schuld auf den anderen schieben. Und sich schließlich scheiden. Nur wegen mir. Meine Lehrer haben auch schon was gemerkt. Ich bin zwar ruhig, antworte aber immer auf Fragen. Normalerweise. Solange ich schreiben kann, ist alles gut. ich kann mich halbwegs konzentrieren. Aber sobald ich aufhöre, sind die Flashbacks da. Heute wurde ich ausgefragt. Und plötzlich bekam ich einen heftigen Flashback. Mein Lehrer brachte mich ins Krankenzimmer. Ich habe nur noch gehört, wie gewisse Leute laut gelacht haben, die die mich auch öfters verarschen.
Das schlimmste ist, meine eigenen Fehler zu sehen. Immer bevor er einen gravierenden schritt gegangen ist, habe ich "ich hab dich lieb" gesagt. Ich fühle mich schuldig. Er kann ja nichts dafür. Er wurde so erzogen. Er war der einzigste, der nett zu mir war. Der mich versteht hat. Ich bin voll mit Spätfolgen. Schüchtern, misstrauisch, in mich gekehrt, pessimistisch und null selbstvertrauen.
Es tut mir leid, euch mit meinem Kram voll zu labern. Aber ich muss es erzählen. Egal, ob es jemanden juckt oder nicht.
Danke fürs zuhören!
Steffi
Ich habe vor zwei Wochen festgestellt, dass mein bester Freund aus Kindertagen pädophile ist.
Es ist so gekommen:
Ich habe den Tatort gesehen (Verschleppt, ca. ende Januar), darin kam ein Pädophiler vor und er hat mich stark an meinen besten Freund erinnert. Da ich nicht genau wusste, was Pädophilie ist, habe ich ein wenig im Internet recherchiert...und dann war alles da. All die unterdrückten und ins Unterbewusstsein geschobene Erinnerungen. Ich wollte es nicht wahr haben. Aber plötzlich machte mein Verhalten und meine Persönlichkeit und meine häufigen Albträume einen Sinn.
Ich war ca. 5. Wir waren immer zu dritt auf dem Spielplatz, der im anderen Viertel unseres Dorfes ist. Wir haben dort fast jeden Tag gespielt. Dann war er plötzlich da. Wir waren erstaunt, denn er war allein da. Aber er war so lustig und kannte die besten Spiele. Da ich durch das ständige Streiten meiner Eltern anfangs etwas schüchtern war, schenkte er mir besonders viel Aufmerksamkeit. Ich brauche immer eine Zeit, bis ich mich mit jemandem anfrunde, das war damals schon so. Aber wir haben uns angefreundet. Jetzt wäre es mir peinlich zu sagen, mein bester Freund ist ein 30 Jähriger. Er spielte fast ausschließlich nur mit mir, so dass meine Freunde irgendwie sauer und eifersüchtig auf mich waren (Sie waren 8 und 10). Ich wollte nach dem Kindergarten sofort zum Spielplatz, auch ohne Freunde.Als mich meine Eltern dann mal fragten, warum eigentlich, erzählte ich von ihm. Sie sagten, er solle doch mal zum Abendessen vorbeikommen. Das tat er. Er gab sich als Kinderpsychologe aus und versprach meinen Eltern, meine Schüchtern- und Zurückhaltung zu kurieren. Sie verstanden sich sehr gut und freundeten sich auch an. Und so kam es, dass ich nach dem Kindergarten zu ihm gegangen bin. Zuerst war es ganz harmlos. Wir spielten. Da ich auf-dem-Schoß-sitzen liebte, machte es mir auch nichts aus. Aber dann sagte ich, so wie man das halt als Kind sagt, "Ich hab dich lieb!". Dann begann es. Er sah mich an. Und gab mir einen Zungenkuss. Ich fand es komisch und so musste auch mein Gesicht ausgesehen haben. Er sagte nur: "Das ist ganz normal, bei Freunden wie uns. Und das ist schön. Und das gefällt dir." Dann ging es langsam weiter. Jeden Tag machte er einen Schritt weiter. Und jedesmal sagte er diese drei Sätze. Das ist ganz normal, bei Freunden wie uns. Und das ist schön. Und das gefällt dir. Es muss sich über Monate hingezogen haben. Jeden Tag ein Stückchen. Bis es dann schließlich so weit war. Ich habe geweint. Ich hatte bei dem ganzen immer ein komisches gefühl gehabt. Aber er war mein bester Freund. Er war mein "Vater", der nicht nur rumbrüllt und meine Mutter andauernd in den Dreck zieht. Er hat mich getröstet. Er hat immer, egal bei was, sofort aufgehört wenn ich geweint habe. Er hat mich getröstet. Aber dann hat er wieder angefangen. Ich weiß noch nicht genau, wie lange es anhielt, auf jedenfall, war er bei meiner Einschulung mit 6 einhalb dabei. Wenn meine Eltern dabei waren, hat er nie so was gemacht. Nur mit mir gespielt. Ich weiß nur, dass er wegziehen musste. Meine Eltern haben es mir gesagt. Aber ich war traurig. Denn ich musste nun allein zurecht kommen. Ich hatte keinen besten Freund mehr. Er war weg.
Ich bin anfang Februar 15 geworden. Laut Wikipedia mögen mich Leute wie er jetzt nicht mehr. Theroretisch darf er wieder Kontakt zu mir haben. Und das würde auch die seltsamme Geburtstags Karte erklären. "Du bist jetzt 15. Eine wunderbare Zeit geht nun vorbei. Aber vielleicht auch nicht..."
Alles ist purer Horror für mich. Schule, zu Hause, die Nächte, die Tage...
Am Tag plagen mich die 5-10 Flashbacks. In der Nacht die Erinnerungen die beachtet werden wollen. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Ich kann kaum noch lachen. Überall sehe ich nur Schatten, keine Sonne. Und die Fragen. Meine Freunde, meine Eltern. Ich habe es einer Freundin erzählt. Weil sie mich die ganze zeit gefragt hat was los ist und mich auch nachts um 12 mit SMSn nicht in Ruhe lassen konnte. Ich habs erzählt. Sie glaubt mir nicht. Sagt sie. Wenn sie nicht, wer dann? Sie möchte Beweise sehen. Aber die gibt es nicht. Außer ein paar scheinheiligen Fotos. Und meinen Eltern kann ich es auch nicht erzählen. Da sie mit ihm befreundet waren/sind, würden sie sich vorwürfe machen. sie würden die schuld auf den anderen schieben. Und sich schließlich scheiden. Nur wegen mir. Meine Lehrer haben auch schon was gemerkt. Ich bin zwar ruhig, antworte aber immer auf Fragen. Normalerweise. Solange ich schreiben kann, ist alles gut. ich kann mich halbwegs konzentrieren. Aber sobald ich aufhöre, sind die Flashbacks da. Heute wurde ich ausgefragt. Und plötzlich bekam ich einen heftigen Flashback. Mein Lehrer brachte mich ins Krankenzimmer. Ich habe nur noch gehört, wie gewisse Leute laut gelacht haben, die die mich auch öfters verarschen.
Das schlimmste ist, meine eigenen Fehler zu sehen. Immer bevor er einen gravierenden schritt gegangen ist, habe ich "ich hab dich lieb" gesagt. Ich fühle mich schuldig. Er kann ja nichts dafür. Er wurde so erzogen. Er war der einzigste, der nett zu mir war. Der mich versteht hat. Ich bin voll mit Spätfolgen. Schüchtern, misstrauisch, in mich gekehrt, pessimistisch und null selbstvertrauen.
Es tut mir leid, euch mit meinem Kram voll zu labern. Aber ich muss es erzählen. Egal, ob es jemanden juckt oder nicht.
Danke fürs zuhören!
Steffi