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Augenstern1001
Gast
Ich (27/w) führe seit vier Wochen eine Beziehung zu einem jungen Mann aus Syrien, der 18 Jahre alt ist. Wir haben uns bereits vor einem halben Jahr über die Arbeit kennen gelernt und uns in dieser Zeit eigentlich täglich gesehen. Nach einer Weile habe ich bemerkt, dass ich mich in ihn verliebt hatte und auch von seiner Seite aus hatte ich immer das schleichende Gefühl, dass da mehr ist. Ich habe das Thema allerdings nie angesprochen, weil es mir irgendwie falsch erschien, da er ja so viel jünger ist. Auf jeden Fall rückte dann vor vier Wochen mein letzter Arbeitstag näher und da wir uns die ganze Zeit über immer so toll verstanden hatten, habe ich ihn einfach zu Hause besucht. Da geschah dann, was ich nie für möglich gehalten hätte: Er gestand mir, dass er in mich verliebt ist. Es kam zu einem Kuss und von da an haben wir uns eigentlich regelmäßig privat gesehen. Ich fühle mich mit ihm sehr gut und er ist unheimlich liebevoll zu mir, wie ich das schon lange nicht mehr gewohnt war. Und nein, er ist definitiv nicht auf eine Aufenthaltsgenehmigung oder auf Geld aus, denn beides hat er. Auch der Altersunterschied spielt für ihn tatsächlich keine Rolle. Zugegeben sehe ich auch noch ziemlich jung aus. Jetzt könnte alles so schön sein, wenn da nicht die Familie in Syrien wäre. Sie wissen von mir und er darf mit mir auch zusammen sein. Aber auf lange Sicht darf er mich weder heiraten, noch Kinder mit mir haben. Natürlich denkt man nach vier Wochen einer Beziehung noch nicht ernsthaft an so etwas, aber ich frage mich jetzt schon, was da am Ende für mich übrig bleibt. Ich investiere jetzt sehr viele Emotionen in diese Geschichte, auch Zeit und Geld, da uns seit Antritt meiner neuen Stelle 200 km trennen. Die Zeit mit ihm ist wirklich fantastisch... Aber über Kurz oder Lang wird er mich verlassen (müssen), um dem Willen seiner Familie nachzukommen und eine arabische Frau zu heiraten. Dieser Gedanke macht mich fertig und auch er hat schon die ein oder andere Träne über diese Tatsache vergossen. Aber in diesem Kulturkreis steht der Wunsch der Familie eben über dem eigenen Glück. Ich tu mich wahnsinnig schwer damit, das zu akzeptieren und habe immer die Hoffnung, dass er, wenn er älter und reifer wird, sich gegen seine Familie stellt und seine Wünsche vertritt, auch wenn ich weiß, dass das eigentlich nie passieren wird Ich würde jetzt diese Liebe so gerne in vollen Zügen genießen, aber ich hab immer im Hinterkopf "wann wird er mich letztlich verlassen" und das macht es verdammt hart... Sind es 3 Jahre? Oder vielleicht 10? Was geschieht am Ende mit mir? Ich bin eben auch keine 20 mehr, stehe eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben und hätte die nächsten 2-3 Jahre schon gerne an Familienplanung gedacht. Was, wenn er mich verlässt, wenn ich 35 bin und dann ist es dafür zu spät? Lohnt es sich, diese Beziehung aufrecht zu erhalten? Ich mein, meine Gefühle kann ich ja auch nicht einfach abstellen, zumal sie ja über Monate langsam gewachsen sind. Gibt es jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und bei dem es ein Happy End gab? Ich will es einfach nicht wahrhaben, dass sich tatsächlich alle arabischen Männer an diesen Codex halten.