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Berufe bei Depression

432Hz

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

ich hätte mal eine Frage an die Menschen, die ihre Erfahrungen bzgl. Depression und Berufe geben können. Mein Problem ist es, dass mir mein Leben mittlerweile komplett kaputt ist. Ich studiere Soziale Arbeit, bin aber schon 34. Ich habe einen Beruf erlernt, mit 24 und hab danach noch mein Abitur nachgeholt. Nun ist es so, dass ich seit ich 13 bin unter Ängsten, Depressionen und Suchterkrankung leide. Ich habe meine 20er eigentlich nur durchgesoffen, und bin dann auf Opiate umgestiegen. Habe auch schon mehrere Aufenthalte in stationären Kliniken, Tageskliniken usw hinter mir. Mir geht es nicht besser, eher komme ich an einen Punkt, alles zu beenden. Dennoch habe ich noch ein gewissen Lebenswillen, weiß nicht wo der herkommt. Könnt ihr mir Tipps geben, welchen Beruf ich noch machen könnte? Ich würde gerne Menschen helfen, um meine Existenz einen Sinn zu geben. Danke
 

solarism

Neues Mitglied
Hallo,
ich kann deinen Standpunkt auf jeden Fall verstehen, Depressionen in Verbindung mit der Arbeitswelt sind leider ein oft missverstandenes Problem. Möchtest du dein Studium noch abschließen ? Meines Wissens nach kann man auch als Sozialarbeiter in der Suchtberatung arbeiten, falls das etwas für dich wäre und dich nicht runterziehen würde. Größere Empathie als du kann man in dem Gebiet dann wahrscheinlich nicht mehr haben, und aus deinen Erfahrungen könntest du auch anderen helfen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und ganz viel Kraft !
 

432Hz

Mitglied
Ja ich schaffe das nur nicht. Ich bin zwar im 3. Semester und meine Noten sind gut, dennoch habe ich vor jeder Prüfung panischste Angst, sei es Hausarbeiten oder Prüfungen. Ich bin so dermaßen fertig, ich spüre die Panik oft zu Hause bei der Auswahl der Themen der Hausarbeit, beim Schreiben und beim Abgeben. Ich will mich nicht beschweren, alles wäre toll aber meine Psyche reagiert auf alles so unverhältnismäßig und panisch. Ich weine gerade.
 

432Hz

Mitglied
Danke für euren Zuspruch. Ja ich möchte mit Obdachlosen, psychisch kranken Menschen arbeiten. Ich weiß nur nicht, ob ich das alles schaffe mit dem Studium.
 

Peter1968

Moderator
Du könntest natürlich auch ohne Studium versuchen in der Richtung etwas zu machen. Sozialarbeiter geht dann zwar eher nicht, aber auch dort gibt es Sozialhelfer oder auch Alltagshelfer
 

solarism

Neues Mitglied
Ja ich schaffe das nur nicht. Ich bin zwar im 3. Semester und meine Noten sind gut, dennoch habe ich vor jeder Prüfung panischste Angst, sei es Hausarbeiten oder Prüfungen. Ich bin so dermaßen fertig, ich spüre die Panik oft zu Hause bei der Auswahl der Themen der Hausarbeit, beim Schreiben und beim Abgeben. Ich will mich nicht beschweren, alles wäre toll aber meine Psyche reagiert auf alles so unverhältnismäßig und panisch. Ich weine gerade.
Ich hoffe auf jeden Fall, du bist in therapeutischer Behandlung oder hast vor es bald zu sein. Die Zeit mag schwer sein, aber es gibt nützliche Skills die sie dir zumindest einfacher machen können. Du kannst auf jeden Fall !!! stolz auf dich sein, dass du immer noch da bist, dass du es immer noch weiter versuchst, auch wenn es dir schlecht geht. Viele andere hätten diese Kraft nicht gehabt!
Wie andere schon gesagt haben, im sozialen Bereich kann man auf irgendwelchen Wegen bestimmt auch ohne Studium arbeiten. Am wichtigsten ist es dass du es weiterhin versuchst, auf welchem Weg auch immer. Und lass dir das auf keinen Fall schlecht reden von irgendwelchen Menschen, die keinen Plan von psychischen Krankheiten haben. Irgendeinen Weg im Leben wird es immer geben, auch für dich !
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Hallo lieber 432

Witzig- du sagst, du willst soziale Arbeit studieren, dabei studierst du bereits seit deiner Jugend.....du weißt inzwischen, wie man in so eine Schiene kommt, wie es sich dort anfühlt, was diese mitmachen und wie dieses Leben schmeckt, wo man mit dieser Thematik zu tun hat.

Das war die Praxis, nun kommt mal Pause und nachher, wenn du dich wieder erholt hast von diesen harten zehn Jahren, dann wirst du schon erfahren, wie es weiter geht.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Du müsstest jetzt zehn Jahre nix machen, nur das, was Spaß macht und dir gut tut. Irgendeine Beschäftigung, wo du Kräfte sammeln kannst und wo du dich gut regenerieren kannst und wenig denken musst. Etwas, das sich anfühlt wie Sand buddeln, Bauklötze sortieren, Fischen Futter ins Wasser werfen, beim Ernten helfen, Pferde striegeln, Heu einbringen, Feld bearbeiten, Blumen setzen und und und- mach etwas, das sich wie spielen anfühlt und wo du viel in natürlicher Umgebung bist. Da kann man sich am leichtesten wieder in seine innere Mitte bringen.
Zen-Mönche bewegen sich sehr bedächtig und sehr langsam. Man fühlt sich dabei, wenn man etwas sehr sorgfältig und mit großer Bedächtigkeit macht, wie enthoben von der Welt, man gerät da in eine Art "Mittelwelt"- bei der man zwar da ist, zugleich aber irgendwie schläft. Medi- tation..Gedanken wegschalten, vorbeiziehen lassen, sich auf den Körper besinnen, diesen wieder wahrnehmen, wie es atmet, wie es tut, wie es macht, während man zum Beispiel einen Boden feinsäuberlichst pflegt, oder ein Pferd liebevoll striegelt, oder achtsam mit der Gießkanne über Kies geht, oder Steine sortiert, oder ein Bauwerk freilegt, oder Fliesen abklopft von einer Mauer, oder langsam die Spargelköpfe freilegt, oder mit aller Hingabe Fenster poliert etc... da kannst du alles loslassen und wie ein Kind sein wieder, das etwas zu spielen gefunden hat, was es kann, was es schafft, was nichts erfordert, als einfach nur zu tun..

Nichts ist heilsamer für die Seele, für die Befindlichkeit, für die psychisch, geistige, auch körperliche Gesundheit, als zurückzugehen zu dieser Zeit, wo man versunken ist in ein zeitloses Handeln.

Musst nur in die Zeitung schauen, oder beim Arbeitsmarktservice, wie händeringend man nach wem sucht, der keine Tendenzen hat nach Blabla und Besserwisserei, sondern nach jemand, der beim Arbeiten hilft, systemrelevante Tätigkeiten gerne macht und ohne zu murren mithilft, auch wenn das nicht die bestbezahltesten Jobs sind. Mir kommt immer vor, wo schauen die Leute hin? Kann man das nicht auch als beste Bezahlung sehen, wenn man am Boden knien darf und Pflanzen setzen darf auf einem sonnenbeschienenen Feld in bester Luft, Marienkäfer auf der Hand und das Surren der Bienen um sich herum- das ist paradiesisch, ein wahres Luxusleben, wenn man das machen darf.

Geh jedenfalls schon mal weg aus dem Gegrüble, mach was mit Hand und Fuß- wie wandern, oder etwas machen, statt erstarrt sitzen und mit dem Kopf Ausflüge machen. Mach etwas, das dich erdet und zurückholt ins gute irdene Dasein. Denk nicht voraus, schau nicht zurück. Lass deinen Blick schweifen und schau, wie viel zu tun ist, alleine in deinem unmittelbarem Umfeld. Mach um dich herum mal duftig und ganz sauber, dann ordne und sortiere deine Papiere, leg alles bereit und dann mach mal Urlaub auf einem Kartoffelacker oder eben wo, wo man braucht, was du eh kannst, gut sogar, wenn nicht sehr, sehr gut.
Leb auf, geh an die frische Luft.
Mach dein Dach oben zu, stelle den Kopf-Knopf ab. Hole deine Gedanken ein, sie sollen sich sammeln, statt dich dauernd in Depressionen und Ängste und allerlei Nonsens zu verfrachten, weil das weniger anstrengt, als sich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren.
Man sagt nicht zufällig: ora et labora. Das ist die beste Methode, um sich gut zu fühlen und wieder in glückliche Stimmung zu kommen und eben heraus zu kommen von diesem Befindlichkeitsdrama.
Man kriegt nun mal Ängste, wenn man falsch lebt.
 

Q-cumber

Aktives Mitglied
Lieber @432Hz,

gerade in der Suchtberatung wärst Du als Betroffener unglaublich hilfreich und wichtig für Deine Klienten. Niemand versteht das Leid eines Abhängigen so gut wie ein Abhängiger.

Allerdings kannst Du anderen nur dann helfen, wenn Du selbst STABIL ABSTINENT bist. Ansonsten kann Dich die Arbeit mit psychisch Kranken und Abhängigen unglaublich schnell destabilisieren und völlig destruktiv enden.
Du bist DIR schuldig, dass es Dir gut geht. Du bist aber auch Deinen Klienten schuldig, dass Du Dich voll und ganz auf sie konzentrieren kannst.

Die Lebensläufe im sozialen Bereich sind oft alles andere als geradlinig.
Du hast eine abgeschlossene Ausbildung und 3 Semester studiert, bei Dir ist überhaupt noch nix verloren!

An Deiner Stelle würde ich JETZT einen Stop einlegen und schauen, wie Du Dich psychisch wieder fangen kannst.
Das heißt konkret: - KRANKSCHREIBUNG + ärztliches Attest vom Hausarzt oder noch besser Psychiater. Bei der Uni einreichen und natürlich auch (falls relevant) beim BaföG-Amt.
- Wenn Du ein vernünftiges Attest hast, entstehen Dir keinerlei Nachteile.
- Dann hast Du erstmal ein Semester Zeit, in Ruhe nach einem Therapieplatz, ob ambulant oder stationär, zu schauen.
- Und wenn es Dir besser geht, machst Du Dein Studium weiter.

Alles Gute für Dich!
 

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