Bekannte melden sich nicht von alleine

Hallo zusammen,

mich begleitet mein ganzes Leben folgendes Phänomen - ich bin geselliger Mensch, knüpfe schnell Kontakte und werde auch allgemein gemocht. Freunde und Bekannte reagieren schnell und gerne auf meine Nachrichten; treffen sich mit mir; wenn ich etwas organisiere, erhalte ich fast nur zusagen und absagen werden glaubhaft erklärt. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Menschen mit den ich befreundet bin, mich nicht mögen oder lästig etc. finden. Aber irgendwie kommen die Leute nicht von alleine auf mich zu. Die meisten Treffen gehen von mir aus.

Zu meiner Person und Hintergrund - ich bin Mitte 30, schon länger glücklich verheiratet, wir haben ein Kind im Kindergartenalter. Bin Akademikerin, im Beruf "normal" erfolgreich/ seit Kind im Teilzeit. Mein Mann macht Karriere. Uns geht es von den meisten Lebensumständen sehr gut. Ich pflege wenige tiefe Freundschaften (die meisten noch aus der Studienzeit/ sie leben alle weiter weg). Meine Alltagskontakte sind Arbeitskolleginnen, andere Mamas vom Kindergarten oder Spielplatz, Nachbarn. Und bei Ihnen habe ich das besagte Problem. Ich muss mich melden, damit es zu einem Treffen/ Kontakt kommt. Wenn ich mich aber melde, reagieren die meistens erfreut und nehmen meine Idee an. Also kann es nicht daran liegen, dass die Leute mich nicht treffen wollen, sonst würden sich ja distanzieren (das kommt natürlich auch mal vor, aber ich merke, wenn die Leute mich unsympathisch finden und lasse es dann gut sein. ich muss nicht von allen gemocht werden).

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen, Tipps oder Ideen?

Danke euch, Elle

Hallo Elle,

vielleicht bist du einfach besser organisiert oder motivierter, so dass dir sowas leichter fällt, die anderen sind dann natürlich froh, wenn du es übernimmst.

Wenn es für dich aber eine Belastung ist, dann könntest du ja mal in einer der Runden vorschlagen, dass man sich regelmäßig abwechselnd trifft, also alle zwei Wochen oder ein mal im Monat (wie es halt passt), dann halt abwechselnd immer bei wem anderes der es organisiert.
Zum Beispiel regelmäßige "Kafferunden" oder Spieletreffs oder Ausflüge...da ließe sich sicher was finden.
So wäre es besser verteilt.

Und vielleicht trauen sich auch andere eher nicht dich anzusprechen, weil sie Angst haben dass du eh was besseres vorhast oder beschäftigt bist oder so, bei manchen ist das so.

Hast du es schonmal angesprochen? Das du es schön fändest wenn auch mal jemand anderes etwas vorschlägt/organisiert und dich dazu einlädt? Das kannst du doch ruhig machen, ist doch ein verständlicher Wunsch, vielleicht ist es den anderen nicht so klar.

Naja, manche Menschen sind vielleicht auch eher oberflächlich, die bekommen es dann nicht so gut hin, sich auch mal zu melden, oder sind zu beschäftigt mit anderem Krams ... gibt da viele Möglichkeiten.

Aber wenn es zu einem netten Kontakt kommt den du ins Rollen gebracht hast, dann ist das doch auch ok.
Außer wenn es dich stört, dann sprich es mal an, du siehst ja wie die Leute reagieren. Manche freuen sich vielleicht auch wenn du sie ermutigst, weist du manche sind vielleicht nicht so gesellig wie du dich beschreibst, oder nicht so gut organisiert oder haben kein so gutes Selbstbewusstsein, das solltest du nicht gleich negativ bewerten.

LG

Elle, was Catley schreibt, sowas kann natürlich passieren, solche Erfahrungen habe ich auch schon gemacht.
Du musst halt mal sehen wie sie reagieren wenn du es ansprichst und dann entscheiden wie wichtig es dir ist.

Ich habe mir irgendwann mal gesagt, dass Leute von denen ich mich ausgenutzt fühle, dass ich die nicht mehr in meinem Leben haben will, aber natürlich hat man dann eben weniger Kontakte, das ist ganz klar.

Wenn es dich nicht stört, dann musst du dir nicht so viele Gedanken machen, du könntest es sogar als Kompliment sehen, falls doch, dann hast du ja jetzt ein paar Tipps bekommen.

Vielen lieben Dank für die schnellen Antworten und Eure Einschätzung. Das hat mir tatsächlich dabei geholfen einen Entschluss zu fassen - ich werde jetzt erstmal keine Initiative ergreifen und schaue, was passiert.

Hinsichtlich eures Vorschlages das Problem anzusprechen - das habe ich tatsächlich bei einigen Bekannten gemacht. Zwar nicht direkt, sondern so nachm Motto: "ich/ wir habe die kommende Woche wenig vor, melde dich einfach, wenn Du Zeit und Lust hast.". Eine klare Besserung hat das jedoch selten gebracht. Inzwischen ist mir das einfach zu blöd.

ich werde berichten, wie "mein Plan" aufgeht und ob ich in eine paar Woche "bekanntenlos" dastehe oder sich doch noch welche von alleine melden

LG

Catley meinte:

Bei mir lief es ganz genauso. Nur dass ich im Gegensatz zu dir völlig allein lebe und auf Freunde eigentlich angewiesen wäre.
Jahrelang bin ich hinter meinen sog. und einst wirklichen Freunden hinterher gerannt, doch seit meinem Umzug war das alles mehr als einseitig.

Als ich es ließ, kam auch von ihnen nichts mehr - und da erkannte ich erst: Es kam auch schon vorher nichts mehr und es war immer ich, die den Kontakt suchte....
Okay, solche Freunde aber brauche ich nicht. Dann lieber keine mehr.

Du hast deine Familie - sei dankbar und bleib dort, innerlich wie real. Auf den Rest kannst du dann getrost verzichten.

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Natürlich hast du Recht. Es ist Jammern aufm hohen Niveau, da ich Familie im Hintergrund habe. Dafür bin ich natürlich dankbar. trotzdem mache ich mir darüber Gedanken, wie ich zu einem "gesünderen gesellschaftlichen Leben" kommen kann

Catley meinte:

Bei mir lief es ganz genauso. Nur dass ich im Gegensatz zu dir völlig allein lebe und auf Freunde eigentlich angewiesen wäre.
Jahrelang bin ich hinter meinen sog. und einst wirklichen Freunden hinterher gerannt, doch seit meinem Umzug war das alles mehr als einseitig.

Als ich es ließ, kam auch von ihnen nichts mehr - und da erkannte ich erst: Es kam auch schon vorher nichts mehr und es war immer ich, die den Kontakt suchte....
Okay, solche Freunde aber brauche ich nicht. Dann lieber keine mehr.

Du hast deine Familie - sei dankbar und bleib dort, innerlich wie real. Auf den Rest kannst du dann getrost verzichten.

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ewig Murmeltier meinte:

Ich denke, es ist für die anderen einfach bequem, wenn du diejenige bist, die sich Gedanken macht, was man unternehmen könnte und das dann auch noch organisierst.

Du könntest die anderen ja mal freundlich darauf ansprechen, dass du dir wünschst, dass diese Aufgabe mal jemand anderes übernimmt, dass du dich freuen würdest, wenn die anderen mal den ersten Schritt machen. Wahrscheinlich ist das den anderen gar nicht bewusst.

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Genau den Eindruck habe ich! Ich unterstelle den Leuten nichts Böses. Zumal Sie sich gerne die Zeit für mich nehmen, wenn ich einen Vorschlag mache. Ich denke eher, dass das Bequemlichkeit und/ oder Unorganisiertheit ist. Vielleicht bin ich auch manchmal etwas zu bestimmerisch und die Leute mir deswegen das Ruder überlassen. Ich werde mich jetzt zurücknehmen und schauen, was passiert.Danke

ElleLorenz meinte:

Genau den Eindruck habe ich! Ich unterstelle den Leuten nichts Böses. Zumal Sie sich gerne die Zeit für mich nehmen, wenn ich einen Vorschlag mache. Ich denke eher, dass das Bequemlichkeit und/ oder Unorganisiertheit ist. Vielleicht bin ich auch manchmal etwas zu bestimmerisch und die Leute mir deswegen das Ruder überlassen. Ich werde mich jetzt zurücknehmen und schauen, was passiert.Danke

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Ich kenne diese Situation auch sehr gut. Es ist frustrierend, immer auf andere Menschen zuzugehen.
Entweder werden die Leute immer gedankenloser oder es besteht aus deren Sicht eine gewisse Gleichgültigkeit.