Auseinandersetzung mit dem „Inneren Kind“ bei traumatischem Erlebnis als Erwachsener - hilfreich oder nicht?

Mir geht es heute nicht gut. Rückenschmerzen, Bauchschmerzen. Schlecht geträumt, kaum geschlafen. Ich kann mich nicht setzen wegen der Schmerzen. Dazu kommt ein hohes Angstlevel.

Bei einem anderen Forum beschäftigen sie sich mit dem „innere Kind“. Ein Satz fiel mir sofort ins Auge. Nämlich, dass das „Innere Kind glaubt bei Angstkranken, dass die Welt nicht sicher ist“.

Als ich ein Kind war brachte mir mein Vater bei, dass ich auf meine Schwestern aufpassen muss und dass ich mit meinen Cousins zusammenbleiben soll. Genau aus diesem Grund.

Ich habe darüber nachgedacht, was mein „Inneres Kind“ wohl denkt. Ich glaube es hält mich für ein dummen Mann, weil ich nicht darauf gehört habe. Ist es hilfreich sich damit auseinanderzusetzen? Bringt es etwas?

Kleinen Kindern läßt sich leicht jede Sorte Unfug einreden, denn da sie mangels Welterfahrung noch nicht kritikfähig sind glauben sie unbesehen daran, und als Erwachsener hat man dann oft ziemliche Probleme, diese unbewußt die ganzen Jahre über mitgeschleiften Glaubenssätze loszuwerden.
Deshalb ist es durchaus nützlich, mal dieses eigene "innere Kind" dem heutigen Erwachsenen gegenüberzustellen, damit das Kind aus dem größeren Erfahrungsschatz des Erwachsenen lernt und Irrtümer oder Dinge die ihm bewußt von anderen eingetrichtert wurden, in den Müllkübel der Vergangenheit entsorgt.

Wichtiger wäre es zu lernen, dass die Täter die Tat nicht an Dir begangen haben, weil Du etwas falsch gemacht hast, sondern weil die Täter entschieden haben, Dir das anzutun.

Du hättest die Tat nicht verhindern können, wenn Du bei Deinen Cousins geblieben wärst. Du kannst ja nicht Dein ganzes Leben bei Deinen Cousins bleiben. Es klingt auch stark kulturell geprägt, dass ein Zusammenbleiben im Familienverbund vor Angriffen anderer schützt, was sicher in bestimmten Situationen, an bestimmten Plätzen zutrifft. Aber eben nicht immer.

Von daher denke ich, dass zumindest der Ansatz sich vor dem inneren Kind zu rechtfertigen, ein grundverkehrter ist.

Du glaubst die hätten das auch getan, wenn alle meine Cousins dabei gewesen wären? Jedenfalls nicht sehr lange.

BinNichtWertlos meinte:

Du glaubst die hätten das auch getan, wenn alle meine Cousins dabei gewesen wären? Jedenfalls nicht sehr lange.

Zum Vergrößern anklicken....

Natürlich wird man nicht attackiert, wenn man in Gesellschaft von vielen ist. Nein, aber es wird immer und muss auch Situationen geben, in denen Deine Cousins nicht um Dich rum sind.

Es war eben ein beschissener Zufall. Du hast Pech gehabt, dass Du ihnen in die Arme gelaufen bist. Aber sie sind die Idioten. Nicht Du hast die Entscheidung getroffen, Dich misshandeln zu lassen, weil Du ohne Begleitung unterwegs warst. Nein! Sie haben die Entscheidung getroffen, einen wehrlosen Menschen zu misshandeln. Es war ihre Entscheidung, nicht Deine. Ihre Schuld, nicht Deine.

Das Blöde ist: Das kann einem immer passieren, dass man solchen Vollpfosten allein in ungeschützten Situationen in die Arme läuft. Trotzdem muss man leben und kann sein Leben nicht danach ausrichten. zum Glück sind solche Vorfälle eher selten.

Du kannst und musst natürlich schauen, wie Du Dein Leben sicher gestaltest. Wann Du wo unterwegs bist. In was für einer Umgebung Du lebst. Aber dann eben trotzdem leben.

Ich weiß nicht mehr, bist Du in Trauma-Therapie?

Ich bin in Therapie. Der macht aber keine “Inneres Kind“-Arbeit. Ich lese es bei einem anderen Forum.
Ich habe Angst demnächst allein ins Krankenhaus zu müssen. Ich habe demnächst eine medizinische Untersuchung.
Ich befürchte, dass ich etwas haben könnte, wegen dem man ins Krankenhaus muss. Ich möchte nicht dort allein über Nacht bleiben müssen.

Danke, dass ihr mir zuhört. Danke für dieses Forum.
🙏

Du bist Erwachsen, schiebe dein Verhalten nicht auf ein inneres Kind.
Es gibt keine Schuld, nur Verantwortung, die für dich!
Du musst nicht so bleiben wie du erzogen wurdest, du darfst dich ändern.
Leide auch an einer Angsterkrankung, damit muss ich leben, lerne aber damit umzugehen.
Mache deswegen eine Verhaltenstherapie, gibt aber auch Soforthilfe:
Angst und Angststörung: Behandlung mit Verhaltenstherapie und Psychoanalyse | therapie.de

manche haben kein "Inneres Kind"sie Leben wie ein Kind und wundern sich in der Welt der Erwachsenen nicht klar zu kommen....nur mal so bemerkt
Du mußt keine Angst haben im KH es gibt viele nette Krankenschwestern die sich Deiner annehmen

Kurt Hessel meinte:

Du bist Erwachsen, schiebe dein Verhalten nicht auf ein inneres Kind.
Es gibt keine Schuld, nur Verantwortung, die für dich!
Du musst nicht so bleiben wie du erzogen wurdest, du darfst dich ändern.
Leide auch an einer Angsterkrankung, damit muss ich leben, lerne aber damit umzugehen.
Mache deswegen eine Verhaltenstherapie, gibt aber auch Soforthilfe:
Angst und Angststörung: Behandlung mit Verhaltenstherapie und Psychoanalyse | therapie.de

Zum Vergrößern anklicken....

Welches Verhalten? Ich verhalte mich ganz normal. Ich versuche mich absichtlich mit Situationen konfrontieren, die mir Angst machen, und in dieser Situation bleiben.
Ich bin anfangs, nachdem ich dieses Erlebnis hatte, viel mit meinen Cousins rausgegangen. Jetzt aber auch wieder allein. Ich habe aber Angst. Das ist keine Entscheidung.
Ich denke, dass ich nicht weiß, ob mein Vater vollkommen Unrecht hatte. Vielleicht ist mein „inneres Kind“ nur weniger naiv als mein Erwachsenen-Ich.

Ich will das meine Cousins gegebenenfalls im Krankenhaus übernachten können. Es schadet doch keinem.