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Xhohoo

Neues Mitglied
Hallo Leute :)

Erstmal zu meiner Person: Ich bin 18 Jahre alt, habe im Mai mein Abitur mit 2,7 abgeschlossen und bisher geplant, eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung als Verwaltungswirtin zu machen, da ich bisher immer zu faul war viel zu lernen und daher ein Studium für mich nicht in Frage kam...

Habe mich allerdings ganz am Anfang der Bewerbungsphase für ein duales Studium zum Bachelor of Laws im Kommunalen Verwaltungsdienst beworben und eine vorläufige Absage erhalten. Habe das Thema (duales) Studium daraufhin komplett verdrängt und mich auf meine Ausbildung gefreut, die mir ja schon sicher war...

Nun habe ich allerdings vor einigen Tagen einen Anruf aus der anderen Stadt bekommen, welche mir nun doch das duales Studium anbieten würde, sofern ich denn noch Interesse habe, da ich wohl von der Reserveliste nachgerückt bin...

Also zerbreche ich mir seitdem täglich den Kopf, für was ich mich denn nun entscheiden soll:

Meine erste Zusage war die Ausbildung bei der Stadtverwaltung zur Verwaltungswirtin, würde dort eine 2-jährige Ausbildung absolvieren, bereits im Beamtenverhältnis auf Widerruf einstellt sein und bei einer Übernahme auf Lebenszeit verbeamtet werden. Finde ich ansich alles ganz klasse, ich weiss allerdings nicht, ob mich das auf Dauer richtig ausfüllen würde. Zumal ist die Zugangsqualifikation in diesem Fall "nur" ein Realschulabschluss.. Versteht mich nicht falsch, mein Abitur ist sicherlich nicht mehr als mittelmäßig, aber immerhin vorhanden..

Die zweite Zusage bekam ich von einer anderen Stadtverwaltung für das duale Studium zum Bachelor of Laws im kommunalen Verwaltungsdienst. Das Studium würde 3 Jahre dauern und sich in Fachstudien und praktische Arbeitseinsätze gliedern.. Die Verdienste wären in der Ausbildung bei beiden Städten gleich und die Entfernungen zu meinem Heimatort auch in Ordnung, darum geht es mir also nicht vorrangig.
Allerdings würde ich nach der normalen Ausbildung im mittleren Dienst angestellt werden, nach dem dualen Studium bereits im gehobenen Dienst, dafür allerdings ohne Verbeamtung..

Die Übernahme ist bei beiden Städten nicht garantiert, aber da die Anstellung nach Leistungsgesichtspunkten erfolgt, schätze ich meine Chancen bei der normalen Ausbildung als höher ein, da ich glaube, dort einfacher bessere Leistungen erzielen zu können.

Da ich wie gesagt bisher nie viel gelernt habe und das Abitur mir auch eher zugeflogen ist, habe ich Angst, das duale Studium aufgrund des Lernpensums nicht zu schaffen und mich damit nur unglücklich zu machen, zumal mein Freund, mit dem ich seit 3 Jahren zusammen ist, die normale Ausbildung zum Verwaltungswirt beginnt (allerdings in einer anderen Stadt) und daher nicht so viel lernen werden muss. Er hat allerdings auch sein Abi abgebrochen, daher würde ich mich schon als leistungsfähiger einschätzen.
Ich habe allerdings auch Zweifel daran, in der Ausbildung auf Dauer komplett ausgelastet zu sein und habe Angst, im Nachhinnein zu bereuen, das dualen Studium abgelehnt zu haben..
Habe durchaus von dem enormen Stress gehört, ein duales Studium durchzuziehen, und habe daher Zweifel an meiner Motivation dafür.. Habe auch die Vermutung, nach mehr oder weniger erfolgreichem Studienabschluss dann ohne Übernahme da zu stehen, da meine Leistungen nicht ausreichend sind. Und die Bachelorprüfung steht mir dann ja auch bevor (zusätzlich zu den Prüfungen am Ende jedes Studienabschnitts, einer Projektarbeit und den Hausarbeiten ), bei der Ausbildung nur die Abschlussprüfungen..

Ich könnte sicherlich später immer noch studieren, würde dann allerdings schwieriger einen Platz kriegen und das Studium voraussichtlich auch selber zahlen müssen..

Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Entschuldigt für den unstrukturierten Text, ich freue mich auf Antworten :)

Danke fürs Lesen!
 

Dess

Aktives Mitglied
Lieber Gast,

wenn ich Dein Mail auf mich wirken lasse, so habe ich das Gefühl, dass Du "nur" noch etwas Zuspruch für das duale Studium bräuchtest, aber eigentlich in Dir mehr Mut als Zurückhaltung, es anzupacken steckt. Vor allem auch weil da wichtige Faktoren enthalten sind die eine Rolle spielen. Erstens hast Du ein hohes Abi-Notenresultat, zweitens erwähnst Du, dass der Wirtschaftsberuf Dich ev. in den kommenden Jahren interessemässig zu wenig interessieren könnte ( wichtig !) und dann auch, dass Du es einmal bereuen könntest, es nicht probiert zu haben ( auch sehr sehr wichtig!).

Kommt dazu, dass Du das Studium später selbst bezahlen müsstest. Sicher wäre das irgendwie hinzukriegen, aber wenn Du es jetzt bezahlt kriegst, wieso nicht probieren. Abbrechen kannst Du es jederzeit, das ist heute Gang und Gäbe. Unter den KollegInnen meines Sohnes und meiner Schwiegertochter, die bis vor ein paar Jahren studierten, war es fast die Norm, dass jemand das Studiengebiet wechselte, oder sogar aufgab. Das ist immer und jederzeit möglich. In den diversen Berufslehren sind Ex-Studenten sogar beliebter als andere. Hättest also keine Probleme den Gang rückwärts zu schalten...

Und eine Liebesbeziehung sollte im Moment nicht die Hauptrolle spielen, was es bei Dir ja auch nicht zu tun scheint. Aber da Dein Freund ja sowieso in eine andere Stadt zieht wird es Umstellungen geben, und wenn Ihr Euch liebt ( was zu hoffen ist :)) ) , dann wird er sicherlich bereit sein, in der Zeit in der Du mehr lernen musst als er Dir diese Zeit zu geben. Solche Kompromisse müssen viele Paare machen...auch später wenn Familie da ist...oft arbeiten die Männer noch mehr als die Frauen etc.

Das wäre jetzt mein Eindruck, doch ich denke Du wirst irgendwann ( gibt Dir die nötige Zeit dazu !) spüren, was für Dich stimmt. Liebe Grüsse, DESS
 
G

Gast

Gast
Hallo Xhohoo,

ich war in einer ähnlichen Situation wie du. Abi mit 2,8 ohne irgendwas dafür zu tun, dann die Frage, ob ich das duale Studium bei der Stadt machen soll. Ich habe es getan und muss sagen: Es ist lachhaft. In NRW zumindest läuft das so: 40% der Endnote sind durch die Praxisprfungen (die eig immer sehr gut ausfallen), 40% durch die FH Prüfungen und 20% durch die Bachelorarbeit abgedeckt. Schwer ist das Studium nicht wirklich, aus meinem Jahrgang sind nur zwei (von gut 200) wegen mangelnder Leistung ausgeschieden und wir sind alle keine Genies oder schuften uns tot.

Davon abgesehen gibt es in gehobenen Dienst sehr viel mehr Stellen zur Auswahl als im mittleren Dienst, da dieser fast flächendeckend nach und nach abgebaut wird.

Mach das Studium, es ist wirklich ohne größeren Aufwand schaffbar und die Jobchancen sind hinterher echt gut.
 

Xhohoo

Neues Mitglied
Danke erstmal für die Antworten :)
Prinzipiell würde es mich schon reizen, das mal zu probieren, allerdings ist die Verbeamtung damit erstmal “nicht vorgesehen“.. habe halt Angst, das Studium nicht zu packen und dann am Ende ohne Irgendwas da zu stehen :/
 

Biddi

Sehr aktives Mitglied
Danke erstmal für die Antworten :)
Prinzipiell würde es mich schon reizen, das mal zu probieren, allerdings ist die Verbeamtung damit erstmal “nicht vorgesehen“.. habe halt Angst, das Studium nicht zu packen und dann am Ende ohne Irgendwas da zu stehen :/
Nur mal so....
Auch im mittleren Dienst musst Du Leistung erbringen um "Lebenslänglich" tz werden.
 
G

Gast

Gast
Wieso willst du überhaupt in die Verwaltung?!?!

Was verrückteres gibt es nicht. Zuerst reißt man sich für ein Dualstudium den A*** auf, bekommt maximal durchschnittliche Noten, immer irgendwelche bescheuerten Vorgaben, nur frustrierte Kollegen und für einen Diplom-Abschluss kriegst du gerade mal einen Hungerlohn (nicht mal 13€ brutto!!!). Hinzu kommt wenn dir das Dualstudium doch nicht gefällt hast du nach Ablauf von 1,5 Jahren (3 Semestern) KEIN Anrecht mehr auf Bafög für ein anderes Studium oder einen Studienkredit oder sonstige Unterstützung.
Möglicherweise musst du sogar einen Teil des Geldes wieder zurückzahlen wenn du aus eigenen Wünschen aufhörst. Das sind nach 3 Jahren mal eben ca. 15-20.000€.

Weißt du, dass man in den ersten Beurteilungen meist generell sehr schlecht beurteilt wird, weil man ja noch nicht befördert werden kann?

Kannst du das? Jahr für Jahr es schwarz auf weiß kriegen, dass du eigentlich nichts drauf hast?

Wenn du unbedingt in die Verwaltung musst dann mach einen Master und fang im höheren Dienst an.
Ich habe in 10 Jahren wirklich "nur" absolut frustrierte Leute getroffen, die sich die ganze Zeit wie ein Mantra einreden "Dafür hab ich ja die Sicherheit".
Ich kann nur sagen, LASS ES!

Vor allem diejenigen die im Nachrückverfahren reingekommen sind bekommen es immer zu spüren, dass sie nur zweite Wahl waren.
 
G

Gast

Gast
Wieso willst du überhaupt in die Verwaltung?!?!

Was verrückteres gibt es nicht. Zuerst reißt man sich für ein Dualstudium den A*** auf, bekommt maximal durchschnittliche Noten, immer irgendwelche bescheuerten Vorgaben, nur frustrierte Kollegen und für einen Diplom-Abschluss kriegst du gerade mal einen Hungerlohn (nicht mal 13€ brutto!!!). Hinzu kommt wenn dir das Dualstudium doch nicht gefällt hast du nach Ablauf von 1,5 Jahren (3 Semestern) KEIN Anrecht mehr auf Bafög für ein anderes Studium oder einen Studienkredit oder sonstige Unterstützung.
Möglicherweise musst du sogar einen Teil des Geldes wieder zurückzahlen wenn du aus eigenen Wünschen aufhörst. Das sind nach 3 Jahren mal eben ca. 15-20.000€.

Weißt du, dass man in den ersten Beurteilungen meist generell sehr schlecht beurteilt wird, weil man ja noch nicht befördert werden kann?

Kannst du das? Jahr für Jahr es schwarz auf weiß kriegen, dass du eigentlich nichts drauf hast?

Wenn du unbedingt in die Verwaltung musst dann mach einen Master und fang im höheren Dienst an.
Ich habe in 10 Jahren wirklich "nur" absolut frustrierte Leute getroffen, die sich die ganze Zeit wie ein Mantra einreden "Dafür hab ich ja die Sicherheit".
Ich kann nur sagen, LASS ES!

Vor allem diejenigen die im Nachrückverfahren reingekommen sind bekommen es immer zu spüren, dass sie nur zweite Wahl waren.
Das kann ich so nicht bestätigen (ich bin de rmit dem 2,8er Abi). Bei uns gab es mit Sicherheit auch Nachrücker, von denen weiß man aber nur, wenn die das auch sagen. Die Beurteilungen bei uns waren, bis auf absolute Einzelfälle, flächendeckend sehr gut und den A**** aufreißen fürs Studium muss man sich wirklich nicht.

Davon abgesehen ist es sehr schwer im höheren Dienst von außen Fuß zu fassen. Wenn du die ABschlussprüfung bestehst, kannst du ja auch bei einem anderen Dienstherren anfangen. Je nachdem wo du bist bildet eh nicht jeder aus und wartet nur auf die Absolventen und krallt die sich mit einer Verbeamtung. Ich kanns nur empfehlen, mit A9 vrdient man in NRW (was im Mittelfeld liegt) direkt nach der AUsbildung 2400,89 + eine allg. Stellenzulage von 78,17€, also 2479,09€. Bei Bundesbehörden oder Bundesministerien gibts nochmal ordentlich mehr. Davon werden dann rund 15,5% an Steuern abgezogen, bleiben also ca. 2094,81€. Davon musst du dich noch privat versichern, was, je nach Tarif und PKV zwischen 150 und 300€ kostet. Bleiben also ca. 1800-1950€ netto übrig. WIe man da sagen kann, dass das ein "absoluter Hungerlohn" ist, ist mir absolut schleierhaft. Klar, reich wird man im ÖD nicht, aber von arm ist man auch meilenweit entfernt. Dazu sind die Ruhegehälter (quasi die BEamtenrente) mit 71,75% des letzten Monatsgehaltes irrsinnig hoch. Zum Vergleich: In der Privatwirtschaft bekommst du nach aktuellem Stand zum Renteneintritt ca 45% dessen was du in deiner gesamten Arbeitszeit im Durchschnitt verdient hast. Du musst also verdammt viel Geld verdienen um das zu toppen, was du im ÖD quasi hinterher geworfen kriegst wenn du in Rente gehst.

Unterm Strich musst du das für dich entscheiden, aber ich kenne niemanden der das wirklich bereut hat. Ja, die Arbeit ist oft nervig und frustrierend, aber das ist sie überall und bei aktuell ca 18.000 Studiengängen, fast 4.000 BErufen und 330 AUsbildungen DAS Ding für dich zu finden ist nahezu unmöglich. Also würde ich etwas nehmen was ordentlich bezahlt ist und nicht allzu furchtbar ist.
 

Xhohoo

Neues Mitglied
Das Problem beim dualen Studium ist halt, dass ich dort nicht verbeamtet werde, bei der normalen Ausbildung schon und ich die Chance der Verbeamtung ungern aufgeben würde..
 
G

Gast

Gast
Die Chance verbeamtet zu werden hast du vielleicht nicht bei deiner EInstellungsbehörde, aber bei anderen Behörden unter Umständen. Das Entscheidende ist, dass du die Eignungsprüfung für den gehobenen Dienst hättest, ob du dann als Angestellter oder Beamter arbeitest tut vorerst nichts zur Sache. Mit deinem Abschluss stehen dir Beamtenstellen in ganz Deutschland offen. Guck dir vielleicht auf Öffentlicher-Dienst.Info mal die Besoldung der Beamten im mittleren Dienst (A6) an und entscheide dann =)
 

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