Aus Kritik "Mobbing" machen

Hallo, wie findet ihr das, wenn eine Person aus Kritik Mobbing macht? Ich trage momentan mit einer Person in meinem näheren Umfeld einen Konflikt aus. Habe lange Zeit das Verhalten dieser Person runtergeschluckt und nie was gesagt . Seit einer Weile kritisiere ich das Verhalten der Person offen, weil ich gemerkt habe, dass wenn ich nicht für mich einstehe, es niemand sonst macht. Es handelt sich dabei um konstruktive Kritik, also ich beleidige die Person nicht, aber ich sage ihr offen, dass mir ihr Verhalten nicht passt. Die Person fällt aus allen Wolken und behauptet nun, ich würde sie mobben. Das sagt sie auch anderen. Ich fühle mich wie über den Mund gefahren und vor den Kopf gestossen. Es ist wie ein Totschlagargument. Ich hab so eine Wut auf diese Person und es wird mir so richtig klar, wie falsch sie eigentlich ist. Sie sagt auch immer in Gesprächen, dass ich ihr das auch vernünftig sagen kann. Dabei sage ich ihr das vernünftig. Sie verdreht die Tatsachen aber ständig. Dass sie jetzt aus mir einen Mobber macht und damit die eigentliche Kritik und ihr Verhalten in den Hintergrund rückt, finde ich ganz mies und fürchterlich und da verstehe ich echt keinen Spaß, weil ich weiß was Mobbing ist. Ich hämmere in meinem Kopf rum, und die Stimme der Vernunft sagt mir: Aber vielleicht hat sie ein anderes Verständnis und Empfinden als ich und fühlt sich wirklich gemobbt. Ich versuche das Verhalten von Menschen immer zu analysieren um sie besser verstehen zu können, aber hier sagt mir mein Bauch auch, dass sie falsch ist und ich mich besser zurückziehen sollte. Was meint ihr? Wie deutet ihr so ein Verhalten und diesen Vorwurf des Mobbings? Danke fürs lesen .

Da Du sehr vage bleibst, bei dem was Du hier preisgibst: Natürlich ist es nicht okay bei jeglicher Kritik gleich von Mobbing zu sprechen. Aber ein sehr offenes kritisieren einer Person (ggü. anderen) kann natürlich schon großen Unmut hervorrufen. Auch ist es tatsächlich so, dass oft der Empfänger die Botschaft bestimmt. Hättest Du die Möglichkeit die Probleme unter sechs Augen - also mit einem neutralen Vermittler- zu besprechen?

Jeder der sich angepisst fühlt, geht zur Verteidigung in Angriff über. Jeder auf seine Art. Ist ganz normal. Lass Gras über die Sache wachsen.

Na ja, konstruktive Kritik wäre: Ein ruhiges Gespräch mit ihr alleine suchen und ihr sagen, was dich genau stört und was sie ändern könnte.

Kritik an Dingen, die sie nicht ändern kann oder vage Kritik ist für sie natürlich eher belastend und könnte als Mobbing gedeutet werden.

Genauso öffentlich geäußerte Kritik, also wenn andere dabei sind oder auch reden hinter ihrem Rücken. Das geht auch in Richtung Mobbing.

Deine Formulierung: "... aber ich sage ihr offen, dass mir ihr Verhalten nicht passt." deutet darauf hin, dass da sehr viel Wut bei dir dahintersteckt. Vielleicht formulierst du die Kritik tatsächlich verletzend und nicht konstruktiv. Ich würde an deiner Stelle versuchen, deine Gefühle ein bisschen herunterzukochen und es dann noch einmal diplomatischer versuchen.

Marmorapfel meinte:

Hallo, wie findet ihr das, wenn eine Person aus Kritik Mobbing macht? Ich trage momentan mit einer Person in meinem näheren Umfeld einen Konflikt aus. Habe lange Zeit das Verhalten dieser Person runtergeschluckt und nie was gesagt . Seit einer Weile kritisiere ich das Verhalten der Person offen, weil ich gemerkt habe, dass wenn ich nicht für mich einstehe, es niemand sonst macht.

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Das ist wenig komkret. Sollte sich das alles in einem privaten Kontext abspielen, würde ich dich als Betroffene freundlich bitten, das Kritisieren zu unterlassen, da es sehr nervig ist, wenn jemand permanent ungefragt seinen Senf zu etwas beisteuert. Wenn man sich nicht gut versteht, sollte man getrennte Wege gehen. Niemand ist dazu gezwungen, seine Freizeit mit Menschen zu verbringen, mit denen es nicht passt.
Solltet ihr im beruflichen Kontext dieses Problem haben, würde ich einen Vorgesetzten um Mediation bitten.

Und manche fühlen sich auch gleich auf den Schlips getreten und gemobbt.

Ich muss dazu sagen, dass diese Kritik unter vier Augen ausgetragen wurde. Es ist meine Kollegin. Es gibt keine Zeugen und das macht es ja so schlimm. Sie hat dann anderen Kollegen gesagt, dass sie sich von mir gemobbt fühlen würde. Eine Kollegin hat mir das dann im Vertrauen erzählt, so nach dem Motto: "XY sagt, dass sie sich von dir gemobbt fühlt". Sie macht Mobbing daraus. Mein Gefühl sagt mir immer mehr: Stecker raus. Mit dieser Person möchte ich nichts mehr zu tun haben. Ich arbeite mit ihr, Verhalten mich ansonsten neutral, auch wenn es mir schwerfällt.

Soul-Sister meinte:

Na ja, konstruktive Kritik wäre: Ein ruhiges Gespräch mit ihr alleine suchen und ihr sagen, was dich genau stört und was sie ändern könnte.

Kritik an Dingen, die sie nicht ändern kann oder vage Kritik ist für sie natürlich eher belastend und könnte als Mobbing gedeutet werden.

Genauso öffentlich geäußerte Kritik, also wenn andere dabei sind oder auch reden hinter ihrem Rücken. Das geht auch in Richtung Mobbing.

Deine Formulierung: "... aber ich sage ihr offen, dass mir ihr Verhalten nicht passt." deutet darauf hin, dass da sehr viel Wut bei dir dahintersteckt. Vielleicht formulierst du die Kritik tatsächlich verletzend und nicht konstruktiv. Ich würde an deiner Stelle versuchen, deine Gefühle ein bisschen herunterzukochen und es dann noch einmal diplomatischer versuchen.

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Das stimmt, ich bin wirklich wütend. Ich versuche trotzdem immer diplomatisch zu bleiben. Aber wenn es ungerecht wird, dann ist auch mit mir nicht mehr gut Kirschen essen. Sie selbst arbeitet sehr Selbstbezogen, gibt nicht viele Informationen preis, was dazu führt, dass ich oft ins schwimmen gerate, spiegele ich ihr Verhalten, ist ihr Teamwork plötzlich sehr wichtig. Und gerade sie spricht Dinge an, die mir sehr wichtig sind, nämlich eine gute Zusammenarbeit. Dann habe ihr gesagt, dass das auch für sie gelten sollte und dass ich finde, dass sie sehr eigen arbeitet und eine gute Zusammenarbeit damit unmöglich macht. Sie unterbricht dann mit so Sätzen wie: Das kannst du mir auch vernünftig sagen und geht damit nicht wirklich auf den Kern meines Problems mit ihr ein. Es ist eigenartig. Wenn Kunden Geschenke bringen, wie Obst zum Beispiel, dann gehe ich in ihr Büro und sage ihr: Da hat jemand Obst gebracht ... oder wenn wir Mittag essen bestellen, dann wird sie gefragt, ob sie auch was will. Aber wenn sie sich was bestellt, wird nur der Chef gefragt, wenn überhaupt. Oder gehe ich zum Bäcker, frage ich sie, ob sie auch was will, dann sagt sie ja und ich bringe ihr was mit; geht sie zum Bäcker, dann fragt sie nicht oder sucht ausflüchte... Und dann ist es gerade sie, die anderen mangelnde Teamfähigkeit vorwirft, wenn sie dann auch mal nicht gefragt wird? Sie ist am längsten im Unternehmen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass sie sich für was Besseres hält und deswegen so ein "von oben herab - Verhalten"an den Tag legt. Generell ist es komisch. Andere sagen dir ständig die Meinung ins Gesicht, tust du es ihnen dann gleich, jammern sie rum.

Marmorapfel meinte:

Die Person fällt aus allen Wolken und behauptet nun, ich würde sie mobben. Das sagt sie auch anderen.

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Ohhh wie gut ich das nachfühlen kann..... viele Menschen sind so . Ich weiss nicht, ob das ein Zeitgeist ist, aber dieses dramatisieren, keine Kritik vertragen, das scheint mir so verbreitet.
Es geht in Richtung Täter/Opfer-Umkehr. Das ist ein zu starkes Wort, aber zuerst piesacke ich den anderen kontinuierlich und wenn der sich mal wehrt und das sogar noch konstruktiv, dann stellt man sich als "Opfer" dieses bösen, bösen Menschen dar.
Ich könnte k*tz*n.
Früher sagte man, "wer austeilen kann, muss auch einstecken können", und dabei ging man nicht zimperlich vor.
Für mich ist das DEFINITIV kein Mobbing. Es ist sogar weit davon entfernt, während das, was diese Person tut, es allen erzählen und dramatisieren, eher in die Kategorie "Mobbing" geht. An Ironie kaum zu überbieten.

Es gibt halt viele Kerzen auf dem Kuchen und nicht alle sind die hellesten 😑 .

Mobben. Wenn ich das Wort nur lese kommt mir folgendes in den Sinn. Einer bei uns hat sich dazu beim Personalbüro beschwert weil er denkt das er "gemoppt" wurde. Er durfte dann gehen. Soviel dazu.