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aus der kath. Kirche austreten?

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Hi,

ich denke schon seit einigen Monaten darüber nach aus der katholischen Kirche auszutreten.

Eine besonders enge Beziehung zu Kirche hatte ich nie. Ich gehe nie in die Kirche und ich sehe meinen Glauben losgelöst von Glaubenseinrichtungen an. Ich kann mich auch nicht mit der Kirche identifizieren, da sie m.E. rückständig und teilweise diskriminierend ist.

Was mich vom Austritt abhängt?
Tradition und mein soziales Umfeld.
- sollte ich heiraten, wird vermutlich von meiner Partnerin und meiner Familie eine kirchliche Hochzeit erwartet
- ich habe Angst als Außenseiter zu gelten
- ich schmeiße gefühlt einen Teil meiner Vergangenheit weg

Meine verstorbenen Großeltern, zu denen ich ein elterlichen Verhältnis hatte, würden es nie gut heißen wenn ich austrete. Ich trage viele, auch positive Erinnerungen, aus meiner Kindheit an die Kirche in mir: Firmung, Kommunion, kirchliche Veranstaltungen.

Nicht verschweigen will ich, dass die Kirchensteuer auch ein Grund ist auszutreten. Ich werde bis zum Lebensende vermutlich eine fünfstellige Summe der Kirche überlassen haben und wofür?

Eine Freundin von mir ist ausgetreten weil sie den Glauben an Gott verloren hat. Ich glaube an Gott, aber Gott und Kirche habe ich nie zusammen gesehen. Kirche ist für mich ein sozialer Verein, der sich (zu) tief in Gesellschaft und Politik eingebrandt hat.

Ich habe Angst auszutreten. Angst, dass ich es bereue. Angst, dass ich die Kirche irgendwann "brauche", zb zur Eheschließung. Aber vermutlich werde ich eine Kirche auch in den nächsten Jahrzehnten nicht von innen sehen und mich jedes Jahr erneut fragen warum ich noch in dem Verein bin.

Wie denkt ihr darüber?
Gehört ihr auch zu jenen, die nur in der Kirche sind, weil es halt "normal" ist? Seid ihr vielleicht schon ausgetreten?

LG
Andreas
 
W

Windlicht

Gast
Mein Glaube ist unabhängig von der Kirche. Deshalb bin ich bereits vor Jahren ausgetreten.
Alles, was solche Vereine an Gutem tun, kann ich auch "ohne" tun. Und das Geld für die Kirchensteuer gebe ich lieber direkt an jemanden aus, bei dem es besser aufgehoben ist.
Wer das nicht akzeptieren kann, soll es lassen, ist mir egal. Würde auch für den höchst unwahrscheinlichen Fall gelten, dass ich nochmal heiraten wollte.
 
G

Gelöscht 48613

Gast
Ich bin schon vor 15 Jahren ausgetreten. Bereut habe ich es noch nie. Kirchliche Hochzeiten fand ich svhon immer verlogen, besonders dann, wenn man ansonsten nie in die Kirche geht.
 

Rose

Urgestein
Ich bin vor knapp 10 Jahren ausgetreten, weil ich keine Lust mehr hatte den noch mehr Geld in den Hintern zu stecken. Wenn ich heirate, dann eh nicht in dem Verein. Habe es nie bereut.
 
K

Kauz

Gast
ich habe Angst als Außenseiter zu gelten
...
Ich habe Angst auszutreten.
Angst, dass ich es bereue.
Angst, dass ich die Kirche irgendwann "brauche", zb zur Eheschließung.
Würdest Du nicht lieber eine Frau kennenlernen, die sich ebenfalls von solchem gesellschaftlichem Zwang in ihrem Umfeld befreit hat, nicht mit Dir in einer Kirche heiraten möchte und mehr Wert auf Deine Meinung legt als die der Familie?
Oder möchtest Du lieber ein Leben lang Dinge tun, die andere von Dir erwarten, nur aus Angst von diesen nicht gemocht zu werden oder gewisse Einschränkungen zu erfahren?
Wenn man genau nachdenkt, ist es nicht seltsam wieviele Menschen Dinge tun um ausgerechnet von denjenigen gemocht zu werden, deren Einstellungen sie nicht teilen und die einen für seine ehrlichen Ansichten verurteilen würden?
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Ich sehe es pragmatisch, Gott und die Kirche sind für mich sowieso zwei verschiedene Paar Schuhe. Um an den lieben Gott zu glauben brauch ich nicht in eine Kirche zu gehen, das kann ich zu Hause ebenso gut oder schlecht tun, je nachdem.
Und ob es sinnvoll ist in der Kirche zu bleiben nur damit andere mit einem zufrieden sind ist für mich auch fraglich. Und heiraten kann man ebenso gut auch auf dem Standesamt.
Aber ich habe es in der Beziehung auch besser, ich gehörte noch nie einer Konfession an, ich bin nicht einmal getauft.
 
P

Phelia

Gast
So sehr ich Dich schätze, Roxxana. Ich finde nicht, dass Du es "besser" hast. Man kann auch voller Überzeugung einer Konfession angehören. Ich würde allerdings auch nicht in einer Kirche bleiben, um anderen zu gefallen.

@Andreas: Ohne Dir nahe zu treten zu wollen: Ich (selber nicht katholisch) bedaure immer wieder, dass unter Katholiken der Antisemitismus noch immer so vorherrscht. Deine Frau Mama sollte zur Kenntnis nehmen, dass der letzte und jetzige Papst diesen scharf verurteilt. Stammt aus einem anderen Thread, ist mir aber sehr unangenehm im Gedächtnis geblieben.
 

weidebirke

Urgestein
Wahrscheinlich bin ich zu Ost-geprägt, denn ich habe immer Schwierigkeiten nachzuvollziehen, wieso einer Kirchenzugehörigkeit so viel Gewicht beigemessen wird.

Glaube existiert sowieso unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit und in die Kirche kannst Du doch auch gehen, ohne "Mitglied" zu sein (wobei Du das ja nicht mal machst). Weiter erfährt es doch niemand, wenn Du formell austrittst. Es wird nicht am Schwarzen Brett ausgehangen und niemand informiert Freunde und Familie.

Und eine kirchliche Hochzeit ist meines Wissens nach auch dann möglich, wenn nur einer der künftigen Eheleute in der Kirche ist. Guck mal hier Wichtig zu wissen - katholisch.de
 
G

GastUlli

Gast
Ich bin ebenfalls vor Jahren aus der Kirche ausgetreten.

Ich habe jährlich fast 1000 Euro bezahlen müssen....Nee, das Geld investiere ich dann doch lieber in Projekte vor Ort, wo ich sehe, dass es dort ankommt. Du kannst nach dem Austritt der Kirche gerne etwas spenden, wenn Du das möchtest, aber eben auf freiwilliger Basis.

Habe ich bereut auszutreten? Nein.

Wenn Du wirklich einmal kirchlich heiraten möchtest (vielleicht möchte Deine Zukünftige das ja auch gar nicht), kannst Du auch wieder eintreten.
Wenn Du glaubst, dass Du die Kirche irgendwann wirklich mal brauchen wirst, wofür auch immer, hindert Dich auch niemand daran, dass Du wieder eintrittst.
Warum sollte man Dich verurteilen? Du musst niemandem sagen, dass Du ausgetreten bist. Du trägst doch kein Mal auf der Stirn, was anderen zeigt, dass Du keine Kirchensteuer mehr zahlst.
Wer sollte also merken, dass Du den Mitgliedsbeitrag nicht mehr zahlst? Du gehst doch auch nie in die Kirche, also beanspruchst Du auch keine Leistung der Kirche.
Deine Vergangenheit bleibt Deine Vergangenheit. Die kann Dir niemand nehmen und die hängt auch nicht davon ab, ob Du der Kirche Geld gibst oder nicht.

Mach' Dir nicht so viele Sorgen um das was wäre wenn. Tritt doch einfach aus. Wenn Du in 2 Jahren merkst, dass das keine gute Idee war, tritt halt wieder ein.

Deine Entscheidung ist doch nicht unumkehrbar, nicht unwiderrufbar, nicht endgültig bis an Dein Lebensende.

Nur Mut!
 

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