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aus der kath. Kirche austreten?

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ich bin gerne katholisch.

Ich bin auch kein großer Kirchgänger, aber ich mag es, überall auf der Welt in eine katholische Kirche gehen zu können und am Gottesdienst mit seinen Ritualen teilnehmen zu können. Im Sonntagsgottesdienst bin ich zwar sehr selten, aber ich gehe gern für ein kurzes Gebet oder um eine Kerze anzuzünden in die Kirche.

Ich gehe auch gerne zur Kommunion. Ich empfinde es als heilsam gesegnet zu werden. Ich liebe die alten Kirchengebäude. Ich liebe die Lieder. Ich schätze die Feste und Rituale als Fixpunkte im Jahreskreislauf.

Ich zahle gern meine Kirchensteuer. Ich schätze die Seelsorge vor Ort sehr. Ich habe tolle engagierte Pfarrer kennengelernt. Tolle Jugendarbeit. Ich sehe, wie wichtig vor allem auch den älteren Menschen die Seelsorge ist. Ich finde die Sozialarbeit gut. Ich schätze vor allem auch die Krankenhaus- und Hospitzseelsorge sehr. Ich finde Kirche grds. auch als Ort der Glaubensvermittlung gut. Wenn ich auch sicher nicht mit allen Lehrinhalten überein bin.

Ich zahle auch gern für den Erhalt der kirchlichen Gebäude und Kunstschätze, weil ich sie als Kulturgüter schätze. Wenn keiner mehr Kirchensteuer zahlt und immer mehr austreten, wird es immer weniger Kirchen geben, in die man mal eben für Momente der Stille und des Gebets eintauchen kann. So wie in Holland, wo ständig Kirchen verkauft werden und in Wohnungen und Konsumtempel umgewandelt werden.

Ich zahle aus Dankbarkeit für viele gute Erlebnisse, die ich im Zusammenhang mit dem Gemeindeleben als Kind und Jugendlicher erlebt habe. Eine lebendige Kirchengemeinde war für den Zusammenhalt und das Leben in unserem Dorf prägend. Und ich möchte dazu beitragen, daß das auch für Nachfolgegenerationen erlebbar bleibt.

Ich weiß, daß viele Menschen gute Gründe haben, vieles anders zu sehen als ich. Ich respektiere daher jede Entscheidung.

Aber ich kann es mir finanziell leisten in der Kirche zu bleiben und tue das gern.
 
Zuletzt bearbeitet:

frara

Urgestein
aus der kirche bin ich ausgetreten, schon lange.und ich habe keinen schaden dadurch erlitten, und das bärtige männlein hat´s wohl auch verkraftet
 

mikenull

Urgestein
Also ich gebe für die Kirchen hier ( in Frankreich ist das reine Privatsache ) auch schon mal was. Diese gewaltigen Bauten gefallen mir - ich war schon mal dicht dran, mir selbst eine zuzulegen. ( Preis war 15 000 Mark ) Ich denke, jemand der sowas gebaut hat, muß ja einfach geglaubt haben. Aber ich würde spätestens dann aus der Kirche austreten, wenn sie Einsehen haben: Wir haben uns geirrt, es gibt keinen Gott.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Vielen herzlichen Dank für die ganzen Antworten! :)

Auch ein Danke an die pro-Kirche Stimmen wie zb von Bird on the wire. Ich denke auch, jeder muss die Entscheidung für sich selber treffen und die Entscheidung anderer akzeptieren.

Ich werde darüber sicherlich noch ein paar Nächte schlafen, aber meine Tendenz ist zum Amtsgericht zu gehen und den Austritt zu erklären. Vielleicht finde ich ja auch einen guten Zweck für die gesparte Kirchensteuer wie zb eine Tierschutzorganisation oder ähnliches.

Danke!
 

Acromantula74

Sehr aktives Mitglied
Ich bin damals von meiner Großmutter ziemlich stark in die katholische Kirche gedrängt worden, Kommunion, Firmung, der ganze Sermon eben.
Mir war das alles immer verhasst, vor den Pfarrern hatte ich teilweise richtige Angst und mir hat vor jedem Sonntag gegraust, wenn mich meine Oma wieder hingezerrt hat.
Dazu kommt, dass ich nach katholischem Kirchenrecht unehelich bin und meine Mutter exkommuniziert ist, weil sie damals gewagt hatte, sich von ihrem ersten Mann scheiden zu lassen und wieder zu heiraten. :mad:

Von daher war bei mir der Austritt nur folgerichtig.

Zum Thema "Pfarrer am Grab" - ich hab ja beruflich mit der Materie "Friedhof" zu tun und höre inzwischen immer wieder, dass freie Trauerredner eine Bestattung wesentlich schöner gestalten als ein Pfarrer.
 

_cloudy_

Urgestein
Mir geht das auch so, dass eigentlich schon seit 30 Jahren austreten will.

Erst waren es meine Kinder, warum nicht. Wir lebten auf dem kath. Land, beide Ministranten, ich eh schon geschieden..

So vergingen die Jahre, das Geld hat mir jetzt nicht wehgetan, aber bei jeder neuen Schockerenthüllung sagte ich mir jetzt trittst du aus.

Die Bequemlichkeit zum einen hält mich noch ab, aber der Hauptgrund ist meine liebe alte Mutter.

Sie geht viel in die Kirche, und als sie mitbekam, dass meine Kinder und meine Geschwister alllesamt ausgetreten sind, hat sie das getroffen und ich musste ihr quasi versprechen, nicht auszutreten.
Sie wegen ein paar gesparter Euros nun zu hintergehen ist mir das bestimmt nicht wert.

In die Kirche gehe ich nie, außer vor 8 Jahren zur Taufe meiner Nichte, letztes Jahr zu ihrer Kommunion und nächstes Jahr wohl zur Firmung.


Wobei ich es schön und wohltuend empfinde, in einer Kirche ganz für mich allein zu sitzen und meinen Gedanken nachzuhängen. Aber auch dazu bin ich schon ewig nicht mehr gekommen.

Ich finde beides nicht schlimm. Austreten oder drinbleiben. Gibt Gründe für beides, auch wenn man kein Kirchgänger ist.
 

weltenwanderin

Aktives Mitglied
Weiter erfährt es doch niemand, wenn Du formell austrittst. Es wird nicht am Schwarzen Brett ausgehangen und niemand informiert Freunde und Familie.
Doch, gewissermaßen schon. Die Kirche weiß genau, wie sie ihre Mitglieder unter Druck setzt und einen Austritt verhindern kann, zumindest aber entsprechende Menschen diffamieren kann. Eine gute Freundin von mir ist kürzlich ausgetreten, was ihr aber zuvor lange Zeit schwer fiel, weil sie wusste, dass dann der Pfarrer extra zu Hause antanzt und die Nachbarn das sehen, womit ihre Eltern ein Problem hätten. Oder vor ein paar Jahrzehnten, als jeden Sonntag in der Messe verlesen wurde, wer gerade ausgetreten ist, damit es jeder weiß. Meine Großeltern hatten damit ein so großes Problem, dass meine Mutter nachgab und kurz nach ihrem Austritt wieder eintrat. Da ist dieser Verein absolut mittelalterlich. Im Zweifelsfall werden alle nochmal öffentlich an den Pranger gestellt. Das ist vielleicht nicht in jeder Gemeinde so, aber in so einigen wird es eben doch so gemacht.
Ob man für seinen Glauben Kirchenmitglied sein muss, würde ich mir daher überlegen. Die Kirche will als Unternehmen auch nur das Geld ihrer Mitglieder einsammeln, das würde ich eben auch berücksichtigen.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
... Oder vor ein paar Jahrzehnten, als jeden Sonntag in der Messe verlesen wurde, wer gerade ausgetreten ist, damit es jeder weiß. Meine Großeltern hatten damit ein so großes Problem, dass meine Mutter nachgab und kurz nach ihrem Austritt wieder eintrat. Da ist dieser Verein absolut mittelalterlich. Im Zweifelsfall werden alle nochmal öffentlich an den Pranger gestellt. Das ist vielleicht nicht in jeder Gemeinde so, aber in so einigen wird es eben doch so gemacht...
Vor ein paar jahrzehnten also...aha^^
Deshalb muss man davor also noch immer angst haben^^...
Ausserdem...wer austritt sollte auch dazu stehen..ncihtnur anonym im internet damit "prahlen", wo jeder der anti-kirche ist quasi bejubelt wird.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
So vergingen die Jahre, das Geld hat mir jetzt nicht wehgetan, aber bei jeder neuen Schockerenthüllung sagte ich mir jetzt trittst du aus.

Die Bequemlichkeit zum einen hält mich noch ab, aber der Hauptgrund ist meine liebe alte Mutter.
Das erinnert mich doch sehr an mich selber, wenngleich es bei mir meine verstorbene Oma ist. Ich habe das Gefühl ihr viel zu schulden und versuche manchmal mein Leben nach ihren Vorstellungen auszurichten. Dabei war es meine Oma, die immer gesagt hat: "Jeder Mensch ist ein Mensch für sich" und "Ich will das du glücklich bist". Ich habe generell ein Problem damit, dass ich zu viel Wert auf die Erwartungen und Meinungen anderer lege, ich weiß....

Katholische und evangelische Kirche gehört für mich zu Europa als unser Kulturgut. Insgeheim erhoffe ich mir ja von der Kirche einen positiven Einfluss auf unsere westliche Welt, aber wirklich sehen tu ich den nicht. Schlagzeilen machen die negativen Sachen. Wie viel gutes könnte man tun, wenn man statt prunkvolle Gotteshäuser, das Geld anderswo verwendet? Ich brauche keine Kirche um mit Gott zu sprechen.
 

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