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Aus 400 Euro Jobs nun 450?

C

ChrisBW

Gast
Ich darf dich auch in soweit korrigieren, dass die menschliche Arbeit keine Ware ist, sondern eine Leistung.
Arbeit ist eine Art Ware, ein Tauschmittel - Arbeitskraft gegen Geld / Lohn.

Und das Menschen zudem eine Würde haben.
Das eine schließt das andere ja nicht aus.



Wirklich toll!!!!
Dann müssten Millionäre ja stärker zur Kasse gebeten werden.
Müssten sie nicht, sie finanzieren jetzt schon mehr als Dreiviertel des Steueraufkommens.

Doch:
Schmarotzer als Bezeichnung für Menschen!!!!

Ich dachte wirklich nicht, dass es möglich ist, so etwas öffentlich geschrieben zu sehen.
Da bekommt der Name Klartext eine völlig neue Bedeutung.
Ich kenne diesen Sprachgebrauch, im Zusammenhang und als Bezeichnung mit und für Menschen, eigentlich nur in der äußerst rechten Szene beheimatet.
Ich verstehe die Empörung bezüglich des Begriffes nicht.

Ein Schmarotzer ist jemand , der auf Kosten anderer lebt und diesen direkt oder indirekt schädigt.

Sowas gibt es auch in unserer Gesellschaft durchaus.
 
C

ChrisBW

Gast
Was die Einkommensteuer angeht ist der Staat sogar besser dran, wenn er die pauschale LSt auf die Minijobs erhebt.

Laut der allgemeinen Lohnsteuertabelle werden die Bruttoeinkünfte ab einer Höhe von 8012 Euro besteuert, d. h. - vorausgesetzt der AN hat keine anderen Einkünfte - würde der AN erst ab einem ungefähren Bruttomonatslohn i. H. v. 667 Euro besteuert.

So erhält der Staat wenigstens die pauschale Lohnsteuer.

Die Sozialversicherung allerdings entgeht ihm.
 
A

Aloha

Gast
Hallo Vermisst!

Um mal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen...;)



Ich habe gelesen, dass aus 400 Euro Jobs nun 450 Euro Jobs gemacht werden
sollen.
Nun frage ich mich, wenn ein 450 Euro Jobber nun ganz normal RV werden kann,
dann zahlt der AG doch einiges mehr...
450,00 Euro bisher = 88,77 Euro Sozialabgaben obendrauf beim Arbeitgeber; 57,47 Euro Sozialabgabenabzug beim Arbeitnehmer.
450,00 Euro zukünftig = 129,33 Euro Sozialabgaben obendrauf beim Arbeitgeber
Diese Jobs werden also für die Arbeitgeber um bis zu 40,56 Euro pro Monat teurer....
Schwarzarbeit lässt grüßen!:(
Darauf kann man sich verlassen!

Meine Frage wäre, wie sieht es mit Leuten aus die im privaten Haushalt arbeiten?
Das fine ich höchst interessant:

Auch könnten die Beschäftigten dadurch rentenrechtlich Vorteile erhalten. "Minijobber sind künftig grundsätzlich voll in der Rentenversicherung abgesichert und können damit unter anderem Ansprüche auf Erwerbsminderungsrente erwerben und die Vorteile der Riester-Förderung in Anspruch nehmen", sagten die Politiker. "Dafür stocken sie den pauschalen Rentenversicherungsbeitrag des Arbeitgebers von 15 Prozent um 4,6 Prozent auf." Wer das nicht wolle, könne darauf auch verzichten - dann bleibe es bei der pauschalen Abgabe des Arbeitgebers.
Quelle: Einigung: Minijobber sollen 450 Euro verdienen dürfen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Natürlich besteht die Niedriglohnfalle...aber ist diese nicht grundsätzlich gegeben??

Die Grünen sehen das natürlich anders...ihre Argumente finde ich berechtigt:

Zur „Belebung der Konjunktur“ und zum „Ausgleich der Inflation“ will die Bundesregierung die 400 Euro Mini-Job-Grenze auf 450 Euro anheben. Dies geschieht allerdings nicht zum Wohle der Allgemeinheit, sondern für eine weitere Ausweitung des Niedriglohnsektor. Während Union und FDP darüber schwadronieren, dass sie nicht davon ausgehen, dass der Niedriglohnsektor durch diese Anhebung weiter ausgebaut wird, kritisieren die Grünen die Reform. Schließlich fordern immer mehr unabhängige Arbeitsmarktexperten die Abschaffung der Minijobs, da durch die massenhafte Subventionierung von nicht Existenz-sichernden Beschäftigungsverhältnissen die Anzahl der regulären Arbeitsplätze reduziert werden. Das Modell hat sich als „Sachgasse erwiesen“, wie die Grünen-Politikerin Brigitte Pothmer richtigerweise sagte.

Im Zuge der Veränderungen sollen Hartz IV Bezieher künftig ganze 10 Euro „mehr behalten“ dürfen. Das ergebe sich „automatisch aus dem Sozialgesetzbuch, wenn die Koalition wie geplant im nächsten Jahr die Mini-Job-Grenze von 400 auf 450 Euro anheben wird“, wie eine Sprecherin der BA verkündet. Laut BA sollen davon rund 700.000 Menschen in Deutschland profitieren. Wer genau nachrechnet, wird aber bemerken, dass zahlreiche Betroffene nicht mehr durch ihre geleistete Arbeit behalten können, sondern im Endeffekt sogar weniger. Das gilt für diejenigen, die bereits jetzt 450 Euro Brutto verdienen.

Durch die Erhöhung der Minijob-Grenze auf 450 Euro werden einige sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer, die zwischen 400 und 450 Euro verdienen, nun wieder zu Minijobbern. Das heißt, es werden keine vollen Rentenversicherungsbeiträge mehr gezahlt und die Krankenversicherung entfällt gänzlich, obwohl die Beiträge durch eine pauschale Abgabe gezahlt wurden. Vermutlich wird durch die Erhöhung auf die 450 Euro Grenze die Pauschalgrenze für abzugsfähige arbeitsabhängige Kosten auch auf 450 Euro erhöht. Diejenigen, die bislang zwischen 400 und 450 Euro verdient haben, konnten bisher beispielsweise Fahrtkosten geltend machen. Durch die Anhebung wird dieser Faktor sehr wahrscheinlich wegfallen.

Beispiel:
Ein Arbeitnehmer verfügt über einen Bruttolohn von 450 Euro = Nettolohn ca. 400 Euro.
Fahrtkosten 76€ (20 km Entfernung), Kfz-Haftpflicht 50 Euro Monat, 30€ Versicherungspauschale 15,33 Euro Werbungskosten-P. Rechnung BISHER: 76 + 50 + 30 + 15 + (Selbstbehalt 70€= 20% von 450-100) ergibt ein Freibetrag von 241€. Durch die Anhebung der Pauschalgrenze auf 450 Euro ergibt sich nunmehr ein Maximalfreibetrag von 170 Euro statt der bisherigen 160. Wenn nun wie im Beispiel angeführt die Kosten 171 Euro betragen, reicht der Pauschalfreibetrag von 170 Euro nicht mehr aus.

Diejenigen die derzeit einen 400 Euro-Job ausüben:
Bezieher von Arbeitslosengeld II haben bei geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen einen Freibetrag von 100 Euro. Dieser Betrag wird nicht mit den Regelleistungen verrechnet. Von jedem weiteren zusätzlich verdienten Euro (bis 1000 Euro) dürfen Hartz IV Bezieher 20 Prozent behalten. Bei einem 400 Euro Jobs sind das demnach 160 Euro. Bei einer Rechengröße von 450 Euro sollen dies künftig 170 Euro sein, wie die Sprecherin der BA sagte. Bei einem Stundenlohn von in vielen Branchen nicht unüblichen 5 Euro Netto müssen Minijobber nunmehr 10 Stunden mehr arbeiten, um 10 Euro mehr behalten zu können. (sb)
Quelle:Hartz IV: Mehr Geld durch 450 Euro Minijobs?

Es kommt demnach wohl darauf an, aus wessen Sicht man die Anhebung auf 450 Euro sehen will...

LG

Aloha
 

Sisandra

Moderator
Ich halte die geplante Erhöhung auf 450€ auch nicht für gut. Für Arbeitnehmer mit Einkommen zwischen 400 und 450 € bedeutet die nämlich, dass sie nun auf einmal keine eigenen KV-beiträge entrichten können, was gerade für alleinerziehende, die für sich und ihre Kinder eine Familienversicherung benötigen einen schwierige Situation sein dürfte. Zwar gibt es durchaus die Möglichkeit auch in dieser Verdienstzone auf Lohnsteuerkarte zu arbeiten, die Frage dürfte aber sein wieviele Arbeitgeber sich darauf einlassen werden, weil es unterm Strich für den Arbeitgeber dann teurer wird. :mad:
 

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