Werde von irgendeinem Unternehmen - ich glaube, mein Stromversorger - immer mit "Sehr geehrte Frau Tsunami" angeschrieben. Stört mich nicht. Ist ja auch nur so ein maschineller Brief. Hauptsache, die Rechnungssumme ist nicht so hoch.
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Ganz allgemein finde ich die aktuellen Konventionen bzgl. der Anrede in Briefen gar nicht so schlecht. Zumindest würde mir spontan nicht wirklich was Besseres einfallen, was aber natürlich nicht heißt, dass es mal was "Besseres" geben wird, was sich auch - auf breiter Ebene - durchsetzt.
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Ich selbst schreibe heutzutage ja gar nicht oft Briefe, eher eine E-Mail, aber da gilt ja im Grundsatz Selbiges. Wenn ich es recht überlege, beginne ich meine E-Mails je nach Empfänger, Situation und Laune mit:
"Sehr geehrter Herr/Frau XY"
"Hallo"
oder
"Guten Tag, Herr/Frau XY"
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"Sehr geehrte Damen und Herren" ist fein, wenn man keinen spezifischen Ansprechpartner hat, aber der ergibt sich ja meist recht schnell, sage ich einfach mal so.
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Und ja, etwas provokativ gefragt - mea culpa: Muss man aufgrund eines sehr geringen Anteils der Bevölkerung mit spezieller sexueller Ausrichtung die doch recht gut bewährten Normen im Schriftverkehr über den Haufen werfen?
Die Diskussion halte ich schon für angemessen, aber eine bessere Lösung ist aus meiner Warte eher nicht absehbar. Klar, man kann es je nach Fall auch individuell gestalten, warum nicht?
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Und ja, den biologischen Anlagen geschuldet, oder was auch immer, sehen und bezeichnen sich die meisten Menschen ja wohl eher nicht als "Neutrum" oder "Diverse". Insofern kann man sich ja entscheiden, sich als Mann oder Frau ansprechen zu lassen, oder eben einfach beim Namen. Irgendwo sind das alles auch Kinkerlitzchen.
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"Liebes Kinkerlitzchen"