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Angsterkranktes Leben, Sinnlosigkeit

Flügel961

Neues Mitglied
Hallo alle zusammen.

Ich weiß nicht wie ich diesen Beitrag beginnen soll... ich bin Anfang 20 und befinde mich zurzeit in einer kaufmännischen Ausbildung. Mein Leben ist geplagt von Ängsten. Ich bin von Natur aus eine eher ängstlichere Person und auch in der zwischenmenschlichen Kommunikation hatte ich schon immer meine Probleme. Schon als Kind war ich schüchtern und zurückhaltend. Im Laufe der Jahre entwickelte ich jedoch eine starke soziale Phobie, die man mir anmerkt wenn ich vor Menschen trete.

Mein zweites großes Problem ist eine psychische Krankheit namens Depersonalisation/Derealisation. Durch diese Krankheit kann ich die Außenwelt kaum wahrnehmen und bin dauernd sehr angespannt. Ich sehe die Dinge flach, unnatürlich glänzend und komme mir wie in einem komischen Traum vor. Es ist zeitweise wirklich kaum erträglich, weshalb ich keinerlei Ambitionen für Unternehmungen oder Sonstiges habe. Alles ist einfach sinnlos. Ich wird auch nicht besser. Ich bin stark davon überzeugt, dass die eine Krankheit bedingt durch die sozialen Ängste ist. Ich habe keine Motivation für rein gar nichts. Die Ausbildung will ich nur deshalb absolvieren damit ich später nicht vom Amt leben muss. Ich kann nichtmal Gesprächen folgen, weil meine Konzentration durch die Angst einfach sehr eingeschränkt ist. Die Angst wirkt sich auch direkt auf die DR aus. Ich fühle mich sehr unwohl in der Ausbildung. Ich kriege jedes Mal große Angst wenn ich mit Menschen in Kontakt treten muss.
Zudem habe ich große Schwierigkeiten mich richtig auszudrücken aufgrund mangelnder Bildung (beide Elternteile nicht aus DE und Mutter spricht sehr gebrochen Deutsch) plus der Ängste, die es natürlich sehr schwer machen sich „locker und flüssig“ zu artikulieren. Ich fühle mich sehr hilflos. Ich bin seit einpaar Wochen in therapeutischer Behandlung aber ich denke, dass meine Krankheiten zu sehr festgesetzt sind als das die Therapie allein (ich weiß dass ne Therapie immer nur ne Hilfestellung bietet und man selbst anpacken muss) die Lösung aller Probleme sein wird.

Meine größte Sorge ist, dass ich für immer in dieser Hölle festsitzen bleibe. Das Leben macht gar keinen Spaß mehr. Ich neige sehr oft zu Mini-Wutausbrüchen und zeitweise ist das Leben so unerträglich, dass ich mich in den Schlaf heule. Jedes Mal wenn ich raus gehe und z.B. Bahn fahre spüre ich eine starke innere Wut und gleichzeitig Angst. Ich denke ständig an mein verdorbenes Leben und hasse mich für meinen Zustand. Ich fühle mich so als ob ich nicht wirklich existieren würde und nehme nur das Schlechte im Alltag wahr. Ich kann nichts mehr genießen. Das Einzige war mir Trist schenkt und mich ablenkt ist es zu Essen oder irgendwelche Serien zu schauen. Ich zähle die Stunden bis zum Wochenende, weil ich mich dann in mein Zimmer verkriechen kann und in Ruhe gelassen werde. Gerne würde ich in eine Tagesklinik gehen aber da ich die Ausbildung beenden möchte, muss ich noch 2 Jahre warten. Danach könnte ich mir vorstellen in die Klinik zu gehen.

Ich möchte mich hier mit Gleichgesinnten austauschen, die vielleicht einige Tipps haben, die die Situation verbessern könnten. Ich hoffe, dass mein Beitrag nicht zu verwirrend ist.
 

Gexox

Mitglied
Hallo,
ich denke zu wissen was du durchmachst.Meine Tochter hat mit ihren 13 Jahren genau dieselben Symptome und fühlt sich genauso.Negatives und von Angst erfülltes Sprachloses Dasein,bis hin zu unkontrolierten Wutausbrüchen und selbstschmerz zufügen.Sie war bereits in Therapie und bekam die Diagnose "Soziale Phobie und Depressive Phasen mit fehlendem Blickwinkel auf positives und negativer Lebenssicht.So in etwa steht es geschrieben.Sie ist auch extrem schüchtern und hat keinerlei Selbstwertgefühl.
Du könntest z.b.auch eine Logopädische Behandllung versuchen,um erstmal deine Sprachprobleme zu verbessern.Dann schlage ich meiner Tochter auch immer vor einen Selbstbehauptungs und Verteidigungskurs zu machen,da dort stark am Selbstsicherheitsgefühl und am Verbaler Sicherheits Rhetorik gearbeitet wird,was deinem Gefühl im Gespräch mit dem gegenüber mehr Sicherheit gibt.
Bezüglich der Sozialen Phobie und der depressiven Phasen würde ich es mit einer Psychosozialtherapie versuchen um auch die Vergangenheit auf zu arbeiten.
Versuch es nur nicht alleine oder mit Selbsthilfe...das verbraucht nur wichtige Zeit,die du besser nutzen kannst.Ich würde bald etwas Unternehmen,bevor die Depressiven Phasen zu einer Handfesten Psychose werden.Du könntest auch erstmal mit deinem Hausazt darüber sprechen.Wenn der gut ist erkennt er deine Probleme und überweist dich an die richtige Stelle...nur mach was und werd aktiv...zeit ist in dem Fall echt kontraproduktiv für dich.
Viel Glück auf jeden Fall!
 
H

Healthy

Gast
Klingt wirklich übel.
Ich würde an deiner Stelle die Ausbildung unterbrechen und in eine Tagesklinik gehen.
Oder meinst du, du kannst noch 2 Jahre auf diese Weise weitermachen?
Viel Glück und gute Besserung.
 

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