Angst, weil Sohn entlassen

Danke für deinen Mut! Und deine beginnende Offenheit, die es uns ermöglich, ein bisschen mehr wenigstens zu verstehen.

Was mich grad ganz arg berührt, ist dein nick - die Sonnenblume, Sinnbild der Hoffnung und
des Lichts....:wein:

Verurteilen - du bedankst dich dafür und ich empfinde Bedrückung, Scham. Warum bedankst du dich? Welches Recht hätte auch nur irgendjemand, dich zu be- oder gar zu verurteilen???

Du bist hier angenommen, so, wie du bist und mit allem, was dich beschwert und belastet. Ohne Wenn und Aber.
Du bist DU - und wertvoll. So, wie auch dein Sohn wertvoll ist, egal, was er getan hat.

Was daraus resultiert für dich persönlich, ist eine andere Sache - aber das mindert nicht euren Wert als Menschen und Geschöpfe Gottes.

Schreib weiter, wenn es dir hilft und möglich ist. Danke dafür, dass du es getan hast und wenn du es weiter tun magst.

annakarina

Hast Du noch Kontakt zu Deinem Sohn oder hast Du den abgebrochen? Und magst Du vielleicht erzählen, wovor genau Du Angst hast? Daß jetzt wieder alles von vorne losgeht und Du als Mutter mit-leiden mußt, oder hast Du Angst, daß Dein Sohn Dir gegenüber gewalttätig wird?

Du mußt es nicht erzählen, wenn Du nicht möchtest. Und auch nicht sofort, Du kannst erstmal ganz in Ruhe häppchenweise Deine Geschichte weiter erzählen, liebe Sonnenblume.

Danke euch sehr . Ich werde morgen nochmal versuchen weiter zu erzählen.
LG Sonnenblume

AW: Angst, weil Sohn entlassen ACHTUNG TRIGGERGEFAHR

mein Sohn hat daraufhin den Notarzt gerufen und so ist alles wieder ins Rollen gekommen. Polizei hat Anzeige erstattet und er landete wegen sexuellem Mißbrauch im Gefängnis.
Ich muss aber noch etwas ausholen, dass ihr versteht. Ich wurde selbst über Jahre vn meinem Erzeuger mißbraucht.Dazu aber irgendwann mal. Heute nur um bsseren verstehen.
Ich konnte ihn 2 Jahre überhaupt nicht besuchen. Meine Ehe ist in der Zeit zerbrochen und ich war am Boden. Mein Sohn hat mich geschlagen und versucht mich im Schlaf zu mißbrauchen. Da war er 18! Ich bin wach geworden und war geschockt. Ich konnte ihn nur aus meinem Schlafzimmer schicken. Zu mehr war ich nicht mehr fähig . Ich konnte auch nie mit meinem Mann ( Exmann) darüber reden....Zu sehr schäme ich mich.....Pause...

nun hat mein Sohn zwar Therapie im Gefängnis gemacht und muss als Auflage auch noch weiter machen aber ich habe Angst , dass alles wieder von vorne los geht.....Dass er sich wieder jüngere Mädchen sucht und wieder im Gefängnis landet . Das wäre nach langer Annäherungszeit das Aus für mich....Und natürlich habe ich auch Angst, wenn ich was falsch mache wieder von ihm geschlagen oder mehr zu werden.....
Ich will ihm ja vertrauen ( er ist ja mein einziger Sohn... ) aber ich habe die emotionale Bindung zu ihm verloren. Das macht mir sehr zu schaffen. Ich will ihn doch nicht verlieren und doch ist er mir so fremd.
Ich bitte euch mir in dieser so schweren Zeit zur Seite zu stehen. Wenn ihr Fragen habt, stellt sie ruhig. Ihr helft mir damit zu verarbeiten.
Ach und noch etwas belastet mich bis heute. Ich bekomme die Bilder der damaligen Hausdurchsuchung durch die Kripo nicht mehr aus meinem Kopf... Das war so schrecklich für mich....
traurige Sonnenblume

Zuerst einmal brauchst Du Dich nicht zu schämen. Der einzige, der sich schämen muss, ist Dein Sohn. Er muss aufrichtig bereuen, sonst wird es immer wieder passieren.

Ich kann Deine Ängste verstehen und Deine innere Zerrissenheit.

Wäre es keine verwandte Person, wäre die Sache um so vieles einfacher. Dann würde man einfach sagen, brich den Kontakt ab; komplett.
Aber er ist Dein Sohn und ich kann verstehen, dass Du einerseits Angst vor ihm hast, andererseits ihn nicht loslassen kannst und ihn nicht aufgeben willst, weil Du seine Mutter bist.

Du kannst etwas dafür tun, dass Du Dich geschützt fühlst:
Lass' ihn nicht in Deine Wohnung, unter keinen Umständen. Du brauchst Deine Wohnung als Deinen Schutzraum, wo Du Dich sicher fühlen kannst. Du kannst ihm anbieten, ihn bei der Wohnungssuche zu unterstützen, wenn Du das möchtest. Möchtest Du das nicht, dann versuche es auch nicht. Überfordere Dich nicht.
Wenn Du Dich mit ihm Treffen möchtest, dann nur an gut besuchten, öffentlichen Plätzen, wo Du Dir sicher sein kannst, dass er Dir nichts tun wird.
Solltest Du Dich entscheiden, dass Du gar keinen Kontakt mehr möchtest, weil Du das Gefühl hast, dass das besser für Dich ist, dann ist das ok. Höre auf Dein Gefühl und nicht auf ein Pflichtgefühl, dass er Dein Sohn ist und Du ihn nicht fallen lassen kannst.

Deine Entscheidung hängt auch noch von einem weiteren Faktor ab. Könntest Du damit leben, mit ihm Kontakt zu haben, auch wenn die Möglichkeit besteht, dass er seine Taten wiederholt?

Es besteht die Möglichkeit, dass er bereut.
Ich weiß nicht, was ihn zu diesen Taten getrieben hat, von daher ist es schwer zu beurteilen, ob er sich geändert hat.
Es besteht die Möglichkeit, dass er nichts bereut. Dann muss man damit rechnen, dass er seine Taten wiederholt.

Im ersten Fall könntet ihr wieder ein Verhältnis aufbauen, aber langsam, bis Du das Gefühl hast, dass Du ihm wieder vertrauen kannst.
Im zweiten Fall sehe ich für einen Kontakt keine Zukunft.

Es ist sehr kompliziert und hängst einzig und allein von Deinem Sohn ab.

Ich kann Dir nur raten, dass Du auf Dich aufpassen solltest. Das bedeutet, dass er auf keinen Fall wieder bei Dir einzieht, dass Du nur Kontakt hast, wenn Du es wirklich möchtest und Du sofort den Kontakt abbrichst, wenn Du merkst, dass es Dir nicht gut tut.

Das hört sich hart an, wenn eine Mutter ihren Sohn aufgeben soll. Manchmal bleibt einem aber keine andere Wahl...

Zu guter letzt würde ich Dir noch raten, Dich an eine Beratungsstelle für Gewaltopfer zu wenden, wie z.B. dem weißen Ring und Dir gegebenenfalls psychologische Beratung zu suchen. Du wirst viel Kraft brauchen und ich fürchte, dass Du diese im Moment einfach nicht hast.

Ich möchte nicht vor Deiner Entscheidung stehen müssen, umso größeren Respekt habe ich vor Dir, dass Du Dich traust darüber zu schreiben und versuchst Dir Hilfe und Rat zu suchen.

Du solltest dich mit deinem Sohn vorerst nicht in deiner oder seiner Wohnung treffen, sondern in einem Café oder Restaurant. Da ist die Wahrscheinlichkeit von tätlichen Übergriffen deutlich geringer. Setze das so lange fort, bis dein Vertrauen ihm gegenüber wieder stabil ist.

Für ein erstes Treffen in deiner oder seiner Wohnung kann es sinnvoll sein, wenn ihr nicht alleine seid.

Was nun den Hang deines Sohnes zu jüngeren Mädchen betrifft, da bist du machtlos, so schlimm sich das jetzt anhört. Versuche auf den Therapeuten zu vertrauen und überlege, inwieweit es für dich sinnvoll sein könnte, dich ebenfalls um eine Therapie zu bemühen, damit du die Ereignisse der Vergangenheit besser verarbeiten kannst.

Alles Gute dir.

Liebe Sonnenblume, hast Du denn auch therapeutische Unterstützung, um all das, was geschehen ist, zu verarbeiten? Du hast ja ein ziemliches Päckchen zu tragen...

Ich habe schon jahrelage Therapie hinter mir und warte zur Zeit auf den Aufnahmetermin zur Traumatherapie in einer Klinik. Ich werde dort in ca.4-6 Wochen sein. Nur einen ambulanten Thera habe ich seit meinem Umzug im März noch nicht gefunden. Ich danke euch für eure Unterstützung, die mir gut tut.
LG Sonenblume

Huhu Sonnenblume,

mir fehlen die Worte. Wenn du möchtest, nehme ich dich einfach mal in den Arm und halte dich.

Schämen brauchst du dich für gar nichts. Du bist auch nicht schuld daran.

Mir tut es wirklich leid was du alles so durchmachen musstest. Lass dir ruhig Zeit beim schreiben, ich bin da und verfolge deine Beiträge, auch wenn ich nicht immer direkt antworte.



Liebe grüße
SchwarzeSeele