Ich hatte mein Kennwort vergessen und mich deshalb als Gast eingeloggt - entschuldigt bitte.
Ich hoffe, man kann mir jetzt auch eine PN schicken? Neugierig bin ich nämlich schon!
Ja, soulfire, auch ich glaube, dass die Angst vor dem Tod mit der Angst vor Kontrollverlust zusammenhängt. In unserer Welt ist die Kontrolle so wichtig: Kontrolle über meinen Körper, über mein Handeln, über mein Leben, Macht .... man kann endlos weitermachen.
Bei einer schweren Krankheit, im Angesicht des Todes, haben wir "tödliche" Angst davor, diese Kontrolle über das, was uns wichtig war, aufgeben zu müssen.
Ein Leben lang habe "ich" mich bemüht, habe etwas aufgebaut, was "ich" ist, habe mit mir und meinem Verhalten gekämpft, habe mich bemüht, "besser" zu werden, habe eine Identität entwickelt, eine Persönlichkeit .... und alles soll umsonst gewesen sein? Das halten wir nicht aus - da stürzen wir in die Todesangst.
Dabei wissen wir eigentlich, dass Leben so viel mehr ist, etwas ganz anderes ist: ganz kleine Kinder haben keine Kontrolle, noch nicht mal über ihre Ausscheidungen. Geistig Behinderte leben manchmal ein glückliches Leben ohne Kontrolle. Demente Menschen sind im Kopf völlig hinüber und können sich dennoch freuen.
Was ist Leben?
Ich habe Menschen sterben sehen, deren Gesicht zu leuchten anfing im Sterbeprozess. Früher hat man Totenmasken von Verstorbenen gemacht, um dieses Leuchten einzufangen. Ist der Tod wirklich etwas, vor dem man Angst haben muss?
Dabei muss man noch gar nicht mal darüber diskutieren, ob es ein Leben nach dem Tod gibt.
Agnes
".... es wird vielleicht auch noch die Todesstunde,
uns neuen Räumen jung entgegensenden.
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden!
Wohlan, mein Herz, nimm Abschied und gesunde.
Hermann Hesse"