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Angst vorm Kinderkriegen

Krissi.

Mitglied
Hallo, Leute.

Ich bin seit einigen Monaten sehr glücklich an meinen persönlichen Traummann vergeben. Es harmoniert perfekt zwischen uns, er liebt mich ebenfalls über alles und trägt mich auf Händen. Die Zeit mit ihm ist wunderschön.

Nun gibt es da ein Problem: Er erwähnte mir gegenüber mal, dass er eines Tages Kinder will. Ich habe darauf negativ reagiert und ihm gesagt, dass ich das nicht möchte, zumindest keine leiblichen. Daraufhin meinte er zu mir, dass sich das noch ändern kann und er trotzdem die Beziehung möchte. Allerdings sagte er auch, dass wir ein Ablaufdatum haben, falls meine Meinung sich nicht irgendwann ändern wird.

Ich war daraufhin richtig sauer. Mir kam es so vor, als suchte er nur nach einer idealen Mutter. Ich habe ihm das auch gesagt und er meinte, dass das nicht der Fall ist und er dann ja jede x-beliebige Frau nehmen könnte. Stattdessen will er mit mir ein Leben aufbauen. Aber er sagte mir, dass er sich ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen kann. Aber er will mir soviel Zeit geben, wie ich brauche.

Das Problem ist, dass ich garnicht richtig weiß, ob ich das will oder nicht. Es gab häufig Phasen in meinem Leben, in denen ich selbstbewusst war und mir dachte, dass ich eigene Kinder möchte. In den letzten Jahren habe ich aber einige Komplexe..der Gedanke an Kinder wird mit starken Ängsten überschattet:
Mein Vater hatte meine Mutter verlassen, sich nicht um uns gekümmert, keinen Unterhalt gezahlt und meine Mum ist in eine tiefe Depression gestürzt, fett geworden usw... Ich bin damit aufgewachsen, dass meine Mutter sich das Leben nehmen wollte. Schon als ich noch weniger als 10 Jahre alt war, drohte meine Mum mit Selbstmord. Und sie kam mir so wahnsinnig überfordert vor mit uns und mit sich selbst.

Ich habe immer die Angst, dass eine Frau unattraktiv wird durch Schwangerschaft und dann meistens verlassen wird, für eine andere, kinderlose, attraktivere Frau. Und dass sie sich dann mit der Erziehung und den Geldproblemem selbst herumschlagen muss und sich damit das Leben versaut.

Ich glaube außerdem, dass ein schöner Körper einer Frau für Männer sehr wichtig ist.
Mein Freund behauptet zwar das Gegenteil...er sagt, dass er mich als Mensch liebt und nicht wegen meines Körpers. Aber dann sagt er auch, wie schön er meinen flachen Bauch findet und meine Brüste. Ich habe ihn auch schon gefragt, was wäre, wenn ich diesen flachen Bauch nicht hätte oder meine Brüste wegen Schwangerschaft hängen würden und ausgelutscht wären und er meinte, dass es ihm egal wäre und er mich trotzdem genauso lieben würde.

Ich habe wirklich sehr starke Komplexe, was meinen Körper angeht. Ich habe einen wirklich guten Körperbau. Aber sobald auch nur eine Frau in meiner Nähe besser aussieht als ich, fühle ich mich hässlich und denke, mein Partner hätte lieber die statt mich. Ich weiß, das ist übertrieben. Und auch nicht begründet, weil er mir auch immer das Gegenteil sagt und mich auf Händen trägt. Trotzdem zweifle ich total daran, ob das stimmt.

Ich verstehe nicht, wie das meinem Freund so extrem wichtig sein kann, Kinder zu bekommen. Wie kann das einem wichtiger sein, als mit der Traumfrau ein Leben zu haben? Ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich deswegen an seiner Liebe zweifle, das hat ihn sehr verletzt. Er sagt, dass es für ihn grausam wäre, wenn er sich eines Tages gegen mich entscheiden muss, weil er Kinder möchte. Aber steht nicht eigentlich der Traumpartner an erster Stelle? Ich verstehe seine Denkweise da irgendwie nicht...

Kann jemand ihn und seine Denkweise nachvollziehen? Kann jemand meine Ängste und Denkweise verstehen? Gibt es jemanden mit ähnlichen Ängsten, der das irgendwie wieder wegbekommen hat?

Das Thema kommt immer mal in mir hoch und dann fühle ich mich total niedergeschlagen. Weil ich dauernd das Gefühl habe, mein Traummann verlässt mich in ein paar Jahren...und gleichzeitig weiß ich garnicht so richtig, was ich will, auf Kinder bezogen. Ich seh in leiblichen Kindern nur Probleme und Gefahren, wobei ich gleichzeitig den Gedanken daran auch manchmal gut fand :(

Liebe Grüße,
Krissi
 
G

Gast

Gast
Kann jemand ihn und seine Denkweise nachvollziehen?
Ja, absolut! Man hat ja schon so eine ungefähre Vorstellung von seinem Leben. Die hast Du ja auch. Bei Dir klingt es durch, daß Du Dir eher keine Kinder vorstellen kannst. Umgekehrt kann man dann ja von Dir "verlangen", daß Du aus Liebe zu Deinem Freund schwanger werden "sollst".

Zu dem Wort "Traumpartner": das ist ja derjenige, mit dem man das Leben, welches man sich für sich selbst vorstellt, verwirklichen kann. Wenn da nun Bereiche, die einem selbst wichtig sind, absolut unvereinbar sind, dann ist derjenige eben nicht der "Traumpartner". Ich glaube nicht, daß es nur "den einen" (bzw. "die eine") gibt, die für einen bestimmt ist.


Kann jemand meine Ängste und Denkweise verstehen?
Zum Teil schon. Schade finde ich, daß Du aufgrund Deines nicht so besonders großen Selbstwertgefühls an der Liebe Deines Freundes zweifelst. Du findest die Makellosigkeit des Körpers wichtiger als einen Familienwunsch. Das ist schon ein bißchen "verquer".

Aufgrund Deiner eigenen Geschichte kann ich aber gut verstehen, daß Dir die Vorstellung von Familienleben auch Angst macht. Könnte Dir vielleicht eine Therapie helfen, damit besser umzugehen?
 

Portion Control

Urgestein
Hallo,

Kann jemand ihn und seine Denkweise nachvollziehen?
Weshalb sollte man dies nicht nachvollziehen können? Es gibt Menschen die sich unbedingt fortpflanzen möchten - andere wiederum nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Kann jemand meine Ängste und Denkweise verstehen?
Deine Ängste schon, deine Denkweise weniger.
Zwischen euch besteht der Unterschied, dass er genügend Weitsicht besitzt, dir keinen Kinderwunsch aufzwingen zu wollen, während es für dich Unverständlich ist, dass er den Kinderwunsch über alles stellt. Es gibt aber nunmal Menschen für die ist eine Beziehung langfristig ohne Kinder keine Erfüllung weil dies den Familiensinn abrundet. Stelle dir vor, er würde dich permanent als "unnormal" hinstellen, weil du evtl. niemals Kinder haben möchtest.
 
K

knistertwister

Gast
Ich verstehe nicht, wie das meinem Freund so extrem wichtig sein kann, Kinder zu bekommen. Wie kann das einem wichtiger sein, als mit der Traumfrau ein Leben zu haben? Ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich deswegen an seiner Liebe zweifle, das hat ihn sehr verletzt. Er sagt, dass es für ihn grausam wäre, wenn er sich eines Tages gegen mich entscheiden muss, weil er Kinder möchte. Aber steht nicht eigentlich der Traumpartner an erster Stelle? Ich verstehe seine Denkweise da irgendwie nicht...



Liebe Grüße,
Krissi
Kann ich gut nachvollziehen, dass er verletzt war.
Letztlich ist ein Kind sowas wie eine Krönung der Liebe. Das i-Tüpfelchen. Und die Tatsache, dass er gerne welche von dir hätte, sagt alles.
 
P

Phelia

Gast
Deine Ängste ja, Deine Denkweise nein. Da muss ich PC recht geben. Ich hatte auch Ängste, als ich Mutter wurde. Das ist ganz normal.
Nun habe ich zwei kleine Kinder und nichts davon ist eingetroffen.
Ich führe kein sexloses Leben, bin weder übergewichtig, noch "hängt" irgendetwas. Wir streiten nicht über Erziehungsfragen, leben nicht am Existenzminimum etc. p.p.
Kann alles passieren, muss aber nicht.
Bin jetzt in der (bisher) glücklichsten Zeit meines Lebens.
Jeder wie er mag.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Liebe Krissi,

bevor Du Dich mit dem Thema Kinder beschäftigst, solltest Du Dich erstmal Deinen Ängsten widmen. So wie Du im Moment fühlst ist das keine gute Basis für eine Familiengründung.

Alles in Dir schreit ja vor Angst verlassen zu werden. Ob das die Angst ist nicht mehr attraktiv zu sein oder die Wünsche Deines Partners nicht zu erfüllen.

Du hast eine echt schwere Startposition aufgrund der Geschehnisse in der Kindheit. Das war wirklich unendlich schwer auszuhalten damals. Ich kann gut nachvollziehen, daß die Angst Dich da beherrscht hat.

Ich glaube, bevor das Thema Kinder ansteht, mußt Du da ran und die alten Verletzungen beleuchten. Sonst schlitterst Du womöglich völlig hilflos in eine Mutterrolle und der ganze Kummer setzt sich nur eine Generation weiter fort.


Ich würde das Thema Familiengründung aber nicht kategorisch ablehnen. Wer weiß, wie Du darüber denkst, wenn Deine Verlassenheitsängste sich reduzieren dürfen und Dein Bild von Familie sich relativieren darf.


Daß Dein Freund sich Kinder wünscht, kann ich gut verstehen. Es hat glaube ich nichts damit zu tun, daß die Partnerschaft nicht genügt oder Kinder ein Liebesbeweis sind, sondern mit seiner Vorstellung, als Teil einer Familie zu leben. Er hat das glaube ich sehr richtig erkannt, daß wenn hier die Vorstellungen von einem zukünftigen Leben nicht übereinstimmen, die Partnerschaft ganz grds. nicht paßt. Die Frage der Familiengründung ist aus meiner Sicht etwas, wo Übereinstimmung zwischen Partnern herrschen muß.
 

Krissi.

Mitglied
Hallo,

danke für die Antworten!

Ich finde es erstaunlich, dass ihr ihn teilweise so sehr verstehen könnt. Ich verstehe es überhaupt nicht, wie man solche Ziele über den Traumpartner stellen kann. Ich finde das irgendwo ganz schön egoistisch...
Meiner Meinung nach ist der Partner der wichtigste Mensch im Leben. Den gibt man doch nicht für sowas auf, wenn man ihn von ganzem Herzen liebt, oder?
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Hallo!
Also erstens: Ich verstehe Dich sehr gut. Meine Ängste sind genau die gleichen! Ich kann das also vollkommen nachvollziehen.

zweitens kann ich ihn aber auch total verstehen: Es gibt eben Lebensträume, die kann man nicht für einen anderen Menschen aufgeben. Manches geht einfach nicht. Das hat nichts mit Egoismus oder zu wenig Lieben zu tun.
Sicher gibt es auch Dinge in deinem Leben, die Du für keinen Mann der Welt opfern wollen würdest, oder?
Egal wie traumhaft eine Beziehung ist: Man darf sich nicht selbst aufgeben. Du willst ja ihm zuliebe auch nicht von deiner Haltung abrücken, oder?
Wie alt bist Du denn? Vielleicht ändert sich Dene Einstellung ja noch?
Ich weiß leider nicht, was Du gegen Deine Ängste tun kannst (ich krieg meine ja selber nicht weg). Aber ich weiß, dass die Ängste bei vielen Frauen irgendwann offenbar einfach weg sind bzw der Wunsch nach einem Kind doch größer ist.
 

Krissi.

Mitglied
Huhu.
Ich bin 24, er 26.
Ja, es gibt definitiv Sachen, die mir wichtiger sind als eine Partnerschaft. Wenn derjenige mir meine Hobbies verbieten würde zum Beispiel...
Vielleicht gehört der Kinderwunsch ja genauso zu ihm. Weiß ich nicht. Es ist eben schwer, wenn man da eine andere Einstellung zu diesem Thema hat. Mir ist Partnerschaft wichtiger. Kinder sind da irgendwie eher ein "Nebenprodukt", wenn es nach vielen Jahren immernoch harmoniert und der Wunsch gemeinsam entsteht.

Ich bin zum Glück zurzeit in Psychotherapie, eben wegen Verlustängsten. das Thema Kinder hatten wir aber noch nicht besprochen...wäre vielleicht mal hilfreich.
 
G

Gast

Gast
Hallo,

danke für die Antworten!

Ich finde es erstaunlich, dass ihr ihn teilweise so sehr verstehen könnt. Ich verstehe es überhaupt nicht, wie man solche Ziele über den Traumpartner stellen kann. Ich finde das irgendwo ganz schön egoistisch...
Meiner Meinung nach ist der Partner der wichtigste Mensch im Leben. Den gibt man doch nicht für sowas auf, wenn man ihn von ganzem Herzen liebt, oder?
Das ist überhaupt nicht egoistisch, sondern sein gutes Recht eben auch Wünsche zu haben. Und wenn er sich kein Leben ohne vorstellen kann, du aber mit nicht, tja... was dann? Entweder du gibst nach und wirst vielleicht unglücklich oder er gibt nach und wird wahrscheinlich sehr unglücklich, wenn sein Kinderwunsch so groß ist. Er setzt dich ja nicht unter Druck, sondern spielt einfach mit offenen Karten. Das finde ich sehr gut.

Und übrigens sehe ich das nicht so, das der "Traumpartner" über Kinder steht. Für mich stehen meine Kinder an aller erster Stelle und nichts und niemand in dieser Welt wird etwas daran ändern können - egal wie sehr "Traummann" oder sonst was! Für mich sind meine Kinder das allergrößte in dieser Welt - die Betonung liegt auf für mich. Wenn du keine Kinder möchtest, dann ist das halt so. Nur ich fürchte das wenn ihr keine Einigung findet, das es nicht auf Dauer hält.

Hast du ihn eigentlich schonmal den Vorschlag einer Adoption gemacht? Wäre das eine wirkliche Alternative für dich? Was denkt er darüber?
 

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