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Angst vor Nähe

L

Lilian

Gast
Hallo zusammen,
hmm.....ich wollte mal fragen ob es jemand genauso geht wie mir,einfach diese Angst vor Nähe zu haben, Angst vor Berührungen....
L.G. Blutengel
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Blutengel,

die Angst vor Nähe kenne ich. Selbst wenn ich bei Ärzten bin, vermeide ich bei Untersuchungen Nähe. Ganz schlimm ist es beim Zahnarzt und Gynäkologen. Da diese Besuche aber wichtig sind, schubse ich mich selber hin.
Sobald irgendwo Menschenansammlungen sind und ich bin mitten drin, sehe ich zu das ich weg komme.
Wenn sich jemand dicht neben mich stellt oder vor mir steht weiche ich von demjenigen weg; dabei ist es mir egal ob es ein Mann oder eine Frau ist.
Ich kann es nicht ertragen.
Geht es Dir auch so?

Lieben Gruß
Beate
 
S

Sternenhimmel

Gast
Hi Blutengel,

ich kann mich gar nicht berühren lassen, ich krieg da sämtliche zustände. Bei Freunden immer mit ihren Umarmungen und Küsschen das finde ich grässlich. Lass mich auch nicht knuddeln, streicheln oder so, ich find berührung einfach nicht so schön, bzw. im Moment engt mich zu viel Nähe ein, dann fühl ich mich total bedroht, wie ein in die Enge getriebenes Wild. Gleichzeitig wünsch ich mir aber manchmal nähe und wenn ich dann dran denke, muss ich mir eingestehen, dass ich sie einfach im Moment nicht zu lassen kann.

Was genau an Nähe stört dich? Was ist für dich besonders schlimm daran?

Setz dich im Bezug auf Nähe nicht selber unter Druck. Lass dir Zeit und arbeite an dir. Nähe ist ja eigentlich nichts bedrohliches, nur kann sie einem nach Gewalt als eben solche vorkommen. Da meist der Gewalttäter eine besondere Nähe zu seinen Opfern hatte/hat, eine falsche, zerstörerische Nähe.

Ich hab mal gehört, wenn mans lange nicht zulässt und abblockt aber dann doch irgendwann wieder will, verlernt man auch Nähe aufzubauen. Vielleicht ist da was dran.

Lieber Gruß
 
L

Lilian

Gast
Hallo Beate,
ja neuerdings geht es mir auch so.Ich möchte auch nicht von fremden Menschen angefaßt werden.Es gibt ja Leute die müssen permanent andere Menschen berühren sei es auf dem Rücken oder Schulter , Hände......usw....
Es stört mich und es ekelt mich ich finde es einengent und bedrohlich ......
Warum machen die Leute das ? muß ich erst aufschreien und sagen bitte nicht anfassen? muß ich zurückweichen und meine Grenze dazu ziehen?
warum sehen die Leute nicht den Abstand den ich zu ihnen halte ?
L.G. Blutengel
 
L

Lilian

Gast
Hallo Blue,
mich stört im moment auch die Umarmung meines Mannes dieses Schutz und Geborgenheit festhalt In Arm leg Umarmung.Das ist zuviel Nähe,einengent,
keine Luft bekomment. Das war nicht immer so aber halt zur Zeit weiche ich seiner Nähe aus.
L.G. Blutengel
 
M

MagicSun

Gast
Hallo Ihr Zwei,

möchte mich anschließen - kenne diese Problematik auch.
Eigentlich fing schon alles in meiner Kindheit an, ich kann mich nicht daran erinnern, das mich meine Eltern jemals in den Arm genommen haben - ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit wurde mir nicht vermittelt.
Am schllimmsten waren die Geburts- und Feiertage und nicht zu vergessen das angesabber der Verwandschaft. Grauenvoll.
Auch Berührungen, vor allem von der männl. Ärzteschaft, lassen mich vereisen.
Ich stehe, sitze oder liege einfach da und bewege mich, wie eine Marionette.
Während meiner Schulzeit hat mich mal ein Lehrer an Stellen berührt, die Tabu sind. Später im Arbeitsalltag passierte mir das auch öfters. Und was mach ich,unfähig mich zu wehren - alle Reaktionen auf Null - warte bis es vorbei ist.
Ich habe mich schon oft gefragt, warum habe ich mich niemals gewehrt.
Ich weiß es nicht. Bin 3x vergewaltigt worden, 1 versuchte Vergewaltigung und wie es ist zusammengeschlagen zu werden und vom eigenen Verlobten mit dem Messer bedroht zu werden habe ich auch kennen gelernt.
Irgenwie habe ich wohl immer gedacht - alles meine Schuld.
 

Selwermount

Aktives Mitglied
Hallo Blutengel

Ich bin auch eine Angst vor nähe hat,Berührungen,dafür kann ich auch keine richtige Beziehung führen,es ekelt mich,und wellche Situationen es sind,kommen mir die Bilder in den Kopf geschossen,von der Vergangenheit.

Dich sofort abstand haltemdas ist schon ein Reflex von mir,weil mein Unterbewusstsein,sag,aufgepasst,schläge.
Ich hab schon einem Freund von mir,durch den Reflex ein blaues Auge geschauen(noch immer ein schlechtes Gewisse^n deswegen)er wollte nur Spass machen,mich erschrecken.
Beim Frauenarzt bekomme ich immer Panikattaken,da ist es auch sehr schlimm.

Bei sexuellen Körperkontakt,geht überhaupt nichts mehr.

Es gibt Leute die immer einen Anfassen,ich vertrag das nicht,aber die die ich kenne erklärt,das ich das nicht mag,und nehme dann rücksich darauf.

Morgengrüsse
Selwermount
 
T

Tyra

Gast
Hallo,

Menschen, die in ihrer Kindheit geschlagen oder mißbraucht wurden haben oft Angst vor NÄhe...ich wurde in meiner Kindheit geschlagen und hatte dieses Problem zunächst auch...bin aber dagegen angegangen..ich bin eher so gestrickt, dass ich nie die Angst vor irgendetwas über mich herrschen lassen, sondern meine Ängste immer an die Leine nehmen wollte..und wo ein Wille ist finden sich oft auch Wege... Das funktioniert mit ein wenig Übung recht gut.

Wer nicht allein damit klar kommt, sogar Panikattacken bekommt, wenn jemand einem Nahe kommt, der sollte sich unbedingt psychologische Hilfe holen...hier ist ein Trauma nicht gut verarbeitet worden...Kindheitstrauma muss man analytisch kurz und kleinkloppen...bzw. kleinreden, damit die einem nicht die Zukunft versauen. Denn schliesslich sehnt sich jedes menschliches Wesen auch Nähe herbei, wir sind ja so gestrickt, dass wir andere Menschen brauchen. Wer will schon auf eine wundervolle Liebe und tollen Sex verzichten? Ich würde mir von einer vergangenen Spassbremse und einem Gewalttäter auf keinen Fall diese Aussicht vermiesen lassen und würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen um dieses Ziel = Glück und auch an Nähe gekoppeltes Glück erreichen zu können.
Schliesslich ist es auch unumgänglich mal zum Gynäkologen..(Tipp: wer Gewaltopfer war und der Täter männlich ist es hilfreich Frauen als Ärzte zu wählen..die sind ohnehin die sozialfitteren Wesen)zu gehen...zumindest einmal im Jahr..auch zur Krebsvorsorge, wo man auch abgetastet wird...wobei ich immer nen Lachkrampf kriege..ich bin verdammt kitzelig..

Man sollte also lernen sich ggü der Vergangenheit abzugrenzen, Mut zu haben, und wieder neues Vertrauen zu fassen..Der richtige Umgang mit Vertrauen ist dann noch einmal ein Kapitel für sich.
Ich hab es immer so gesehen...der Vorteil meiner vermurksten Kindheit war der, dass ich wach geworden bin ggü Ungerechtigkeit und Dingen die inakzeptabel sind, ich bin in vielen Dingen stärker als andere...ich habe gelernt mich abzugrenzen, habe hinter die Masken des "Bösen" geguckt, habe mich meinen Ängsten gestellt und auch letztlich gesiegt, indem ich so mit ca. 16 Jahren angefangen habe mich zu wehren und zwar mit Erfolg....Angst will ich nicht haben, nie wieder...in meiner Kindheit hatte ich Schiss vor meinem Vater, habe aber mit der Zeit gelernt ihm seine Macht abzuerkennen..er wurde immer kleiner...ein Zwerg, dem ich irgendwann mal Contra gegeben hatte und damit war Ruhe im Karton, d.h. er hat es nicht mehr gewagt mich zu schlagen. Angst ist MIst, Vorsicht ist o.k. ...Vertrauen ist gut Kontrolle aber besser...So was wie blindes Vertrauen gibt es bei mir nicht..und das hat an sich auch überall Vorteile...
In meinen Partnerschaften bin ich halt vorsichtiger als andere..aber das ist o.k. bei mir braucht es halt länger bis ich zu jemandem Vertrauen fasse...aber mit der Zeit klappt das dann.

Wenn ich hier so höre dass jemand 3X vergewaltigt wurde kann ich nur sagen: Mädel, sieh zu, dass du allerschnellstens psychologische Betreuung erhältst, dass du an dir arbeitest um einen effektiven Selbstschutz aufzubauen. Es gibt sowas wie Opfertypen...die von Gewalttätern innerhalb von sekundenbruchteilen erkannt und gezielt ausgewählt werden. Von diesem Opferhabitus ( innere Einstellung, die sich in der Körperhaltung, Gestik, Mimik, Sprache etc wiederspiegelt) muss man unbedingt weg kommen. Und das ist an sich auch gar nicht mal so schwer. Grundpfeiler können ne gute Verhaltenstherpie und auch Kampfsport sein. Wer weiss, dass er sich notfalls effektiv wehren kann, der strahlt Selbstbewusstsein aus, und das ist ein ganz ganz wichtiger Schutz

Fremde Leute kommen nie auf die Idee mich anzufassen, ich sage dann einfach, dass ich das nicht mag, oder kann das auch nonverbal mit Körpersprache...selbstbewusste Haltung, knapper Abwehrblick z.b. klarmachen. Ekel verspüre ich aber nicht...Ekel ist ne zu heftige und therapiewürdige Reaktion. Also in dieser Hinsicht kann ich dir lieber Blutengel nur raten mal an deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten...Kampfsport ist ein gutes Training...wichtig ist ein ggf. altes Trauma zu verarbeiten, damit der Opferhabitus weggearbeitet wird. Analyse hilft...ohne Analyse also Verarbeitung und Therapien etc..ist es oft so, dass GEwaltopfer immer wieder zu Gewaltopfern werden können....schliesslich sind Menschen irgendwo auch nur Raubtiere, was man niemals vergessen darf! Also nicht naiv ein und vom edlen Prinzen träumen, sondern auch an ggf. mögliche MIstkerle denken...einer im Leben sollte an sich reichen um draus zu lernen! Man sollte es nichts dem Zufall überlassen....für den Fall der Fälle sollte man einigermaßen vorbereitet sein...Das fängt an mit der Grundeinstellung: ich allein bestimme über meinen Körper, darüber wer mich anfassen darf und wer nicht..etc...

Es gibt ne einfache Antwort darauf, warum einige sich nicht wehren: mangelndes Selbstwertgefühl, mangelndes Selbstbewusstsein, große Unsicherheit ob man selber Herr bzw. Herrin über den eigenen Körper ist, oder ob andere den einfach benutzen dürfen, man steht oft unter dem Machteinfluss des Täters der einem in Wort und Tat eintrichtert: ich habe die Macht, du spurst..ich bin der Herr..du der Sklave etc...hier hilft nur ein klare Abgrenzung, eine Übernahme der eigenen Macht und Selbstbestimmung, ein ausgearbeitetes Konzept, was wer darf und was nicht...wo die Grenzen sind, Strategien zu entwickeln die eigenen Grenzen zu verteidigen...hier hilft nur harte Arbeit am Selbstbewusstsein...Therapien und Kampfsport sind zwei von vielen Möglichkeiten da mal was zu tun. Letztlich liegt es an einem selber, ob man lernt sich selbst zu bestimmen, sich zu wehren oder nicht. Sich wehren heißt übgigens auch Gewalttäter anzuzeigen, Schmerzensgeld einzuklagen etc..solche Dinge sind wichtig zur Abgrenzung. Abgrenzung bedeutet auch sich darüber im Klaren zu sein, dass man keine Schuld an der Gewalttat eines anderen hat..einzig der Täter ist Schuld...Menschen mit mangelndem Selbstbewusstsein reden sich nämlich oft Schuldgefühle ein und machen sich damit selber kaputt...auch das ist nen Punkt, den ne Therapie mal im Kopp der Betreffenden geradebiegen kann und auch sollte, womit ein Hindernis zum Glück oder der körperlichen Unversehrtheit weniger da wäre.

So, das war mein ausführliches Wort, bzw. der Roman zum Sonntag..ich hoffe ihr macht was draus Mädels!

Liebe Grüsse
Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:
F

fitnessfreak

Gast
Hi, komisch ich berühre gern und kann auch Nähe sehr gut haben, kann gar nicht genug Streicheleinheiten abstauben....:D
Obwohl ich das aus der Kindheit usw.gar nicht kenne ?
Stelle ich mir als Partner nicht so einfach vor , wenn ich abstand halten sollte.
So sind wir eben unterschiedlich.:)
LG Danni
 
B

buddha38

Gast
Stelle ich mir als Partner nicht so einfach vor , wenn ich abstand halten sollte.
So sind wir eben unterschiedlich.:)

LG Danni
Geht gar nicht, treibt einen in den Wahnsinn, besonders in Situationen, wo Du gar nicht daran denkst, bzw. wenn Du nicht weißt, wo es herrührt. Allein schon das gedankenverlorene Streicheln der Wange kann bei derartigen Personen zu einem Ausraster führen, dabei wollte man unbewußt nur das festigen, was eine Beziehung ausmacht, die Nähe, die Bindung zueinander, zärtlich sein ...
eine kleine Geste. Die dauernde Ablehnung führt dazu, daß man als Partner gar keine Lust mehr bekommt, intim mit der Partnerin zuwerden. Da man gar nicht weiß, wie man sich überhaupt noch ihr nähern darf.
Wer da Probleme mit hat sollte es mit dem Parnter besprechen, üben, wie es ist, diese Nähe zuzulassen, den Mut haben, von sich aus um Berührungen zu bitten. Dem Partner vermitteln, wie stark unangenehm es dann war, um einschätzen zu können, ob der Weg funktioniert. Dichtmachen führt unweigerlich zum Ende. Definitiv

Grüße

buddha38
 

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