Guten Abend, liebe Forumsmitglieder,
ich danke euch für die vielen Antworten und Ratschläge!
Mir hat es schon ein bisschen geholfen, was meine psychische Verfassung betrifft, dass sich fremde Menschen meines Problems und meiner Ängste annehmen.
Ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht habe, jahrelang mit der Darmspiegelung geschludert zu haben. Die letzte Untersuchung ist jetzt 12 Jahre her und das ist viel zu lange. Mein Hausarzt hatte mir damals geraten, in Abständen von 5 Jahren eine Darmspiegelung machen zu lassen. Ich habe auch desöfteren daran gedacht, habe aber nichts unternommen, da ich lange keine Beschwerden hatte.
Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Denn was ist, wenn sich vielleicht nach der Untersuchung 2012 ein oder einige Polypen gebildet haben und inzwischen böartig entartet ist/sind? Das hätte ja dann verhindert werden können.
Ich arbeite in einem Altenheim und da gab es schon Bewohner, die nach einer Darm-OP ein Stoma hatten. Ganz ehrlich, ein Leben mit einem künstlichen Darm-Ausgang wäre für mich nicht lebenswert! Die Nichte meiner Oma, die ich erwähnt hatte, hatte auch einen künstlichen Ausgang. Sie starb mit Anfang 70, ebenso ihre Mutter. Meine Oma war Ende 70. Auch sie hatte jahrelang Verdauungsprobleme und griff immer wieder auf aggressive Abführmittel zurück. Erst als sie Blut im Stuhl hatte, ließ sie sich untersuchen. Sie wurde zunächst erfolgreich operiert, aber nach einem halben Jahr stand fest, dass sie sterben würde. Sie hatte Metastasen in der Leber und im Magen.
Ich habe im vorletzten Jahr beim Gynäkologen im Rahmen der Krebsvorsorge eine Stuhlprobe abgegeben, die wohl unauffällig war. Allerdings habe ich auch gelesen, dass das nicht allzu viel aussagt, da Darmkrebs nicht unbedingt immer mit Blut im Stuhl einhergeht.
Kurz nachdem meine Beschwerden angefangen hatten, hat mir eine Kollegin Angst gemacht. Ich erzählte ihr, dass ich gerade nach fettigem Essen unter Darmkrämpfen und Durchfall leide. Sie sagte, ich müsse mich unbedingt untersuchen lassen. Sie habe dasselbe Problem und ihr seien schon mehrere Polypen entfernt worden. Aus Angst lasse sie jetzt alle 2 Jahre eine Darmspiegelung machen.
Ich habe einige Krankenhäuser zwecks Termin angerufen. Der Termin im Juni war der früheste, den ich bekommen konnte. Bei den anderen Krankenhäusern hätte die Wartezeit 3 bis 4 Monate betragen! Ich möchte die Darmspiegelung auch nicht in einer Praxis machen lassen, weil ich denke, bei irgendwelchen Komplikationen wäre ich in einer Klinik gleich an der richtigen Stelle. Damals habe ich auch eine schlechte Erfahrung bei einem Gastroenterologen gemacht. Er entfernte mir den Polyp ohne Sedierung. Es war eine schmerzhafte Angelegenheit.
Das Problem ist auch, dass mir mein Hausarzt sagte, dass eine Darmspiegelung erst dann vorgenommen werden dürfe, wenn die Entzündung abgeklungen ist. Auch wenn die Entzündungswerte niedrig waren, scheint sie ja nicht ganz verschwunden zu sein.
Ich muss jetzt irgendwie versuchen, die kommenden Wochen zu überbrücken. Ich werde bestimmte Nahrungsmittel nicht zu mir nehmen. Verzichte auf Gewürze, auf Wurst und Körnerbrot. Ich esse viel Fisch (vor allem Lachs soll gut sein bei Divertikeln), Weißbrot, Suppe, Naturjoghurt, wenn Fleisch, dann Hähnchenfleisch. Ich werde es in den nächsten Tagen auch weiterhin mit Magnesium versuchen.
Ich hoffe und bete, dass es nichts Schlimmeres ist als Divertikel oder vielleicht ein harmloser Polyp.