Hallo,
ich hatte in der Schule das gleiche Problem ab der 8. Klasse. Inzwischen weiß ich, wie die Störung heißt und zwar "Soziale Phobie". Das gute dabei ist: sie ist behandelbar, je früher, desto effektiver. Das schlechte: Die Vorleseangst ist nur das auffälligste Symptom, es gibt aber noch viele andere. Die permanente Selbstbeobachtung ist eins. Wir beobachten uns viel stärker als andere sich. Und immer mit einem negativen Vorzeichen. Bei mir gibt es auch Paniksymptome, wenn mich jemand kritisiert, vor allem ein Chef. Oder wenn mich jemand runterputzt, dann verkrampfe ich mich.
Zur Behandlung der Störung: Es gibt nur einen Weg: Angstbewältigung in Kombination mit Konfrontation. Das Buch "Soziale Phobie" von Ulrich Stangier ist super. Und als Therapieform kommt nur eine Verhaltenstherapie in Frage, am besten bei einem Therapeuten, der sich mit sozialer Phobie auskennt. Der koordiniert dann aber auch nur den gleichen Weg. Die Schritte zur Behandlung müssen wir immer selber gehen und sie erfordern Mut. Die negative Programmierung muss umgepolt werden.
Dass es bei fast allen mit der Pubertät losgeht, ist klassisch. Das hat nichts mit Selbstbefriedigung zu tun, sondern mit einer hormonellen Umstellung. Da kommt plötzlich das andere Geschlecht ins Spiel und man muss sich beweisen. Man steht unter Leistungsdruck und vergleicht sich ganz stark. In Kombination mit anderen Eigenschaften wir Perfektionismus (hallo Erstgeborene) kann das eine soziale Phobie erzeugen.
schöne Grüße