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Angehörige von Bipolaren

diabolo

Aktives Mitglied
Das Problem ist, wenn man mit solch alltäglichen "Wahnsinn" lebt, dass man irgendwann die Relationen aus dem Blick verliert.
Mir ist damals auch vieles nicht mehr wirklich in seinem Ausmaß bewußt geworden (oder ich wollte es aus Selbstschutz nicht zulassen). Dazu kommt, dass der Partner sein Verhalten ja als vollkommen berechtigt erlebt und darin sehr überzeugend ist.

Gerade die Unberechenbarkeit der Reaktionen/Aktionen ist so schlimm. Besonders für die Kinder.
Ich kann dir nur raten, immer wieder psychologisch versierte Leute ins Boot zu holen und (wenn das nichts bringt) in dich zu horchen, ob das Ganze für dich und besonders für die Kinder noch tragbar ist.

Eine gemeinsame Lösung wäre jedoch ganz sicher für alle das Beste. Ist sie für eine Ehe- oder Erziehungsberatung zugänglich, wenn sie schon nicht einsieht, sich selbst behandeln zu lassen?
 

bipo

Neues Mitglied
Ja, Mea sicher haben meine Kinder Angst. Sie kriegt dann einen Blick, einen Hals, mutiert zur wahren Hexe wie aus einem Bilderbuch. Das ist nicht zu fassen und ich hätte nie gedacht, dass eine so hübsche Frau ihr Gesicht so zu einer Fratze entstellen kann dass man Angst bekommt. Selbst ich habe ja Angst vor ihr und stand nicht nur einmal vor der Wahl die Flucht zu ergreifen oder ihr eine zu brettern. Ich ergriff die Flucht, also gab nach, leiß sie gehen und ließ es geschehen. Denn alles andere hätte in purer Gewalt geendet. Fest gehalten habe ich sie schon mehrfach, doch da rastete sie noch mehr aus.

Familienhelfer oder andere Hilfen neben ihrer Therapie hält sie für nicht nötig. Sie denkt, dass die Therapie schon helfen wird. Es sei doch auch schon besser geworden, meint sie. Ja, etwas aber eben nur etwas. Das Grundproblem besteht aber weiter. Sie gibt eben immer anderen die Schuld, führt ihre Zustände auf die schweren Umstände mit den Kindern zurück. Doch die haben andere ja auch, und uns geht es im Grunde sehr gut. Wir haben alles, was man sich wünschen kann. Nur in wenigen (hellen) Momenten gibt sie zu, dass alles an ihrer Geschichte liegt - die nicht dramatisch ist. Manchmal frage ich mich, was ihr zugestoßen sein mag. Aber sie bestreitet jedes Trauma. Ist ja auch im Grunde egal. Verständnis habe ich genug, doch der Alltag bleibt grauenhaft.
So fuhr ich heute nach viel Streiterei, Gifterei wieder mal völlig entnervt und fertig zur Arbeit. Die Kinder beruhigte ich vorher auf dem Weg zur Schule. Und vor heute Abend habe ich Horror. Gestern lag sie schon auf der Couch, während die Kinder noch wach waren. Sie schlief, bis ich das Essen servierte, sah dann fern, erzählte mir haarklein den Tag und wie schwer alles wieder war - aber auch, was gut gelaufen war. Mich fragt sie fast nie, wie mein Tag war. Sie kreist vorwiegend um sich, kann nicht zuhören. Heute meinte sie zu einem kleinen Einwand von mir nur "das das nicht stimme". Nie stimmt etwas, immer hat sie Recht. Ich lass es dann laufen, schweige, denke mir meinen Teil und hoffe auf bessere Momente und widme mich den Kindern.
Ich hatte mir auch mal überlegt ein, zwei Wochen weg zu gehen damit sie merkt, dass sie es allein nicht schafft und mich vermisst. Aber das ist auch keine gute Idee, da ich den Kindern dann ja fehle.
 

bipo

Neues Mitglied
"Dazu kommt, dass der Partner sein Verhalten ja als vollkommen berechtigt erlebt und darin sehr überzeugend ist."
- Das genau, diabolo, ist das zentrale Problem, weswegen sie ja auch jede weitere Hilfe ablehnt (wie Erziehungsberatung, Paartherapie). Sie fühlt sich vollkommen im Recht und ist absolut der Meinung im Recht zu sein, wenn sie beispielsweise die Kinder anbrüllt. Die habe sie schließlich provoziert, sich nicht an die Regel gehalte, mit Absicht gekleckert, sich geweigert oder verweigert.
Und ich denke, dass ich mir schon über die Tragweite bewusst bin - also ahne wie die Kinder sich entwickeln werden und was für Probleme die bekommen können.
Doch, wie gesagt habe ich wenig Hoffnung vor einem deutschen Familiengericht erfolgreich das Recht erstreiten zu können die Kinder zugesprochen zu bekommen wenn ich mich trenne. Dazu ist sie viel zu überzeugend. Allein das sie jetzt arbeitslos ist und den ganzen Tag zu Hause ist, während ich nun noch mehr arbeiten muss würde als Argument gegen mich Verwendung finden. Denn sie argumentierte ja in den Jahren schon, dass diese Doppelbelastung von Beruf, Fortbildungen und Kinder der Grund ihrer Probleme sei. Das würde sie jeden so darstellen.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Ohne Job geht es ihr nun noch schlechter. Sie hatte mir übrigens vorenthalten, dass ihr Vertrag nicht verlängert wird. Ab dem ersten Tag zu Hause erkrankte sie, klagte darüber dass sie nun "nur" Hausfrau sein solle und das auf keinen Fall wolle. Sie wolle arbeiten und nicht "Hausmuttchen" sein, eine Frau sein die nur Kinder hütet und auf den Mann wartet der dann auch noch netten Sex erwartet.
Als ob ich das erwarte. Weit entfernt davon sind meine Wünsche und Vorstellungen. Aber so denkt sie über Männer. Sie weder mich wirklich sehen, noch uns als Familie, ihre Kinder und all das Glück sehen. Immer nur schwarzsehen und rumkritteln.
 
M

Mea

Gast
Wer hat ihr eigentlich die Diagnose einer bipolaren Störung diagnostiziert?

Sei mir nicht böse, aber für mich hört sie sich eher paranoid an.:eek:
 

diabolo

Aktives Mitglied
Doch, wie gesagt habe ich wenig Hoffnung vor einem deutschen Familiengericht erfolgreich das Recht erstreiten zu können die Kinder zugesprochen zu bekommen wenn ich mich trenne.
Die Diagnose bipolar ist aber schon gemacht worden, oder?
Ich frage nur, weil sie ja zu keinen Psychiater möchte.

Sei doch etwas geschickter. Wenn sie sich mal wieder ausjammert wie schlimm der Tag mit den Kindern war, dann sag ihr, dass du auch nicht wüsstest, wie man damit richtig umgehen kann und du deshalb eine Beratung aufsuchen möchtest. Frag sie, ob sie dich begleitet, weil du alleine Hemmungen hast, doch hinzugehen.

Sicher hast du keinen Erfolg, wenn du sagst, dass es um sie geht.
Ob es fruchtet, ist wieder ein anderes Thema.
 

bipo

Neues Mitglied
Hallo Mea, hallo diabolo,
danke erst einmal wieder für Eure Überlegungen. Die Diagnose teilte mir meine Frau selbst mit. Ihre Therapeutin hatte ihr die mitgeteilt und ihr damals empfohlen sich ergänzend um eine Gruppentherapie in einer Klinik zu kümmern. Das tat sie aber nicht, da sie auf keinen Fall mit Klinik und Psychiatern zu tun haben wollte.
Die Idee, dass ich mich selbst ratlos und hilflose dem Verhalten der Kinder gegenüber sehe und mir Hilfe holen möchte finde ich erst einmal grandios. Also die Idee es auf diesem Weg ihr nahe zu bringen, wie schlecht es den Kindern geht und das ICH an meine Grenzen gerate. Vielleicht kann ich sie darüber in zusätzliche fachliche "Hände" bringen, an einen Erziehungsberater oder Kinderpsychologen der ihr dann die Auswirkungen ihrer Krankheit auf die Kinder deutlicher machen kann als ich es kann.
Ich hatte zwar schon einmal angeregt das unsere Tochter in Therapie geht, aber eben mit dem gewissen Unterton das sie diese brächte weil sie so verwirrend sei. Die Idee von Dir, dass ICH Hilfe brauche ist viel besser.
Zur Zeit geht es ihr richtig mies. Sie ist krank, und zwar so krank dass sie nicht einmal die Kraft hat auszurasten. Eigentlich hat sie nichts wirklich, ich denke dass sie am Ende ist weil sie in den letzten Tagen zu viel verloren hat, zu viel kaputt gegangen ist. Das kenne ich schon. Das ist dann ihr depressiver Rückzug. Der hält so eine Woche an, dann geht es meist wieder von vorne los. Atempause für uns alle.
 
G

Gast

Gast
Kannst Du sie nicht filmen, wenn sie ihre Ausraster hat? Ganz ehrlich, geht auch mit kleinen difitalen Fotoapparaten, so einen könnte man griffbereit haben.

Man kann sich das, was man erlebt hat, auch schönreden. Aber wenn man es sich nachher in Ruhe nochmal ansehen muss, sehen kann,wie die Kinder weinen und Angst haben, wie man selbst rumtobt, kann man die Erinnerungen nicht mehr ganz so rosa färben.

Hast Du mit ihr mal in Ruhe gesprochen, so wie: Die Kinder haben Angst. Sie werden Dich vielleicht irgendwann hassen. Ich habe Bauchschmerzen, wenn ich sie bei Dir lassen muss. Du machst mir auch Angst. Wir alle gehen wie auf Eiern, damit Du nicht ausrastest. Du machst uns alle fix und fertig.

Wie reagiert sie auf solche Ansagen?
 

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