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Alternativen zum Lehramt

H

HomoOeconomicus

Gast
Heyyy liebes Hilferuf-Forum,

Ich habe, wie ihm Titel schon angedeutet leichte Zukunftsängste. Folgendes: Ich bin aktuell Student für das gymnasiale Lehramt und leider sind meine Fächer nicht sehr gefragt. Das weiß ich natürlich schon länger, aber ich habe trotzdem angefangen und bin nun im 4. Semester. Deshalb bin ich jetzt am Abwägen, was nach dem Bachelor kommt, denn ich will mich nicht auf meine Fächerkombi verlassen. Daher überlege ich entweder ein weiteres, gefragtes Fach hinzuzustudieren, oder nach dem Bachelor einfach eine Ausbildung zu machen. Ersteres muss ich mit mir selbst ausmachen. Ich denke an Mathe als Drittfach, informiere mich schon länger darüber und arbeite auch Skripte der Grundlagenfächer durch, es ist aber eben hart und ein kleines Risiko. Andere Schulformen kamen mir bereits in den Sinn, ich würde sowohl an einer Gemeinschaftsschule, als auch an eher "Problemschulen" arbeiten, da ich bis jetzt Freude mit Kindern zu arbeiten habe und die Herausforderungen mich reizen. Aktuell gibt es Initiativen Gym-Lehrer auch an die Grundschulen zu bringen, nur weiß ich nicht, ob an den Grundschulen in 5 Jahren noch Mangel besteht und allgemein ist es als Mann an den Grundschulen ... problematisch, wenn ich das mal so ausdrücke. Das wird eher nicht empfohlen, weil man dann sehr schnell als Pedo gelten und jede Berührung fatal sein kann.
Die andere Option, für die ich mich an euch wende ist, dass ich mir eine Ausbildung suche und den Lehrertraum an den Nagel hänge. Es wird an Mathe legen, ob dies der Fall sein wird und ich weiß, dass ich wochenlang deprimiert sein werde, aber besser so als am Ende nichts zu haben (auch wenn ich mich in ganz Westdeutschland bewerben werde). Jedenfalls will ich den Bachelor abschließen, um daran vielleicht in Zukunft weiterzumachen und um vor Allem zu zeigen, dass ich Sachen zu Ende ziehe. Jetzt die Frage: In welchen Bereichen hat man denn mit 23 noch eine Chance einen Ausbildungsplatz zu finden? Ich denke an Fachinformatiker, weil Programmieren kann ich auf einem niedrigem Basislevel (html, java und mysql), aber fallen euch noch Berufe ein, die (auch wirklich) gesucht sind? Handwerk und Pflege sind übrigens nicht wirklich für mich, für Ersteres bin ich nicht handwerklich genug und der raue Ton, der dem Handwerk nachgesagt wird, wird auch nicht mein Fall sein. Zudem schafft man das ja sowieso nur selten bis zur Rente, oder? Pflege hingegen wäre wenn ich zwischen Arbeitslosigkeit und Pflege wählen müsste wohl einen Versuch wert, wobei ich nicht glaube, dass ich dauerhaft daran Freude haben werde. Immerhin will ich Lehrer eigentlich werden, um Kinder aufwachsen zu sehen und ihre individuelle Entwicklung und eben nicht alte Leute die sterben und Kranke die leiden und körperlich degenerieren. Daher würde ich vor der Pflege sogar lieber ein anderes Studium aufnehmen. Sonst aber bin ich offen, was ihr so vorschlagt! Es ist ja noch nicht sicher, aber Alternativen zu haben, kann ja nicht schaden!
Schönen Abend noch,
Euer HomoOeconomicus
 
H

HomoOeconomicus

Gast
Kann man Threads verschieben? Ich glaube unter die Sparte Studium passt das doch eher, oder? Ha, verdammt! ^^
 
G

Gelöscht 77808

Gast
(...) und allgemein ist es als Mann an den Grundschulen ... problematisch, wenn ich das mal so ausdrücke. Das wird eher nicht empfohlen, weil man dann sehr schnell als Pedo gelten und jede Berührung fatal sein kann.(..)
Wenn so etwas allen Ernstes unter Lehramtsstudenten herum geht, haben wir ein gesellschaftliches Problem.
Zu meiner Zeit waren Grundschullehrerinnen die Ausnahme.
Lehrer waren Autoritätspersonen, die sich durchgesetzt haben. Sie waren Vorbilder, denen selbst die Eltern Respekt gezollt haben.
Wenn in Kitas, Grundschulen und durch lange Arbeitszeit zuhause auch noch die Väter fehlen, wundert es mich nicht mehr, dass (männlichen) Kindern keine Vorbilder mehr angeboten werden, mit denen sie sich identifizieren können.

Dass heutzutage solche Aspekte bei einer Berufswahl eine Rolle spielen können, kann in meinen Augen nicht richtig sein.
 

wozu

Mitglied
Ausbildungsplätze bekommt man mit 23 bestimmt noch. Ein möglicher Beruf wäre ja auch z. b. Erzieher. Fachinformatiker mit Vorkenntnissen und vorzeigbaren Projekten sicherlich auch. MIt 23 bist du noch nicht zu alt und ein abgeschlossener Bachelor zeigt ja auch von Selbstständigkeit, Intelligenz und Lernwille. Ansonsten gibt es vllt noch andere Berufe im sozialen Bereich.
Wenn dir das Lehrerdasein Freude macht und du mit der Grundschule zurecht kommst dann warum nicht? Ansonsten schau dir doch mal die Bedarfsprognosen der Bundesländer für deine Fächer an. Für Gymnasium ist halt vieles überlaufen und gesucht wird meistens nur noch Informatik, Physik und Mathe meines Wissens, musst du aber noch mal schauen. Ein Drittfach Mathe wäre auch vom Vorteil. Wenn du dich da durchbeissen kannst. Ist vom Stoffumfang ja wahrscheinlich weniger und somit nicht der gleiche Aufwand wie ein vollwertiges Fach. Wenn du nicht allzu gut bist wird es dir ja trotzdem nicht den Schnitt verhageln und du wirst in den seltensten Fällen Hochschulmathe an der Schule unterrichten müssen. Grundkenntnisse reichen auch und Didaktik und Klassenmanagement sind m. E. wichtiger als Kentnisse über Cantors Diagonalisierungsbeweis.
Hast du denn schon größere Praxiserfahrung, auch an Grund- und oder Realschulen? Sonst mach nen freiwilliges Praktikum oder schau ob du irgendwie Nachhilfe an Schulen geben kannst, damit du mit Lehrkräften und Kollegium in Kontakt kommst.
 
H

HomoOeconomicus

Gast
Ausbildungsplätze bekommt man mit 23 bestimmt noch. Ein möglicher Beruf wäre ja auch z. b. Erzieher. Fachinformatiker mit Vorkenntnissen und vorzeigbaren Projekten sicherlich auch. MIt 23 bist du noch nicht zu alt und ein abgeschlossener Bachelor zeigt ja auch von Selbstständigkeit, Intelligenz und Lernwille. Ansonsten gibt es vllt noch andere Berufe im sozialen Bereich.
Wenn dir das Lehrerdasein Freude macht und du mit der Grundschule zurecht kommst dann warum nicht? Ansonsten schau dir doch mal die Bedarfsprognosen der Bundesländer für deine Fächer an. Für Gymnasium ist halt vieles überlaufen und gesucht wird meistens nur noch Informatik, Physik und Mathe meines Wissens, musst du aber noch mal schauen. Ein Drittfach Mathe wäre auch vom Vorteil. Wenn du dich da durchbeissen kannst. Ist vom Stoffumfang ja wahrscheinlich weniger und somit nicht der gleiche Aufwand wie ein vollwertiges Fach. Wenn du nicht allzu gut bist wird es dir ja trotzdem nicht den Schnitt verhageln und du wirst in den seltensten Fällen Hochschulmathe an der Schule unterrichten müssen. Grundkenntnisse reichen auch und Didaktik und Klassenmanagement sind m. E. wichtiger als Kentnisse über Cantors Diagonalisierungsbeweis.
Hast du denn schon größere Praxiserfahrung, auch an Grund- und oder Realschulen? Sonst mach nen freiwilliges Praktikum oder schau ob du irgendwie Nachhilfe an Schulen geben kannst, damit du mit Lehrkräften und Kollegium in Kontakt kommst.
Erfahrungen habe ich schon, durch Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung. Auch oder eigentlich vor Allem im Fach Mathe. Ich hätte wirklich Lust darauf das Fach zu unterrichten. Genauso wie Physik, wobei ich es nur in der Mittelstufe hatte, da in der Oberstufe hier Lehrermangel für das Fach Physik galt. Die einzige Hürde ist wahrscheinlich das Studium und meine Angst zu scheitern und ein Jahr verspielt zu haben. Trotzdem will ich es eigentlich versuchen.
Erzieher ist auch so eine Sache, denn die Ausbildung ist meist unvergütet und hier sind die selben Vorurteile wie für die GrundschullehrER noch schlimmer. Unten verlinke ich hoffentlich gleich ein paar Artikel. Die machen Einem schon Angst, das will ich nicht riskieren. Aber danke schon einmal für die Bestärkung, dass man mit 23 noch nicht zu alt ist, umzusatteln!
 
H

HomoOeconomicus

Gast
Wenn so etwas allen Ernstes unter Lehramtsstudenten herum geht, haben wir ein gesellschaftliches Problem.
Zu meiner Zeit waren Grundschullehrerinnen die Ausnahme.
Lehrer waren Autoritätspersonen, die sich durchgesetzt haben. Sie waren Vorbilder, denen selbst die Eltern Respekt gezollt haben.
Wenn in Kitas, Grundschulen und durch lange Arbeitszeit zuhause auch noch die Väter fehlen, wundert es mich nicht mehr, dass (männlichen) Kindern keine Vorbilder mehr angeboten werden, mit denen sie sich identifizieren können.
Dass heutzutage solche Aspekte bei einer Berufswahl eine Rolle spielen können, kann in meinen Augen nicht richtig sein.
Ich weiß nun nicht, wie die Quote bei den Lehramtsstudenten für die Primarstufe aussieht, hier aber habe ich ein paar Quellen für dasselbe Phänomen bei den männlichen Erziehern.


Küssen von Kindern finde ich schon auch problematisch, aber ,dass gleich Berührungen als "falsch" gedeutet werden. Da sind noch ein paar Quellen:

und

Man kann sehr viel zu dem Thema finden und ich bin ehrlich nicht gewillt, mich dem Risiko auszusetzen. Dann lieber frühzeitig abspringen und damit einer Menge Ärger entgehen. Hinzu kommt dann noch, dass die Kinder immer "roher" in die Schule kommen und ich glaube wenn man dann insbesondere als Mann mal die Stimme hebt oder ernster wird, ist das noch viel kritischer. Selbst manche weiblichen Erzieherinnen die ich kenne, sagen, dass man bei manchen Kindern keine Grenzen setzen darf, weil sonst direkt die Eltern vor der Türe stehen.
 

wozu

Mitglied
Bei Vorurteilen weiß ich nicht. Ich denke du kannst durch Praktika etc herausfinden wie gut die Arbeitsatmosphäre ist und ob du in das Kollegium hereinpasst. Ansonsten kenne ich auch männliche Erzieher die keine derartigen Erfahrungen gemacht haben. Durch mögliche gesellschaftliche Vorurteile würde ich mich erst mal nicht beeinflussen lassen.

Ansonsten: als jemand der auch Lehramt fertig studiert hat, mit dem Beruf aber nicht warm geworden ist und sich versucht neu zu orientieren, würde ich dir empfehlen so schnell wie möglich erste Unterrichtserfahrungen in deiner angepeilten Schulform zu machen. Dies ist das Einzige was dir wirklich zeigen kann ob Lehramt was für dich ist oder nicht. Fachliche Kenntnisse sind Nebensache und ein guter Oberstufenschüler mit fertigem Abitur und gutem Lehrbuch verfügt meistens über alle fachlich notwendigen Kenntnisse um eine Unterrichtsstunde zu halten, minus didaktischer Feinheiten. Lehrer sein bedeutet sechs Stunden am Tag unter Beobachtung stehen, schnell und passend auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren, Beziehungsarbeit mit Schülern, Eltern und Kollegen, natürliche Autorität über eine Gruppe von 30 Schülern aufrecht zu erhalten, die verständlicherweise oft keine Lust auf deinen Unterricht haben, und einen Haufen von Korrekturen, Konferenzen und selbstständiger Arbeit zu Hause. Plus fünf Jahre unbezahlte Ausbildung und zwei Jahre mäßig bezahltes Referendariat, ohne Garantie übernommen zu werden und einen Job zu haben.
Wenn dir Arbeit mit Jugendlichen und Kindern Spaß macht, du über eine gewisse Stressresistenz und natürliche Autorität verfügst ist es ein gut bezahlter Job mit ordentlicher Pension, Sinnstiftung und garantiertem Arbeitsplatz. Ansonsten verschenkst du sieben Jahre und andere Berufsperspektiven sind schwierig IMO.
 
H

HomoOeconomicus

Gast
Bei Vorurteilen weiß ich nicht. Ich denke du kannst durch Praktika etc herausfinden wie gut die Arbeitsatmosphäre ist und ob du in das Kollegium hereinpasst. Ansonsten kenne ich auch männliche Erzieher die keine derartigen Erfahrungen gemacht haben. Durch mögliche gesellschaftliche Vorurteile würde ich mich erst mal nicht beeinflussen lassen.

Ansonsten: als jemand der auch Lehramt fertig studiert hat, mit dem Beruf aber nicht warm geworden ist und sich versucht neu zu orientieren, würde ich dir empfehlen so schnell wie möglich erste Unterrichtserfahrungen in deiner angepeilten Schulform zu machen. Dies ist das Einzige was dir wirklich zeigen kann ob Lehramt was für dich ist oder nicht. Fachliche Kenntnisse sind Nebensache und ein guter Oberstufenschüler mit fertigem Abitur und gutem Lehrbuch verfügt meistens über alle fachlich notwendigen Kenntnisse um eine Unterrichtsstunde zu halten, minus didaktischer Feinheiten. Lehrer sein bedeutet sechs Stunden am Tag unter Beobachtung stehen, schnell und passend auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren, Beziehungsarbeit mit Schülern, Eltern und Kollegen, natürliche Autorität über eine Gruppe von 30 Schülern aufrecht zu erhalten, die verständlicherweise oft keine Lust auf deinen Unterricht haben, und einen Haufen von Korrekturen, Konferenzen und selbstständiger Arbeit zu Hause. Plus fünf Jahre unbezahlte Ausbildung und zwei Jahre mäßig bezahltes Referendariat, ohne Garantie übernommen zu werden und einen Job zu haben.
Wenn dir Arbeit mit Jugendlichen und Kindern Spaß macht, du über eine gewisse Stressresistenz und natürliche Autorität verfügst ist es ein gut bezahlter Job mit ordentlicher Pension, Sinnstiftung und garantiertem Arbeitsplatz. Ansonsten verschenkst du sieben Jahre und andere Berufsperspektiven sind schwierig IMO.
Ich habe mich schon mit Praktika auseinandergesetzt und leider gibt es sehr wenig Möglichkeiten in meinem Bundesland, um mal das volle Lehrerprogramm für ein paar Tage durchzuleben. Unterrichtsgstaltung, vor der Klasse stehen, habe ich alles schon ein wenig Erfahrung drin, aber alles zusammen? Ich bin sehr gut im Organisieren und meine Stressresistenz ist eigentlich recht hoch, denn selten lasse ich es soweit kommen, dass es Grund zu Stress gibt (Gut manchmal habe ich auch mal meine irrationalen, emotionale Tage, in denen ich mal nicht dem Plan folgen kann). Persönlich sehe ich vor Allem die Hürde in drei Schritten:
I) ein naturwissenschaftliches Studium (!!!)
II) Dem Ankommen im Lehreralltag (der Anfang ist sicher trotz aller Vorbereitung ein kleiner Schock)
III) Der Stellensuche, wobei ich auch hier versuche flexibel zu sein.
Mit Kindern habe ich kein Problem, denke ich. Ich kann ernst und fokussiert sein, wenn es um Unterrichtsinhalte geht, lustig sein, um Motivation zu erhöhen und versuche bestmöglich Transferbezug und Relevanz in alle Themen mit rein zu nehmen. Ich habe Freude am Erklären und vor Allem zu veranschaulichen, zu planen und zu strukturieren und nachzudenken was ich besser kann und wie ich verständlicher sein kann.
 

wozu

Mitglied
Wäre Mathe im Drittfach denn eine so große Hürde? Kannte auch nur ein paar Drittfachstudenten in meinen Fächern und ich glaube die mussten nicht alle Kurse machen. Du kennst die Studienordnung wahrscheinlich besser als ich.
Ich habe mich jetzt in meinem Zweitstudium Informatik durch zwei Kurse Hochschulmathe geboxt und bin durchgekommen, wenn auch nicht mit den besten Noten. So Analysis/ Algebra Grundlagen und Beweise. Mit Fleiß und Intelligenz schaffbar.
Praxisschock haben alle, aber wenn du die Probleme nur eher im fachlichen siehst, würde ich sagen, dass du weitermachen solltest.
Wenn du bei der Schulform flexibel bist und ein Mangelfach wie Mathe hast bekommst du bestimmt eine Stelle. Stellenfindung ist wirklich aussichtslos nur als Gymnasiallehrer mit geisteswissenschaftlichen Fächern, der nicht in Problemvierteln arbeiten will. Ansonsten kommt man schon unter.
 

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