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alte Eltern..

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Ardilla

Mitglied
Ich fühle mich zurzeit immer als würde ich ersticken wenn ich heimkomme. Ich bin 19 Jahre und wohne wegen meiner Arbeit unter der Woche in einer anderen Stadt - da geht es mir richtig gut. Am Wochenende komme ich immer wegen meinen Eltern heim und weil ich hier meine Freunde hab. Aber immer wenn ich daheim bin fühle ich so einen Druck der mich unendlich traurig macht. Ich kann nicht mal beschreiben wieso. Ich bin ein Nachzügler, meine Geschwister sind über 10 Jahre älter. Ich hab das Gefühl ich bin einfach überflüssig. Als ich klein war war ich eine gute Unterhaltung, aber jetzt braucht man mich nicht mehr. Meine Eltern haben Pupertät, Auszug, Heirat, Kinder kriegen von meinen Geschwistern schon mitgekriegt. Sie sind so mit ihren Enkelkindern beschäftigt dass ich einfach so vor mich hindümple und versuche für mich alleine zu leben.
Was mir aber zurzeit besonders Angst macht ist - dass ich merke dass meine Eltern alt werden. Mein Vater musste in's Krankenhaus, irgendwas am Herz. Jetzt muss er lebenslang Tabletten nehmen. Ich komme heim und überall stehen Tablettenschachteln rum. Es macht mir so schrecklich Angst wenn ich das sehe, wenn ich meinen Vater sehe wie er auf dem Sofa liegt statt draußen zu arbeiten. Es fühlt sich alles so falsch an. Meine Geschwister die schon ein richtiges Leben aufgebaut haben, meine Eltern die "Oma und Opa" sind und sehr stark altern.
Es fühlt sich so falsch an. Ich fange gerad erst richtig zum leben an - und meine Eltern.. ich kann's nicht beschreiben.
Ich fühle mich daheim nicht mehr wohl und schäme mich schrecklich dafür..
Könnt ihr mir helfen?
 
V

Vegas

Gast
Ich fühle mich daheim nicht mehr wohl..
Zunehmend normal in dem Alter.

Könnt ihr mir helfen?
Beim Abnabeln und erwachsenwerden?

Wie alt sind denn deine Eltern? Nach deiner Beschreibung sind sie weit im Rentenalter und leben nicht mehr lange. :D
Als ich 19 war, waren meine Eltern 51 und 61 und ich fand sie klasse, sensationell. Aber natürlich wollte ich raus und bin dann auch in eine 800 km entfernte Großstadt. Das ist der Lauf des Lebens.

4 Jahre später fiel mein Dad übrigens tot um, kurz vorm Mittagessen, ohne Vorwarnung.

BTW, die Zipperlein gingen bei mir mit etwa 33-34 los, fast von heute auf morgen. Bisschen Rheuma hier und da, dieses und jenes, und schon hast du auch deine Tablettensammlung zuhause. Deswegen beisst man noch nicht gleich ins Gras und verliert den Lebensmut.
 

Lifeshard

Mitglied
Hi Ardilla,

was das mit deinen Eltern angeht kann ich dich sehr gut verstehen. Ich hatte nie eine enge Bindung zu meinen Eltern, zog früh von zuhause aus, die Jahre vergingen.

Bis ich irgendwann bemerkte, dass ich meine Eltern mehr schätzen sollte und sie nicht ewig leben. Dennoch realisierte ich erst nochmals später, dass mein Vater kurz vor der Rente steht, was für mich total unrealistisch vorzustellen ist und worüber ich mir niemals Gedanken machte. Kisten die Treppen hochzutragen etc fällt ihm plötzlich schwer, dabei scheint es mir als wäre es erst grade noch selbstverständlich für ihn gewesen.

Er ist der, der immer die Familie zsm gehalten und alles geregelt hat, der scheinbar starke und unternehmungslustige. Auf einmal zu merken, dass sich einiges verändert hat und sich noch viel mehr verändern wird, tut weh.Meine Mutter ist sowieso schon sehr körperlich krank und es wird immer schlimmer.

Aber am Schlimmsten ist, plötzlich etwas derartiges zu realisieren was einem ewig nicht bewusst war und die derartigen Folgen.


Natürlich sollst du dir, wenn du spürst etwas tut dir nicht gut, auch bei deinen Eltern den nötigen Abstand geben, dich zu nichts zwingen. Erzwungenes ist nie gut.

Dennoch kann ich dir und mir nur den einen und den selben Tipp geben: Wir können die Zeit nicht mehr zurück drehen. Aber wir können die Zeit die wir ab jetzt mit unseren Eltern haben wahr nehmen, dankbar dafür sein und sie nutzen. Gut mit unseren Eltern umgehen, ihnen auch mal unter die Arme greifen und etwas mit ihnen unternehmen, Spaß haben, in dem Maße in dem es machtbar ist.

Umso glücklicher sind wir später. Und umso weniger werden wir bereuen, die Zeit nicht genutzt zu haben.

LG
 
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