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Es geht mir schlecht und ich falle meinen Eltern zur Last

Linda922

Mitglied
Hi,

das Ganze ist mir etwas peinlich, aber ich möchte es hier mal loswerden bzw. erhoffe ich mir ein paar neutrale Meinungen/Ratschläge.

In meinem Leben läuft es eigentlich in allen Bereichen nicht besonders gut seit vielen Jahren. Ich bin 30, weiblich, single und lebe (eigentlich schon länger) alleine in einer Großstadt. Von außen betrachtet ist aber eigentlich alles super. Ich muss sagen, dass ich im Vergleich zu früher als ich noch jünger war, mittlerweile ziemlich zufrieden mit meinem Aussehen bin und bekomme auch oft Komplimente (sodass vermutlich Leute die mich nicht so gut kennen, nie ahnen würden, wie es mir wirklich geht bzw. wie mein Leben wirklich aussieht). Auch bin ich nach außen hin mittlerweile sehr selbstbewusst. Auch habe ich erfolgreich studiert und einen gut bezahlten Job. Das sind erstmal objektiv gesehen die "positiven Dinge".

Jetzt zu allem anderen, was überwiegend überhaupt nicht gut ist:

Meine Eltern wohnen (beide getrennt, aber in der selben Straße in verschiedenen Häusern) nur ca. 20 Minuten entfernt von mir.
Ich hatte vor Corona noch in einer WG gewohnt, allerdings hab ich mich dort auch nicht besonders wohl gefühlt. Meine Mitbewohnerin war ziemlich dreckig und anstrengend (sie hatte eine bipolare Störung), sodass ich auch damals oft am Wochenende zu meinen Eltern "geflüchtet" bin.
Während Corona konnte man dann ja wenig machen, also war ich noch einsamer als sonst und ich habe auch leider nur eine 1 Zimmer Wohnung (meine Eltern haben jeweils ein Haus). Da ich während der Corona Zeit auch nur einen home office Job hatte, war ich damals eigentlich dann überwiegend bei meinem Vater, bei meiner Mutter nur manchmal, da sie einen neuen Freund hat, den ich nicht so mag.
Dann hab ich mir einen Hund geholt. Meine Eltern haben am Anfang gesagt, sie würden ihn auch gerne nehmen wenn ich im Urlaub bin, oder auch ins Büro muss. Auch generell haben sie sich eigentlich immer gefreut, dass ich da bin. Da meine Schwester im Ausland wohnt, und eigentlich nie zu Besuch ist.
Letztendlich ist es so, dass ich mich "zuhause" am wohlsten fühle. Gleichzeitig ist es vermutlich auch schlecht für mich, da ich dann nicht so einen "Druck" habe was zu unternehemen. Denn in meiner 1 Zimmer Wohnung fällt mir nach kurzer Zeit die Decke auf den Kopf.
Seit ca. 6 Monaten hat mein Vater jetzt eine manische Depression und hat ständig Stimmungsschwankungen. Er macht ziemlich seltsame Dinge (unsinnige Ausgaben, wilde Geschäftsideen, Wutausbrüche, ständig wechselnde Frauen). Er ist zwar in Behandlung, aber ich weiß nicht ob es was bringt.
Plötzlich wollen auch beide Eltern nicht mehr auf meinen Hund aufpassen. Ich musste meinen Hund öfter in Hundepensionen bringen, weil sie mir zB kurz vor dem Urlaub gesagt haben, sie wollen ihn jetzt doch nicht nehmen (obwohl beide zuhause gewesen wären). Auch wurde mir schon häufiger gesagt, ich solle doch wieder gehen. Also letztendlich habe ich das Gefühl, nicht mal meine Eltern haben noch Lust auf mich. Wobei das auch ständig wechselt, eben auch wegen den Stimmungsschwankungen...
Ich finde es ja selbst peinlich und unnormal, dass ich noch so an meinen Eltern und meinem "zuhause" hänge, vor allem weil ich eben nur wenige Kontakte habe. Ab einem gewissen Alter ist es eben schwierig, neue Freunde zu finden. Dabei hab ich wirklich viel versucht und auch einige neue Leute übers Internet versucht kennenzulernen. Nur bleibt es eben bei vielen auch eher bei losen Bekannschaften.
Es sind in den letzten Jahren leider auch einige Freundinnen von mir weggezogen oder haben schon geheiratet und Kinder, sodass der Kontakt auch irgendwie weniger wurde.
In Sachen Dating läuft leider auch seit Jahren (bin jetzt seit 6 Jahren schon single, davor eine 5 jährige Beziehung) nichts. Ich habe so fast alle 1-2 Monate mal ein Date, meistens über dating apps, aber meistens passt es eben nicht. Es liegt vermutlich auch an meinen Ansprüchen. Aber ich will die auch nicht runter schrauben aktuell. Dann bleibe ich lieber allein...
Also ich tue generell schon einiges, aber leider tut sich nichts. So bin ich eben oft einsam und will dann lieber Zeit bei meinen Eltern verbringen (mehr Platz, weniger Stress, mehr Ruhe, da sie etwas außerhalb der Stadt wohnen).
Weiteres Problem ist mein Job. Leider habe ich im Moment einen Job wo ich auch ziemlich viel Stress habe und so gut wie gar kein home office (maximal 1 Tag die Woche im Moment) mehr machen kann. Ich müsste diesen Job auch leider noch ca. 3 Jahre so durchziehen (Karriere mäßig ist es die beste Option für mich) bis sich da was ändern würde. Wobei ich im Moment keine bessere Alternative sehe zu diesem Job, aber auch nicht weiß, wie lange ich das noch aushalte, da es mir 0,0 Spass macht.
Natürlich war ich jetzt deswegen dann immer darauf angewiesen, dass jemand auf den Hund aufpasst.
Sollten meine Eltern jetzt absolut gar keine Lust mehr haben das zu tun (wenn ich im Urlaub bin geht es inzwischen gar nicht, wenn in der Arbeit für paar Stunden schon noch) dann weiß ich nicht, wie ich das schaffen soll...
Manchmal denke ich, ich sollte einfach komplett alles hier aufgeben und einfach komplett woanders hinziehen.
Ich bring es aber nicht übers Herz. Zum einen wäre es wirklich dumm, den Job und die Karriere jetzt wegzuwerfen, wo ich schon mehere Jahre ziemlich viel Aufwand betrieben habe, um da hin zu kommen. Hab auch leider einen Job und was studiert, was nur auf Deutschland beschränkt ist, sodass arbeiten im Ausland schwierig ist.
Jetzt einfach alles hinzuschmeissen (jahrelanges Studium und Zusatzqualifikationen und Arbeit) um irgendwo im Ausland zu kellnern, wäre ja auch einfach dumm...
Zum anderen bringe ich es nicht übers Herz, meinen Hund wegzugeben (was hab ich dann auch sonst noch? eben eigentlich nichts leider). Auch ist der Hund immerhin für mich eine Aufgabe, wegen der es sich noch lohnt aufzustehen und raus zu gehen.
Ich bin jeden Tag am hadern mit mir. Ich habe aber auch das Gefühl nicht wirklich andere Optionen zu haben im Moment.
Die berufliche Situation macht mir auch schwer zu schaffen, aber ich sehe auch aktuell keine adäquaten Alternativen.
Bin schon seit Jahren super unglücklich und weiß nicht wirklich was mit mir anzufangen.
Ich war auch schon mal wegen Depressionen in Behandlung, aber leider hab ich nicht das Gefühl gehabt, dass es was bringt.

Das einzige was mir in den letzten Jahren Spass gemacht hat, war das Reisen. Bin auch viel alleine gereist.
Da kann ich komplett alles vergessen. Sobald ich dann wieder hier bin, holen mich die negativen Gedanken wieder ein.
Mich langweilt auch hier inzwischen alles. In meiner Heimatstadt kenne ich gefühlt alles, nichts reizt mich mehr.
Hab auch nur begrenzt Urlaub. Würde gerne auch einfach mal Monate lang weggehen um zu reisen und neue Orte zu sehen, aber das geht nicht. Ich kann es mir finanziell und auch im Job nicht leisten.
Ich bin absolut verzweifelt und unglücklich :(

Weiß auch nicht was ich mir von dem Beitrag erhoffe, aber es tat auch gut das mal loszuwerden.
Falls jemand irgendwelche Ratschläge für mich hat, gerne.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Naja, hilft wohl nichts, es wird wohl Zeit, doch noch erwachsen zu werden.

Verreisen kann man auch mit Hund.
Oder ihn eben in bezahlte Betreuung geben.

Hier langweilt dich alles, nichts reizt dich, in deiner Wohnung fällt dir die Decke auf den Kopf, WG-Leben geht nicht, weil die eine Mitbewohnerin zu anstrengend war...

Egal, wohin du gehst, dich nimmst du mit.
Nach relativ kurzer, ablenkender Eingewohnungsphase werden deine Probleme auch woanders aufploppen.

Ein Tapetenwechsel kann gut sein, keine Frage!
Er löst aber keine persönlichen Probleme.
Deinem Leben fehlt der Inhalt.

Erschaffe dir ein Leben.
Unternehme etwas, erlebe etwas.
Schließe Kontakte.
Lerne Menschen und Hobbys kennen, um deinen Weg finden zu können.
Der liegt nicht zwischen Sofa und Tisch bei dir oder deinen Eltern.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Hi,

das Ganze ist mir etwas peinlich, aber ich möchte es hier mal loswerden bzw. erhoffe ich mir ein paar neutrale Meinungen/Ratschläge.

In meinem Leben läuft es eigentlich in allen Bereichen nicht besonders gut seit vielen Jahren. Ich bin 30, weiblich, single und lebe (eigentlich schon länger) alleine in einer Großstadt. Von außen betrachtet ist aber eigentlich alles super. Ich muss sagen, dass ich im Vergleich zu früher als ich noch jünger war, mittlerweile ziemlich zufrieden mit meinem Aussehen bin und bekomme auch oft Komplimente (sodass vermutlich Leute die mich nicht so gut kennen, nie ahnen würden, wie es mir wirklich geht bzw. wie mein Leben wirklich aussieht). Auch bin ich nach außen hin mittlerweile sehr selbstbewusst. Auch habe ich erfolgreich studiert und einen gut bezahlten Job. Das sind erstmal objektiv gesehen die "positiven Dinge".

Jetzt zu allem anderen, was überwiegend überhaupt nicht gut ist:

Meine Eltern wohnen (beide getrennt, aber in der selben Straße in verschiedenen Häusern) nur ca. 20 Minuten entfernt von mir.
Ich hatte vor Corona noch in einer WG gewohnt, allerdings hab ich mich dort auch nicht besonders wohl gefühlt. Meine Mitbewohnerin war ziemlich dreckig und anstrengend (sie hatte eine bipolare Störung), sodass ich auch damals oft am Wochenende zu meinen Eltern "geflüchtet" bin.
Während Corona konnte man dann ja wenig machen, also war ich noch einsamer als sonst und ich habe auch leider nur eine 1 Zimmer Wohnung (meine Eltern haben jeweils ein Haus). Da ich während der Corona Zeit auch nur einen home office Job hatte, war ich damals eigentlich dann überwiegend bei meinem Vater, bei meiner Mutter nur manchmal, da sie einen neuen Freund hat, den ich nicht so mag.
Dann hab ich mir einen Hund geholt. Meine Eltern haben am Anfang gesagt, sie würden ihn auch gerne nehmen wenn ich im Urlaub bin, oder auch ins Büro muss. Auch generell haben sie sich eigentlich immer gefreut, dass ich da bin. Da meine Schwester im Ausland wohnt, und eigentlich nie zu Besuch ist.
Letztendlich ist es so, dass ich mich "zuhause" am wohlsten fühle. Gleichzeitig ist es vermutlich auch schlecht für mich, da ich dann nicht so einen "Druck" habe was zu unternehemen. Denn in meiner 1 Zimmer Wohnung fällt mir nach kurzer Zeit die Decke auf den Kopf.
Seit ca. 6 Monaten hat mein Vater jetzt eine manische Depression und hat ständig Stimmungsschwankungen. Er macht ziemlich seltsame Dinge (unsinnige Ausgaben, wilde Geschäftsideen, Wutausbrüche, ständig wechselnde Frauen). Er ist zwar in Behandlung, aber ich weiß nicht ob es was bringt.
Plötzlich wollen auch beide Eltern nicht mehr auf meinen Hund aufpassen. Ich musste meinen Hund öfter in Hundepensionen bringen, weil sie mir zB kurz vor dem Urlaub gesagt haben, sie wollen ihn jetzt doch nicht nehmen (obwohl beide zuhause gewesen wären). Auch wurde mir schon häufiger gesagt, ich solle doch wieder gehen. Also letztendlich habe ich das Gefühl, nicht mal meine Eltern haben noch Lust auf mich. Wobei das auch ständig wechselt, eben auch wegen den Stimmungsschwankungen...
Ich finde es ja selbst peinlich und unnormal, dass ich noch so an meinen Eltern und meinem "zuhause" hänge, vor allem weil ich eben nur wenige Kontakte habe. Ab einem gewissen Alter ist es eben schwierig, neue Freunde zu finden. Dabei hab ich wirklich viel versucht und auch einige neue Leute übers Internet versucht kennenzulernen. Nur bleibt es eben bei vielen auch eher bei losen Bekannschaften.
Es sind in den letzten Jahren leider auch einige Freundinnen von mir weggezogen oder haben schon geheiratet und Kinder, sodass der Kontakt auch irgendwie weniger wurde.
In Sachen Dating läuft leider auch seit Jahren (bin jetzt seit 6 Jahren schon single, davor eine 5 jährige Beziehung) nichts. Ich habe so fast alle 1-2 Monate mal ein Date, meistens über dating apps, aber meistens passt es eben nicht. Es liegt vermutlich auch an meinen Ansprüchen. Aber ich will die auch nicht runter schrauben aktuell. Dann bleibe ich lieber allein...
Also ich tue generell schon einiges, aber leider tut sich nichts. So bin ich eben oft einsam und will dann lieber Zeit bei meinen Eltern verbringen (mehr Platz, weniger Stress, mehr Ruhe, da sie etwas außerhalb der Stadt wohnen).
Weiteres Problem ist mein Job. Leider habe ich im Moment einen Job wo ich auch ziemlich viel Stress habe und so gut wie gar kein home office (maximal 1 Tag die Woche im Moment) mehr machen kann. Ich müsste diesen Job auch leider noch ca. 3 Jahre so durchziehen (Karriere mäßig ist es die beste Option für mich) bis sich da was ändern würde. Wobei ich im Moment keine bessere Alternative sehe zu diesem Job, aber auch nicht weiß, wie lange ich das noch aushalte, da es mir 0,0 Spass macht.
Natürlich war ich jetzt deswegen dann immer darauf angewiesen, dass jemand auf den Hund aufpasst.
Sollten meine Eltern jetzt absolut gar keine Lust mehr haben das zu tun (wenn ich im Urlaub bin geht es inzwischen gar nicht, wenn in der Arbeit für paar Stunden schon noch) dann weiß ich nicht, wie ich das schaffen soll...
Manchmal denke ich, ich sollte einfach komplett alles hier aufgeben und einfach komplett woanders hinziehen.
Ich bring es aber nicht übers Herz. Zum einen wäre es wirklich dumm, den Job und die Karriere jetzt wegzuwerfen, wo ich schon mehere Jahre ziemlich viel Aufwand betrieben habe, um da hin zu kommen. Hab auch leider einen Job und was studiert, was nur auf Deutschland beschränkt ist, sodass arbeiten im Ausland schwierig ist.
Jetzt einfach alles hinzuschmeissen (jahrelanges Studium und Zusatzqualifikationen und Arbeit) um irgendwo im Ausland zu kellnern, wäre ja auch einfach dumm...
Zum anderen bringe ich es nicht übers Herz, meinen Hund wegzugeben (was hab ich dann auch sonst noch? eben eigentlich nichts leider). Auch ist der Hund immerhin für mich eine Aufgabe, wegen der es sich noch lohnt aufzustehen und raus zu gehen.
Ich bin jeden Tag am hadern mit mir. Ich habe aber auch das Gefühl nicht wirklich andere Optionen zu haben im Moment.
Die berufliche Situation macht mir auch schwer zu schaffen, aber ich sehe auch aktuell keine adäquaten Alternativen.
Bin schon seit Jahren super unglücklich und weiß nicht wirklich was mit mir anzufangen.
Ich war auch schon mal wegen Depressionen in Behandlung, aber leider hab ich nicht das Gefühl gehabt, dass es was bringt.

Das einzige was mir in den letzten Jahren Spass gemacht hat, war das Reisen. Bin auch viel alleine gereist.
Da kann ich komplett alles vergessen. Sobald ich dann wieder hier bin, holen mich die negativen Gedanken wieder ein.
Mich langweilt auch hier inzwischen alles. In meiner Heimatstadt kenne ich gefühlt alles, nichts reizt mich mehr.
Hab auch nur begrenzt Urlaub. Würde gerne auch einfach mal Monate lang weggehen um zu reisen und neue Orte zu sehen, aber das geht nicht. Ich kann es mir finanziell und auch im Job nicht leisten.
Ich bin absolut verzweifelt und unglücklich :(

Weiß auch nicht was ich mir von dem Beitrag erhoffe, aber es tat auch gut das mal loszuwerden.
Falls jemand irgendwelche Ratschläge für mich hat, gerne.
Hallo Linda,

verreisen oder umziehen wollen hat auch oft etwas mit weglaufen zu tun. Weglaufen vor der eigenen Leere. Einsamkeit findet im Inneren statt und hat selten etwas mit äußeren Umständen zu tun.

Mit 30 solltest du unabhängig in einer eigenen Wohnung leben. Weder dein Vater noch deine Mutter sind dafür da, deinem Leben einen Sinn zu geben und wenn ich es richtig gelesen habe, ist die Beziehung zu ihnen auch schwierig.

Fange doch an, nach Wohnungen zu schauen, das könnte ein schönes Projekt werden, vom Suchen über Umzug bis zur Einrichtung, in der du dich rundherum wohlfühlst.

Urlaub mit Hund ist vielerorts kein Problem und auch beim Gassigehen lernt man andere Hundehalter zwangsläufig kennen (Kontakte).

Du hast einen Job und dein Einkommen, also eine sichere Basis. Darauf kannst du aufbauen. Später evtl. nach neuen Jobmöglichkeiten suchen, wenn du nicht zufrieden bist.

Du schreibst, deine Therapie hat dir nichts gebracht. Evtl. startest du einen neuen Versuch!?

Alles Gute!
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Hallo Linda,
Ich bin auch allein mit Hund (und Katze). Mein Leben lang schon. Ich bin 25 Jahre älter als Du. Es ist ein gutes Leben.

Mit 30 wohnte ich auch noch beengt, war oft bei meiner Mutter am Wochenende oder allein.

Es hat sich seitdem positiv entwickelt. Hab Vertrauen ins Leben.

Der erste Schritt wäre mal eine schöne Wohnung vielleicht mit Balkon oder Garten. Es hilft sehr, wenn man nicht mehr in der Studentenbude wohnt, sondern sich ein eigenes schönes Zuhause schafft.

Dann würde ich den Hund auf Reisen mitnehmen. Glaub mir, es müssen keine Fernreisen mit Flugzeug sein. In Holland, Polen, Frankreich, Italien kann man genauso gut den Alltag vergessen.
Ich bin in Deinem Alter oft einfach mit dem Auto losgefahren und hab nicht gewusst, wo es mich hintreibt. Kleine günstige Unterkünfte findet man auch mit Hund. Oder Ferienhaus geht auch super.

Und dann schau mal, ob es woanders nicht auch eine gute Stelle für Dich gibt. Ich hab früher auch gedacht, man muß so und so lang auf dieser Stelle ausharren, das ist wichtig für die Karriere und dann... Tatsächlich ging es auch anders.

Bis dahin aber vielleicht auch mal schauen, was Du tun kannst, damit die aktuelle Stelle angenehmer für Dich ist.

Gleichzeitig würde ich noch mal versuchen, ob eine Therapie Dich unterstützen kann. Mir hat es sehr geholfen. Das, was Du über Deine Eltern schreibst, gerade auch die Trennung und die aktuelle Krankheit Deines Vaters, aber auch Deine Abhängigkeit und die mangelnde Verläßlichkeit bei gemachten Zusagen, deuten darauf hin, daß Du vielleicht nicht den optimalen Start ins Leben hattest und Eure Familiensituation Dich negativ beeinflussen könnte. Ich würde das noch mal bei einem Profi abklären lassen, ob es gut wäre, wenn Du eine Zeitlang psychotherapeutisch begleitet würdest.

Ansonsten vertraue einfach darauf, daß Du mit 30 an einem Wendepunkt bist. Du merkst ja Deine Unzufriedenheit, hast hier geschrieben... jetzt gilt es Schritt für Schritt kleine und große Veränderungen vorzunehmen und aus der Routine rauszukommen. Du bist jetzt in dem Alter angekommen, wo Du Dir was eigenes aufbauen kannst und nicht mehr auf die bröckelnde homebase des Elternhauses zurückgreifen mußt.

Viel Glück.
 

Linda922

Mitglied
Hallo Linda,

verreisen oder umziehen wollen hat auch oft etwas mit weglaufen zu tun. Weglaufen vor der eigenen Leere. Einsamkeit findet im Inneren statt und hat selten etwas mit äußeren Umständen zu tun.

Mit 30 solltest du unabhängig in einer eigenen Wohnung leben. Weder dein Vater noch deine Mutter sind dafür da, deinem Leben einen Sinn zu geben und wenn ich es richtig gelesen habe, ist die Beziehung zu ihnen auch schwierig.

Fange doch an, nach Wohnungen zu schauen, das könnte ein schönes Projekt werden, vom Suchen über Umzug bis zur Einrichtung, in der du dich rundherum wohlfühlst.

Urlaub mit Hund ist vielerorts kein Problem und auch beim Gassigehen lernt man andere Hundehalter zwangsläufig kennen (Kontakte).

Du hast einen Job und dein Einkommen, also eine sichere Basis. Darauf kannst du aufbauen. Später evtl. nach neuen Jobmöglichkeiten suchen, wenn du nicht zufrieden bist.

Du schreibst, deine Therapie hat dir nichts gebracht. Evtl. startest du einen neuen Versuch!?

Alles Gute!
Danke für die Antwort.
Ich weiß nicht ob es irgendwie missverständlich rüber kam, aber ich habe eine eigene (1 Zimmer) Wohnung nur bin ich eben die meiste Zeit trotzdem bei meinen Eltern (vor allem auch weil die während ich arbeite meinen Hund haben).
Eine größere Wohnung wäre schön, aber leider für mich alleine hier zu teuer...

Ansonsten, ja das mit dem reisen hat sicher nicht nur aber vielleicht auch was mit ablenken/weglaufen zu tun.
Aber ich hab auch sonst keine Ahnung wie ich meinem Leben neuen Sinn verleihen kann...
 
G

Gelöscht 125571

Gast
Wie sieht es denn mit Hobbys aus? Könntest doch super mit deinem Hund Fahrradfahren, kommst so gut rum, kannst am WE paar Trips mit deinem Hund machen und neue Städte sehen
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Hi Linda,

durch deine Beschreibung kann man sehr gut nachfühlen, dass du dich einsam und unzufrieden fühlst. Und ich kann auch nachvollziehen, dass du die Umstände ändern möchtest. Dass du dir erste Gedanken gemacht hast ist m. E. schon ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn dir die finale Erleuchtung noch nicht gekommen ist. Ich denke, du solltest dir vor allem Zeit für diese Veränderung geben und den Weg heraus aus der Unzufriedenheit in kleinen Schritten gehen.

Tatsächlich hatte ich vor vielen Jahren auch mal einen Hund. Angeschafft hatte ihn mein Partner, obwohl er schon damals nicht zu unserer Lebenssituation passte. Doch alle Einwände wurden beiseite geschoben, er würde sich kümmern, darauf könnte ich mich verlassen. Bei der Trennung hat er ihn mir einfach da gelassen, völlig verantwortungslos. Niemals hätte ich das Tier ins Tierheim gegeben, viel zu sehr hatte ich zwischenzeitlich mein Herz an ihn gehängt. Daher hab ich mich dann auch zunächst ziemlich versklavt, um ihm gerecht zu werden. Immer mit schlechtem Gewissen, wenn ich ihm nicht die Zeit zukommen lassen konnte, die dieses süße und treue Wesen verdient hätte. Bin dann in die Nähe meines Arbeitgebers gezogen, damit die Wege kurz waren und ich mittags mit ihm eine Runde gehen konnte. Abends war ich platt durch meinen stressigen Vollzeitjob, machte die Haustür auf und da stand dann der Hund mit Blick "Tschakka, und was machen wir beide jetzt zusammen?"

So konnte es nicht weitergehen. Ich habe dann tatsächlich über die Tageszeitung eine liebevolle Betreuung für ihn gesucht, eine ältere Dame, die sich zu alt für einen eigenen Hund fühlte, die aber von Herzen gerne Zeit mit ihm verbracht hatte. Das entspannte meine Tagesabläufe enorm und ich konnte die Zeit, die mir mit ihm blieb, umso mehr genießen. Vielleicht wäre das ja auch etwas für dich? Eine Idee wäre übrigens auch, neue Kontakte über z. B. ein Agility Hundetraining zu knüpfen. Du tust etwas für dein Tier und triffst auf Menschen mit selbem Hobby. Aus solchen Konstellationen ergeben sich neue Gelegenheiten - eine Freundin von mir hat ihren Hund damals zum Mantrailer ausbilden lassen. Je nachdem, was du für einen Hund hast, könnte das ja auch etwas sein.

Eine weitere Idee, neue Bekanntschaften zu knüpfen, fällt mit noch ein. Google mal nach Rotaract. Das ist ein Zweig der Rotarier, der sich sozial engagiert, aber auch einfach Freundschaften pflegen will. Er besteht vorwiegend aus jüngeren Menschen, also nicht das gesetztere Klientel, das man mit Rotary assoziiiert und es gibt sie in allen Regionen Deutschlands. Sie treffen sich regelmäßig und freuen sich immer wieder über neue Gesichter.

Sofern du keine tiefe Traurigkeit verspürst oder denkst, dass du anderweitig psychisch erkrankt bist, sondern aktuell einfach nur unzufrieden mit deinem Leben, würde ich auch nicht über eine Therapie nachdenken. Stattdessen nach Gelegenheiten suchen, um ins Leben einzutauchen.

Manchmal dauert es bis man seine Bestimmung gefunden hat Aktuell scheinst du noch nach einem Sinn im Leben zu suchen. Das ist legitim und wichtig und die Basis für Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
 
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