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Alle Versuche Freunde zu finden fehlgeschlagen - was mache ich falsch

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Das liest sich wie ein Buch, es braucht nur ein Verlag gefunden werden, der diesen tollen Thread hier abdruckt.

Lieber Lukram, du hast ja erlebt, man wird sehr wohl auf dich zugehen, ist auch auf dich zugegangen, als du gar nichts wolltest, gar nicht damit gerechnet hast.

Ich werde ständig gefragt, treffen wir uns, hast du Zeit, hast du Lust, bist du dabei usw.. ( von denen, die mich umgeben und mit denen ich zu tun habe im Job und bei Aktivitäten) und meist kann ich nicht, will ich nicht, mag ich nicht und frag mich oft selber, wieso eigentlich nicht?

Ich bin da kompliziert gestrickt. Da gibt es niemanden dabei, der es richtig macht, der mich auf die Art anspricht, die ich mir wünsche. Klar würde ich mich gerne mit diesem oder jenen treffen, mich austauschen und etwas unternehmen, aber bis jetzt gabs von jenen keinen einzigen, der MICH persönlich angesprochen hat. Ich höre: kommst du mal bei mir vorbei auf einen Kaffee? Weißt du, wo ich wohne, ich gebe dir meine Nummer, oder eine andere fragt: was, du töpferst, ach, das wollte ich immer schon können, zeigst du es mir, kommst du vorbei, treffen wir uns..? Oder jemand schickt mit nach zwei Stunden Kontakt Herzchen und nimm dir Zeit, gehen wir schwimmen usw... ich nehme wahr, man braucht etwas von mir, man will etwas haben von mir, mich praktisch für etwas einteilen, man rechnet mit meinen "Gaben" und bietet mir dafür nicht das an, was ich möchte.
 

Lukram

Mitglied
So, will man kurz ein kleines Update geben. Am Dienstag war ich wieder auf einer Veranstaltung. Ein Outdoor-Treffen in einem nahen Waldstück. War jetzt kein nervenzerreißender Nachmittag, aber ein netter Spaziergang. Waren wieder einige Berliner dabei.

Am meisten Zeit verbrachte ich mit einer jungen Frau und habe mich auch länger mit ihr unterhalten. Gegen Ende wirkte sie aber weniger interessiert und das Gespräch erlahmte irgendwann - könnte aber auch an Müdigkeit liegen und die Small-Talk-Themen sind uns dann auch ausgegangen (und ich mag es nicht beim ersten Treffen starke persöhnliche oder tiefsinnige Fragen zu stellen). Ich frage mich jetzt ob eine weitere Kontaktaufnahme sinnvoll ist.

Das Problem ist, dass ich zwar ihre Nummer über die WhatsApp-Gruppe habe - die im Vorfeld erstellt wurde, damit auch alle zusammenfinden - aber ich habe sie halt nicht direkt nach ihrer Nummer gefragt. Gegen Ende des Spazierganges überlegte ich schon nach einem weiteren Treffen zu fragen, aber da wirkte sie schon etwas distanzierte und ich beließ es bei Schweigen. Und jetzt denke ich, dass es irgendwie übergriffig ist, wenn ich sie nun einfach so privat anschreibe.

Oder überdenke ich gerade alles wieder zu viel und soll ich einfach machen?

PS: Liege auch gerade flach. Habe mir am Dienstag wohl was eingefangen.
 
X

XXXXXGuest

Gast
So, will man kurz ein kleines Update geben. Am Dienstag war ich wieder auf einer Veranstaltung. Ein Outdoor-Treffen in einem nahen Waldstück. War jetzt kein nervenzerreißender Nachmittag, aber ein netter Spaziergang. Waren wieder einige Berliner dabei.

Am meisten Zeit verbrachte ich mit einer jungen Frau und habe mich auch länger mit ihr unterhalten. Gegen Ende wirkte sie aber weniger interessiert und das Gespräch erlahmte irgendwann - könnte aber auch an Müdigkeit liegen und die Small-Talk-Themen sind uns dann auch ausgegangen (und ich mag es nicht beim ersten Treffen starke persöhnliche oder tiefsinnige Fragen zu stellen). Ich frage mich jetzt ob eine weitere Kontaktaufnahme sinnvoll ist.

Das Problem ist, dass ich zwar ihre Nummer über die WhatsApp-Gruppe habe - die im Vorfeld erstellt wurde, damit auch alle zusammenfinden - aber ich habe sie halt nicht direkt nach ihrer Nummer gefragt. Gegen Ende des Spazierganges überlegte ich schon nach einem weiteren Treffen zu fragen, aber da wirkte sie schon etwas distanzierte und ich beließ es bei Schweigen. Und jetzt denke ich, dass es irgendwie übergriffig ist, wenn ich sie nun einfach so privat anschreibe.

Oder überdenke ich gerade alles wieder zu viel und soll ich einfach machen?

PS: Liege auch gerade flach. Habe mir am Dienstag wohl was eingefangen.
Hm, denke, am sinnvollsten wäre es, einen Vorschlag für eine Gruppenaktivität in die WhatsApp Gruppe zu schreiben (vorzugsweise, wenn du wieder fit bist).

Dann kann sie reagieren, wenn sie dich wieder sehen möchte.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
O k, manche reagieren komisch, aber mit bisschen Übung kannst du auch der Körpersprache ablesen, ob jemand zu einem Gespräch bereit ist.
Mir kommt vor, man ist zuerst generell komisch, abweisend, kühl, nicht bereit, das ist wohl normal und bedeutet gar nichts, das ist die ERSTE Reaktion, ein jeder macht so, oder fast jeder. Ein ganz gewöhnlicher Menschlicher Mechanismus ist das, ein Autonatismus, distanziert und unverbindlich mit Menschen umzugehen, vielleicht solltet ihr das nicht persönlich nehmen und denken, nur euch geht es so. Wir müssen so sein, das ist zu unserem Schutz.
Dieses Benehmen ist wie eine Nuss-Schale und die muss man zu knacken verstehen.
Der Kontakt zu jemanden, der kann ganz schreckliche Konsequenzen haben, also muss man zuerst einmal dafür sorgen, dass man Vertrauen aufbaut.
Wer über Einsamkeit klagt, der hat schon mal die schlechteren Karten, denn der fürchtet sich sicher mehr vor Zurückweisung, als jemand, dem das egal ist. Jemand, dem egal ist, ob er Zurückgewiesen wird beim Versuch, sich anzubandeln mit mir, der kann damit locker umgehen, der bleibt natürlich, kommt nach wie vor natürlich rüber. Locker, relaxt, unverkrampft und herzlich kommt immer gut an, daher sucht man jene, vertraut sich lieber jenen an, als denen, die verkrampft sind, unsicher, nicht einfach drauflos agierend.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich glaube, im gleichen Moment, wo du aufhörst, wie ein Automat zu sprechen, da hören auch die Gegenübers auf, wie ein nichtsagender Automat zu tun. Um zu jemanden vorzudringen brauchts eine bestimmte Weise, wie man jenen anspricht. Ich nehme an, das hat mit Lieben zu tun. Im Sinne von: bemüh dich nicht, den coolen, den unberührbaren Vorsteher vorzuschieben, der bist du nicht, du bist mehr, viel mehr und das weiß ich.
Habt ihr nicht Sehnsucht danach, dass euch jemand so anspricht, dass ihr erleichtert seid, froh seid, weil endlich mal ein Ton da ist, der gut tut? Ohne Fremdeln, ganz nah und vertraut reden können miteinander, danach sehnen wir uns doch alle. Wer fängt an?
 
G

Gelöscht 124069

Gast
Vieles was du schreibst kommt mir bekannt vor, mir geht es da bei vielen Sachen ähnlich wie dir. Da wir auch ein paar gemeinsame Interessen haben, würde ich gerne mit dir schreiben und dich besser kennenlernen. Leider kann ich dir keine Pn schicken, das musst du wohl freischalten.
 
G

Gelöscht 124111

Gast
Hallo erstmal alle zusammen, ich bin hier auf diesen chat gestoßen und mich in sovielen Dingen wiedererkannt. Ich hatte noch nie wirklich viele Freunde bzw. zur Zeit gar keine und das obwohl ich seit ein paar Jahren in Berlin lebe und arbeite. Ich bin vermutlich das was man einen Nerd nennt und zudem auch noch recht schüchtern. Hab auch schon alles mögliche ausprobiert., von Sport über Gruppentreffen aber am Ende hat es nichts gebracht. Denke das liegt einfach daran das ich zu schüchtern bin und es mir schwer fällt andere leute anzusprechen. Diese denken dann wohl ich wäre arrogant, was aber gar nicht der Fall ist. @Lukram ich bewundere was du schon alles unternommen hast. Du gibst echt nicht auf und dafür hast du echt meinen größten Respekt
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Hallo Lukram,

ich habe immer wieder tiefe Freundschaften gefunden im Rahmen von Wochenendseminaren, die über mehrere Jahre mit dem gleichen Teilnehmerkreis liefen.
Das waren ganz unterschiedliche Ausbildungen: Theaterseminare, schamanische Ausbildung, Natur- und Wildnispädagogik.
Die vorteilhaften Voraussetzungen waren meiner Meinung nach:
  • Regelmäßigkeit der Treffen über mehrere Jahre
  • Fester Personenkreis
  • Gemeinsames Interesse
  • Herausforderungen, die gemeinsam gemeistert werden
  • Themen bei denen man als Person sehr sichtbar wird und sich öffnen muß
  • Bei Wochenend-/oder Wochenseminaren geht man anders als bei abendlichen VHS-Kursen oder wöchentlichem Vereinssport nicht sofort auseinander, sondern verbringt auch die Abende zusammen, sitzt gemeinsam beim Essen, geht mal in der Mittagspause zusammen spazieren
  • Zwischen den Wochenendterminen trifft man sich mal privat, um das Gelernte zu üben oder ein Projekt gemeinsam vorzubereiten
  • man trifft in solchem Zusammenhang ganz tolle feinfühlige und kreative Menschen und lernt sich sehr tief kennen,
  • man wächst als Gruppe zusammen und die Gruppe unternimmt einiges gemeinsam
  • durch die viele Zeit, die man miteinander verbringt und die gemeinsamen Erlebnisse, kann Freundschaft wachsen
Ich hatte das Glück in jeder der Ausbildungen 1 - 3 echte Freunde zu finden, die heute nicht wegzudenkender Teil meines Lebens sind. Es hat keinen Unterschied gemacht ob ich sie mit Mitte 20, Mitte 30 oder Mitte 40 kennenlernte.
Ich glaube, so ein Rahmen ist eine große Chance und ich kann das nur jedem ans Herz legen. Nicht nur um Freundschaften zu finden, sondern auch um sich intensiv Herzensangelegenheiten zu widmen und sich mit etwas zu beschäftigen, was einen zutiefst anrührt. Also es sollte schon ein Bereich sein, der eine echte Herausforderung ist und bei dem man sich komplett öffnen muß und gleichzeitig etwas, was einen thematisch innerlich zieht. Und dann läßt sich das auch gut ins sonstige Leben integrieren, weil es ja höchstens einmal im Monat oder alle paar Monate ein Wochenende ist. Bei mir waren es meist 8 - 10 Wochenenden über 2 - 3 Jahre.
Mein Leben hat das sehr bereichert. Vielleicht ist das ja auch ein Weg für Dich. Ich wünsche Dir sehr, daß Du gute Freunde findest.
 

eternalsummer

Aktives Mitglied
Mein Tipp nach meinen jahrelangen Misserfolgen: Lieber gleich sein lassen und sich Geld und Nerven ersparen. In diesem Alter hat man entweder seit 3000 Jahren seinen festen Freundeskreis, oder verbringt die Abende wahlweise mit Sky&Netflix, oder Kind&Kegel. Die, die sich dennoch treffen wollen, sind entweder dermaßen sozial verkümmert, dass es zu creepy Nachrichten kommen kann ("3 Tage hast du nichts von dir hören lassen, nee also jetzt kannst du mich mal sonst wo.") oder körperlich krank/eingeschränkt, so dass es beim besten Willen leider nicht zu einem Treffen kommen kann, und falls mal doch, dann ist leider kein Geld übrig, weil man kriegt ja nur eine kleine Rente.
Also entweder bist du ein unverbesserlicher Optimist, frisst eine Kröte nach der nächsten, oder sammelst Stoff, mit dem du später eine Kabarettrede schreibst zum Thema. Alle anderen tun gut daran, die "Freundesuche" an den Nagel zu hängen!! Ich bin echt bedient, was das angeht!
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Mein Tipp nach meinen jahrelangen Misserfolgen: Lieber gleich sein lassen und sich Geld und Nerven ersparen
Schade,dass du schlechte Erfahrungen gemacht hast.

Ich selbst habe in den letzten zwei Jahren,zwei neue Freunde gefunden,durch Zufall,beide auf der Arbeit, obwohl ich sogar schon 50 bin.
Also ist mein Rat,nie aufgeben,irgedwann klappt es,nicht verunsichern lassen.
Offen bleiben für Chancen und dann geschieht es plötzlich ohne großer Mühe!🍀
 

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