'sine'
Mitglied
Hallo,
gestern war ich bei einer Therapeutin, weil ich überlge ob eine Therapie mir helfen könnte besser mit meinen Gefühlen umzugehen. Ich habe vor ca. 10 Jahren eine Entwöhnungsbehandlung gemacht, weil ich ziemlich viel gekifft und getrunken habe. Auch damals kam ich mit meinen Gefühlen nicht zurecht und habe das mit Alkohol und Gras kompensiert.
NUn trinke ich gelegentlich etwas, muss auch darauf achten das es nicht zu viel wird, weil ich die Tendenz habe unschöne Gefühle betäuben zu wollen. Ich halte meine Gefühle aber auch oft aus und trinke nicht, weil ich meinen Job nicht verlieren will und zudem auch mein Studium gut schaffen möchte.
Ich habe viele Selbstzweifel, war lange arbeitslos und wusste nichts mit mir anzufangen. Jetzt spüre ich häufig mein starkes Misstrauen gegenüber anderern Menschen und auch mir selbst vertraue ich nicht. Ich habe Angst es nie zu schaffen auf eigenen Beinen zu stehen, einen Job zu finden mit dem ich mich allein finanzieren kann, ebenso fürchte ich für immer allein zu bleiben, mich nie zu verlieben, keinen Sinn in meinem Leben zu finden, durch fehlendes Selbstbewusstsein nicht die richtigen Entscheidungen zu treffen oder eben immer die "sicheren" zu wählen, ich weiß gar nicht wo meinen Stärken und Schwächen liegen, welcher Job oder welcher Partner für mich in Frage kommt, wer ich bin und was ich möchte, was ich lieber sein lassen sollte, ich habe kaum ein Gespür für mich selbst....
Diese Therapeutin jedenfalls lehnt die Therapie ab, da ich ihrer Meinung nach noch eine Suchtproblematik hätte und ich mich erst darum kümmern sollte. Und das kann ich nicht. Ich habe so eine Aversion dagegen....allein der Gedanke, zu sagen, ich wäre süchtig oder hätte ein Alkoholproblem macht mich unglaublich wütend, mich an eine Suchtberatung zu wenden scheint unmöglich, weil ich mich stigmatisiert fühle und nicht einsehe, dass ich nie wieder etwas trinken darf. Mir war ganz schwindelig im Kopf vor lauter Hassgefühlen. Ich habe in dieser Alkoholtherapie damals recht demütigende Erfahrungen gemacht, als wäre ich kein "ganzer Mensch" mehr, so hat es sich angefühlt, dabei habe ich mich sowieso schon geschämt für alles was ich nicht geschafft habe.
Tja, was soll ich sagen, ich hätte mich am liebsten betrunken, um diese innere Wut zu dämpfen. Das habe ich aber nicht getan. Ich überlege seit dem, ob sie Recht hat. Muss der Alkohol komplett weg und erst dann kann man mir mit meinen Gefühlen helfen oder helfen die mir in so einer Beratungsstelle mit meinen Gefühlen umzugehen oder muss ich da die ganze Zeit über Alkohol reden ? Das wäre Irrsinn! Ich verzichte sehr oft. Habe zwar Konzentrationsprobleme und habe das Bedürfnis zu trinken, aber trinken tue ich "nur" 1-2 mal die Woche, ganz selten mal mehr und dann ziehe ich die Notbremse, weil ich merke das ich abbaue, meine Stimmung deutlich schlechter wird, ich mehr Ängste und Unsicherheiten empfinde.
Oder ist es nicht viel sinnvoller mich dabei zu unterstützen, meine Gefühle allein regulieren zu können und an meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten damit ich den Alkohol nicht mehr "benutzen muss"?? Oder wird alles ohnehin besser, wenn ich nie mehr trinke, auch ohne Therapie? So lange ich selbst weiter an mir arbeite und mich nicht wieder zurückziehe und aufgebe...sondern einfach immer, immer weiter mache.....
Ich mache ja vieles, verstecke mich nicht mehr vor dem Leben, so wie früher, sondern konfrontiere mich. Ich stelle nur immer mal wieder fest, dass ich überfordert bin. Das meine Selbstzweifel und meine Unsicherheiten bezüglich meiner eigenen Person und meinen Mitmenschen gegenüber mir das Leben schwer machen, ich da viel zu empfindlich bin.... und immer wieder etwas vermisse und traurig oder wütend bin, nicht an mich glauben kann, nicht weiß wohin ich gehen soll und dann.....mit Alkohol fühlt es sich so leicht an ! Ich bin beruhigt oder fröhlich...nüchtern mache ich mir so viele Sorgen.
Wenn ich denn jetzt sowieso Alkoholikerin bin, so wie die Therapeutin es sagt, dann kann ich mich doch auch ergeben, dann ist doch alle Hoffnung verloren, dann wird mein Leben für immer ein Kampf bleiben, dann bin ich für immer dieser vulnerable Mensch, der nichts aushält, der keinen vernünftige Therapie bekommet, der es nicht wert ist....eine Kaskade an negativen, hoffnungslosen,wütenden Gedanken löst das in mir aus. Ich werde niemals zufrieden sein können, nie gut genug, nie liebenswert, nicht mal akzeptabel....immer die letzte Wahl, schwach...alkoholsüchtig.
Ich will niemandem auf die Füße treten, aber ich kann das nicht hinnehmen, dieses Stigma und doch kann ich nicht ganz behaupten, dass es nicht wahr ist.
Ich könnte einfach wieder so anfangen wie vor 10 Jahren ... auch dazwischen hat es Tage und Wochen gegebene, an denen ich zu viel getrunken habe, aber wenn es um etwas ging, dann konnte ich einen Fokus setzten, gegen den Alkohol. Dennoch verunsichert mich das Leben, ich gehöre einfach nirgends dazu.....und nun die Therapie-Ablehnung, wegen des Alkohols...sie hat mir damit gesagt, das ich nicht verändert habe, obwohl ich viel verändert habe in meinem Leben, zum Positiven. Der Alkohol ist nicht die Ursache, die Ursache ist uralt...der Alkohol war immer die Lösung, das ist er jetzt manchmal auch noch, aber ich habe auch andere Lösungen gefunden, bzw. versuche meinen Weg beizubehalten....ich würde gern alles hinschmeißen, es sieht doch so aus, als würde ich es ohnehin nie schaffen, dann will ich dabei wenigstens fröhlich sein, auch wenn es nur Illusion ist und er Alkohol nach kurzer Zeit nur noch negative Effekte hat.
Ach, ich weiß auch nicht. Diese Therapeutin hat nicht unrecht, aber sie hat auch nicht recht. Sie tat so als müsste ich darauf gucken, als würde ich es ignorieren und das ginge nicht. Ich ignoriere es ja auch, täte ich es nicht, dann käme ich nirgends weiter. Für immer abstinent ist keine Lösung, das schaffe und will ich nicht. Aber das würde so eine Suchtberatung fordern und die haben keine Forderungen an mich zu stellen.
Ich muss ihr nicht glauben, ich kann anderer Meinung sein, ich muss keine Beratung aufsuchen und auch keine Therapie machen, ich kann einfach immer weiterprobieren meinen Platz in dieser Welt zu finden und ab und zu betrunken sein... perfekt gibt es sowieso nicht. ABER das Gefühl was bei mir ausgelöst wurde ist ziemlich stark. Ich spüre es körperlich in meinem oberen Brustkorb schnürt sich alles zusammen und etwas will platzen. Wenn es nichts mit mir zu tun hätte, dann wäre es mir doch einfach egal. Ich kann nicht zuordnen warum es mich mitnimmt. Bin ich wütend wegen der falschen Unterstellung ? Weil mir klar ist, dass sie recht hat ? weil das noch ein ganzes Stück Arbeit an meiner Psyche wäre und ich mir die ganze Zeit etwas vormache, mich nur halb auf s Leben einlasse und rumlaviere, der Alkohol für mich doch noch viel wichtiger ist als ich es zugebe und auch wegen des Alkohols nicht in meinen Rhythmus finde....?
Ich habe das Gefühl ich finde nicht zu mir, aber den Alkohol weglassen... ??!!!
Die Welt fühlt sich gefährlich an, ich will das nicht glauben, vielleicht bin ich viel mehr irre als ich es wahrnehmen kann. Wo kann ich mich verstecken? Meine Gefühle fühlen sich verrückt an, mein Kopf scheint noch okay, aber vielleicht merke ich es nur nicht, wie verdreht ich schon bin....
gestern war ich bei einer Therapeutin, weil ich überlge ob eine Therapie mir helfen könnte besser mit meinen Gefühlen umzugehen. Ich habe vor ca. 10 Jahren eine Entwöhnungsbehandlung gemacht, weil ich ziemlich viel gekifft und getrunken habe. Auch damals kam ich mit meinen Gefühlen nicht zurecht und habe das mit Alkohol und Gras kompensiert.
NUn trinke ich gelegentlich etwas, muss auch darauf achten das es nicht zu viel wird, weil ich die Tendenz habe unschöne Gefühle betäuben zu wollen. Ich halte meine Gefühle aber auch oft aus und trinke nicht, weil ich meinen Job nicht verlieren will und zudem auch mein Studium gut schaffen möchte.
Ich habe viele Selbstzweifel, war lange arbeitslos und wusste nichts mit mir anzufangen. Jetzt spüre ich häufig mein starkes Misstrauen gegenüber anderern Menschen und auch mir selbst vertraue ich nicht. Ich habe Angst es nie zu schaffen auf eigenen Beinen zu stehen, einen Job zu finden mit dem ich mich allein finanzieren kann, ebenso fürchte ich für immer allein zu bleiben, mich nie zu verlieben, keinen Sinn in meinem Leben zu finden, durch fehlendes Selbstbewusstsein nicht die richtigen Entscheidungen zu treffen oder eben immer die "sicheren" zu wählen, ich weiß gar nicht wo meinen Stärken und Schwächen liegen, welcher Job oder welcher Partner für mich in Frage kommt, wer ich bin und was ich möchte, was ich lieber sein lassen sollte, ich habe kaum ein Gespür für mich selbst....
Diese Therapeutin jedenfalls lehnt die Therapie ab, da ich ihrer Meinung nach noch eine Suchtproblematik hätte und ich mich erst darum kümmern sollte. Und das kann ich nicht. Ich habe so eine Aversion dagegen....allein der Gedanke, zu sagen, ich wäre süchtig oder hätte ein Alkoholproblem macht mich unglaublich wütend, mich an eine Suchtberatung zu wenden scheint unmöglich, weil ich mich stigmatisiert fühle und nicht einsehe, dass ich nie wieder etwas trinken darf. Mir war ganz schwindelig im Kopf vor lauter Hassgefühlen. Ich habe in dieser Alkoholtherapie damals recht demütigende Erfahrungen gemacht, als wäre ich kein "ganzer Mensch" mehr, so hat es sich angefühlt, dabei habe ich mich sowieso schon geschämt für alles was ich nicht geschafft habe.
Tja, was soll ich sagen, ich hätte mich am liebsten betrunken, um diese innere Wut zu dämpfen. Das habe ich aber nicht getan. Ich überlege seit dem, ob sie Recht hat. Muss der Alkohol komplett weg und erst dann kann man mir mit meinen Gefühlen helfen oder helfen die mir in so einer Beratungsstelle mit meinen Gefühlen umzugehen oder muss ich da die ganze Zeit über Alkohol reden ? Das wäre Irrsinn! Ich verzichte sehr oft. Habe zwar Konzentrationsprobleme und habe das Bedürfnis zu trinken, aber trinken tue ich "nur" 1-2 mal die Woche, ganz selten mal mehr und dann ziehe ich die Notbremse, weil ich merke das ich abbaue, meine Stimmung deutlich schlechter wird, ich mehr Ängste und Unsicherheiten empfinde.
Oder ist es nicht viel sinnvoller mich dabei zu unterstützen, meine Gefühle allein regulieren zu können und an meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten damit ich den Alkohol nicht mehr "benutzen muss"?? Oder wird alles ohnehin besser, wenn ich nie mehr trinke, auch ohne Therapie? So lange ich selbst weiter an mir arbeite und mich nicht wieder zurückziehe und aufgebe...sondern einfach immer, immer weiter mache.....
Ich mache ja vieles, verstecke mich nicht mehr vor dem Leben, so wie früher, sondern konfrontiere mich. Ich stelle nur immer mal wieder fest, dass ich überfordert bin. Das meine Selbstzweifel und meine Unsicherheiten bezüglich meiner eigenen Person und meinen Mitmenschen gegenüber mir das Leben schwer machen, ich da viel zu empfindlich bin.... und immer wieder etwas vermisse und traurig oder wütend bin, nicht an mich glauben kann, nicht weiß wohin ich gehen soll und dann.....mit Alkohol fühlt es sich so leicht an ! Ich bin beruhigt oder fröhlich...nüchtern mache ich mir so viele Sorgen.
Wenn ich denn jetzt sowieso Alkoholikerin bin, so wie die Therapeutin es sagt, dann kann ich mich doch auch ergeben, dann ist doch alle Hoffnung verloren, dann wird mein Leben für immer ein Kampf bleiben, dann bin ich für immer dieser vulnerable Mensch, der nichts aushält, der keinen vernünftige Therapie bekommet, der es nicht wert ist....eine Kaskade an negativen, hoffnungslosen,wütenden Gedanken löst das in mir aus. Ich werde niemals zufrieden sein können, nie gut genug, nie liebenswert, nicht mal akzeptabel....immer die letzte Wahl, schwach...alkoholsüchtig.
Ich will niemandem auf die Füße treten, aber ich kann das nicht hinnehmen, dieses Stigma und doch kann ich nicht ganz behaupten, dass es nicht wahr ist.
Ich könnte einfach wieder so anfangen wie vor 10 Jahren ... auch dazwischen hat es Tage und Wochen gegebene, an denen ich zu viel getrunken habe, aber wenn es um etwas ging, dann konnte ich einen Fokus setzten, gegen den Alkohol. Dennoch verunsichert mich das Leben, ich gehöre einfach nirgends dazu.....und nun die Therapie-Ablehnung, wegen des Alkohols...sie hat mir damit gesagt, das ich nicht verändert habe, obwohl ich viel verändert habe in meinem Leben, zum Positiven. Der Alkohol ist nicht die Ursache, die Ursache ist uralt...der Alkohol war immer die Lösung, das ist er jetzt manchmal auch noch, aber ich habe auch andere Lösungen gefunden, bzw. versuche meinen Weg beizubehalten....ich würde gern alles hinschmeißen, es sieht doch so aus, als würde ich es ohnehin nie schaffen, dann will ich dabei wenigstens fröhlich sein, auch wenn es nur Illusion ist und er Alkohol nach kurzer Zeit nur noch negative Effekte hat.
Ach, ich weiß auch nicht. Diese Therapeutin hat nicht unrecht, aber sie hat auch nicht recht. Sie tat so als müsste ich darauf gucken, als würde ich es ignorieren und das ginge nicht. Ich ignoriere es ja auch, täte ich es nicht, dann käme ich nirgends weiter. Für immer abstinent ist keine Lösung, das schaffe und will ich nicht. Aber das würde so eine Suchtberatung fordern und die haben keine Forderungen an mich zu stellen.
Ich muss ihr nicht glauben, ich kann anderer Meinung sein, ich muss keine Beratung aufsuchen und auch keine Therapie machen, ich kann einfach immer weiterprobieren meinen Platz in dieser Welt zu finden und ab und zu betrunken sein... perfekt gibt es sowieso nicht. ABER das Gefühl was bei mir ausgelöst wurde ist ziemlich stark. Ich spüre es körperlich in meinem oberen Brustkorb schnürt sich alles zusammen und etwas will platzen. Wenn es nichts mit mir zu tun hätte, dann wäre es mir doch einfach egal. Ich kann nicht zuordnen warum es mich mitnimmt. Bin ich wütend wegen der falschen Unterstellung ? Weil mir klar ist, dass sie recht hat ? weil das noch ein ganzes Stück Arbeit an meiner Psyche wäre und ich mir die ganze Zeit etwas vormache, mich nur halb auf s Leben einlasse und rumlaviere, der Alkohol für mich doch noch viel wichtiger ist als ich es zugebe und auch wegen des Alkohols nicht in meinen Rhythmus finde....?
Ich habe das Gefühl ich finde nicht zu mir, aber den Alkohol weglassen... ??!!!
Die Welt fühlt sich gefährlich an, ich will das nicht glauben, vielleicht bin ich viel mehr irre als ich es wahrnehmen kann. Wo kann ich mich verstecken? Meine Gefühle fühlen sich verrückt an, mein Kopf scheint noch okay, aber vielleicht merke ich es nur nicht, wie verdreht ich schon bin....