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Alkohol - Meine Leidenschaft - Mein Dilemma

0tt0

Neues Mitglied
Hallo Community,

ich will jetzt gar nicht groß über mich erzählen. Das werde ich bei Gelegenheit noch im Willkommen-Forum machen. Ich hoffe das ist erstmal okay für euch?!

Gleich zur Sache:

Ich trinke Alkohol - gerne. Aber zu viel. Ich glaube, ich habe es nicht mehr unter Kontrolle. Ich trinke täglich. Wenn ich von der Arbeit komme, ich arbeite nur Teilzeit, also so gegen 14.30 Uhr "brauch" ich erst mal zwei Bier und ein kleines Fläschchen Wein (0,25l). Dann bin ich erst mal zufrieden und lege mich hin, um etwas zu schlafen. Abends dann, wird mir langweilig und es juckt mich in den Fingern. Schnell noch mal los zum Supermarkt und noch mal zwei Bier und ein kleines Fläschchen Wein holen. Und das jeden Tag. Auch am Wochenende, wenn ich nicht arbeiten muss. Da würde ich am liebsten manchmal schon morgens ein Bier trinken.

Ich meine, dass ich mich so richtig abschieße passiert nicht oft. Aber dieses konstante und regelmäßige trinken gibt mir zu denken. Die Flaschen zu leeren dauert nicht lange bei mir, aber das danach Betrunken sein und das Gefühl immer Bedröhnt zu sein, besteht ja den ganzen Tag. Ich bin dann auch nicht mehr in der Lage irgendeiner Freizeitbeschäftigung nachzugehen.

Das schlimmste aber ist (das ist bei mir auch mit dem Nikotinkonsum, soll aber ein anderes Thema sein...):

Ich kann mir ein Leben ohne Alkohol nicht mehr vorstellen.

In anderen Worten: Ich muss trinken.

Ich habe da auch ganz romantische Vorstellungen: z.B. Im Sommer gemütlich im Schatten sitzen und ein Bier trinken. Bei dem Gedanken, mal darauf verzichten zu müssen, kommen mir fast die Tränen.

Einen Termin bei einer Suchtberatung hatte ich schon ausgemacht, aber diesen dann wieder abgesagt. Die Welt sieht am nächsten Tag halt wieder anders aus. Da ist das "bisschen" Saufen dann doch nicht mehr so schlimm. Und somit verläuft sich das alles wieder...

Mir fällt halt auf, dass ich schon so eine Masche habe beim Alkoholkauf. Es gibt zwei Supermärkte und zwei Tankstellen in meiner Gegend, welche ich ständig wechsle, damit den Kassierern nicht auffallen soll, dass ich mir regelmäßig Alkohol besorge. Aber da ich dies ja schon seit einigen Jahren betreibe, ist denen das ja sicherlich schon klar. Und da ich meistens nur mit Alkohol an der Kasse stehe, erst recht. Das ist mir sehr peinlich und verdeutlicht mir dann aber auch meine Abhängigkeit.


Die gleiche Frage stellt sich mir auch beim Nikotin (bin Kettenraucher), nämlich:

Wie fange ich an aufzuhören?

Ich schaffe halt nicht den Absprung. Ich kann mir, wie schon gesagt, ein Leben ohne Alkohol und Zigaretten nicht mehr vorstellen. Ich habe die Kontrolle über meinen Willen verloren.

Vielleicht weiß hier jemand Rat.

Würde mich freuen!
0tt0
 
G

Gelöscht

Gast
In anderen Worten: Ich muss trinken.

Hallo Otto,
ja, ich würde bei dir von Alkoholsucht ausgehen. Du kannst dich ohne Alkohol nicht entspannen. Und du trinkst schon so viel, wie ich das verstanden habe, dass du danach ziemlich zermatscht bist und dann erst mal schlafen musst.

Ob dich die Kassierer für einen Alkoholiker halten, das wäre mir erst mal egal. Wichtiger ist, dass du erkennst, dass du ein Alkoholproblem hast.

Willst du etwas ändern, dann gehe zur Suchtberatung und nimm dann aber auch den Termin wahr.

Lass den Alkohol nicht dein Leben bestimmen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

0tt0

Neues Mitglied
Hallo Lalelu123,

danke für deine Rückmeldung!

Du hast recht! Alkohol bestimmt inzwischen mein Leben und das will ich nicht! Alle anderen Aktivitäten bleiben auf der Strecke. Es dreht sich immer nur darum, wann kann ich wieder trinken.

Ich werde einen Termin bei der Suchtberatung ausmachen. Ich muss aufgeklärt werden was eine Sucht ausmacht, weil ich merke wie schwer es ist sich einzugestehen, dass man Alkoholiker ist. Das macht mich richtig wütend! Ich will kein Alkoholiker sein, muss aber wohl oder übel akzeptieren, dass ich einer bin. Andererseits würde ich am liebsten die vollen Bier und Weinflaschen an die Wand schmeißen, weil ich nicht mehr von dem Zeug besessen sein will.

Viele Grüße,
0tt0
 
G

Gelöscht

Gast
Das ist der erste Schritt, die Einsicht, dass etwas nicht stimmt und du es tatsächlich ändern willst. Süchte beginnen schleichend. Erst war es das eine Bier am Feierabend. Und dann noch eins. Aber jetzt bestimmt der Alkohol dein Leben schon viel zu stark.

Deine Bier- und Weinflaschen zu entsorgen, finde ich einen guten Schritt, aber das wäre nur ein Anfang. Du musst ergründen, warum es zu der Sucht gekommen ist.

Ich wünsche dir viel Kraft!
 

Rosendorn

Mitglied
Was sind denn die Gründe, dass du trinken musst? Ist es einfach Gewohnheit, die sich nun zur Sucht entwickelt hat? Oder ist eine Leere in dir, die der Alkohol ausfüllt? Was ist denn, wenn du nach Hause kommst? Bist du dann alleine? Oder ist da jemand zuhause? Eine Freundin, Eltern?

Bitte melde dich bei der Suchtberatung an und geh auch dorthin. Die können dir sicher helfen, Strategien zu finden um vom Alkohol los zu kommen.

Ich drück dir die Daumen!
 
G

Gelöscht 71014

Gast
Es liest sich schon ungesund. Eine Suchtberatung rate ich dir an.

Das Alkohol ein Genussmittel ist sehe ich wie du. Ganz aufhören ist sicher ein ratsam, aber birgt doch einen gewissen Verlust an Lebensqualität.

Denkst du, du schaffst es, deinen Alkoholkonsum noch einzuschränken? Also darauf, dass er wieder zu besonderen Anlässen konsumiert wird?
 

0tt0

Neues Mitglied
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!



Also ich hatte schon als Jugendlicher eine Affinität zu Alkohol. Aber da war alles noch verhältnismäßig unbedenklich.


Der entscheidende Auslöser war bei mir der Ausbruch einer psychischen Erkrankung. Ich hatte, und habe auch manchmal heute noch, ziemlich viel mit Ängsten, Minderwertigkeitsgefühlen, bis hin zu depressiven Verstimmungen zu kämpfen. Aus Frustration fing ich dann an zur Flasche zu greifen.
Manchmal kam es mir so vor, also ob ich meine Tränen, die ich am liebsten vergießen würde, aus einer Flasche in Form von Alkohol in mich hinein kippe.


Inzwischen bin ich etwas stabiler, aber die Gewohnheit ist irgendwie geblieben. Ich habe etwas darüber nachgedacht und glaube, es ist wie ein Teufelskreis. Der Alkohol gibt mir einen Sinn im Leben. Wenn ich den Alkohol weg lasse, fehlt es mir an einer Beschäftigung. Dann kommt die große Langeweile und Sinnlosigkeit. - Ich wohne inzwischen wieder bei meinen Eltern, die sehen das Alles nicht so streng und trinken auch gerne mal einen. Ich hab es auf Grund meiner Erkrankung auch nie geschafft in meiner eigenen Wohnung Fuß zu fassen, aber wenn ich mal da war, alleine, wusste ich gar nichts mit mir anzufangen. Dann habe ich es auch echt krachen lassen, aus Sinnlosigkeit und Langeweile. - Da hat sich halt ein Muster in meinem Kopf fest gesetzt. Dieser Teufelskreis. Ich habe durch den Alkohol verlernt mich mit anderen Dingen zu beschäftigen (z.B. Hobbys, etc.). Ich weiß gar nicht mehr, wie ich mir die Zeit vor meiner Alkoholsucht vertrieben habe. Ich muss wohl wieder lernen mein Alltag zu gestalten. Ich glaube, dann kehrt auch wieder ein Sinn zurück und Alkohol spielt dann vielleicht nicht mehr so eine wichtige Rolle.


Wenn ich meinen Willen so stärken könnte, dass ich konsequent sagen könnte, nur am Wochenende zwei Bier, müsste ich auch nicht 100%ig verzichten. Das Problem, was ich aber von mir aus Erfahrung kenne, wenn ich z.B. gerade eine Flasche Bier getrunken hätte, würde ich noch eine wollen. Dann bin ich angefixt. Und wenn ich schon angetrunken bin, ist es eine Frage, ob ich dann überhaupt noch über diese Willensstärke verfüge. Damit könnte ich schlimmstenfalls wieder in das alte Muster hinein rutschen.


Viele Grüße
0tt0
 
Hallo OttO,

da ich selbst drogensüchtig bin (diese Beschreibung klingt sehr hart, aber nichts anderes sind wir), kann ich deine Ängste und Bedenken sehr gut verstehen.
Mich betrifft allerdings nur die Nikotinsucht, Alkohol trinke ich zum Glück nicht.

Dieses beklemmende Gefühl, dass das Leben ohne die Droge nicht mehr lebenswert ist und keinen Spass mehr macht habe ich auch, wenn ich daran denke nicht zu rauchen.
Ich denke für jemanden der keinerlei Süchte hat, ist dieses Gefühl nicht zu begreifen.
Schwer zu beschreiben... Eine Beispielsituation von vielen, in denen eine Zigarette für mich einfach dazugehört: Wenn ich meinen Wocheneinkauf erledige, kaufe ich mir immer einen Kaffee to go. Wenn ich das Auto beladen habe trinke ich den Kaffee und rauche dabei eine Zigarette. Das klingt völlig idiotisch, aber das gehört für mich einfach dazu. Ohne dieses "Ritual" sehe ich keinen Sinn mehr im einkaufen.

Das schlimmste an einer Drogensucht ist meiner Meinung nach wie sehr die Droge unser Denken bestimmt und unser Handeln völlig kontrolliert.
Wenn ich mir vornehme am Tag X mit dem Rauchen aufzuhören, fallen mir die dümmsten und sinnlosesten Ausreden ein, besagten Tag weiter vor mir her zu schieben.
Ich ertappe mich dabei, wie ich solange Argumente suche, bis mein Gewissen beruhigt ist und ich "eingesehen" habe, dass noch nicht der Richtige Zeitpunkt gekommen ist.
hier einige "schlagende Argument" das Rauchen noch nicht aufzugeben: "Ich muss bei meinem Auto demnächst Reifen wechseln- da brauch ich noch Zigaretten" , " Ich habe eine länger Autofahrt vor mir- ohne Zigaretten geht das doch nicht. Danach höre ich auf!" , " Ich muss die Lampe im Wohnzimmer erneuern- danach kann ich mir schon noch eine Zigarette gönnen. Sobald die Lampe hängt wars das aber"!"
Diese Liste mit Ausreden könnte ich endlos fortfahren... Ich denke du kennst das sehr gut.

Du hast des öfteren von deinem schwachen Willen gesprochen. Das hat nichts mit Willen zu tun. Das ist eine Drogensucht, und diese Drogensucht kontrolliert unser Leben völlig.
Ein "nicht Süchtiger" muss sich keine Gedanken darüber machen ob er noch genügend Zigaretten oder Alkohol im Haus hat. Ebenso kann er schöne und gemütliche Situationen auch ohne Drogen genießen.
Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich beneide diese Leute.
Das traurigste ist: Wir waren auch einst Leute von dieser Sorte, bevor wir mit den Drogen angefangen haben.
Kein Mensch auf der Welt braucht Alkohol oder Nikotin um sein Leben genießen zu können oder sich auf tolle Situationen zu freuen.

Weder Alkohol, noch Nikotin sind Genussmittel, sondern ganz einfach gefährliche Drogen.

Dass du bereits abhängig bist, steht für mich außer Frage. Ich denke allerdings, dass du dich erst am Anfang befindest. Die tägliche Menge an Alkohol, die du brauchst um dich wohl zu fühlen, wird stetig mehr werden.
Du musst JETZT einen Schlussstrich ziehen, und zwar einen endgültigen. Du solltest auch am Wochenende nichts trinken. Solange du dich die ganze Woche darauf freust am Wochenende endlich Alkohol trinken zu können, bist du keinen Schritt weiter. Du quälst dich von Montag bis Freitag um deiner Drogensucht am Wochenende nachzukommen... Das ist doch auch keine Option.
Außerdem denke ich, dass du ein solch reduziertes Trinkverhalten nicht lange durchhalten kannst.

Bitte gehe SOBALD WIE MÖGLICH zur Suchtberatung und lass dir helfen. Das Kind ist bei dir noch nicht völlig in den Brunnen gefallen.

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft.
 

0tt0

Neues Mitglied
Hallo IntercoolerTurbo,

vielen Dank für deinen Beitrag!

Es ist bei mir ja nicht nur der Alkohol. Das mit dem Rauchen kenne ich auch. Ich rauche täglich 30+ Zigaretten. Die Gründe die ich finde es nicht sein zulassen sind unendlich.

Ich werde eine Suchtberatung aufsuchen. Ich will meine Sucht verstehen und beenden!

Sind das eingeprägte schlechte Gewohnheiten mit Denkmustern, die uns etwas vorgaukeln („ich muss, ich brauch...“)? Körperlich habe ich ja bis jetzt noch keine Entzugserscheinungen. Aber eine psychische Abhängigkeit ist bei mir definitiv vorhanden!
Vielleicht kommt das alles auch durch ein unbefriedigtes Gefühl aus der Kindheit, welches man zu kompensieren versucht?


Wie ich aus allen Beiträgen hier entnehmen konnte, wurde mir eine Suchtberatung angeraten. Danke euch allen! Ich werde dort hingehen!


Viele Grüße,
0tt0
 
Zuletzt bearbeitet:

Schokoschnute

Aktives Mitglied


Ps..Beim be-trinken Konkret,..auch und gerade beim konstanten Trinken,ist die Frage:

.." was musst du runter Schlucken in deinem Leben" ?

Es sitzt etwas tiefes,was du immer Schlucken musstest.Hattest keine Wahl.
Hinter diesen SCHLUCKEN liegt ALLES.
Das kannst du in deiner Sucht Therapie heraus finden. Deine Ehrlichkeit die du hast, zu Dir selber,wird Dir Helfen.Die haben die wenigsten UND Du bist dann nicht alleine damit.
Aber wird auch nicht einfach,die ersten 4 Wochen..

Danach beginnt die eigentliche Therapie..
Wenn du wirklich wissen willst,was da hinter steht,ist es sogar ganz interessant und es richtet sich etwas in deinen Leben,was lange Schlummerte.
DANN brauchst du es nicht mehr Schlucken.

Ganz viel Mut,Geduld und neue Erfahrungen für Dich.Es wird dich Stärker machen,aber ist auch ein längerer Weg.
Ein da zwischen gibt es nicht. Sekt oder Selter. Die kleinste Alkohol Praline ist eine extrem Hohe Rückfall Gefahr.
Aber du wirst geführt und alles wird mit dir abgesprochen.
Ich glaube auch,das du eine reelle Chance hast.

toi toi toi
 

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