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Ärger mit Eltern wegen Weihnachten

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G

Gelöscht 124441

Gast
Hallo zusammen,

gestern habe ich mit meinem Vater ein längeres Telefonat geführt, das er dann irgendwann abgebrochen hat. Dabei ging es um Heiligabend und die Weihnachtstage.

Meine Eltern wollten mich über die drei Tage zu sich einladen. Ich habe meinem Vater dann eröffnet, dass ich am 24. Dezember abends ehrenamtlich in einer Unterkunft für obdachlose Menschen ein Abendessen mit organisiere und am 25. Dezember bis nach Neujahr in den Urlaub fliege.

Meinem Vater hat das gar nicht gefallen. Sowohl, dass ich am Heiligabend nicht da bin, als auch dass ich mich erdreiste, über das Familienfest in den Urlaub zu fliegen. Er sei sehr enttäuscht, dass ich mit ihm vorher nicht darüber gesprochen und ihm um Erlaubnis gebeten habe.

Als Diakon der Gemeinde waren meinem Vater und auch meiner Mutter die Weihnachtstage als Familie immer heilig. Ich sagte meinem Vater, dass es ihm als Christ doch gefallen müsse, wenn obdachlosen Menschen am Heiligen Abend etwas Gutes getan werde. Er erwiderte darauf, dass das Essen auch ohne meinen Einsatz organisiert würde. Diesen Einwand kann ich aber irgendwie nicht nachvollziehen. Denn wenn alle so denken würde, würde es ja gar kein Ehrenamt mehr geben.

Danach gab es wieder Diskussionen. Vor zwei Jahren war ich während des Lockdowns am Heiligabend und den Weihnachtstagen bei meinen Eltern nicht willkommen, da mein Bruder und meine Schwägerin mit ihrem frisch geborenen Säugling da waren und ich der dritte Haushalt gewesen wäre. Das hat mich vor zwei Jahren sehr getroffen und ich war dieses Jahr auch schon über den 60. Geburtstag meines Vaters im Urlaub und nicht auf der Feier.

Als ich meinem Vater das mit Weihnachten vor zwei Jahren nochmal sagte und er mir nicht etwas vom Weihnachten als das Familienfest vorheucheln solle, wurde er sehr laut. Das sei damals eine Ausnahmesituation gewesen und bla bla.

Als ich meinem Vater dann sagte, dass er ja meinen Bruder mit Anhang einladen könne, meinte er, dass dieser die Weihnachtstage bei der Familie meiner Schwägerin verbringe.

Ich fragte meinen Vater dann, ob er meinem Bruder denselben Vortrag zum Fest der Familie gehalten habe oder ob ich es wieder sei, der seine Doppelmoral zu hören bekomme. Er legte dann ohne weiteren Kommentar auf.

Ich verstehe die Reaktion meines Vaters nicht. Vor zwei Jahren war ihm Weihnachten mit der Familie nicht wichtig und ich durfte nicht kommen. Dieses Jahr ist es für ihn ein Drama, dass ich von selbst sage, ich komme nicht.

Und bei meinen Bruder, der ebenfalls nicht kommt, da hat er Verständnis.

Das ist doch alles irgendwie unlogisch und heuchlerisch von meinem Vater. Könnt ihr ihn verstehen?

Ich bin halt ein sehr rational denkender Mensch und verstehe zwischenmenschliche Dynamiken leider nicht immer...

Haltet ihr die Reaktionen von mir und meinem Vater beide für in Ordnung oder glaubt ihr, dass er oder ich mich falsch verhalten haben?

Ich habe die Sorge, dass das Band zu meiner Familie komplett reißen könnte. Aber er war es ja, der mich vor zwei Jahren ausgeschlossen hat. Ich würde nur mal erwarten, dass er mich dafür um Entschuldigung bittet oder zumindest sagt, dass ihm das Leid tut. Da kam aber bislang nichts...
 

CabMan

Aktives Mitglied
Solche Probleme sollte man nie am Telefon besprechen. Das geht schnell in die Hose.
Euer Familienzusammenhalt ist nicht der Allerbeste. Dein Vater meint, dass allein sein Wille und seine Denke richtig ist. So wie Du es schilderst, bist Du ihm der zweitliebste Sohn. Du hast erkannt, dass Dein Vater da Prioritäten setzt. Du hast es ihm sehr deutlich gesagt. Deinem Vater fielen keine Argumente dagegen ein. Deshalb wurde er laut und legte auf. Ihr geht beide nicht aufeinander zu.

Was sagt Deine Mutter dazu? Hat Deine Mutter überhaupt etwas zu sagen? Normalerweise versuchen Mütter, die Wogen zu glätten.
 
G

Gelöscht 115192

Gast
Ich kann deinen Vater verstehen. Dein Reaktion hat nichts mit "rational" zu tun. Du bist weiterhin verletzt darüber, wie das mit dem "Corona-Vorwand" bei den beiden letzten Weihnachtsfeiern von deinen Eltern lief. Er möchte zur Normalität zurück kommen und hat den ersten Schritt getan, dich über die Weihnachtsfeiertage einzuladen.

Da eure Fronten verhärtet sind und du nicht den Standpunkt deines Vaters einsehen willst, was dein gutes Recht ist und er nicht verstehen möchte oder will, dass du eben noch eine Entschuldigung erwartest und nicht ein "aber da war doch Corona", wird es nichts mit Aussöhnung werden.

Du hast einen Alternativplan, bei dir spielt aber noch ziemlich viel Trotz mit rein.
 
G

Gelöscht 123116

Gast
Er sei sehr enttäuscht, dass ich mit ihm vorher nicht darüber gesprochen und ihm um Erlaubnis gebeten habe.
Dein Vater hat ein Problem damit, dass er die Kontrolle über dich verliert. Auf einmal fängst du an, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Von einer erwachsenen Person zu erwarten, sich eine Erlaubnis einholen zu müssen ist schon sehr lächerlich von ihm, sorry.

Es wird ihn ärgern, dass er nun an Weihnachten alleine Zuhause hockt. Da ist seine Planung halt daneben gegangen. Bei uns werden solche Pläne Monate im Vorraus gemacht, wenn es jemandem wirklich wichtig ist. Er ist selbst Schuld, dass er sich jetzt erst meldet.
 
E

eraser4400

Gast
Ich verstehe die Reaktion meines Vaters nicht.
>Ich schon.
Vor zwei Jahren war ihm Weihnachten mit der Familie nicht wichtig und ich durfte nicht kommen.
>Klar. Da waren ja auch Andere da.
Dieses Jahr ist es für ihn ein Drama, dass ich von selbst sage, ich komme nicht.
Logisch. da sind sie ja dann auch allein.
Und bei meinen Bruder, der ebenfalls nicht kommt, da hat er Verständnis.
Verständlich. Er dachte sich ja auch, es gibt ja noch dich als Option.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Ich fände es vollkommen ok, wenn dir Weihnachten einfach nicht wichtig wäre, du keine Lust hättest Weihnachten mit deiner Familie zu verbringen oder Ähnliches.
So aber ist das offenbar eine kindische Trotzreaktion von dir. Im Lockdown waren mehr als 2 Haushalte nun mal nicht erlaubt (oder?), da kann ich es verstehen, dass sich deine Eltern, wenn sie sich schon entscheiden mussten, für den Teil der Familie mit dem frischen Enkel entschieden haben. Anscheinend hast du ja auch kein besonderes Problem damit, dir Weihnachten eine Beschäftigung zu suchen.
 

Rose

Urgestein
Ich fände es vollkommen ok, wenn dir Weihnachten einfach nicht wichtig wäre, du keine Lust hättest Weihnachten mit deiner Familie zu verbringen oder Ähnliches.
So aber ist das offenbar eine kindische Trotzreaktion von dir. Im Lockdown waren mehr als 2 Haushalte nun mal nicht erlaubt (oder?), da kann ich es verstehen, dass sich deine Eltern, wenn sie sich schon entscheiden mussten, für den Teil der Familie mit dem frischen Enkel entschieden haben. Anscheinend hast du ja auch kein besonderes Problem damit, dir Weihnachten eine Beschäftigung zu suchen.
Sein Vater hat sich kindisch verhalten. Der hatte einfach keine Argumente und dann beendet man halt das Gespräch.

Eine gute und enge Familie interessieren solche Regeln nicht. Ich kenne keine die sich daran gehalten halt.

@Nettosteuerzahler lass dir kein schlechtes Gewissen machen von deinem Alten. Für ihn bist du nur zweite Wahl weil dein Bruder keine Zeit hat.
Genieße deinen Urlaub.
 

CabMan

Aktives Mitglied
da kann ich es verstehen, dass sich deine Eltern, wenn sie sich schon entscheiden mussten, für den Teil der Familie mit dem frischen Enkel entschieden haben.
Dem frischen Enkel war das sicherlich völlig egal. Der Bruder hätte mit seiner Familie feiern können. Der Vater hat seinen alleinstehenden Sohn damals im Stich gelassen - keine gute Tat. Für mich klingt das für einen Diakon ziemlich egoistisch und hat nichts mit Nächstenliebe zu tun.
 

Zaphod

Aktives Mitglied
Dein Vater ist halt ein schnell beleidigter Mann, der gerne den allmächtigen Patriarchen geben möchte. Du hast das völlig richtig gemacht: Du hilfst Menschen, die Hilfe benötigen (dafür hast Du meinen echten Respekt!) und Du ziehst die richtige Konsequenz aus dem Verhalten Deines Vaters.
Und selbst wenn Du die letzten Male nicht explizit ausgeladen worden wärst: es ist Dein gutes Recht, in Deinem Urlaub auch wegzufahren, das hat jeder zu akzeptieren.
 
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