Zuerst mal muss dir klar sein, dass du Partner bist, nicht Therapeut.
Möglicherweise wäre eine Selbsthilfegruppe für Angehörige ein Weg, mehr Information.
Wie gut kennst du dich selbst?
Wieviel Stärke, ruhige Sicherheit, Gelassenheit hast du zu bieten, wie belastbar bist du?
Dein Thread sagt mir, dass du überfordert bist.
Sie sprach damals von Problemen mit Nähe und Distanz. So wie ich das mittlerweile sehe, denke ich ihr Hauptproblem ist eine gewaltige Verlustangst.
Um mit solchen Problemen umzugehen, braucht es m. E. entspannte Gelassenheit - aber echte, nicht aufgesetzte - und dass man sich selbst nicht in diesen Abläufen verstrickt.
Lass das bei ihr, das sind ihre Themen (was nicht bedeutet, nicht dazulernen zu wollen).
Sieh dir stattdessen deine eigene Erwartungshaltung an.
Was erwartest du?
Wie geht das mit dem zusammen, wer sie ist?
Brauchst du diese Erwartungen oder kannst du davon etwas loslassen?
Sie macht sich wahnsinnig Druck eine gute, nette Freundin zu sein, ist aber durch die Ängste nur bedingt gut in der Lage dazu und macht sich selbst deswegen fertig, viel mehr als es mich tatsächlich stören würde.
Abgrenzung.
Bleib bei dir und lass ihre Probleme bei ihr.
Du kannst nicht alles allein leisten.
Doch du kannst fragen, ob etwas an deinem Verhalten ihren gefühlten Druck verstärkt, ob du etwas ändern/tun kannst, um das abzumildern.
Doch nur tun, wenn das für dich passt und es dir gut damit geht.
dass die Nachrichten gelöscht wurden und ich über eine Woche keine Antwort mehr bekommen habe.
Dann akzeptiere das so.
Dreh dich um und mach dein Ding, lebe dein Leben.
Ist sie da, gut.
Braucht sie Rückzug, gut.
Sie wird sich schon melden.
Gelassenheit.
Nun kam die Meldung dass sie gerade schwere Depressionen hat, sich Hilfe suchen will und aus der Wohnung raus muss.
Dann habe ich es mit einer positiv neutralen Nachricht versucht zu sagen dass alles gut ist und sie das schon schafft. Darauf kam ein schnippischer Kommentar, und ich weiß aus Erfahrung, egal was ich jetzt sage wird als Sturm gegen mich zurück kommen.
Warum nicht einfach ehrlich sagen, dass du nicht weiß, was sie gerade bräuchte, sich von dir wünschen würde und dass vermutlich gerade alles nur falsch sein kann, was du sagen könntest, doch du sie wissen lassen willst, dass du da bist?
Wenn du ihr mit irgendetwas helfen kannst, soll sie bitte nicht zögern es dir zu sagen.
Und wenn ich nun nicht mehr reagiere, wird sie irgendwann aus der Angst heraus emotional unsicher wieder Kontakt aufnehmen, aber dadurch auch für den Rückzug keine Verantwortung übernehmen und ihn möglichst nicht kommentieren. Sie will ja nicht immer alleine Schuld sein, was ich zwar verstehe aber es hinterlässt mich auch ziemlich ohnmächtig.
Warum ist es nötig, dass sie ihren Rückzug kommentiert, wenn doch klar ist, dass das mit ihren diversen Problemen in Zusammenhang steht?
Wenn sie stark erkältet ist und Berge von Taschentüchern vollrotzt, muss das dann kommentiert, besprochen werden, "sie die Verantwortung übernehmen"?
Nichts anderes ist das.
Sie rotzt halt (Worte, Verhalten). Immer wieder. Da braucht's nichts Großartiges. Nimm's gelassen hin, wenn sie das Taschentuch voll hat, vorerst fertig ist, kann's normal weitergehen. Bis sie eben wieder eine Unterbrechung braucht und ein Taschentuch zückt.
Einfach rotzen lassen. Hat ja nicht wirklich mit dir zu tun, das kommt aus ihr raus.
Es genügt sie wissen zu lassen, dass du da bist.
Das kann sich mit der Zeit mildernd auswirken.
wird das irgendwann besser...?
Das kann niemand vorhersagen.
Du musst für dich entscheiden, was du leisten kannst und was du dir zumuten willst.
Aus deinem Text entnehme ich, dass dir das über den Kopf wächst, du überfordert damit bist, dir das nicht guttut.
Was, wenn sich das nie ändert? Therapie an Grenzen stößt?
Willst du das für immer?
Kannst du das?
Triff deine Entscheidung und handle entsprechend.
Aber aktuell besteht 3/4 der nicht-persönlichen Kommunikation aus Angst, Ablehnung und Negativität, das zerrt wahnsinnig an meinen Kräften und ich bin mir eben nicht sicher ob ich daran festhalten sollte.
Dich da rausziehen, über weniger kritische Themen reden?
Ich mach mir selbst zu viel Gedanken darüber wie ich etwas formulieren kann ohne sie zu triggern.
Willst du auf rohen Eiern durchs Leben schleichen, dich ständig vorsichtig und auf der Hut bewegen?
Im Frühling wurde sie wegen Eigenbedarf aus der alten Wohnung gekündigt und hat eine neue gesucht. Aus der Suche wurde ich ausgeschlossen um sie nicht zu beeinflussen.
Das habe ich dann mal vorgeworfen bekommen, dass sie (dort) unglücklich ist und die Wohnung "wegen mir" genommen hat.
Setze ein deutliches 'Stopp!' ein.
Ganz klar darauf hinweisend, dass sie dich bei der Suche nicht dabei haben wollte und sie selbst verantwortlich ist für ihre Wahl.
Das finde ich alles echt schwierig wie ich mich positionieren soll, alleine wegen den Aussagen. Sie wollte mich in der Suche sicher nicht dabei haben, weil ich genau das was nicht empfohlen hätte. Dafür nun Verständnis haben zu müssen fällt mir auch etwas schwer...
Wer sagt, dass du für alles Verständnis haben musst?
Wenn dich etwas nervt, dann sag das.
Wenn etwas zu weit geht, nicht stimmt, dann stoppe das.
Krankheiten berechtigen nicht zu Narrenfreiheit.
Sie auf ihre Probleme zu reduzieren statt sie als Mensch ernstzunehmen macht eine Beziehung auf Augenhöhe unmöglich.
Wo bist du in dieser Beziehung?
Ich habe eine starke Selbstkontrolle und kann für alles Verständnis haben
Ich hatte zwar die Hoffnung ihre Ängste würden sich etwas legen wenn sie sieht dass ich immer wieder zurück gekommen bin, aber eigentlich läuft es immer schlechter statt besser.
Kann man so formulieren.
Man könnte vielleicht auch sagen, dass du aus Angst vor Konflikten überangepasst bist.
Kann sie dich so überhaupt kennen, wissen, wer du bist, was du denkst, was du fühlst?
Bleibst du so nicht fremd und ungreifbar?
Kannst gar nicht erkannt und gesehen werden?
Weil du dich nicht zeigst?
Wer bist du?
Wo bist du?
Vielleicht wird es immer schlechter, weil sie sich das (unbewusst?) fragt?
Mein Konflikt ist, dass ich einerseits das Drama nicht mehr will, und andererseits nicht länger alleine sein will.
Nicht länger allein sein zu wollen ist dein Grund, in dieser Beziehung zu sein?
Dass das kein guter Grund ist, um eine Beziehung zu führen, dürfte dir klar sein.
Beenden wäre dann der für neide bessere Weg.
Hätte sie sich besser unter Kontrolle wäre sie ja eine super Frau für mich...
Sie ist, wie sie ist.
Du kannst sie dir nicht zurechtschnitzen.
Die aktuelle Version taugt dir nicht, die zurechtgeschnitzte wäre super.
Dann passt es nicht.
meine Ängste habe ich im Griff
Dann kannst du gut alleine sein und dich trennen. Liest sich aber nicht so.
Was ich empfehlen kann ein angemessenes Maß aus Nähe und Distanz finden, dich abgrenzen (persönliche Freiräume usw.) und weiterhin ruhig und stark sein. .
So kannst du ihr Stabilität geben.
😍