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Origami86

Mitglied
Hallo Ihr Lieben,



Im Grunde weiß ich gar nicht so richtig, wie ich hier anfangen soll. Vorweg: Danke an Jede und Jeden, die oder der den Eingangspost bis zum Ende liest. Und: Ich werde das Problem hier definitiv nur anreißen können – mehr dann, hoffentlich, in der Diskussion. Ich verstehe es ja selbst nicht genau, wenn ich ehrlich bin.



Ich bin männlich, dreiunddreißig Jahre alt, Single, seit einem Jahr berufstätig in einem kleinen Teilzeitjob, der mir durchaus Spaß macht und zumindest genug Geld abwirft, um die Rechnungen zu begleichen und ein wenig für die Rente zurückzulegen. Etwas Freizeit ist auch drin – alles okay soweit. Meinen Charakter könnte man wohl als „neugierig und direkt“ beschreiben. Ich will immer alles wissen, hinterfrage alles doppelt und dreifach und habe prinzipiell schon mal Zweifel, wenn eine Meinung von der Mehrheit „einfach so“ vertreten wird. Ich diskutiere gerne – sachlich und auf Augenhöhe, aber dann auch richtig. Das mag nicht jeder, und es hat schon zu Problemen geführt. Pünktlichkeit, Verbindlichkeit und klare Ansagen sind Tugenden, die ich an anderen Menschen schätze. Taten zählen für mich mehr als Worte. Und ich bin bereit, für die Durchsetzung meiner eigenen Werte auch persönliche Nachtteile in Kauf zu nehmen. Letzteres schreibe ich nicht, um mich hier zu brüsten, sondern weil darin durchaus ein Teil des Problems liegt.



Bis vor etwa einem Jahr ging es mir recht gut. Mein Leben verlief einfach, der neue Job fühlte sich interessant an, und sozial war ich durch den Freundeskreis voll ausgelastet. Dann heirateten manche, andere zogen weg, und der Job wurde komplizierter – so die Kurzfassung (mehr braucht es auch nicht). Zwischenzeitlich bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich sehr viel Zeit, aber dafür umso weniger Kraft habe. Kein Wunder, die Anzahl meiner Sozialkontakte ist stark gesunken, was Segen und Fluch zugleich sein kann für einen introvertierten Kreativen wie mich. Neue Freunde – zumindest wirklich enge – findet man in meinem Alter nicht mehr leicht, und Partnerin will ich derzeit keine. Auch aus „erweiterten Gründen“, die jedoch nochmals einen eigenen Thread rechtfertigen würden. Gerade das ist jedoch der Grund dafür, dass man sagen kann: Entweder, ich krempele mein Leben um hundertachtzig Grad um, oder alles bleibt wie es ist (sofern kein Glücksfall passiert). Beides ist nicht zufriedenstellend – zumal die viele Zeit, die ich nun habe, mir in guten Momenten Dinge ermöglicht, die im „Gegenentwurf“ gar nicht vorstellbar wären. Dieses Dilemma ist es, das mich belastet.



Eins meiner „Probleme“ ist sicher, dass ich ein hochgradig gerechtigkeitsliebender Mensch bin. Wie gesagt: Dafür nehme ich auch Nachteile in Kauf. Hier und dort habe ich mich auch schon im Kleinen(!) poltisch engagiert (nicht zu hoch hängen ;) ), bin mal auf Demos mitgelaufen – all sowas. Ich finde, das ist wichtig; meckern reicht nicht. Unter anderem solche Dinge müsste ich aber radikal zurückschrauben, wenn ich nun mein Leben auf Links drehe. Ich fühle mich seit ein paar Monaten, als hätte ich nur die Wahl, nach zwei Modellen zu leben: Nach meinen Prinzipien und Leidenschaften, aber weitgehend unglücklich, oder gegen meine Prinzipien und Leidenschaften, aber dafür weitgehend glücklich. Erstere Version lebe ich jetzt, letztere wäre die nach einer „Umkrempelung“ meines Lebens. Mir ist klar, wie widersprüchlich sich beide Formulierungen anhören, aber hoffentlich ist klar, was ich meine – sonst gern fragen :).



Vor einiger Zeit habe ich angefangen, mich stärker mit Achtsamkeit, Auflösung von Schattenthemen etc. zu beschäftigen, und fand das überraschend sinnvoll und nützlich. 99% davon kann ich inhaltlich mitgehen, auch wenn ich natürlich noch ganz am Anfang stehe. Und nein, ich hatte bis jetzt keine Therapie – ist derzeit auch nicht angedacht, obwohl ich da je nach Tagesform schwanke in meiner Ansicht. Sehr viel hört und liest man ja zum Thema „Akzeptanz“, mit dem ich zwar selbst schon positive Erfahrungen gemacht habe (etwa bezogen auf den Freundeskreis – ist halt wie es ist, auch wenn's mir nicht immer schmeckt), das mir jedoch auch gewisse Probleme bereitet. Praktisch sowieso (wem nicht?), aber auch als Idee. Einerseits wird davon ausgegangen, die Welt und das Leben selbst seinen fundamental amoralisch (glaube ich auch). Dann aber soll dies akzeptiert werden (gute Idee erstmal!), indem man davon ausgeht, alles „passiere immer genau zur richtigen Zeit aus dem richtigen Grund“. Also doch ein übergeordneter Plan? Mal wieder hinterfrage ich...



Ich könnte hier noch ganze Romane schreiben über meine Gedankengänge, aber möge dies ein Vorgeschmack sein. Kern ist: Das Lebven stellt mich vor eine unlösbare Abzweigung, und mir fehlt ein Fundament des Glaubens, anhand dessen ich entscheiden kann. Logik, wie stets in der Vergangenheit, habe ich versucht – funktioniert hier nicht. Und alles andere erscheint mir im Ansatz gut gedacht, doch hapert es an den Details. Willkommen in der Orientierungslosigkeit...



Danke für's Lesen :)!
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ich würde mich auf mich verlassen und nicht auf irgendwelche Strömungen, die gerade "in" sind.
Was fühlt sich für DICH richtig an?
Ich denke auch nicht, dass man sich radikal zwischen zwei Optionen entscheiden muss oder sein leben "umkrempeln" muss.

Wonach sehnst du dich?

Was fehlt dir?
 
G

Gelöscht

Gast
Dann aber soll dies akzeptiert werden (gute Idee erstmal!), indem man davon ausgeht, alles „passiere immer genau zur richtigen Zeit aus dem richtigen Grund“. Also doch ein übergeordneter Plan? Mal wieder hinterfrage ich...
Ich mag den übergeordneten Plan. Nichtsdestotrotz erwartet auch der übergeordnete Plan eine gewisse Eigeninitiative – wohin dich diese führt, steht allerdings in den Sternen.

Ich kann deinen Konflikt allerdings nicht ganz nachvollziehen. Dir fehlen soziale Kontakte und mit dem Job scheinst du nicht ganz zufrieden zu sein. Aber wieso musst du deswegen dein Leben auf links drehen? Warum kennst du nur schwarz oder weiß?
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Die Welt ist amoralisch in dem Sinne, dass wir Menschen uns über Jahrhunderte und Jahrtausende einen ethischen und moralischen Kodex erdacht haben, um in großen Herden klarzukommen.
Und in unserer Zeit bekommen fast nur diejenigen Aufmerksamkeit, die sich nicht an diesen Kodex halten.
Sie sind in der Minderheit, aber halt immer und überall präsent.
Und uns wird Angst gemacht, wir werden gegeneinander aufgehetzt, jeder bleibt allein oder in seiner kleinen "Bubble"... damit die Bösen, die Amoralischen, die Anderen draußen bleiben.

Dabei gehören die alle zu unserer Herde...
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo Origami,

du bist mit deiner geistigen Entwicklung schon recht weit. Du kannst recht detailliert und differenziert beschreiben. Das ist gut. Dennoch bleibt allerhand im Dunkeln und im Ungewissen.

So recht kann ich nicht nachvollziehen, wo es bei dir hakt?

Ein Punkt scheint sicherlich, dass du zuwenige soziale Kontakte hast. Du spürst, dass du hier leidest.

Ein weiterer Punkt ist, dass du meinst keine Frau brauchen zu wollen. Oder aus "erweiterten Gründen" verzichtest. Diese Gründe bleiben für den Außenstehenden unklar.

Ich kann dir dazu folgende Hinweise geben: Der Mensch und sein Gehirn ist ein soziales Wesen. Bei Rückzug verkümmert es und wird krank. Davor solltest du dich in acht nehmen und rechtzeitig gegensteuern. Da stecken oftmals Ängste dahinter oder der Glaube "du seist" anders. Aber so anders bist du sicherlich gar nicht wie du glaubst.

Weiter: Es ist erwiesen, dass der Mensch mit einer intimen Partnerschaft besser lebt und auch besser gesund bleibt. Wenn man etwas anderes glaubt, belügt man sich auf die Dauer selbst. Natürlich ist es etwas anderes , daran zu arbeiten einen Partner zu finden, aber noch nicht die richtige gefunden zu haben.

Deine Aussage: "wenn du deine Leidenschaften lebst, bist du unglücklich" und andersherum kann ich in der Tat nicht nachvollziehen. Hier solltest du wirklich noch etwas genauer drauf eingehen. Denn, dass ist sicher, der Mensch ist sicher am glücklichsten wenn er in seinen Leidenschaften aufgehen, und diese auch mit seinem Lebensunterhalt und restlichen Leben vereinbaren kann. Natürlich alles in seinem richtigen Maß... Das Maß der Dinge darfst du selbst herausfinden. ;)

Welche Bücher liest du denn so?
In welche Richtung möchtest du dich entwickeln?
Hast du dich schon einmal mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt?

Ich persönlich bin zu der Überzeugung gelangt, dass das Leben auch wie die Welt um uns herum sehr logisch aufgebaut ist. Sie besteht aus einer wundersamen Balance aus Ordnung und Chaos. Ferner bin ich auch überzeugt, dass der Mensch aus seinem Geist heraus zu moralischem Denken und Handeln befähigt ist. Er vermag eben jene Moral in das chaotische und moralfreie Leben zu bringen und es danach zu ordnen. Das ergibt Sinn. ;)

Ich hoffe es waren ein paar interessante Anregungen dabei.
 

Origami86

Mitglied
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich versuche mal, gesammelt darauf einzugehen:



tonytomate meinte:
Nimm den leichteren Weg, den mit dem geringsten Widerstand.
Tja, das tue ich bereits. Zumindest, wenn „leicht“ bedeutet, nicht allzu viel ändern zu müssen. Andererseits heißt es ja immer, persönliches Wachstum gebe es nur durch Veränderung, und ein Stück weit entspricht das auch meiner eigenen (geringen) Lebenserfahrung. Problem ist hier eigentlich nur, dass ich den Zustand, so wie er bis vor Kurzem war, wirklich gut fand. Klar, manches hätte anders sein können: Mal wieder mehr mit Freunden unternehmen, die gemeinsame Reise antreten, die seit Jahren als Wunschtraum im Raum steht, etc.. Aber das ist „Gemecker“ - oder weniger – auf enorm hohem Niveau gewesen. Das wären Ergänzungen zum Bestehenden gewesen.

Nun lebt irgendwie jeder sein eigenes Leben (von einem Freund mal abgesehen), jeder ist in einer „neuen Phase“ angekommen. Würde ich nun wieder einen größeren Sozialkreis aufbauen wollen, müsste ich unglaublich viel verändern: Meine komplette Freizeitgestaltung, meine Interessen, etc.. Mein kreatives und gesellschaftliches Engagement (ja, letzteres klingt komisch, ich weiß) müsste ich vermutlich ein gutes Stück zurückschrauben oder zumindest in eine mir nicht so liebe Richtung verändern. Und wenn ich all das getan hätte – was Jahre dauern würde – wüsste ich nicht einmal, ob das Ergebnis mir gefallen würde. Alles in allem muss ich sagen: Ich bin kein Freund von diesem „Veränderung um der Veränderung Willen“, einfach, um sich „weiter zu entwickeln“. Ein wenig sollte man auch zu sich stehen. In der Vergangenheit war mir das immer möglich, auch bei großräumigen „Spurwechseln“. Aber hier wird es schwer.



Schroti meinte:
Ich würde mich auf mich verlassen und nicht auf irgendwelche Strömungen, die gerade "in" sind.
Was fühlt sich für DICH richtig an?
Ich denke auch nicht, dass man sich radikal zwischen zwei Optionen entscheiden muss oder sein leben "umkrempeln" muss.

Wonach sehnst du dich?

Was fehlt dir?
Ich nehme an, du beziehst dich auf die Achtsamkeit, Schattenthemen usw.? Naja, ich suche halt gerne nach „Orientierungspunkten“ und lese auch generell sehr viel – speziell dann, wenn mich etwas umtreibt. Ich brauche für mein Leben ein Fundament, dass ich auch mit Worten erklären kann. Wenn mich jemand fragt: Warum denkst und/oder handelst du so und so, dann ist es mir ein großes Anliegen, dass konsistent begründen zu können. Ist einfach so.

Mit diesem „Was fühlt sich richtig an“ habe ich immer so meine Probleme. Ich bin kein Extremist, was das betrifft – die Intuition sollte man sicher nicht unterschätzen, im Gegenteil. Ich nutze sie auch. Aber wenn es gute harte Gegengründe gibt und diese sich mit der Intuition beißen, dann zögere ich und warte erst mal ab. Woher will man wissen, wer Recht hat?


charlii meinte:
Ich mag den übergeordneten Plan. Nichtsdestotrotz erwartet auch der übergeordnete Plan eine gewisse Eigeninitiative – wohin dich diese führt, steht allerdings in den Sternen.

Ich kann deinen Konflikt allerdings nicht ganz nachvollziehen. Dir fehlen soziale Kontakte und mit dem Job scheinst du nicht ganz zufrieden zu sein. Aber wieso musst du deswegen dein Leben auf links drehen? Warum kennst du nur schwarz oder weiß?
Was den Plan betrifft, so sind wir wohl schlicht verschiedener Meinung. Das macht nichts.

Diese Frage nach dem „Schwarz-Weiß-Denken“ und „Leben-auf-links-drehen“ klang ja schon bei Schroti an. Hmm, ist auch echt nicht einfach zu erklären, wenn man mich nicht persönlich kennt...

Ich versuche es mal so, ohne zu wissen, ob es dadurch klarer wird: Ich habe im Eingangspost eine Eigenschaft von mir vergessen zu erwähnen, nämlich meine stark ausgeprägte Introversion (nicht zu verwechseln mit Schüchternheit – das Problem habe ich zum Glück nicht!). Ich brauche viele Ruhezeiten für mich, tiefe Gespräche, Menschen, denen ich vertrauen kann. Nun hatte ich das Glück, mir über die letzten zehn Jahre hinweg einen kleinen, aber dafür sehr stabilen und unglaublich intimen Freundeskreis aufgebaut zu haben. Zwischen uns gab es keine Geheimnisse. Der ist jetzt fast gänzlich weg. Mit Mitte dreißig kann m,an so eine Konstellation auch kein zweites Mal erschaffen – no chance. Wer so etwas mal erlebt hat, weiß das. Für alle anderen ist das vermutlich schwer nachvollziehbar, das sehe ich ein. Jedenfalls ist meine Menge an „sozialer Nähe“ selbst für mich jetzt deutlich unterhalb des subjektiv geforderten, und das ist unangenehm. Zugleich strengt es mich sehr an, unter Leute zu gehen. Und ich wüsste auch gar nicht, was ich machen sollte und worin das Ziel bestehen könnte. Mir erscheint es sinnvoller, mich in dem einzurichten, was ich habe – unter anderem daher die Idee mit der Achtsamkeit. Ich hoffe, das ist jetzt klarer. Sonst gerne fragen.


masi meinte:
wo ist deine kraft denn hin? wohin verschleuderst du sie?
Ich hoffe, das ist durch meine obige Erläuterung klar geworden. Falls nicht, melde dich gerne!


masi meinte:
hmm... eines ist mal klar. nichts bleibt so wie es ist. nicht für einen augenblick. ich glaube du hast dich da etwas verhaspelt. wenn du sagst, du hinterfragst alles, warum hinterfragst du dann nicht deine gedanken? das wäre meiner ansicht das naheliegenste.
Oh Gott, ich hinterfrage meine Gedanken nahezu ohne Unterbrechung! Mein Verhältnis dazu ist etwas ambivalent: Grundsätzlich halte ich das für eine erstrebenswerte Eigenschaft, ich bin sogar ein wenig stolz darauf. Aber ganz ehrlich: Es ist auch sehr ermüdend auf Dauer. Da „verschleudere“ ich auch sehr viel Energie, ich würde es nur nicht so negativ formulieren.


masi meinte:
sorry, nö. ist mir nicht klar. warum ist das ein problem, ein grechtigkeitsliebender mensch zu sein?
wie kommst du darauf, dass du nur 2 "modelle" zur wahl hast?
es ist genau anders herum. nur wer sich selber treu ist ist glücklich. wer gegen seine prinzipien, seiner leidenschaft, gegen sich lebt ist unglücklich. genau umgedreht. mag gut sein das du nicht weißt was glücklichsein bedeutet und du es deshalb als unglück deutest. man kann halt nur das wieder erkennen was man kennt.
Ich denke, dass mit der „Abzweigung“ muss ich tatsächlich genauer erklären, da die Frage nun – verständlicherweise – mehrfach kam: Natürlich entwickelt sich das Leben nicht nach strengen Regeln in bestimmte Richtungen. Aber manchmal gibt es Punkte, wo man – abstrakt gedacht – nur in zwei Richtungen. Und generell denke ich relativ abstrakt. Das hilft mir, den Überblick zu behalten und gehört auch zu meiner Persönlichkeit. Für mich lauten die Optionen derzeit:



1) Alles lassen, wie es ist, und sich emotional mit der Situation arrangieren lernen. Das hat aber auch Vorteile: Ich habe viel zeit und kann meinen Leidenschaften ungestört nachgehen.



Oder


2) Sich neu orientieren in Bezug auf das soziale Umfeld, was aber viel Zeit und Kraft kostet. Mein gut und nach meinem Sinne geordnetes Leben würde darunter stark leiden, und ich weiß nicht, ob nach Jahren am Ende das Ergebnis stimmt (kann natürlich) – volles Risiko also.


Zum Thema Gerechtigkeit: Da gibt es zwei Aspekte. Einmal die gesellschaftliche Ebene, über die ich sehr viel schreiben könnte, die hier aber nicht so wichtig ist. Und dann die persönliche. Ich finde es sehr schwer zu ertragen, wenn das Leben Menschen in die enge treibt. Das gilt auch für mich selbst, wie ich nun feststellen musste (nennt es egoistisch, ist aber so). Klar, Schicksalsschläge sind normal und bringen einen auch mal weiter. Aber bisher hatte ich zumindest nach einiger Zeit – mitunter Monate – so eine Art „Exit-Strategie“. Ich musste z.B. mal das Studium wechseln. Das war für ein halbes Jahr eine echte Krise, aber danach fühlte sich die neue Variante viel besser an. Und, wichtiger noch: Die alte Variante fühlte sich bereits zu Beginn richtig schlecht an. Das konnte nur besser werden. Hier ist es jetzt anders. Ich fühle mich vor ein Dilemma gestellt. Das hatte ich so noch nicht...





masi meinte:
therapie ist wirklich quatsch. man muss nicht wegen jeder kleinen geistigen verwirrung eine therapie mach.
scheint, auch das mit der akzeptanz hast du etwas missverstanden. darum bereitet dir das probleme.
du denkst: wenn die existenz nicht moralisch ist, muss sie unmoralisch sein. das ist ein irrtum. sie ist weder moralisch noch unmoralisch. oder von der anderen seite aus betrachtet ist sie moralisch und unmoralisch zugleich. kommt aufs gleiche raus. du siehst das alles zu dualistisch. daher deine probleme. das thema akzeptanz bezieht sich ausschließlich auf einen selbst. nicht auf die welt da draußen. auf die welt da drinnen.
Naja, ich hatte ja etwas von amoralisch geschrieben. Ich denke, dem Universum ist – metaphorisch gesprochen – einfach egal, ob es uns gut geht oder nicht und ob die Dinge fair verlaufen oder nicht. Insofern glaube ich nicht, dass ich das so dualistisch sehe. Es kann aber sein, dass ich dich da falsch verstehe und/oder selbst noch zu wenig von der Materie verstehe, denn die ist komplex. Danke Dir jedenfalls für den Hinweis :)!



masi meinte:
romane, kannst du machen. wird dich aber kein stück weiter bringen. und es ist nicht das leben was dich vor eine unlösbare abzweigung stellt. du allein tust es. und darum wirst du auch nie eine lösung finden können. das problem existiert nämlich überhaupt nicht. es existiert ausschließlich nur in deinem kopf. es ist allein deine illusion. und ein problem welches nicht existiert kann auch nicht gelöst werden. die existenz ist nicht das problem. der verstand ist das problem. aber nicht mal der ist das problem. er wird erst zum problem wenn er sich gegen einen selbst oder etwas wendet.

und ja, herzlich willkommen in der orientierungslosigkeit. ist sie nicht wunderbar? sie bringt einen dazu, sich selbst und somit die gesamte existenz zu hinterfragen. in ihr verschwindet alles unechte, alle illusion und das wirkliche beginnt sich zu offenbaren. identitätsdiffusion, sagte hier mal jemand dazu.

wenn du viel freizeit hast, geh mal in dich und überprüfe den denkenden. richte deine gesamte aufmerksamkeit auf den denkenden und vergiss das gedachte. hinterfrage den denkenden und man wird auch das gedachte hinterfragen. nur so kann man zum kern vordringen.
Danke Dir für diesen Absatz, sehr interessant. Klingt ein wenig nach den Gedanken, die ich im Zusammenhang mit Achtsamkeit, Akzeptanz etc.. gelesen habe. Sorry, wenn ich jetzt hier ein paar Begriffe durcheinander würfele. Grundsätzlich hast du natürlich nicht komplett Unrecht, aber ich habe doch so meine Probleme mit dieser Sichtweise. Sorry, wenn es jetzt kurz ein bisschen „akademisch“ wird – darauf muss man sich bei mir einstellen.
Ich will es mal per Analogie versuchen. Hast du den Film Matrix mal gesehen? Falls nicht, wird es etwas schwer, fürchte ich... Kurz und gut: Der Protagonist Neo kann in diesem Film (der ja viele Anspielungen auf den Buddhismus enthält) über Häusergräben springen und ähnlich merkwürdiges vollbringen, einfach, weil er daran glaubt, es zu können. Das geht, weil die Welt eine Simulation ist – nicht real. Für viele ist das nur ein Actionfilm, aber die Metapher ist sicher nicht ganz unabsichtlich gewählt. Dein Argument erscheint mir ähnlich: Alle Probleme verschwinden, wenn wir sie nur nicht als solche wahrnehmen. Aber ein wenig hinkt es dann doch: In der Realität springen Menschen eben nicht einfach mal so über Häusergräben – auch nicht über gesellschaftliche, zwischenmenschliche etc.. Und das sind oft die schlimmeren. Insofern kommt mir die Idee, diese Probleme geistig „wegzudefinieren“ ein wenig wie Selbstbetrug vor. Wenn man das konsequent bis zum Ende denkt, wären Kategorien wie Moral, angenehm, unangenehm, gerecht, ungerecht oder gelingendes und nicht gelingendes Leben ja völlig ohne Bedeutung. Oder mache ich hier einen Denkfehler?



In Flow meinte:
Die Welt ist amoralisch in dem Sinne, dass wir Menschen uns über Jahrhunderte und Jahrtausende einen ethischen und moralischen Kodex erdacht haben, um in großen Herden klarzukommen.
Und in unserer Zeit bekommen fast nur diejenigen Aufmerksamkeit, die sich nicht an diesen Kodex halten.
Sie sind in der Minderheit, aber halt immer und überall präsent.
Und uns wird Angst gemacht, wir werden gegeneinander aufgehetzt, jeder bleibt allein oder in seiner kleinen "Bubble"... damit die Bösen, die Amoralischen, die Anderen draußen bleiben.

Dabei gehören die alle zu unserer Herde...
Kurz zur Begriffsklärung: „Amoralisch“ und „Böse“ ist für mich nicht synonym. Sorry, hätte ich besser erklären sollen. „Unmoralisch“ und „Böse“ ist für mich synonym. Amoral ist sozusagen moralischer Agnostizismus.



Abrafax123 meinte:
Hallo Origami,

du bist mit deiner geistigen Entwicklung schon recht weit. Du kannst recht detailliert und differenziert beschreiben. Das ist gut. Dennoch bleibt allerhand im Dunkeln und im Ungewissen.

So recht kann ich nicht nachvollziehen, wo es bei dir hakt?

Ein Punkt scheint sicherlich, dass du zuwenige soziale Kontakte hast. Du spürst, dass du hier leidest.

Ein weiterer Punkt ist, dass du meinst keine Frau brauchen zu wollen. Oder aus "erweiterten Gründen" verzichtest. Diese Gründe bleiben für den Außenstehenden unklar.

Ich kann dir dazu folgende Hinweise geben: Der Mensch und sein Gehirn ist ein soziales Wesen. Bei Rückzug verkümmert es und wird krank. Davor solltest du dich in acht nehmen und rechtzeitig gegensteuern. Da stecken oftmals Ängste dahinter oder der Glaube "du seist" anders. Aber so anders bist du sicherlich gar nicht wie du glaubst.

Weiter: Es ist erwiesen, dass der Mensch mit einer intimen Partnerschaft besser lebt und auch besser gesund bleibt. Wenn man etwas anderes glaubt, belügt man sich auf die Dauer selbst. Natürlich ist es etwas anderes , daran zu arbeiten einen Partner zu finden, aber noch nicht die richtige gefunden zu haben.

Deine Aussage: "wenn du deine Leidenschaften lebst, bist du unglücklich" und andersherum kann ich in der Tat nicht nachvollziehen. Hier solltest du wirklich noch etwas genauer drauf eingehen. Denn, dass ist sicher, der Mensch ist sicher am glücklichsten wenn er in seinen Leidenschaften aufgehen, und diese auch mit seinem Lebensunterhalt und restlichen Leben vereinbaren kann. Natürlich alles in seinem richtigen Maß... Das Maß der Dinge darfst du selbst herausfinden.

Welche Bücher liest du denn so?
In welche Richtung möchtest du dich entwickeln?
Hast du dich schon einmal mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt?

Ich persönlich bin zu der Überzeugung gelangt, dass das Leben auch wie die Welt um uns herum sehr logisch aufgebaut ist. Sie besteht aus einer wundersamen Balance aus Ordnung und Chaos. Ferner bin ich auch überzeugt, dass der Mensch aus seinem Geist heraus zu moralischem Denken und Handeln befähigt ist. Er vermag eben jene Moral in das chaotische und moralfreie Leben zu bringen und es danach zu ordnen. Das ergibt Sinn.

Ich hoffe es waren ein paar interessante Anregungen dabei.
Vielen Dank zunächst einmal für deine „lobenden Worte“ (kann es nicht besser formulieren)! Momentan kann ich gar nicht einordnen, wo, wie und warum ich stehe; etwas überspitzt formuliert. Aber vermutlich kann das niemals irgendwer wirklich...?
Ich kann verstehen, dass meine Situation hier nicht wirklich plastisch wird – ist auch schwierig zu erläutern. Ich gebe mir Mühe. Und nein, ich halte mich nicht für so anders, obwohl das natürlich praktisch wäre. Mir fehlen Sozialkontakte, und neue herzustellen, ist für mich schwierig und bedeutet massive, nervenaufreibende Veränderungen in meinem Leben, die nicht nur Gutes mit sich bringen. Ich hoffe, das ist durch den bisherigen Text einigermaßen klar geworden. Insofern wäre es für mich auch eine Option, meinen bisherigen Lebensstil „rund zu schleifen“ - das habe ich noch nicht bis zum Äußersten versucht, keine Ahnung, wie gut das funktioniert.

Was die Partnerin betrifft, so gelten die selben Argumente, nur nochmal um den Faktor hundert verstärkt. Grund dafür ist meine unglückliche „Vorgeschichte“ in Sachen Beziehungen, die einen eigenen Thread füllen könnte (ich erwähnte es). Mir ist ganz klar, dass hier eine Baustelle vorliegt, die eigentlich mal bearbeitet werden müsste. Keine Frage, völlig klar. Ich weiß nur nicht, ob jetzt der richtige Moment und die richtigen Umstände dafür gegeben sind. Ich kümmere mich bereits auf anderer Ebene darum und bin keineswegs untätig. Mir ist gänzlich klar, dass dieser Punkt für Verwirrung sorgt, da so sehr darum herum manövriere. Falls jemand mehr wissen will, sehe ich zwei Optionen: Ich kläre das per PN, oder eröffne dafür extra einen neuen Thread. Letzteres hätte natürlich den Nachteil, dass dieses für mich subjektiv eigentlich geschlossene Thema dann gesplittet diskutiert würde. Aber wenn ich hier damit anfange, läuft der ganze Thread nur in diese Richtung – ich weiß, wovon ich rede...

Das mit dem „Maß der Dinge“ und den Leidenschaften ist dann die nächste Frage, ebenfalls verständlich. Herunterbrechen lässt es sich wohl am Besten auf folgende Antwort: Es ist sehr schwer für mich, dieses Maß zu finden. Überhaupt liegt das Kernproblem hier darin, dass ich mein Leben nun – wenn ich mich so entscheide – ungewohnt schnell und stark verändern muss, ohne dass der derzeitige Zustand direkt schlecht ist. Er ist akzeptabel (das ist etwas anderes als schlecht). Und der mögliche neue Zustand ist ungewiss – fifty-fifty, dass das gut ausgeht. Und ich glaube nicht ans Schicksal. Wie gesagt: das Universum ist amoralisch.



Mit Persönlichkeitsentwicklung habe ich mich schon beschäftigt, glaube aber mittlerweile, dass meine „kopflastige“ Herangehensweise – auf die ich ja, andererseits, sehr stolz bin – mir da nicht immer zum Besten gereicht. Irgendwie beruhen all diese Ansätze darauf, an irgendeinem Punkt blind zu vertrauen. Zugleich soll man akzeptieren lernen, dass die Dinge sind, wie sie sind – nämlich oft nicht so toll (amoralisch eben). Dieses Paradoxon aufzulösen, gelingt mir nicht. Daher lehne ich das alles ab.

Deine Idee von einer Balance von Ordnung und Chaos klingt schön. Kannst du das noch näher erläutern? Und ja, da waren interessante Anregungen dabei – danke!
 

Abrafax123

Mitglied
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich versuche mal, gesammelt darauf einzugehen:

Vielen Dank zunächst einmal für deine „lobenden Worte“ (kann es nicht besser formulieren)! Momentan kann ich gar nicht einordnen, wo, wie und warum ich stehe; etwas überspitzt formuliert. Aber vermutlich kann das niemals irgendwer wirklich...?
Ich kann verstehen, dass meine Situation hier nicht wirklich plastisch wird – ist auch schwierig zu erläutern. Ich gebe mir Mühe. Und nein, ich halte mich nicht für so anders, obwohl das natürlich praktisch wäre. Mir fehlen Sozialkontakte, und neue herzustellen, ist für mich schwierig und bedeutet massive, nervenaufreibende Veränderungen in meinem Leben, die nicht nur Gutes mit sich bringen. Ich hoffe, das ist durch den bisherigen Text einigermaßen klar geworden. Insofern wäre es für mich auch eine Option, meinen bisherigen Lebensstil „rund zu schleifen“ - das habe ich noch nicht bis zum Äußersten versucht, keine Ahnung, wie gut das funktioniert.
Hey Origami. Es ist gut dass du deine Situation relativ gut analisiert hast, und schon Richtungen ausgemacht woran du arbeiten willst. Ich kann dir nur bestätigen und dich stark ermuntern an deinen Sozialkontakten, vielmehr an deiner Fähigkeit sozial zu interagieren und zu kommunzieren, zu arbeiten und diese weiter auszubilden. Das wird dir immer zum Vorteil gereichen und dich im Leben auf die nächste Stufe bringen.

Dabei gilt es

  • Ängste zu überwinden
  • Fähigkeiten des Sprechens vor und mit anderen zu beherrschen
  • den ersten Schritt zu machen
  • die Fähigkeiten zu besitzen fremde Menschen anzusprechen
  • sich in andere einzufühlen und kalibriert auf die Situation angemessen zu interagieren
  • gleichzeitig aber deinen eigenen Wert, deine Grenzen und deine Integrität zu wahren
  • Freundschaften aufzubauen und zu pflegen
  • authentisch und ehrlich herüberzukommen und sich nicht immer hinter einer Maske zu verstecken

Ein Super Buch dafür ist: "Die sieben Wege zur Effektivität", welches ich dir stark empfehlen würde, bitte lass dich nicht vom Titel täuschen, denn es geht in diesem Buch mehr um grundlegende und zutreffende Lebensprinzipien

Natürlich helfen alle diese Punkte dir auch dabei dein Partnerschaftsproblem oder das mit dem anderen Geschlecht zu "bearbeiten".

Was die Partnerin betrifft, so gelten die selben Argumente, nur nochmal um den Faktor hundert verstärkt. Grund dafür ist meine unglückliche „Vorgeschichte“ in Sachen Beziehungen, die einen eigenen Thread füllen könnte (ich erwähnte es). Mir ist ganz klar, dass hier eine Baustelle vorliegt, die eigentlich mal bearbeitet werden müsste. Keine Frage, völlig klar. Ich weiß nur nicht, ob jetzt der richtige Moment und die richtigen Umstände dafür gegeben sind. Ich kümmere mich bereits auf anderer Ebene darum und bin keineswegs untätig. Mir ist gänzlich klar, dass dieser Punkt für Verwirrung sorgt, da so sehr darum herum manövriere. Falls jemand mehr wissen will, sehe ich zwei Optionen: Ich kläre das per PN, oder eröffne dafür extra einen neuen Thread. Letzteres hätte natürlich den Nachteil, dass dieses für mich subjektiv eigentlich geschlossene Thema dann gesplittet diskutiert würde. Aber wenn ich hier damit anfange, läuft der ganze Thread nur in diese Richtung – ich weiß, wovon ich rede...
Schicke mir dazu gern eine PM oder machen einen Post. Du schreibst "um den heißen brei" jedoch niemand kann verstehen was du meinst oder was Sache ist.

Das mit dem „Maß der Dinge“ und den Leidenschaften ist dann die nächste Frage, ebenfalls verständlich. Herunterbrechen lässt es sich wohl am Besten auf folgende Antwort: Es ist sehr schwer für mich, dieses Maß zu finden. Überhaupt liegt das Kernproblem hier darin, dass ich mein Leben nun – wenn ich mich so entscheide – ungewohnt schnell und stark verändern muss, ohne dass der derzeitige Zustand direkt schlecht ist. Er ist akzeptabel (das ist etwas anderes als schlecht). Und der mögliche neue Zustand ist ungewiss – fifty-fifty, dass das gut ausgeht. Und ich glaube nicht ans Schicksal. Wie gesagt: das Universum ist amoralisch.
Du darfst also offenbar eine Entscheidung treffen, wie es nun weitergeht. Offenbar bist du mit dem gegenwärtigen Zustand nicht so recht zufrieden. Bleibst aber sehr vage in deiner Formulierung. Gern würde ich konkret wissen um was es geht.


Mit Persönlichkeitsentwicklung habe ich mich schon beschäftigt, glaube aber mittlerweile, dass meine „kopflastige“ Herangehensweise – auf die ich ja, andererseits, sehr stolz bin – mir da nicht immer zum Besten gereicht. Irgendwie beruhen all diese Ansätze darauf, an irgendeinem Punkt blind zu vertrauen. Zugleich soll man akzeptieren lernen, dass die Dinge sind, wie sie sind – nämlich oft nicht so toll (amoralisch eben). Dieses Paradoxon aufzulösen, gelingt mir nicht. Daher lehne ich das alles ab.

Deine Idee von einer Balance von Ordnung und Chaos klingt schön. Kannst du das noch näher erläutern? Und ja, da waren interessante Anregungen dabei – danke!
Ich finde es gut, dass du nicht an das Schicksal glaubst. Meine Empfehlung ist es an den freien Willen, sowie die Ratio, die Problemlösefähigkeit des menschlichen Gehirns, und die daraus erwachsende Entscheidungsfähigkeit zu glauben. Die Aufgabe des Menschen (und wohl hier im speziellen des Mannes) ist es Ordnung ins Chaos zu bringen.

Der Mensch findet offenbar ein Dasein in einem ausgeglichenen Wechsel bzw. einer Balance aus Ordnung und Chaos am lebenswertesten. Zunächst erst einmal kann kein Mensch im Chaos sein. Er neigt aus seinem intuitivsten und unterbewusstestem Drang danach zu streben, die Welt um sich herum zu ordnen und zu regulieren. Der Mensch neigt selbst dazu, Regeln aufzustellen. Die einen mehr und die anderen weniger. Die Natur macht es uns vor. Viele Ordnungsmuster sind in unserer natürlichen Wahrnehmung begründet und fest einprogrammiert. Beschäftige dich gern einmal mit Wahrnehmungspsychologie. Die Gesetze, wie Menschen sehen und das gesehene interpretieren sind unumstößlich und nicht veränderbar durch irgend einen Lernprozess oder eine gesellschaftliche Umprogrammierung! Deshalb macht es auch beispielsweise keinen Sinn, ein drittes Geschlecht erfinden zu wollen. Schau dir eine beliebige Gruppe an, in der du dich befindest. Du wirst ganz unterbewusst und ohne darüber nachzudenken jeden Menschen in Mann und Frau einteilen. Etwas anderes gibt es nicht und ist im Sehzentrum des Menschen offenbar nicht vorgesehen. Soviel zur Ordnung.

Wenn jedoch zuviel Ordnung herrscht, und aus dieser Ordnung entsteht Frieden und Ausgeglichenheit, bedeutet das auch irgendwann Monotonie, Ruhe, Langeweile, Reizarmut. Nun beginnt sich der Mensch nach etwas Chaos zu sehnen. Aufregung. Unruhe. Abenteuer. Aus dieser Sehnsucht entstand zum Beispiel der Begriff "Angstlust". Menschen haben Spaß daran sich zu gruseln. Sie haben Spaß Achterbahn zu fahren, und sich zu fürchten und zu erschrecken.

Der Mann steht tendenziell für die Ratio und somit für die Ordnung. Männer interessieren sich eher für Dinge. Sie interessieren sich für Zahlen, für Details, für Gesetze und Formeln. Sie sind es die Dinge erfinden, Sachen bauen und tüfteln.

Die Frau steht tendenziell für die Emotio und somit für das Chaos. Frauen interessieren sich eher für Gefühle, und auch für andere Menschen. Ihre Gefühle ändern sich ständig. Auch stehen die Frauen tendenziell auch für irrationale, unfunktionale Gedanken. Die Frau ist unter anderen dazu da, um den Mann zu prüfen, herauszufordern aber auch durcheinanderzubringen. Nur durch dieses Training kann er letztlich wachsen. Gleichzeitig bereitet die etwas chaotische, aber auch verführerische, so dem männlichen Ordnungs- und Genauigkeitsstreben entgegenlaufende Leidenschaft und Ausstrahlung - Freude.

Nicht vergessen sollte man jedoch, und das unterstreicht die Ambiguität=Mehrdeutigkeit des Menschen, als auch die enorme Flexibilität des menschlichen Gehirns, das in jedem Mann auch weibliche Energie steckt und umgekehrt. Das bedeutet, ein Mann kann genauso in Chaos und Irrationalität abgleiten. Eine Frau kann jedoch, mann staune:D, wenn sie will, rational denken wie ein Mann.

Soviel zu Ordnung und Chaos

Ich empfehle dir ferner

-Dich mal mit der Genialität des Augenblicks und des JETZT zu beschäftigen, den viele Menschen leben so als hätten sie ewig Zeit, doch tatsächlich kannst du jeden Augenblick, auch gerade den in denen du diese Zeilen hier liest, NUR EIN EINZIGES MAL im Leben ausgeben!!

-dich damit zu befassen, dass jeder Gedanke real ist

-wie sich Realität im Menschen manifestiert

-wie Wahrnehmung funktioniert - wusstest du dass die menschliche Wahrnehmung nach dem Sender-Empfänger-Prinzip funktioniert? Die meisten Menschen ignorieren das. Ich habe dazu schon einen ausführlichen Artikel geschrieben

Sie sehen ein rotes Auto. Und sagen "Oh schön ein rotes Auto. Das sieht ja gut aus!" Sie wissen aber nicht, dass es neben dem roten Auto (dem Sender) auch die Fähigkeit in ihrem Kopf benötigt, ein Auto zu sehen, und auch zu erkennen. Die Farbe rot zu sehen. Und dann das auch noch das Ganze als "schön" wahrzunehmen. Ohne das alles gäbe es keine roten Autos. Es wäre nicht existent. Was bedeutet das für die Wirklichkeit? Und was bedeutet das für das Leben?

Wie manifestiert sich Wahrheit im Menschen? Und was bedeutet das? Kann es mehrere Wahrheiten geben?

Es gibt auf all das klare und rationale Antworten.

Die Frage ist letztlich immer was du willst, und wohin du willst.
Die Frage ist, ob du in letzter Instanz willens bist, deinen erkannten Wahrheiten Rechnung tragen möchtest?

Denn neben all den oben beschriebenen Wahrheiten, Erkenntnissen und Fähigkeiten des Menschen hat der Mensch eben auch die "Fähigkeit" bekommen auf all das zu pfeifen, und sich lieber trivialen Dingen und der Befriedigung von kurzfristigen Impulsen und Wünschen hinzugeben. So wie es die meisten Menschen tun. In den Tag hineinleben. Sich nur um die Befriedigung von Grundbedürfnissen zu kümmern.
Zu verdrängen. Beiseite zu wischen. Ausreden zu finden. Auch sich völlig idiotische und dysfunktionale Theorien auszudenken, und diese auch noch in die Tat umzusetzen (und davon sogar noch andere Menschen zu überzeugen!) Verrückt nicht wahr??

Es kommt drauf an, wie du leben möchtest:

Hat dein Leben eine Bedeutung? Dann hat alles was du tust eine Bedeutung! Jeder Gedanke, jeder Handgriff, jeder Augenlick, jeder Tag. Jedes Aufschieben hat eine Bedeutung. Jedes Verdrängen. Es bedeutet: Du trägst Verantwortung!

oder möchtest du auf den Sinn und die Bedeutung deines Lebens pfeifen, und einfach angenehm von A nach B kommen? Dann kannst du diese verdammte Scheiß-Verantwortung auch beiseite schieben und fallenlassen. So tun, als gäbe es die nicht. Was willst du? Wir haben die Wahl.

Es kann niemand sagen, es gäbe nicht dieses Wissen. Dieses Wissen gibt es. The Paste is out of the Tube. Es gibt hunderte gute Bücher über das Thema. Aber man muss sich nicht unbedingt damit befassen. Man kann auch lieber Katzen-Videos anschauen. Oder sich ein Bier aufmachen und Fußball gucken. Am Ende des tages kann jedoch niemand sagen: Ich habe das nicht gewusst. Oder: Ich hatte ja gar nicht die Möglichkeit, dass zu wissen. Doch du hattest die Möglichkeit. Hier und Heute.

Welche Mission hat dein Leben?

Sicherlich werden dir einige Impulse kommen. Dabei und bei deiner weiteren Suche wünsche ich dir viel Erfolg! ;)
 

Origami86

Mitglied
Wow, vielen Dank für die ganzen Denkanstöße - da komme ich ja gar nicht hinterher ;)!

Abrafax123 meinte:
Ein Super Buch dafür ist: "Die sieben Wege zur Effektivität", welches ich dir stark empfehlen würde, bitte lass dich nicht vom Titel täuschen, denn es geht in diesem Buch mehr um grundlegende und zutreffende Lebensprinzipien
Das werde ich mir auf jeden Fall einmal ansehen, danke Dir sehr für diesen Tipp. Klingt interessant; ich habe auch schonmal einen neugierigen Blick darauf geworfen :).

Abrafax123 meinte:
Natürlich helfen alle diese Punkte dir auch dabei dein Partnerschaftsproblem oder das mit dem anderen Geschlecht zu "bearbeiten".
Dazu schreibe ich Dir. Danke!

Abrafax123 meinte:
Du darfst also offenbar eine Entscheidung treffen, wie es nun weitergeht. Offenbar bist du mit dem gegenwärtigen Zustand nicht so recht zufrieden. Bleibst aber sehr vage in deiner Formulierung. Gern würde ich konkret wissen um was es geht.
Tja, ich versuche ja in solchen Foren immer, nicht allzu identifizierbar zu werden - man weiß nie, wer so alles da draußen mitliest, speziell bei einem Forum wie diesem hier. Aber das Risiko muss ich wohl eingehen, nicht wahr? Also gut, dann konkreter:

Wie ich bereits beschrieb, bildete bis dato ein kleiner, aber dafür sehr enger Freundeskreis meinen sozialen Mittelpunkt und Anker. Dies war sehr lange so, genau genommen seit 2011. Im Laufe der Jahre sind die handvoll Leute und ich zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen. Angefangen hatte vor neun Jahren alles als reiner "Männerstammtisch" zu Studentenzeiten - einfache Zeiten, rückblickend gesehen. Dann kamen bei allen Freunden, mit einer Ausnahme und eben mir selbst, Freundinnen dazu, vor einem Jahr heirateten die ersten. Mittlerweile gibt es auch ein Kind. Zusätzlich überschattete die ein oder andere persönliche Lebenskrise die Runde und hinterließ tiefe Spuren; das begann so gegen 2016 - doch das sind Geschichten für sich. Jedenfalls sind die einfachen Zeiten lange vorbei. Im Laufe des letzten Jahres haben sich die Lebenswege nun endgültig getrennt, mit Ausnahme dieses einen Freundes und mir selbst, da auch er - wie ich - weiterhin als Single und überzeugter Individualist das Leben bestreitet. "Han-Solo-Typ" hat ein anderer Freund das vor Jahren mal genannt, und das trifft es sehr gut. Man sollte das jetzt nicht falsch verstehen: Natürlich ist dieser moderne Individualismus ein wenig egoistisch, zumindest mitunter. Aber mein Freund und ich setzen uns durchaus auch für unser Umfeld ein, soviel können wir uns, glaube ich, immerhin zugestehen. Ich selbst bin ja z.B. lokalpolitisch ein ganz(!) kleines bisschen tätig (und konkreter werde ich nicht;)). Und umgekehrt ist in den Beziehungen in unserer Umgebung oftmals alles andere als Friede, Freude, Eierkuchen - aber das gehört nicht hierhin, auch aus Respekt.
Dieser ganze "Zerfallsprozess" verlief sehr schleichend und ging in den letzten sechs Monaten dann in eine explosionsartige Entwicklung über, ohne dass es je einen lauten Knall gegeben hätte (leider gibt es eine Reihe passiv-aggressiver Charaktere in meinem Freundeskreis, die sonst sehr nett sind - aber auch das ist hier nicht Thema). Kurz und gut: Wo wir uns früher einmal die Woche in großer Runde trafen, um auswärts zu essen, fahren besagter Single-Kumpel und ich nun allein in ein (immerhin dann mal anderes) Restaurant und unterhalten uns stundenlang. Das ist jedesmal sehr schön, aber doch weniger zufriedenstellend als früher, zumal unser beider Leben nicht sonderlich glamourös verläuft, um es mal so zu sagen. Er hat große Probleme im Job, Ich halte mich mit meiner Teilzeitarbeit über Wasser, zahle den Studienkredit ab (letzte Rate in sechs Jahren, dann bin ich fast vierzig) und kümmere mich einmal die Woche in anderer Gesellschaft um die Politik. Auch dort ist es gerade schwierig, weil die Moral ziemlich am Boden ist (ist eher linkes Lager), aber mehr sage ich dazu nicht.

Soweit der Status Quo.

Natürlich drängt sich dann - gerade an den Abenden und weit stärker noch den Wochenenden - immer mehr die Frage auf, ob man dem Leben nicht mal "eine neue Richtung" geben sollte. Wahrscheinlich ja. Frage ist, wohin? Ich sehe mich nicht im Sportverein oder der Tanzschule stehen. Ich war, ganz ohne schlechtes Selbstbild oder Eigenvorwürfe, immer derjenige, der zu Schulzeiten als letzter in die Sportmannschaft gewählt wird, dafür aber den Schachclub leitet (okay, den gab's nicht - ich hätte aber bestimmt). Die Frage mit der Partnerin steht natürlich ungelöst im Raum, wobei ich auch ein ziemlicher Eigenbrötler bin nach all der Zeit. Und ich würde auch mit keinem meiner verpartnerten Freunde tauschen wollen.
Eigentlich hätte ich es gerne wieder so, wie es zwischen 2013 und 2015 war: Der gesamte Freundeskreis sitzt beisammen (Freundinnen inbegriffen), aber es gab noch keine großen Schicksalsschläge und auch die Lebensmodelle haben uns noch nicht auseinandergetrieben. Ich weiß, wie naiv dieser Wunsch ist. Die Zeit kann und sollte man nicht zurückdrehen. Ich weiß nur nicht, wohin jetzt gehen. Ein bisschen, als wäre ich in einem engen Glaskasten eingequetscht und könnte nur hilflos zusehen, wie andere draußen ihr Leben leben, während meine Zeit abläuft. In den letzten Wochen funktioniere ich zeitweise nur noch - ganz schlimm ist es oft auf der Arbeit, wo ich mich dann stark zusammennehmen muss (viel Kundenkontakt, jeder will dauernd was) - während es in den kurzen Momenten, wo ich sozial "ausgefüllt" bin (etwa bei meinem Kumpel) deutlich besser ist. Meine Eltern anzurufen, traue ich mich schon gar nicht mehr - mit denen verstehe ich mich zwar super, aber langsam fühlen die sich wohl als Therapeuten für mich. Wenn ich allein bin, schwanke ich zwischen tieftraurigen und zornigen Phasen. Das ist nicht nur so, aber doch überdurchschnittlich oft im Vergleich zum "Normalleben", würde ich mal sagen.
Manches würde ich übrigens auch bewusst nicht ändernd wollen, um es direkt zu sagen. Oder besser: Dort liegt nicht das Problem. Im Besonderen meine ich damit meinen Teilzeitjob, der mich zwar inhaltlich nicht direkt erfüllt, aber welcher Job tut das schon täglich? Das - soviel habe ich gelernt - ist er Luxus weniger Menschen, sofern man kein eigenes Unternehmen besitzt (und dafür bin ich nicht der Typ). Ich habe supernette Kollegen, ich habe einen großartigen CHef, der mich immer auf Augenhöghe behandelt. Geld oder Einfluss sind für michnicht der Hauptgrund, einer Arbeit nachzugehen - sie ist ein Broterwerb, und ich habe viel Zeit im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern. Daran liegt es nicht. Nur, bevor das kommt.
Also ja, ich muss etwas entscheiden: Soll ich mein Leben aktiv umlenken - und wenn ja, wohin? Ich kenne keine gute Richtung; mir fällt nichts ein. Oder warte ich ab? Gebe ich der Sache Zeit, sich zu entwickeln? Mein Freund und ich können andere Dinge ausprobieren, den Umkreis (sozial und räumlich) erweitern. Vielleicht "erholt" sich mein anderer Bereich, die Lokalpolitik, ja auch wieder. Da muss man manchmal zäh sein, liegt in der Natur der Sache. Vielleicht ist das nur eine vorübergehende Krise. Wer weiß?

Hoffentlich war das jetzt plastischer.

Ach, und falls wer mitgelesen hat, der mich kennen - und dann auch, da bin ich jetzt sicher, erkennen, sollte: Schönen Gruße nach draußen vor den Bildschirm! Leider werde ich nie davon erfahren - wir reden ja nicht drüber:D!
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo Origami, ich denke anhand deines letzten Textes ist einiges verständlicher geworden.

Du steckst eher in einer Art Orientierungskrise. Du fragst dich: Wohin?

Es gibt Sachen, die dir zur Zeit relativ angenehm erscheinen. Viele andere dagegen nicht.

Dein emotionales Grundgerüst spielt manchmal verrückt. Du fühlst dich nicht gut.

Außerdem sind Freundschaften zerbrochen, alles fällt stückweise auseinander. Emotionale Ankerpunkte sind rar.

Wie kannst du herausfinden, wo es hingeht?


Mache dir doch eine Landkarte, sagen wir von dem Origami wie er sich fühlen möchte, in Zukunft. Dabei sind nur Grundgefühle gemeint, so wie sich dein Leben anfühlen soll, im Gegensatz zu jetzt.

Natürlich darfst du diese Grundgefühle auch noch übersetzen -> in reale Zustände, die diese Gefühle erzeugen, oder für dich ausmachen. Diese Karte, dieses Grundgerüst, kann dir als Kompass dienen. Es wird dir intuitiv zeigen, wo es hingeht.

Beispielsweise: Gute Freundschaften, oder ein angenehmer Job, ein guter Chef, genügend Geld

Gestern sah ich einen guten Film mit Tony Robbins, ich weiß nicht ob du ihn kennst? Demnach wird der Mensch von sechs Grundbedürfnissen angetrieben:

1. Sicherheit
2. Abenteuer / Abwechslung
3. Bedeutung
4. Liebe
5. Wachstum
6. Beitrag

Du kannst überlegen von welche zwei Faktoren du am meisten Getrieben wirst, in deinen Gedanken und Handlungen. Für die meisten Menschen ist das zweifellos Sicherheit und Bedeutung. Die meisten Menschen wollen zu allererst Sicherheit. Auch wenn sie eine Beziehung gehen. Doch das funktioniert nur begrenzt. Niemand kann dir einen Garantieschein ausstellen, dass eine Beziehung funktioniert. Das ein Mensch dich nicht enttäuschen wird.

Menschen streben nach Bedeutung. Deshalb posten sie etwas in Facebook. Oder kaufen sich ein großes Auto. Oder auffällige Kleidung, die etwas bedeuten soll. Sie meinen, dadurch bedeuten sie nach Außen etwas. Aber funktioniert das wirklich? Bekommt ihr Leben durch so etwas, was man hat, oder was man von sich zeigt, wirklich eine Bedeutung??

Du könntest also überlegen, ob du deinen inneren Kompass nicht tendenziell auch noch auf ein paar andere Dinge ausrichtest, und die Sicherheit ein kleines bisschen loslässt. Villeicht ist dein Streben zur Zeit 99% Sicherheit und 1% Unsicherheit/Abwechslung/ Abenteuer. Wie wäre es denn mit 95% Sicherheit und 5% Abenteuer? Was müsstest du dafür verändern? Es gibt keine absolute Sicherheit. Das Streben nach Sicherheit überall voranzustellen erweist sich als Hemmnis für dein Leben. Es verarmt deine Erfahrungen und deinen Bereich in dem du agieren kannst.

Machen wir uns nichts vor, menschliche Beziehungen sind ein essentieller Teil unseres Lebens. Das muss noch nicht einmal eine Beziehung zum anderen Geschlecht sein. Du merkst ja schon, dass das Wegbrechen deiner Freundschaften einen erheblichen negativen Einfluss auf dein Gefühlsleben hat.

Wenn du also eher ein rational denkender Mensch bist (aus dem Schachclub) so kann dir das helfen, das Fehlen bestimmter Komponenten deines Lebens rational zu erfassen. Es bedeutet jedoch nicht zu glauben, das ein rational denkender, eher verkopfter Mensch keine menschlichen Beziehungen führen kann, oder dazu geschaffen ist meistens allein zu sein. Wie du merkst, macht dich das nicht glücklich, sondern einsam. Das menschliche Gehirn ist zuvorderst ein soziales Organ. Es braucht den ständigen abgleich mit anderen "Gehirnen", sonst fühlt es sich nicht wohl. Das merkst du ja gerade.

Ich denke, daraus sollte schon etwas klarer werden, wo die Richtung hingehen sollte, damit es besser wird. Raus aus der Isolation! Bereit neue Erfahrungen zu machen. Wenn du alte Freunde verloren hast, wer sagt, dass du keine Neuen finden kannst??


  1. Welche Fähigkeiten müsstest du also haben, um neue Freundschaften zu schließen?
  2. Welche Fähigkeit müsstest du haben, um in vielen täglichen Aktionen spontan ständig kleine menschliche Kontakte herzustellen?
  3. Welche Fähigkeit müsstest du haben, um deine Vorsicht, Angst oder Vorurteil zu überwinden, und es trotzdem zu tun?
  4. Welche Fähigkeit müsstest du haben, um vor negativen Gefühlen eben nicht mehr so viel Angst und Widerstand zu haben, und dort hindurchgehen zu können?
  5. Die wichtigste Frage von allen: Wie kann man diese Fähigkeiten erlangen?? Offenbar gibt es einen rational beschreibbaren Weg, um genau dorthin zu gelangen. Genauso wie man auch eine Fahrschule besuchen kann, und dort die Fähigkeit erlangen kann, Auto zu fahren. Das Schöne ist, diese Fähigkeit behält man ein Leben lang. Man verlernt es nie wieder. Bei den anderen Fähigkeiten ist es auch so.

Denke fähigkeitsbasiert!

Nicht Geld ist Kapital - Fähigkeiten sind Kapital.

Ich hoffe es waren ein paar interessante Impulse dabei. ;)
 

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