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Ablauf anonyme geburt

ich habe manchmal die vorstellung das alles gut wird und in dieser vorstellung ist mein baby bei mir. ich weiss aber das es nicht realistisch ist. ich habe ein schweres trauma mit zeitweise svv. ich werde mich nicht gut um sie kümmern können. hier im krankenhaus merke ich erst wie viel bei mir eigentlich kaputt ist.

Hmm, ich verstehe, dass du dir da Sorgen machst und ich will auch überhaupt nicht sagen, dass ich das beurteilen kann, ob du dich gut um dein Baby kümmern könntest oder ob es noch zu früh wäre. Du kannst das am allerbesten beurteilen, und deshalb auch sicher die richtige Entscheidung für dein Baby treffen 🙂
Aber nur zum drüber nachdenken: es gibt auch einiges, das dafür spricht. Alleine schon, dass du dir bewusst bist, dass du traumatisiert bist und wie dich das beeinflusst, ist ein Plus. Wir haben ja schon festgehalten, dass auch andere Mütter (z.B. deine) eigentlich eine Therapie machen müssten. Ich bin mir sicher, dass du zumindest die Fehler deiner Mama nicht wiederholen würdest. Du bist bereits in Therapie, du denkst über das nach, was du da lernst, du WILLST gesund werden und dich gut um dich kümmern.. das sind positive Punkte, finde ich.
Beim letzten Mal hast du es geschafft, dich nicht zu verletzen, wenn ich das richtig verstanden habe. Das ist soo gut 🙂

Vielleicht gibt es ja wirklich eine Zwischenlösung, wo du dich nicht komplett alleine um das Baby kümmern musst, aber auch in ihrem Leben bist. Vielleicht mit Hilfe von Verwandten, in einem Mutter-Kind-Haus (da gibt es vielleicht auch langfristigere Wohnmöglichkeiten für junge Mütter? Da kenne ich mich jetzt nicht aus), oder mit einer Pflegefamilie.. oder mit Hilfe vom Jugendamt.. wenn der Gedanke immer wiederkommt, dass du sie vielleicht doch behalten willst, dann wäre es vielleicht gut, sich da nochmal beraten zu lassen.
 
Ich sage dir eins wenn du dein Kind abgibst obwohl du es nicht willst dann wird es dich noch kaputter machen als das was dir passiert ist.
Bei einer Adoption muss man es auch zu 100% es wollen.
Wie schon gesagt es gibt ja auch Mutter Kind Heime wo hin kannst die helfen dir dann auch eine Wohnung zu finden wenn es Zeit wird und unterstützen dich und natürlich muss du auch weiterhin zur Therapie gehen aber das weißt du ja selbst.
 
Ein Baby ist teils anstrengend. Ich finde du solltest hier an dich denken und was du an Kraft aufbringen kannst.

Das stimmt.
Aber die TE wird ihr Kind nicht nur als Baby haben, sondern wird sich auch danach 10 Jahre und auch länger um ihr Kind kümmer müssen. Das ist halt ehrlich gesagt auch schon eine große Zeitspanne.

Liebe chichillo, vielleicht machst du dir mal am besten eine Pro und Kontra Liste und schreibst alles auf, was für eine Adoption spricht und was gegen eine Adoption spricht, damit du genau ermitteln kannst, was für DICH das beste ist. Wie gesagt, das ist DEIN Leben und du hast nur eines.

Aber vielleicht wirst du ja auch eine glückliche liebende Mutter... du hast ja noch Zeit zu entscheiden.
 
Ganz ehrlich:
Egal wie lieb andere Familienmitglieder auch sein mögen, ich würde es mir sehr gut überlegen, dorthin zurückzukehren, denn die Unterstützung wird nicht dieselbe sein wie die durch Fachleute.

Großeltern usw. kennen sich womöglich nicht mit gewissen Themen aus und könnten ungewollt ständig Dinge erwähnen, die triggern.

Ich würde mir eher ein stabiles Netzwerk schaffen, aber möglichst weit weg von der Familie.

Man kann auch so Kontakt halten. Eine gewisse Distanz zu haben, einen Rückzugsort, kann zur Heilung beitragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube, so eine Frage kann man garnicht rational entscheiden.
Das geht nicht. Das ist eine der wenigen Fragen im Leben, die man mit dem Herzen entscheiden muss, aber DANN muss man seinen ganzen Verstand und sein Hirn zusammennehmen, um das beste aus dieser Entscheidung zu machen.
ich denke, sowas wie Pro und Contralisten helfen da wenig, wenn die Mutterliebe zuschlägt oder wenn man sein Kind eben nicht annehmen kann: Dann kann einem auf der Pro-Seite noch so viel an Argumenten stehen: Man KANN es nicht. Mutterliebe (oder generell Elternliebe) kann man weder abstellen noch erzwingen. Es ist völlig unmöglich, ein Kind, das man liebt aus logischen Überlegungen abzugeben, genauso wie es unmöglich ist, ein Kind, das man nicht liebt aus Vernunft anzunehmen. Das geht schief und verursacht nur Leid auf allen Seiten.
Man kann also nur schlicht und ergreifend diesem Gefühl nachgeben (man unterliegt dem so oder so) und dann aus der Situation das bestmögliche machen.
Und egal was man tut, man sollte sich immer ein großes Netz aus freunden, familie (wenn vorhanden), psychologischem, sozialem, rechtlichem usw Beistand und Rat holen: ALLES in bewegung setzen, was drin ist: Dann klappt es auch.

Wichtig ist eben nur, dass man nicht unvorbereitet oder blauäugig an die sache rangeht und sich denkt: Wird schon irgendwie werden. Das tut es nicht. Aber ich glaube, dzu bist Du ja reflektiert genug und das hast du längst verstanden.
 
hey ich bin jetzt wieder zuhause also in der einrichtung. mir geht es auf jeden fall besser als letzte woche wo ich ins krankenhaus gekommen bin. ihr habt mir ja mega viel geschrieben 🙂 ich möchte ein bisschen antworten. die entscheidung ob ich mein baby behalte kann ich momentan nicht treffen. in meinem kopf ist zuviel chaos deswegen. als ich damals im krankenhaus erfahren habe das ich schwanger bin, wollte ich sterben. es war so schlimm. es war ca ein monat nach meinem 15. geburtstag. es ist gemein aber ich habe mich gefühlt als ob ich einen klumpen im bauch habe, den er da rein gemacht hat. und ich musste damit leben. ich habe immer nur gesagt, sie sollen es wegmachen. aber das war ja nicht so einfach weil ich schon über 12 wochen war. ich bin im krankenhaus fast durchgedreht. irgenwann kam eine frau von irgendeinem notdienst (ich weis nicht mehr genau). sie war sehr lieb und hat mich gefragt ob mir jemand etwas getan hat. ich habe ihr dann ein bisschen was erzählt. dann ging alles los mit der polizei usw. ich habe mich geekelt vor mir selber und vor dieser schwangerschaft. dann wurde es klar das es sehr schwer war eine abtreibung zu bekommen, das habt ihr ja hier gelesen. irgendwann hatte ich keine kraft und keinen bock mehr um eine abtreibung zu betteln. ich wollte das kind irgendwie auf die welt bringen, ohne es zu sehen und alles. später mal musste ich zum ultraschall und eigentlich wollte ich nichts sehen. damals im krankenhaus habe ich auch nicht hingeschaut. aber ich habe dann doch hingekuckt. es war halt schon ein richtiges baby. die ärztin fragte mich, ob ich wissen will, was es wird. ich dachte, jetzt ist es auch schon egal. sie sagte es ist ganz sicher ein mädchen. das hat mich irgendwie so getroffen. damit habe ich nicht gerechnet. ich war glücklich darüber. keine miniversion von ihm aber vielleicht von mir. dann kam es sehr schnell das mein bauch gewachsen ist und sie sich bewegt hat. ich habe nicht mehr so tun können als ob es kein baby gibt. ich muss sie ja auch überall mittragen egal was ich mache. ich finde es immer noch echt schlimm schwanger zu sein. ich mag meinen körper nicht. ich finde es peinlich und ich schäme mich. aber ich finde das baby nicht mehr eklig. ich glaube wir freunden uns gerade an irgendwie. ich weiss nicht wie es die nächsten wochen wird und wenn sie dann da ist. ich möchte sie auf jeden fall in den arm nehmen nach der geburt. ob ich sie dann lieb habe oder ob es zu viel für mich ist, weiss ich jetzt noch nicht. und es hilft mir auch nicht, wenn leute zu mir sagen, du musst es behalten oder du musst sie weg geben. natürlich wäre es besser zu planen wenn ich mir sicher wäre. aber bin ich halt nicht. ich bin kein monster. ich finde babys süß. aber ich weiss das das nicht reicht. ich hoffe ich weiss es dann im februar 🙂
 

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