Ich sag's mit Loriot:
"Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen!"
Ich bin richtig neidisch - ein heiliges Ritual hätte ich auch gerne.
Aber vielleicht ist das gerade der Knackpunkt? Das man sich immer das wünscht, was man gerade nicht bekommt.
So ganz verstanden habe ich euer Problem nicht. Das deine Partnerin sich abhängig fühlt . . . was will sie damit sagen? Dass sie mehr Abstand möchte? oder dass sie dich noch mehr braucht? . . . und wieder ein schlauer Spruch (mit denen halte ich mich am Leben): "Für seine Gefühle ist jeder selbst verantwortlich - andere können nur der Auslöser sein."
Frauen sind schwierig - ich weiß, ich bin schließlich selbst eine.
Ich erzähl dir jetzt mal was in den letzten Tagen hier so passiert ist:
es ist grau, neblig, ungemütlich . . . und frau fühlt sich ein wenig einsam, ein wenig melancholisch und hat . . . Sehnsucht. Sehnsucht nach Nähe, nach Romantik, nach Verliebtheit, nach Überraschungen, nach Zärtlichkeit und Verführtwerden . . .heult den Mond hinter den Wolken an und träumt von einem Harrison Ford-Verschnitt, der ihr vor einem offenem Kaminfeuer den Rücken streichelt.
Und Mann? . . . Kriegt wie immer nix davon mit! Macht seine Arbeit, steht früh auf, geht früh zu Bett (um nach ein wenig fern sehen schnell ein zu schlafen).
Frau wird immer wortkarger, rückt immer weiter von ihm ab im Bett - - - bis er nach einigen Tagen und Nächten in denen ihm niemand den Bauch gekrault hat (aber auch keine kalten Füße dran gewärmt hat) und nachdem er einen Blick 'waidwundes Reh' abbekommen hat, endlich fragt: "Sag mal - hast du was ?" um dann gleich noch ein genervtes: "Was hab ich denn jetzt wieder falsch gemacht?" dran zu hängen.
Frau bäumt sich innerlich auf, denkt sich 'das kann doch wohl nicht wahr sein, dass er nicht merkt wie es mir geht' und dann gibt ein Wort das andere: "Du übersiehst mich einfach!" "Ich bin dir nicht wichtig, sonst würdest du dir Gedanken darüber machen, wie es mir geht."
"Du bist unromantisch, langweilig, unsensibel, etc . . . ."
Und er hüllt sich in Schweigen, weil er sich in die Ecke gedrängt fühlt, für ein Vergehen, dessen er sich gar nicht schuldig fühlt (fühlen will *g*).
Jetzt, wo ich es aufschreibe, merke ich erst wie albern die ganze Angelegenheit ist.
Ich kann dann sagen, was ich will und er könnte tun was er will, bzw. was ICH will - wenn das Drama soweit fortgeschritten ist, ist alles für die Katz - und irgendwann spricht einer von beiden von Trennung.
Mein Mann sagt übrigens auch gern mal: 'du musst halt sagen, was du willst - ich mach's doch.'
Aber wenn ich mir romantische Überraschungen wünsche, kann ich ja schlecht sagen 'würdest du mich bitte übermorgen um 12 mit einem romantischen Mondscheinpicknick überraschen' - dann wär es ja keine Überraschung mehr! Es ist ein Drama - aber je mehr ich schreibe, um so mehr muss ich drüber lachen.
Jetzt kann ich lachen - vor einigen Tagen bin ich deswegen schwer abgestürzt, konnte nur noch heulend durch die Wohnung kriechen.
Bis ich mir dann wieder darüber Gedanken gemacht habe, was ich EIGENTLICH will - und was ich dafür tun muss.
Mein Mann ist nicht dafür da um sich ständig über meine Bedürfnisse Gedanken zu machen und er hat auch zu wenig Zeit dafür.
Und das, was ich eigentlich will, ist - mit ihm zusammen leben. Und das geht am besten ohne Schuldzuweisungen. Ich muss mich aufraffen und die Dinge tun von denen ich weiß, dass sie mir guttun, muss unter Leute gehen, statt zu Hause auf Zuwendungen von ihm zu warten, muss klar sagen was ich will und was ich nicht will.
. . . aber auch wenn ich sage was ich will, heißt das noch lange nicht, dass da nicht noch ein paar Wünsche sind, von denen man hofft, dass der Partner sie errät, erahnt, erfühlt.
Wie z.B. dass er ein Mal zu oft anruft und sagt: "Ich vermisse dich!"
Tja, versteh einer die Frauen !
Dir ebenfalls ein schönes Wochenende!
Brigitte