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Abgrenzung und mehr Klarheit

reisend

Aktives Mitglied
Ich finde generell ist es in Beziehungen ganz oft so, dass sich das Verhalten gegenseitig bedingt & man unterschiedliche Rollen je nach Gegenüber einnimmt.
Das finde ich gerade total spannend, weil mir auch immer wieder auffällt, wenn ich etwas beschreiben will, dass ich es oft gar nicht so klar voneinander abgrenzen kann. Also auch merke, dass ich je nach Situation und Gegenüber in verschiedene Rollen fallen kann, und mich das dann manchmal verwirrt. Aber klar, ist ja auch total logisch dass es sich gegenseitig bedingt und eine eigene Dynamik entsteht. Ich bin auch nur in romantischen Beziehungen so, in Freundschaften bin ich sehr zurückhaltend, aber ich denke auch das ist normal und verbreitet.
Ich fand es auch immer besser, lieber mal kurz und emotional zu streiten. Was ich gar nicht gut aushalte, ist passive Aggressivität, Dinge wegschweigen, so unterschwellige schlechte Stimmungen etc. Mittlerweile sehe ich aber auch das positive darin, nicht alles direkt auszuagieren, sondern auch mal die Situation zu verlassen, sich zusammenzureißen und es auf einen späteren Moment zu verschieben (nicht immer aber je nach Situation). Das Schwierige ist dann manchmal Zeit zu finden, darüber zu reden.


Vor dem Dilemma stand ich jedenfalls in den letzten Tagen oft.
Damit kann ich auch schwer umgehen. Es heizt mich auch eher an und macht mich kirre, wenn die andere Person einfach schweigt. Vielleicht kannst du mit L. mal in Ruhe drüber reden, dass das für dich schwierig ist und du nicht weißt wie damit umgehen? Oder wäre das schwierig weil noch ne Baustelle aufmachen? (Kannst auch gerne in deinem Thread drauf antworten wenns dir lieber ist, aber sonst gerne auch hier).
 

reisend

Aktives Mitglied
Diese Töne sind Abgrenzungsrituale und bedeuten: ich möchte Distanz. (Pause).

Was du dann zusätzlich daraus machst, ( bist traurig usw.) das ist ein anderes Geschichtchen, du bist dann vielleicht getriggert.

So sehe ich das. Kanns nicht so sein?
Meinst du damit, dass der Streit ein Abgrenzungsritual war? Ich denke ja, in gewisser Weise sind Streits das immer, oder? Der Hauptgrund war glaube ich, dass wir müde und fertig waren und dann noch wunde Punkte getroffen wurden.

Ja das mit dem Triggern stimmt auch, ich denke deshalb kann ich es dann so schwer loslassen und beschäftige mich noch lange damit.


komm, lass uns Probleme schieben, grübeln...das ist nicht so anstrengend wie die Hände zu beschäftigen mit dem allem, was real ansteht.
Ich weiß gar nicht, was anstrengender ist 😅 ich weiß nicht ob mans macht, um sich davon abzuhalten sich zu beschäftigen. In vielen Situationen ist das bestimmt so. Ich merke auf jeden Fall, dass dieses Grübeln meine Beschäftigung hemmt, ja, also die Energie zieht, die man braucht um sich zu beschäftigen. Und je mehr man sich beschäftigt, umso besser gehts einem, das stimmt auch.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich weiß gar nicht, was anstrengender ist 😅 ich weiß nicht ob mans macht, um sich davon abzuhalten sich zu beschäftigen. In vielen Situationen ist das bestimmt so. Ich merke auf jeden Fall, dass dieses Grübeln meine Beschäftigung hemmt, ja, also die Energie zieht, die man braucht um sich zu beschäftigen. Und je mehr man sich beschäftigt, umso besser gehts einem, das stimmt auch.
Feidesdenken, nicht gut denken, das ist zugleich auch ins Nicht-Gut-Fühlen gehen. Wie Walzer linksherum. Ich merke bei mir, dass mich das Überlegen, was alles schief geht auch schief fühlen lässt und schief gehen lässt. Nichts funktioniert mehr, alles ist so schwer und wie wenn man Gegenwind hätte, so mühsam.
Da trifte ich ab, sobald ich das checke, lege ich den Schalter dann um und geb meinem Freund, oder mir, oder dem Leben einen Knutsch, wisch diese Übeldenke weg und auf einmal bin ich wieder im Herzen und wie ausgewechselt. Das rein nur durch die Denke, schon seltsam, nicht wahr? Wir beamen uns in Schwierigkeiten, schwere Ideen, wo es doch ganz andere "Wohnplätze" auch gibt, aber diesen Platz gilt es zu verteidigen. Von alleine ist der nicht im Kopf, da muss eine Entscheidung vorausgehen. Ich sag mir dann vor, auf gehts, nein, es wird nicht gesumpert. Den Trend dazu habe ich mal, der ist in mir angelegt.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Eigentlich müssen wir uns abgrenzen von dieser dauernden Miesmacherei, uns dazu erziehen und anhalten, dieser nicht immer zu folgen. Nach unten gehts leichter, wie oben bleiben. Ich bin müde, erschöpft, es war so viel los die letzten Tage und ich bräuchte ein paar Tage nur trödeln können, nicht dauernd aufstehen müssen und in Pflicht genommen sein. Muße wäre dran, habe ich die, dann zieht es mich nicht so leicht abwärts. Das weiß ich mittlerweile, daran liegts oft.
Lassen wir uns nicht mürrisch werden.... da kriegt man einen schlechten Teint, ggg...
Knutschen wir lieber. :) 🙃
 

reisend

Aktives Mitglied
Da trifte ich ab, sobald ich das checke, lege ich den Schalter dann um und geb meinem Freund, oder mir, oder dem Leben einen Knutsch, wisch diese Übeldenke weg und auf einmal bin ich wieder im Herzen und wie ausgewechselt.
Da gibts ja sogar einen Begriff für, paradoxe Intervention. Das habe ich auch schon öfter mal angewendet, also gerade wenn ich sehr wütend auf meinen Mann war oder mich im Recht und ihn im Unrecht fühlte, sich die Fronten verhärteten, dann habe ich manchmal eine nette Geste gemacht, bin auf ihn zugegangen, um das zu durchbrechen. Und ich glaube generell und mit der Zeit immer mehr können mein Mann und ich über solche Konflikte immer schneller hinwegsehen, das loslassen und uns auf das Wichtige besinnen. Wir haben nicht die Angewohnheit, uns dann lange darum zu drehen, längere Zeit in der Wut auf den anderen zu verharren o.Ä., sondern lassen das dann hinter uns und schauen auch immer wieder, was haben wir alles erreicht, was ist wichtig, worauf konzentrieren wir uns. Bei mir ist es eher so, dass mir die Sorge, etwas zu übersehen, nachhängt, die Sorge dass es jemandem in der ganzen Dynamik nicht gut geht und ich das nicht merke. Dass die Dynamik irgendwie schädlich ist, so eine Angst die dahinter steckt. Ich lasse mich davon aber nicht lähmen und mache trotzdem den Alltag weiter, nur ist das dann immer mal so unterschwellig da.

Ich bin müde, erschöpft, es war so viel los die letzten Tage und ich bräuchte ein paar Tage nur trödeln können, nicht dauernd aufstehen müssen und in Pflicht genommen sein. Muße wäre dran, habe ich die, dann zieht es mich nicht so leicht abwärts. Das weiß ich mittlerweile, daran liegts oft.
Ja so geht es mir auch. Ich brauche auch viel Zeit für mich und Ruhe, und wenn viel los ist, dann fällt es mir schwerer achtsam mit mir und allem zu sein.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Hm also drauf eingehen müssen tust du nicht, mE. Es liest sich so, dass du ihre Freundschaft schon schätzt und es auch schön ist mit ihr, aber dir trotzdem Sorgen um deine Zeit mit dir alleine machst? Aber es schließt sich ja nicht aus, oder? Wenn dir die Nachrichten zi oft sind, zu viel, dann würde ich entweder versuchen ihr das irgendwie zu sagen oder vielleicht immer wrst na h einiger Zeit antworten? Und zu treffen musst du ja nur gehen, wenn dir danach ist. Hast du denn den Eindruck, dass sie sauer wird oder sich zurückzieht, wenn du dich da teils abgrenzt?
Danke liebe reisend, ich habe das jetzt erst gelesen.

Meine Befürchtung ist, dass ich von nun an nicht mehr ungestört meine Flows ausleben kann, dass ich Erwartungen geweckt habe, die ich nicht erfüllen kann und will auf Dauer und betreten mache, enttäuscht, vor den Kopf stoße, das will ich nicht, mag nicht schuld sein, wenn sich wer schlecht fühlt, oder gekränkt ist.
Ich habe nun schon mehrmals das tägliche Klingeln übergangen und nachher erklärt, da war ich beschäftigt, da war das Phone abgestellt, auf leise geschaltet, da hab ich Mittagsschlaf usw. und nichts ist passiert, sie scheint nicht der Typ Mensch zu sein, der Rotz und Wasser heult, wenn es nicht nach seinem Kopf geht. Gut zu wissen.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
sich die Fronten verhärteten, dann habe ich manchmal eine nette Geste gemacht, bin auf ihn zugegangen, um das zu durchbrechen. Und ich glaube generell und mit der Zeit immer mehr können mein Mann und ich über solche Konflikte immer schneller hinwegsehen, das loslassen und uns auf das Wichtige besinnen.
Liebe, Humor, Redlichkeit, Friedlichkeit, unsere magischen Helfer... das ist oft wirklich wie Zauberei, wenn man auf diese Weise vorgeht und umgekehrt, wie beißt man auf Granit, wenn man das nicht kann.
 

reisend

Aktives Mitglied
"Mehr Klarheit"...so fühle ich mich gerade überhaupt nicht mehr. Wie so oft...gerade in letzter Zeit.
Im Außen ist gerade vieles sehr gut. Zwischen meinem Mann und mir ist es viel ruhiger geworden, wir haben weniger existenzielle Sorgen...Ich habe großes Glück und bin dankbar für das, was ich habe.

Und trotzdem ist in mir momentan Chaos. Ich habe gelesen (oder gesehen?), dass gerade in solchen Momenten, wenn im Außen Ruhe einkehrt, wenn es einem gut geht, wenn man sich etwas entspannen kann, sich bestimmte, vergessene Anteile Gehör verschaffen wollen, da jetzt die Ressourcen da sind, da man unbewusst spürt, jetzt kann ich es aushalten, jetzt habe ich die Basis, um mir diese Dinge anzuschauen. Und da sind doch so ein paar Dinge, die ich, als sie passierten, recht schnell beiseite geschoben habe, weitergemacht habe. Und je mehr ich in Kontakt mit mir selbst komme (vor allem durch die Therapie) umso weniger kalt lässt mich das. Muss ich jetzt fühlen, was ich damals nicht gefühlt habe?

Und da ist so viel Verwirrung. Ein Beitrag hat vieles in mir bewegt. Die Wahrheit, was ist die Wahrheit und warum fällt es mir so schwer, das zu wissen? Ich war immer der (mehr oder weniger) festen Überzeugung, ich bin in einer tollen Familie aufgewachsen, hatte alles was man so braucht, kann mich glücklich schätzen. Ich bin für vieles sehr sehr dankbar. Doch trotzdem sind da auch Dinge, die da nicht reinpassen. Es ist, als würden zwei Wahrheiten nebeneinander existieren. Ich kriege das Bild nicht zusammen. Alles erscheint mir momentan wieder als das Gegenteil von Klarheit. Und es ist wichtig für mich, herauszufinden, was ist die Wahrheit?
 

Splitterbunt

Aktives Mitglied
Liebe @reisend ,
was du beschreibst, klingt nach ganz viel Sturm in dir drin. Ich glaube auch, dass unser Gehirn und unsere Psyche da sehr geschickt vorgehen und das erst zulassen, wenn man außen relativ stabil dasteht.

Die Frage nach Wahrheit ist unfassbar groß und der Punkt ist - und das weißt du natürlich -, dass es keine Wahrheit in dem Sinne gibt. Nicht die eine einzige und wahrscheinlich auch keine zwei, die parallel existieren. Ja, und zugleich ist halt alles irgendwie Wahrheit. Vieles war gut. Wahrheit. Manches war ganz anders und passt so gar nicht in das gute, schöne Bild. Auch Wahrheit. Das muss kein Widerspruch sein.
Letzten Endes ist es ein elementarer Unterschied über das alles auf neutraler, rationaler Ebene nachzudenken oder aber Bezug zum eigenen Leben, der eigenen Familie, der eigenen Kindheit zu nehmen und das im Kontext des eigenen Empfinden und der eigenen Gefühle anzuschauen. Ich glaube, das ist nicht nur sehr schwierig, sondern kann auch verdammt hart und verwirrend sein und sogar weh tun.
Kein Wunder, dass dich das durcheinander bringt. Das darf sein. Alles darf sein, auch wenn du ganz viel Widersprüchliches fühlst, vielleicht auch andere Gefühle, die du erstmal gar nicht haben darfst. Aber es ist okay. Vielleicht kommt es dir grade vor, dass du vor einem Riesenberg an unaufgedröseltem Chaos stehst. Schritt für Schritt und mit Unterstützung durch die Therapie kannst du kleine und gerade so große Etappen nehmen, wie du schaffst. Du bist sehr tapfer, dass du überhaupt hinschaust und das Chaos und die Verwirrung zulässt.
 

reisend

Aktives Mitglied
Die Schwierigkeit ist auch, sich nicht von dem Strudel in mir runterreißen zu lassen. Mich an dem was gerade ist festzuhalten. Trotzdem bringt mich der Strudel ins Schlingern.

Die beste Therapie (neben der eigentlichen): Dinge tun, Ordnung schaffen, im Außen. Die ständigen Infekte bremsen mich aus. Die Energie ist gerade sowas von weg. Das frustriert mich.
 

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