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Abgrenzung und mehr Klarheit

reisend

Aktives Mitglied
Ich habe vor einigen Monaten von problematischen Situationen mit meinem Mann geschrieben. Es hat sich so viel geändert seitdem. Das hätte ich mir damals im Traum nicht vorstellen können.

Mit der Zeit habe ich nach und nach gemerkt, dass es mir leichter fällt, mich abzugrenzen. Bei mir zu bleiben. Ein sehr zentrales Thema bei mir in den letzten Monaten, bei mir bleiben zu können. Etwas, dass für mich eine riesen Herausforderung ist, was mir nie wirklich bewusst war. Heute dann war es, als hätte ich die Abschlussprüfung gehabt. Seit längerem mal wieder ein Streit mit meinem Mann (es lief in letzter Zeit so harmonisch wie selten). Ich war selbst von mir überrascht, wie klar ich sein konnte. Wie klar alles war. Wie gut ich mich abgrenzen konnte und was ich dabei für eine Sicherheit in mir gespürt habe.

Natürlich war es nicht der Abschluss. Es ist noch vieles unklar, aber es hat so deutlich gezeigt, wie viel sich schon verändert hat. Wie viel besser ich mich bereits abgrenzen kann und nicht mehr so leicht in irgendwelche Dynamiken und Verstrickungen falle. Das klappt manche Tage besser und andere schlechter.

Ich merke das nicht nur bei meinem Mann. Ich habe heute die Entscheidung getroffen, dass ich meine Wahrnehmung ernst nehme, egal ob das dann von anderen als dramatisch, zu viel, zu sensibel etc. Beurteilt wird. Ich habe kein konkretes Anliegen, möchte das einfach festhalten in der Hoffnung, dass es mir nicht wieder so schnell entgleitet, wenn aber jemand Gedanken dazu hat sehr gerne.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich wohne in einem abgelegenen Dorf, hab da kaum Beziehungen aufgebaut, also kaum, dass wer klopft, oder kommt, oder was will, oder braucht. Das ist mein Rückzugsort und so mag ich es, mochte ich es. Nebenher wohne ich oft bei meinem Gefährten, wie heute zb.
Jedenfalls, eine Frau aus dem Dorf traf mich mal beim Wandern, sie begleitete mich ein Stück und es war nett, dann ergab sich ein Fotomachen ( ich war so beeindruckt von der Stimmung, leiser Schneefall, alles weiß, mit ihr im Vordergrund ein tolles Motiv) sie wollte es geschickt haben und nun hatte sie meine Nummer und Whatsapp...ab jetzt habe ich tagtäglich-oft mehrmals von ihr Post, nicht nur das, sie fragt ständig, ob ich mitgehe, sie ruft oft an, sie ist wie ein Kätzchen, das man einmal gefüttert hat und nun muss man es andauernd füttern...muss ich...??
Ich hab irgendwie das Gefühl, das ist wie eine Knobel-Aufgabe, wie eine Rechenaufgabe, bei der ich herausgefordert bin, wie ich sie löse...
Bei meinen ständigen Sagern und Behauptungen ist ein Satz oft dabei: ich mags leise, ich liebe die Stille, ich liebe das Alleinesein und es ist, als ob sich da ein Sabboteur zwischenschaltet und ausgerechnet mir ständig schwer macht, das auch so richtig auszuleben können. Mit Menschen, die ich nicht mag, da wäre es ja einfach, denen abzuwinken und ihnen abzusagen, oder sie auszugrenzen, das geht bei mir aber nicht, wenn ich sie gut leiden kann, wie diese Frau aus dem Dorf. Zehnmal war ich jetzt sicher mit dabei bei ihren Spazier-Einladungen, jedesmal war es ein Highlight, sie kennt die verborgendsten Ecken und Wege, die mir noch nie aufgefallen sind und sie fragt so charmant, sie schickt auch Bilder und Videos, die mir nicht auf den Geist gehen und wenn sie mich anruft, dann vergeht schnell mein Unmut, ihre Art ist nett. Also, Abgrenzen, weil ich keine Ruhe mehr habe, oder mitmehmen, auf meine geliebte Ruhe verzichten..? Ich muss jetzt praktisch einen Spagat schaffen, wie, das weiß ich noch nicht.
 

reisend

Aktives Mitglied
Ich wohne in einem abgelegenen Dorf, hab da kaum Beziehungen aufgebaut, also kaum, dass wer klopft, oder kommt, oder was will, oder braucht. Das ist mein Rückzugsort und so mag ich es, mochte ich es. Nebenher wohne ich oft bei meinem Gefährten, wie heute zb.
Jedenfalls, eine Frau aus dem Dorf traf mich mal beim Wandern, sie begleitete mich ein Stück und es war nett, dann ergab sich ein Fotomachen ( ich war so beeindruckt von der Stimmung, leiser Schneefall, alles weiß, mit ihr im Vordergrund ein tolles Motiv) sie wollte es geschickt haben und nun hatte sie meine Nummer und Whatsapp...ab jetzt habe ich tagtäglich-oft mehrmals von ihr Post, nicht nur das, sie fragt ständig, ob ich mitgehe, sie ruft oft an, sie ist wie ein Kätzchen, das man einmal gefüttert hat und nun muss man es andauernd füttern...muss ich...??
Ich hab irgendwie das Gefühl, das ist wie eine Knobel-Aufgabe, wie eine Rechenaufgabe, bei der ich herausgefordert bin, wie ich sie löse...
Bei meinen ständigen Sagern und Behauptungen ist ein Satz oft dabei: ich mags leise, ich liebe die Stille, ich liebe das Alleinesein und es ist, als ob sich da ein Sabboteur zwischenschaltet und ausgerechnet mir ständig schwer macht, das auch so richtig auszuleben können. Mit Menschen, die ich nicht mag, da wäre es ja einfach, denen abzuwinken und ihnen abzusagen, oder sie auszugrenzen, das geht bei mir aber nicht, wenn ich sie gut leiden kann, wie diese Frau aus dem Dorf. Zehnmal war ich jetzt sicher mit dabei bei ihren Spazier-Einladungen, jedesmal war es ein Highlight, sie kennt die verborgendsten Ecken und Wege, die mir noch nie aufgefallen sind und sie fragt so charmant, sie schickt auch Bilder und Videos, die mir nicht auf den Geist gehen und wenn sie mich anruft, dann vergeht schnell mein Unmut, ihre Art ist nett. Also, Abgrenzen, weil ich keine Ruhe mehr habe, oder mitmehmen, auf meine geliebte Ruhe verzichten..? Ich muss jetzt praktisch einen Spagat schaffen, wie, das weiß ich noch nicht.
Hm also drauf eingehen müssen tust du nicht, mE. Es liest sich so, dass du ihre Freundschaft schon schätzt und es auch schön ist mit ihr, aber dir trotzdem Sorgen um deine Zeit mit dir alleine machst? Aber es schließt sich ja nicht aus, oder? Wenn dir die Nachrichten zi oft sind, zu viel, dann würde ich entweder versuchen ihr das irgendwie zu sagen oder vielleicht immer wrst na h einiger Zeit antworten? Und zu treffen musst du ja nur gehen, wenn dir danach ist. Hast du denn den Eindruck, dass sie sauer wird oder sich zurückzieht, wenn du dich da teils abgrenzt?
 

reisend

Aktives Mitglied
Das liest sich wunderbar und freut mich sehr für dich!
Danke 😊

Das freut mich zu lesen..
Wichtig ist.. was DU fühlst.. und nicht die Meinung anderer..
Bleibe ganz bei Dir.. :whistle:
Ja, ich habe mir das oft gesagt, aber wenn man es nicht wirklich fühlt, bewirkt es meistens nicht so viel. Und auch wenn ich es schon viele Jahre gehört habe, diese Sätze, fühle ich es jetzt erst so langsam.

@reisend , das ist toll! Ich freue mich, dass du die Erfahrung so positiv wahrnimmst (obwohl der Streit bestimmt anstrengend war).
Tatsächlich war er nicht so anstrengend für mich. Ich weiß nicht, wie es für meinen Mann war. Natürlich kommeb dann trotzdem teils wieder Sorgen, dass meine Reaktionen nicht ok waren, was das mit ihm gemacht hat etc. aber viel weniger als sonst.
 

reisend

Aktives Mitglied
Was versteht ihr unter Abgrenzen?
Azf den konkreten Fall bezogen meine ich damit mehrere Aspekte. Einmal, nicht ungefiltert die Wahrnehmung des anderen zu übernehmen ohne zu überprüfen, ob ich das auch so wahrnehme. Ich neige dazu, wenn jemand mir sagt, es ist so und so, dann direkt zu denken ok dann habe ich es wohl falsch wahrgenommen, mich geirrt, einen Fehler gemacht etc. Oder mache nicht genug, muss mich mehr anstrengen usw. Und da aber mehr bei mir zu bleiben.
Und auch zu erkennen, was jetzt seins und was meins ist, da klare Grenzen zu haben, ist etwas schwer zu beschreiben.

Und mich nicht dafür verantwortlich zu fühlen, wenn er etwas verbockt hat und das wieder gerade rücken zu wollen, sondern auch mal zu sagen: das hast du jetzt verbockt.
Es kann glaub ichauch ganz schön anstrengend für den anderen sein, weil ich dann immer wieder nachfrage obwohl er mir schon klar etwas kommuniziert hat und ich aber denke, vll sagt er nur es geht ihm gut, aber eigentlich gehts ihm nicht gut, aber zu erkennen das ist jetzt nicht meine Verantwortung und er ist Erwachsen.
 

Splitterbunt

Aktives Mitglied
Natürlich kommeb dann trotzdem teils wieder Sorgen, dass meine Reaktionen nicht ok waren, was das mit ihm gemacht hat etc. aber viel weniger als sonst.
Ich glaube, das ist normal, wenn man ein sehr feinfühliger, empathischer, liebevoller Mensch ist (- und als solchen nehme ich dich hier im Forum wahr).
Der Punkt ist wahrscheinlich, dass man es schafft, trotzdem klar bei sich zu bleiben, klar zu benennen, was man denkt, fühlt, wahrnimmt und sich klar abzugrenzen von dem Gegenüber, das man ja dennoch mag/liebt und mit dem man auch fühlt.
 

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