Meinem Vater haben die Nazis übel mitgespielt, was später sein ganzes Leben geprägt hat. Er wurde sogar als Verfolger des Regimes eingestuft. Als junger Bursche landete er in Dachau, weil er überzeugt katholisch und sozialdemokratisch war (komische Kombination, als typische Sozis galten damals eigentlich die Protestanten) und obendrein eine ältere Schwester hatte, die er immer wie eine Heilige verehrt hat, sie wurde Nonne und hatte von Anfang an eine instinktive Abneigung gegen die Nazis, was sich auf ihn übertrug. (Sie ist allerdings früh gestorben, keine Ahnung was da los war, er hat mir längst nicht alles erzählt, nur wenige Stichpunkte.)
Das alles zusammen in Verbindung mit seiner losen Klappe reichte damals schon, ihn zuerst ins KZ nach Dachau zu bringen und später in ein Strafgefangenenbataillon nach Sibirien, und diese Sträflinge galten bei den normalen Soldaten als unterster Abschaum und reines Kanonenfutter. Er hat nie darüber erzählt, was da alles passiert ist, nur daß - nach seiner eigenen Empfindung - viel "wertvollere" Menschen als er krepiert sind, während er, der kleine Feigling mit der großen Klappe, überlebt hat, weil er ganz fix lernte, frühzeitig den Kopf einzuziehen. Nach Gefangenschaft und Kriegsende, im Zivilleben, hat er nie wieder was anbrennen lassen, was kleine Vergnügungen anging (so begegnete er meiner Mutter, obwohl verheiratet, war er nie einem Techtelmechtel abgeneigt), weil er aus Erfahrung wußte, wie schnell und plötzlich das gute Leben vorbei sein kann, wenn es einem Mächtigeren nicht gefällt.
... und daran hat sich ja bis heute nicht geändert. Siehe Syrien, Flüchtlingswellen, Assad.
Das alles zusammen in Verbindung mit seiner losen Klappe reichte damals schon, ihn zuerst ins KZ nach Dachau zu bringen und später in ein Strafgefangenenbataillon nach Sibirien, und diese Sträflinge galten bei den normalen Soldaten als unterster Abschaum und reines Kanonenfutter. Er hat nie darüber erzählt, was da alles passiert ist, nur daß - nach seiner eigenen Empfindung - viel "wertvollere" Menschen als er krepiert sind, während er, der kleine Feigling mit der großen Klappe, überlebt hat, weil er ganz fix lernte, frühzeitig den Kopf einzuziehen. Nach Gefangenschaft und Kriegsende, im Zivilleben, hat er nie wieder was anbrennen lassen, was kleine Vergnügungen anging (so begegnete er meiner Mutter, obwohl verheiratet, war er nie einem Techtelmechtel abgeneigt), weil er aus Erfahrung wußte, wie schnell und plötzlich das gute Leben vorbei sein kann, wenn es einem Mächtigeren nicht gefällt.
... und daran hat sich ja bis heute nicht geändert. Siehe Syrien, Flüchtlingswellen, Assad.