Ab wann würdest du denn zugeben, dass diese Zahlen etwas über die Chancen aussagen? Würdest du auch bei einer Frauenuntergewichtung von 50% sagen, dass dies kein Nachteil für Männer ist? Wie viel Prozent Unterschied sind nötig damit es ein Nachteil für Männer ist?
Du hast meine Grundaussage nicht verstanden.
Es ist völlig egal, was die Zahlen sagen, weil man in erster Linie sein EIGENES Schicksal in die Hand nehmen muss.
Was nützt es Dir, es an Zahlenverhältnissen fest zu machen, außer dass es demotivierend ist?
Selbst in Ländern wie China würdest Du zB nicht sagen, dass ein wohlhabender Mann schlechte Chancen bei Frauen hätte, oder? Oder würdest Du sagen, dass ein Mann, der Tiermedizin studiert eine schlechte Chance hat, im Studium eine Beziehung anzubandeln? Oder würdest Du sagen, Homosexuelle, die sich in der Szene rumtreiben haben schlechte Chancen, jemanden zu finden (auch wenn ihre Zahlenverhältnisse ja gesamtgesellscahftlich eher schwierig sind)
Die Chancen sind einfach so extrem abhängig von der Situation, in die der oder die Suchende sich bewegen. DARUM geht es mir!
DAs bedeutet, dass man sich eine Situation SCHAFFEN kann, in der man seine eigene Chance verbessert. Nichts weiter!
Darum geht es mir.
Die Geschlechterverteilung ist ja noch nicht mal einheitlich innerhalb unseres Landes: Es gibt Regionen, da gibt es kaum Frauen und andere da sind Männer Mangelware.
Erstrecht ist die Geschlechterverteilung abhängig vom beruflichen und sozialen Umfeld. Und von so vielen anderen Faktoren.
was würdest Du zB einer Frau sagen, die Dir sagt: Ich hätte so gerne einen Mann finde aber keinen. Es ist so ungerecht: Ich mache doch alles: Ich gehe nach meiner Arbeit in der Kita, zum Pilates, treffe ab und an die Mädels, meine Hobbys sind stricken und ansonsten geh ich aber nicht so gern unter Leute und ich mag keine Bars und Onlinedating ist nichts für mich.
Würdest Du dieser Frau sagen: Hey, rein statistisch hast du es leicht einen Mann zu finden?
Die Statistik kann sie sich doch klemmen, wenn sie nicht an irgendeinem Punkt in ihrem Leben Gelegenheiten schafft, Männer kennenzulernen. Oder?
Wenn man ungewollt allein ist, ist es komplett genauso frustrierend, wenn man sich sagen muss: Statistisch habe ich es leichter, (bin aber trotzdem allein) oder wenn man sich sagen muss: Statstisch habe ich es schwerer (und bin allein).
Sag mir mal, warum die Geschlechterverteilung unseres GESAMTEN Landes für den einzelnen bedeutender und entscheidender sein sollte, als die Verteilung innerhalb der Bubble, in der er sich befindet?
DARUM geht es doch! Was der Durchschnitt tut oder nicht tut ist für Dich persönlich doch irrelevant, wenn Du etwas komplett anderes tust.
Verrat mir doch mal, warum Du Dich so weigerst, diesen Faktor einzupreisen:
Letztlich kann einem Mann, der zB Tiermedizin studiert, oder eine Ausbilung in der Kita macht die von Dir genannte Zahl total egal sein: SEINE Chancen werden deutlich besser sein, denn er trifft jeden Tag deutlich mehr Frauen, als andere Männer. Und vielleicht ist er komplett der Hahn im Korb.
Ebenso kann die Zahl einem Physiker egal sein, der in seinem Labor nie eine Frau sieht: Dann ist es egal, ob die Verteilung 50/50 ist oder 70/30 oder ob er der einzige Mann auf Erden ist: Wenn er nie eine Frau sieht, ist das völlig egal, wie viele es äußerhalb seiner Bubble GÄBE.
Verstehst Du?
Einem Hungernden ist es doch auch egal, ob anderswo der Kühlschrank voll ist, wenn er nicht ran kommt. Und auch wenn ALLE Kühlschränke in der Nachbarschaft voll sind, hilft einem das nichts, wenn man selbst nicht ran kommt. (also wäre es schlauer zu ergründen, wie man rankommt, anstatt sich über die Kirschen in Nachbars Garten aufzuregen.)
Anstatt sich gedanklich an irgendwelchen Zahlen festzubeißen, sollte man seine eigene Chance mal in den Blick nehmen.
Also die Antwort auf die Frage: Wie viel Prozent sind nötig, damit es ein Nachteil für Männer ist?
Es kann IMMER ein Nachteil für Männer sein und NIE: Je nachdem wo DU persönlich stehst!
Wenn Du an einem Punkt stehst, wo Du eigentlich lieber nicht stehen willst, hast Du in unserem freien Land die Möglichkeit, dich an einen anderen Punkt zu platzieren..
Thats it!
So einfach und so schwer! (denn in der Praxis ist das nicht leicht, das ist klar: Wird aber auch nicht leichter, wenn man sich in irgendwelche Zahlen reinfrisst. Im Gegenteil!)