Vielleicht ein ganz banaler Entzug. Du hast eventuell einen Mangel, Vit.D ...google mal, da hat man auch solche Beschwerden.
Dagegen spricht, dass die Symptome auch nach mehrwöchiger Abstinenz anhalten.
Etwaige Mängel wurden via Blutbild keine festgestellt.
Ich habe noch Hashimoto und diesbezüglich eine Schilddrüsenunterfunktion, die seit ca. 2 Jahren mit Eltroxin (T4 Hormon) behandelt wird. Da fühle ich mich gut eingestellt, auch die Blutwerte sind ok.
Lieber Santi, was hörst du heute? Hast du neue Ideen? Inspirationen?
Ich zermartere mir den Kopf darüber, ob ich den stationären Aufenthalt in der psychosomatischen Klinik antreten soll. Entscheidungsfindung ist für mich eine Qual erster Güte, weil ich meine Gedanken als Pendel wahrnehme, das zwischen zwei Extremen hin und herschwingt, ohne dabei zu verstehen, welche Seite wirklich "ich" bin.
Einige Freunde und Verwandte haben mich darin bestärkt, den Aufenthalt anzutreten. Andere sprechen sich dagegen aus. Bei Seiten haben nachvollziehbare Begründungen für ihre Ratschläge, was mir eine Entscheidung umso schwerer macht.
Gleichzeitig, wieso soll man immer nur gut drauf sein? Warum nicht mal andersrum? Warum nicht mal im Energiesparmodus?
Subjektiv erlebe ich mich seit 15 Jahren im Energiesparmodus. Ich bringe, insbesondere auf der Arbeit und zunehmend auch im privaten Umfeld, sehr wenig Leistung (ca. 30%) und fühle mich, als wäre die Handbremse angezogen. Je mehr ich versuche sie zu lösen und aufs Gas zu Drücken, umso mehr scheint sie zu blockieren.
Du hattest schon Recht mit Deinen Beiträgen: Irgendwas muss raus. Irgendwo in mir spüre ich Energie, Kreativität, Elan und ein Leistungsbedürfnis, ich versteh nur nicht, wie ich das kanalisieren und an die Oberfläche bringen kann.
Was ich mich die ganze Zeit frage ist welche Glaubensätze Dich eine nihilistische Weltanschauung bei Dir selbst vermuten lassen.
Sticht sich das nicht mit der Abstinenz ?
Interessante Frage.
Ich sehe den Mensch als Biomasse, gesteuert von einem biochemischen Computer (Gehirn) der die Sensorik interpretiert, die ihm zur Verfügung steht. Eine höhere Macht, oder ein Schöpfer im Sinne eines Gottes macht für mich keinen Sinn, weshalb der Glaube an eine Entität kein Weg für mich ist den ich gehen kann.
Der Konsum von Genussmitteln oder Drogen ändert diese Interpretation der Sensorik oder unterdrückt sie und genau das ist wohl bewusst und/oder unbewusst Sinn und Zweck davon.
Ich kann rational verstehen, dass ich mir mit der Einschränkung dieser Sensorik Möglichkeiten verweigere, meine Gedanken und Gefühle besser zu verstehen.
Gleichzeitig lande ich eben auch immer wieder bei dieser Sinnfrage, wo für mich die nihilistische Anschauung die logischste Erklärung ist: Wir sind per Zufall hier, haben einen begrenzten Zeitraum in dem wir Empfindungen in unser temporäres Bewusstsein aufnehmen können und sind danach wieder weg.
Das lässt für mich nur zwei Ansichten zu:
1. Deine Zeit ist begrenzt, also mach das Beste daraus
2. Es ist alles sinnlos und unbedeutend, weshalb also sollte man sich die Mühe machen
Mein Leben unterliegt dem Spektrum zwischen diesen zwei Punkten, wo ich mich hin und her bewege.
Die Entscheidung zur Abstinenz unterliegt Punkt 1. Die Entscheidung wieder anzufangen dem Punkt 2. Die Abstinenz ist sinnbildlich für so viele Dinge in meine Leben und so dreht sich das Ganze im Kreis.
da hat mal einer gesagt, " Wenn Du einen IQ hast, der höher als 140 ist , gibt es unter hundert Leuten genau 3, mit denen Du Dich unterhalten kannst."
Das bedeutet je intelligenter Du bist, desto weiter setzt Du Dich mit Deinen Gedanken selbst auf Deinen Standpunkt.
Ich habe mich diesbezüglich immer sehr ambivalent betrachtet:
Auf der Einen Seite habe ich sicherlich einen hohen IQ. Ich habe eine sehr rasche Auffassungsgabe und kann Dinge schneller analysieren und verstehen, als die meisten anderen. Ich erlebe sehr oft, dass Menschen in meinem Umfeld meine Gedankengänge als "speziell" oder "anders" wahrnehmen und erhalte viel entsprechendes Feedback, das mich aber auch häufig verunsichert.
Auf der Anderen Seite: Wie intelligent kann jemand wirklich sein, der es trotz aller Ressourcen nicht schafft, sich ein halbwegs glückliches Leben aufzubauen? Ich kenne Menschen mit niedrigem IQ, die sehr gut mit dem Leben und allen dazugehörigen Hürden klarkommen und erfüllt und glücklich sind. Sind das nicht diejenigen, die eigentlich als "intelligent" gelten sollten?
Je besser Du Dich anpassen kannst, desto intelligenter bist Du
Ich bin ein Chamäleon. Ich kann mich in jede Gruppe, unabhängig des Alters, Bildung, sozialem Standpunkt, Interessen, etc. einbetten. Das war immer meine grosse Stärke.
Das hat aber dazu geführt, dass ich nie wusste, welches denn "meine" Gruppe ist und mich deshalb überall als Aussenseiter fühle, auch in meinem seit vielen Jahren bestehenden Freundeskreis. Obwohl ich sozial nicht isoliert bin fühle ich mich komplett alleine und einsam.
Da würde ich Dir raten mal die unsinnigen Glaubenssätze zu ändern , sie zu hinterfragen.
Gib der Logik der Rationalität Raum , warum , damit Du diesen Teil der Wirklichkeit wirklich erkennst.
Du kannst erst ankommen , wenn Du die Erwartungshaltung an Dich selbst nicht mehr mit Härte befeuerst, sondern mit Realität ....nimm die goldene Mitte .....
Auch hier: Sehr interessanter Punkt und dazugehörige Ambivalenz meiner Selbsteinschätzung:
Ich wäre gerne aussergewöhnlich, im gleichen Mass sehne ich mich aber nach Normalität.
Versuche ich, mich als gewöhnlich zu sehen, widerspricht dies meiner Wahrnehmung, wie andere Menschen auf mich reagieren.
Versuche ich meine "Ausserordentlichkeit" herauszuheben, wird mir meine Normalität meist vor Augen gehalten.
Ich habe da meinen Weg noch nicht gefunden.
Im Grunde ist es ganz einfach zu errklären warum deine riesige Sehnsucht und gleichzeitig deine Bindungsängste zu Tage treten .. DEINE Eltern .. Problem ist das kann man nicht mehr ändern.. noch bringt es dies zu Tode in Therapie zu analysieren..
Ich bin der Überzeugung, mittlerweile jede noch so kleine Dynamik, die während meiner Kindheit und auch jetzt noch auftritt, zu verstehen. Ich habe lange gebraucht zu akzeptieren, dass ich durch meine Kindheit durchaus traumatisiert wurde, da ich nie das Gefühl hatte, das "Recht" dazu zu haben, da ich nie geschlagen oder misshandelt wurde.
Ich habe es analysiert und verstanden.. und jetzt? Ich habe ein riesengrosses Wissen, verstehe gefühlt alle meine Abläufe, die Gründe für die Glaubenssätze, meine Trigger. Aber dieses Wissen zu irgendwas brauchbarem, umsetzbarem umzusetzen will mir nicht gelingen.
Ich würde dir ans Herz Legen Neuromodulation da gibt es verschiedenes auszuprobieren.
Das kannte ich bin anhin nicht, werde mich aber sicherlich darüber informieren, danke!
Ich würde an deiner Stelle mal bei deinen Eltern ausziehen um innerlich Ruhe zu schaffen.
Ich bin schon vor langer Zeit (mit 24) ausgezogen. Es gab nur eine kurze Phase vor 5 Jahren wo ich vorübergehend nochmals 3 bei meinen Eltern gelebt habe, weil ich auf Wohnungssuche war.
Ein Psychiater, bei dem ich bis vor einem Jahr sehr regelmässig war, wollte unbedingt eine Familientherapie, resp. einige Sitzungen zusammen mit meinen Eltern. Er ist Psychoanalytiker der alten Schule und wollte wohl den ödipalen Konflikt zwischen mir und meinen Eltern besprechen, der zumindest auf Seiten meiner Eltern sicherlich noch vorhanden ist (Schutzinstinkt der Mutter / Konkurrenzverhalten des Vaters).
Kam nie zu Stande weil mein Vater im Leben nicht gewillt oder fähig dazu wäre, sich seinen eigenen Gefühlen zu stellen.
Blöd ist es nur dann wenn dein ganzes Leben im
Energiesparmodus ist. Warum das so ist ist auch schnell erklärt ! Survival Mode im dysfunktionalen Elternhaus ! Sorgt dafür das du anders deine Umgebung scannst .. Angst hast ..
Das frisst bekanntlich mehr Energie!!
Treffend analysiert.
Ich beginne erst jetzt, mit 35 Jahren, zu verstehen, wie unglaublich ängstlich ich meinem Leben begegne. Ich bin ständig auf der Hut um Scham, Peinlichkeit und Ablehnung um jeden Preis zu verhindern.
Ich verstehe, dass das Verlassen der Komfortzone die einzige Strategie ist, die wirkliche Fortschritte bringen kann. Gleichzeitig versuche ich krampfhaft, mein Innerstes zu Schützen um nicht komplett eliminiert zu werden.
Ganz extrem merke ich das daran, dass ich keine Liebesbeziehungen eingehen kann, resp. mir nicht mal Gelegenheiten dazu schaffen kann.
Ich empfinde mein Selbstvertrauen, insbesondere gegenüber dem anderen Geschlecht, als zartes Pflänzchen, das ich hinter einer Schutzmauer verberge. Jeder Flirt, jedes Ansprechen und sei es noch so ungezwungen, empfinde ich als das Öffnen dieser Schutzmauer und dem damit verbundenen Risiko, dass das Pflänzchen vom kleinsten Windstoss entwurzelt wird.
Und so gehe ich diesem Risiko seit Jahren aus dem Weg, ständig mit dem Hintergedanken, dieses Pflänzchen so stark zu machen, dass mir nichts passieren kann.