Manchmal neigen wir Menschen dazu uns selbst hinten anzustellen, weil es auch eine Art "Schutzschild" ist. Wir kümmern uns um anderen Personen, erfüllen Bedürfnisse, erfüllen Erwartungen. Dabei müssen wir uns nicht mit uns selbst auseinander setzen. Wir schützen uns vor Enttäuschung (denn wir erfüllen ja brav Erwartungen), ecken nicht an (in dem wir Grenzen setzen oder eine andere Meinung aufzeigen), müssen uns vielleicht nicht mit eigenen Kränkungen oder Verletzungen aus der Vergangenheit auseinander setzen, denn wir sind ja beschäftigt.
Damit verdrängen wir. Damit geiseln wir uns selbst, werten uns ab und versklaven uns.
Wichtig ist für einen selbst zu verstehen, warum handel ich so. Laufe ich weg? Habe ich Angst? Wurde von mir von klein auf erwartet immer brav zu sein und nicht zu rebellieren?
Es hilft aus alt bekannten Mustern auszubrechen.
Aber es ist auch ein ewiger Kampf.
Mir hat als erster Schritt geholfen zu verstehen, dass es nicht egoistisch ist auch mal "nein" zu sagen oder keine Lust auf etwas zu haben.
Das schlechte Gewissen kommt trotzdem noch oft.
Aber nach ein paar mal habe ich gespürt, wie gut es mir tut, auf meine Bedürfnisse zu hören. Dieses Gefühl habe ich mir bewahrt, hole es mir aktiv zurück, wenn ich wieder unsicher oder hin und her gerissen bin.
Denn: nur wenn es mir gut geht, kann ich mit ruhigen Gewissen und viel Liebe anderen Menschen etwas geben. Ich gebe dann wieder mit mehr Freude, ohne das Gefühl verpflichtet zu sein. Aber ich erkenne auch eher, wenn mich jemand ausnutzen möchte und traue mich dann die Bremse zu ziehen.
Liebe dich selbst, schau was an dir besonders ist und schätze es, behandeln dich wie deinen besten Freund, sei aber auch nachsichtig mit dir und habe Geduld. Mache kleine Schritte, feiere deine kleinen Erfolge, lobe und belohne dich. Und befreie dich von Erwartungen anderer. Höre in dich rein, jeder von uns hat eine innere Stimme die uns den Weg weist. Wir müssen nur wieder lernen ihr zuzuhören...