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Tochter hat Lernbehinderung, wird 18 und nun?

HHIndi75

Neues Mitglied
Hallo,

wir fühlen uns aktuell etwas alleine gelassen mit unserer Tochter.

Sie wird demnächst 18. Hier mal ihr Werdegang in Kürze und wie der aktuelle Stand aktuell ist:

Wir wohnen in Schleswig-Holstein.

Schon in der Kita wurde erkannt, dass sie eine Lernverzögerung hat. Sie hatte als Kleinkind vieles: Gelbsucht, öfters im Krankenhaus wg. schlechten Luftsättigungswerten - nahe an einer Lungenentzündung.
Dann kam sie endlich in die Schule, wo es dann erst zum Ende der 1. Klasse hieß: Da sie in Mathe nichts gebacken bekommt: Bitte wiederholen. Eigentlich hätten wir da schon hellhörig werden und sie auf Dyskalkulie testen lassen müssen. Haben wir bis heute nicht gemacht, aber wir sind uns wg. D. zu 99,9 Prozent sicher. Für sie ist Mathe ein böhmisches Dorf bzw. eine ganze Großstadt...

Als sie die 1. Klasse wiederholt hat wurde sie dann von den Ex-Mitschülern aus der 2. Klasse ausgelacht, weil sie zu doof für Mathe sei etc. Das hat dazu geführt, dass sie sich immer mehr abgekapselt hat. Zudem war ihre neue Klassenlehrerin so schlecht wie die vorherige gut war: Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte unsere Tochter einfach eine Tablette nehmen müssen und alles wäre gut gewesen.... Währenddessen hat sie übrigens eine Verhaltenstherapie machen müssen, weil sie plötzlich eine große Angst vor Hunden hatte (auch vor kleinen). Und das völlig ohne Hintergrund. Die Therapie war erfolgreich. Die Angst war nach 1 Jahr weg.

In der Schule fühlte sie sich immer schlechter nach 2 Jahren. Eine Mutter eines Mitschülers meldete ihn ab und empfahl uns dasselbe zu tun. Beide sind dann in eine andere Schule - so eine Art Waldorfschule gegangen. Da wurden viele Behinderte betreut, die Klassen waren klein. Man versprach uns, dass die Tochter gut gefördert werden würde, da inzwischen auch schon ein Befund für eine Lernbehinderung vorlag durch einen Arzt. Außerdem wurde ein Verdacht auf ADS geäußert.

In der neuen Schule lief es zunächst gut. Aber dann wurde der Lehrerin von einem Schüler die Nase gebrochen. Die Folge: Viel Ausfall, diverse Kündigungen von Lehrkräften und unsere Tochter wurde in der 9./10. Klasse geparkt.

Sie musste da unbedingt weg nach 2 Jahren. Diesmal hatten wir Glück. Sie konnte auf eine sehr anerkannte Schule gehen, die sich sehr mit Förderkindern auskennen und diese gut beschulen. Unsere Tochter fand auch 2 Freundinnen, hatte aber leider auch eine Chaosklasse, wo sie immer wieder mit anderen von einer bestimmten Gruppe gemobbt wurde. Die Schule reagierte eigentlich gut. Schüler durften sogar als Strafe nicht mit auf Klassenreise usw. Aber so richtig gut fand unsere Tochter das trotzdem alles nicht. Es gab zwar auch Gespräche mit Sozialpädagogen vor Ort. Aber so richtig hat unsere Tochter da nie genau das sagen können, was sie genau bewegt.

Im Sommer 24 war sie dann fertig und die Frage vorher war natürlich: Was nun?
Im Januar 24 gab es einen Test für die Förderschüler bei der Arbeitsagentur. Monatelang hörten wir nichts. Wir riefen an, die Förderlehrerin rief an. Nichts. Im Mai erhielten wir dann endlich ein kurzes Onlinegespräch. Darin wurde uns mitgeteilt: Lt. Test ist unsere Tochter kurz vor einer Behinderung vom IQ her. Empfehlung war sie entweder zu einer Maßnahme zu stecken, wo sie täglich 90 Minuten pro Fahrt auf sich nehmen müsste (Zitat der Dame von der Maßnahme: Die Kinder brauchen ihre Energie hier vor Ort und nicht auf der Fahrt zu uns). Wir haben das abgesagt. Stattdessen wollten wir sie gerne nach Hamburg zum Berufsbildungswerk schicken. Haben uns alles angeguckt. Klang alles super, denn man wird da ganz gut betreut und nicht soo alleine gelassen. Allerdings sagte die Arbeitsagentur ab: Für das BBwerk fehlt es an einen maßgeblichen Grund, warum sie unbedingt dahin gehen müsse. Außerdem zeigt das Ergebnis ja: Sie sollte wohl eher noch mal ein Jahr Berufsschule machen....

Also war sie jetzt noch für 1 Jahr auf einer Berufsschule, wo sie komplett "normal" beschult wurde. In Mathe hatten sie so natürlich immer eine glatte 6 und auch sonst war das eher ein runterziehen für unsere Tochter.

Zuvor der nächste Schock im Sommer 24: Sie beichtete uns, dass sie sich schon länger ritzen würde, an Selbstmord gedacht hat usw. "Die Welt ist einfach nur Schei..." usw. Daraufhin wurden wir zu einer Klinik geschickt, wo es dann aber hieß: Sie fühlt sich sehr wohl bei ihnen zuhause. Hier einfach wegsperren wäre kontraproduktiv. Wir erhielten schnell einen Platz bei einer Psychotherapeutin, die aber schon mal einen Termin nach 10 Minuten beendete, weil unsere Tochter nichts zu erzählen hatte. Ist das nicht der Job einer Therapeutin, jemanden zum Reden zu bringen??? Das war auf jeden Fall ein Satz mit X.

Wir meldeten sie dann auch für einen Platz in einer Tagesklinik an. Diese bekam sie für 3 Monate im Frühling 25.
ABER: Gleichzeitig gab es dann auch wieder einen Termin bei der Arbeitsagentur. Eigentlich sollte sie länger getestet werden. Das war aber nicht so. Fazit war am Ende: Aufgrund der aktuellen Situation mit der Tagesklinik soll sie erstmal das abklären.
Die Tagesklinik - wo sie übrigens auch beschult wurde - empfiehlt das Hamburger Berufsbildungswerk. Das wäre toll für sie. Der Lehrer, der sie beschult, hat auch ein Schreiben an die Arbeitsagentur verfasst. Das sind die Leute, die unsere Tochter wochenlang täglich gesehen haben und nicht die, die durch einen mehrstündigen Test, der für unsere Tochter natürlich auch extra anstrengend ist, sie bewerten. Allerdings hat die Tagesklinik sie auch getestet. Und das Ergebnis ist eindeutig: Niedriger IQ. Sprachlich ist sie zwar sehr gut dabei. Auch in Englisch. Aber sonst was Logik angeht usw. ist ihre Leistung gut unter dem Durchschnitt.

Aktuell sieht es nun also so aus: Aus der Berufsschule ist sie raus. Für 2 Monate bis zum 18. lohnt es sich nicht sie zu beschulen.
Zum Berufsbildungswerk wird sie von der Arbeitsagentur nicht geschickt.
Wir wissen aktuell nicht so ganz, wie wir weiter vorgehen müssen: Wir haben jetzt einen Pflegegrad beauftragt und sie muss arbeitssuchend gemeldet werden. Die Behörde wg. Kindergeld und die Krankenkasse haben sich nämlich schon gemeldet, weil sie ja demnächst 18 ist.
Nur: Ist das überhaupt richtig? Denn sie ist ja primär gar nicht arbeitssuchend. Wir wissen gar nicht, was alles möglich ist. Wer kann uns helfen (in Hamburg bzw. Schleswig-Holstein)? Was steht ihr/uns überhaupt als Hilfe zu? Was kann man alles beantragen? Kann sie z.B. einen Behindertenausweis bekommen? Wohin kann/muss man sich wenden? Kann man das in Hamburg regeln oder muss man das in S-H machen? Wir haben viele Fragen und freuen uns über jede Antwort/Hilfe, die wir kriegen können.
 
Hm, ich würde versuchen für sie einen Praktikumsplatz zu bekommen, in dem sie sich praktisch erproben und kleine Erfolge feiern kann. Vielleicht wäre eine BVB was für sie um erstmal eine Orientierung zu bekommen wohin die Reise gehen kann...
 
Viele Fragen auf einmal...

Ok - einen Behindertenausweis gibts beim Versorgungssamt (in Hamburg). Wo ist eure Tochter mit dem Wohnsitz gemeldet? Wenn das bei euch in S-H ist, dann dieses Bundesland zuständig. Wo ist denn ihr derzeitiger bzw. ihr überwiegender Aufenthalt? In Hamburg kann man den Antrag auf (Schwer)Behinderung auch online beim Versorgungsamt stellen. In S-H- müsstest du dich halt mal bei eurer Stadtverwaltung erkundigen, wie und wo das geregelt wird.

Wie seid ihr denn sonst vernetzt? Habt ihr Kontakt zu Selbsthilfegruppen bzw. Behindertenverbänden? Die sind in der Regel schon sehr versiert und hilfreich, was derart administrative Vorgänge betrifft. Habt ihr keine Kontaktadressen bzw. Empfehlungen von der Tagesklinik bekommen? Falls nicht könntet ihr da nochmal intensiver nachhaken.

Und das Wichtigste:
Worauf hat eure Tochter denn Lust? Liegen ihr soziale Kontakte, ist sie kommunikativ, kann sie auf andere Menschen zugehen? Hätte sie denn Freude z.B. in der Pflege oder der Gastronomie? Oder Gartenbau, Floristik - irgendetwas Praktisches, mit oder ohne Kundenkontakt. Was würde ihr liegen, wo könnte sie ihre Ressourcen zu Entfaltung bringen? Was macht sie gerne, wo blüht sie auf? Das solltet ihr zuallererst abklären, bevor sie" in eine Maßnahme gesteckt" wird. Ich verlinke mal hier ein Beispiel:
https://www.nordkirche.de/nachrichten/nachrichten-detail/nachricht/petricafe
Entstanden ist das Café als Zusammenarbeit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und der Hamburger Hauptkirche St. Petri. „Der große Wunsch ist, dass die Akzeptanz für unsere Klienten einfach größer wird. Und dass sie zeigen können, dass sie etwas wert sind und etwas leisten können“, erklärt Vogel. Ihre Klienten sollen nicht am Rand der Gesellschaft stehen, „sondern mittendrin“.
Ich selbst bin ein anerkannter "mathematischer Vollidiot" und habe damit ein Studium abgeschlossen, obwohl ich bis heute keinen Dreisatz rechnen kann. So what? Brauche ich bei meiner Arbeit auch nicht. Es bringt auch nix, immer nur auf die Defizite zu starren. Jeder Mensch bringt Ressourcen mit- man muss sie nur erkennen, würdigen und fördern.
 
Hallo,

wir fühlen uns aktuell etwas alleine gelassen mit unserer Tochter.

Sie wird demnächst 18. Hier mal ihr Werdegang in Kürze und wie der aktuelle Stand aktuell ist:

Wir wohnen in Schleswig-Holstein.

Schon in der Kita wurde erkannt, dass sie eine Lernverzögerung hat. Sie hatte als Kleinkind vieles: Gelbsucht, öfters im Krankenhaus wg. schlechten Luftsättigungswerten - nahe an einer Lungenentzündung.
Dann kam sie endlich in die Schule, wo es dann erst zum Ende der 1. Klasse hieß: Da sie in Mathe nichts gebacken bekommt: Bitte wiederholen. Eigentlich hätten wir da schon hellhörig werden und sie auf Dyskalkulie testen lassen müssen. Haben wir bis heute nicht gemacht, aber wir sind uns wg. D. zu 99,9 Prozent sicher. Für sie ist Mathe ein böhmisches Dorf bzw. eine ganze Großstadt...

Als sie die 1. Klasse wiederholt hat wurde sie dann von den Ex-Mitschülern aus der 2. Klasse ausgelacht, weil sie zu doof für Mathe sei etc. Das hat dazu geführt, dass sie sich immer mehr abgekapselt hat. Zudem war ihre neue Klassenlehrerin so schlecht wie die vorherige gut war: Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte unsere Tochter einfach eine Tablette nehmen müssen und alles wäre gut gewesen.... Währenddessen hat sie übrigens eine Verhaltenstherapie machen müssen, weil sie plötzlich eine große Angst vor Hunden hatte (auch vor kleinen). Und das völlig ohne Hintergrund. Die Therapie war erfolgreich. Die Angst war nach 1 Jahr weg.

In der Schule fühlte sie sich immer schlechter nach 2 Jahren. Eine Mutter eines Mitschülers meldete ihn ab und empfahl uns dasselbe zu tun. Beide sind dann in eine andere Schule - so eine Art Waldorfschule gegangen. Da wurden viele Behinderte betreut, die Klassen waren klein. Man versprach uns, dass die Tochter gut gefördert werden würde, da inzwischen auch schon ein Befund für eine Lernbehinderung vorlag durch einen Arzt. Außerdem wurde ein Verdacht auf ADS geäußert.

In der neuen Schule lief es zunächst gut. Aber dann wurde der Lehrerin von einem Schüler die Nase gebrochen. Die Folge: Viel Ausfall, diverse Kündigungen von Lehrkräften und unsere Tochter wurde in der 9./10. Klasse geparkt.

Sie musste da unbedingt weg nach 2 Jahren. Diesmal hatten wir Glück. Sie konnte auf eine sehr anerkannte Schule gehen, die sich sehr mit Förderkindern auskennen und diese gut beschulen. Unsere Tochter fand auch 2 Freundinnen, hatte aber leider auch eine Chaosklasse, wo sie immer wieder mit anderen von einer bestimmten Gruppe gemobbt wurde. Die Schule reagierte eigentlich gut. Schüler durften sogar als Strafe nicht mit auf Klassenreise usw. Aber so richtig gut fand unsere Tochter das trotzdem alles nicht. Es gab zwar auch Gespräche mit Sozialpädagogen vor Ort. Aber so richtig hat unsere Tochter da nie genau das sagen können, was sie genau bewegt.

Im Sommer 24 war sie dann fertig und die Frage vorher war natürlich: Was nun?
Im Januar 24 gab es einen Test für die Förderschüler bei der Arbeitsagentur. Monatelang hörten wir nichts. Wir riefen an, die Förderlehrerin rief an. Nichts. Im Mai erhielten wir dann endlich ein kurzes Onlinegespräch. Darin wurde uns mitgeteilt: Lt. Test ist unsere Tochter kurz vor einer Behinderung vom IQ her. Empfehlung war sie entweder zu einer Maßnahme zu stecken, wo sie täglich 90 Minuten pro Fahrt auf sich nehmen müsste (Zitat der Dame von der Maßnahme: Die Kinder brauchen ihre Energie hier vor Ort und nicht auf der Fahrt zu uns). Wir haben das abgesagt. Stattdessen wollten wir sie gerne nach Hamburg zum Berufsbildungswerk schicken. Haben uns alles angeguckt. Klang alles super, denn man wird da ganz gut betreut und nicht soo alleine gelassen. Allerdings sagte die Arbeitsagentur ab: Für das BBwerk fehlt es an einen maßgeblichen Grund, warum sie unbedingt dahin gehen müsse. Außerdem zeigt das Ergebnis ja: Sie sollte wohl eher noch mal ein Jahr Berufsschule machen....

Also war sie jetzt noch für 1 Jahr auf einer Berufsschule, wo sie komplett "normal" beschult wurde. In Mathe hatten sie so natürlich immer eine glatte 6 und auch sonst war das eher ein runterziehen für unsere Tochter.

Zuvor der nächste Schock im Sommer 24: Sie beichtete uns, dass sie sich schon länger ritzen würde, an Selbstmord gedacht hat usw. "Die Welt ist einfach nur Schei..." usw. Daraufhin wurden wir zu einer Klinik geschickt, wo es dann aber hieß: Sie fühlt sich sehr wohl bei ihnen zuhause. Hier einfach wegsperren wäre kontraproduktiv. Wir erhielten schnell einen Platz bei einer Psychotherapeutin, die aber schon mal einen Termin nach 10 Minuten beendete, weil unsere Tochter nichts zu erzählen hatte. Ist das nicht der Job einer Therapeutin, jemanden zum Reden zu bringen??? Das war auf jeden Fall ein Satz mit X.

Wir meldeten sie dann auch für einen Platz in einer Tagesklinik an. Diese bekam sie für 3 Monate im Frühling 25.
ABER: Gleichzeitig gab es dann auch wieder einen Termin bei der Arbeitsagentur. Eigentlich sollte sie länger getestet werden. Das war aber nicht so. Fazit war am Ende: Aufgrund der aktuellen Situation mit der Tagesklinik soll sie erstmal das abklären.
Die Tagesklinik - wo sie übrigens auch beschult wurde - empfiehlt das Hamburger Berufsbildungswerk. Das wäre toll für sie. Der Lehrer, der sie beschult, hat auch ein Schreiben an die Arbeitsagentur verfasst. Das sind die Leute, die unsere Tochter wochenlang täglich gesehen haben und nicht die, die durch einen mehrstündigen Test, der für unsere Tochter natürlich auch extra anstrengend ist, sie bewerten. Allerdings hat die Tagesklinik sie auch getestet. Und das Ergebnis ist eindeutig: Niedriger IQ. Sprachlich ist sie zwar sehr gut dabei. Auch in Englisch. Aber sonst was Logik angeht usw. ist ihre Leistung gut unter dem Durchschnitt.

Aktuell sieht es nun also so aus: Aus der Berufsschule ist sie raus. Für 2 Monate bis zum 18. lohnt es sich nicht sie zu beschulen.
Zum Berufsbildungswerk wird sie von der Arbeitsagentur nicht geschickt.
Wir wissen aktuell nicht so ganz, wie wir weiter vorgehen müssen: Wir haben jetzt einen Pflegegrad beauftragt und sie muss arbeitssuchend gemeldet werden. Die Behörde wg. Kindergeld und die Krankenkasse haben sich nämlich schon gemeldet, weil sie ja demnächst 18 ist.
Nur: Ist das überhaupt richtig? Denn sie ist ja primär gar nicht arbeitssuchend. Wir wissen gar nicht, was alles möglich ist. Wer kann uns helfen (in Hamburg bzw. Schleswig-Holstein)? Was steht ihr/uns überhaupt als Hilfe zu? Was kann man alles beantragen? Kann sie z.B. einen Behindertenausweis bekommen? Wohin kann/muss man sich wenden? Kann man das in Hamburg regeln oder muss man das in S-H machen? Wir haben viele Fragen und freuen uns über jede Antwort/Hilfe, die wir kriegen können.
Bei euch ist viel schief gelaufen. Einer Therapeutin, die die Therapie nach 10 Minuten abbricht, weil deine Tochter nicht spricht, fehlt wohl die nötige Kompetenz. Eine Arbeitsagentur, die deine Tochter auf dem normalen Arbeitsmarkt mit langen Fahrtwegen verfrachten will...

Ich würde bei deinen umfangreichen Fragen mich tatsächlich ans Jugendamt wenden. Ja, die sind auch zuständig für junge Erwachsene von 18-21 Jahren. Vielleicht können die dir ein paar Ratschläge für passende Stellen geben, an die du dich noch wenden kannst.
 
Hallo,

vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Ich gehe mal kurz drauf ein:

Kirschblüte: Beim Jugendamt habe ich letzte Woche angerufen. Die scheinen nicht zuständig zu sein und haben mich an die Jugendabteilung von der Arbeitsagentur verwiesen. Denen habe ich dann eine lange Mail geschrieben und mich auch über das bisherige Verhalten der Arbeitsgagentur ausgek... und was bekomme ich als Antwort? Genau der Herr, der uns bisher betreut hat, wird sich nach seinem Urlaub dazu melden...... Aaaaaaaaa...

Niceguy: Ich habe inzwischen mehrere Stellen in Hamburg rausgesucht, die allgemein für Behinderte Anlaufpunkte sind. Bin gespannt, was sich daraus ergibt. Wir haben übrigens gar nichts bekommen. Und wir haben auch keine Kontakte zu Selbsthilfegruppen etc.

Unsere Tochter hat relativ wenig Interesse. Ein Praktikum hat sie ja gemacht in einem Kindergarten. Aber das wir alles etwas zu viel mit den vielen kleinen wilden Kindern. Immerhin etwas: Sie weiß: Das ist nichts für sie.
Allerdings: Aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen ist sie allgemein sehr schlecht drauf und am liebsten wäre ihr wohl täglich einfach zu Hause zu bleiben. Menschen an sich sind halt einfach doof (zu ihr). Sie hat zwar positive Erfahrungen in der Tagesklinik gemacht, aber das ist halt doch nochmal was anderes als in die Welt zu gehen. Das macht das alles nicht leichter...
 
Es gibt viele Berufe, wo man keinerlei Mathe oder logisches Denkvermögen braucht. Vielleicht sollte erst einmal geklärt werden, welche Tätigkeiten ihr denn liegen könnten und wo sie womöglich schon jetzt zurecht käme, bevor man sich durch Maßnahmen wurschtelt.
 
Als meine Tochter mit Behinderung in S-H einen Ausbildungsplatz suchte, war ich auch űberrascht. Das 8nternat in Neumünster, gesucht wurde in Kiel und dann Berufsschule in Lübeck. (60km,aber 2h mit dem Zug). Die Maßnahme wurde beendet mit dem Prädikat "nicht ausbildungsfähig", da meine Tochter so nicht funktionierte. Es ging einfach nicht. 1xstündlich der Zug und den hat sie dauernd von der Ferne noch gesehen. Anderen ging es ähnlich. Durch die Zusammenlegung in SH entstehen solche lange Wege.
Wir haben uns dann an INTEGRA gewandt. Die waren wie wir der Meinung, dass sie erst mal ausbildungsfit und belastbar gemacht werden muss. 2 Jahre dauerte das. In dieser Zeit haben wir gelernt, dass der Ausbildungsplatz tatsächlich mit Zug oder Bus erreichbar sein darf. Da ist eine persönliche Leistungsgrenze. Aber sie haben auf dem 1.Ausbildungsmarkt eine Stelle mit tollem Chef gefunden, die Rehaabteilung der Arbeitsagentur überzeugt, sie bekam von uns ein E-Bike (Führerschein ist nämlich noch eine Grenze) und nun kommt sie ins 3.Ausbildungsjahr und es gab nie Probleme.
Im Berufsbildungswerk mit 7 Uhr Arbeitsbeginn hätte sie keine Chance. Da gibt es keine individuellen Lösungen, entweder du akzeptierst es oder hast Pech. Meine Tochter konnte sich auch mit keiner dort möglichen Ausbildung anfreunden.
Und jetzt blüht sie immer mehr auf, ist viel leistungsfähiger und hochmotiviert, weil ihr viel zugetraut wird und sie sich super entwickelt.
Deshalb gib nicht auf, manchmal dauert es einfach länger.
 

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