Hast du die ganze Seite gelesen oder nur das was ich zitiert habe?
https://www.die-linke.de/themen/wohnen/
Gehen wir die einzelnen Punkte halt mal durch:
Der Grund für die Mietenexplosion ist nicht einfach, dass es zu »wenige Wohnungen« gibt, und die Lösung ist nicht einfach »bauen, bauen, bauen« – die Bevölkerung ist nicht sprungartig gewachsen.
Doch, ist sie, dank Migration und dank des ungehinderten Zustroms in die "angesagten" Städte, weil ja keiner raus aufs Land will, irgendwo abgehängt in der Pampa, wo es noch reichlich Wohnraum gäbe, aber nichts was für überzeugte Großstadtpflanzen das Leben lebenswert macht. Und zu wenig Wohnraum in den Städten gab es vorher auch schon, es gab immer mehr Zuzugwillige als Wohnungen vorhanden waren.
Gebaut wird vor allem im Luxussegment, denn dort winken saftige Profite. Private Unternehmen bauen kaum Wohnungen für Verkäufer*innen und Postboten, denn die verdienen zu wenig um mit ihren Mieten hohe Gewinne zu finanzieren.
Hier wird Bau und Vermieten durcheinander geworfen, denn Neubauwohnungen in Familiengröße "im Luxussegment" sind üblicherweise zum Verkauf und Selbstbezug durch den Erwerber gedacht, nicht als Mietobjekt. Vermietet werden die älteren und meist kleineren Wohnungen die dann frei werden.
Wer wirklich für eigene Vermietung Neubauten hochzieht, ist am besten mit Kleinappartments ohne Luxus dran, geeignet für Studenten und Singles, von denen lassen sich ziemlich viele in ein einziges mehrstöckiges Gebäude einbauen und die bringen dann auch ohne Luxus oder ausufernde Miethöhen ordentlich Mieteinnahmen, wegen der dichten Belegung.
Der Markt für Luxusobjekte ist klein, ob man ein riesiges, teures Luxus-Loft vermieten kann ist keineswegs sicher - aber Singles, Studenten, alleinstehende Rentner auf Suche nach einer bezahlbaren Kleinwohnung gibt es immer. Sichere Sache für einen Vermieter.
Bezahlbare Wohnungen wurden in den letzten Jahren nur mit öffentlicher Förderung, von öffentlichen Unternehmen oder von Genossenschaften gebaut. Und dennoch fallen jedes Jahr deutlich mehr Sozialwohnungen weg als neue gebaut werden, denn die Preisbindung öffentlich geförderter Wohnungen gilt oft nur für 15-20 Jahre.
Die letzten Bundesregierungen haben gegen diese Entwicklung kaum etwas getan. Sie haben den sozialen Wohnungsbau heruntergefahren, Wohnraum privatisiert sowie Städte und Gemeinden zur Spekulation freigegeben und die Rechte von Mieter*innen geschwächt.
Die Rechte von Mietern sind immer noch stark, zum Leidwesen aller Vermieter die an Mietnomaden oder asoziale Mieter geraten sind.
Daß der Staat sich schon lange rar macht ist richtig, um so mehr sind für den sozialen Wohnungsbau die Städte und Kommunen gefragt, die das nämlich auch auf eigene Kappe, ohne die Regierung in Berlin, machen können.
In Nürnberg z. B. gibt es gleich mehrere Betriebe die das machen, eine ist eine GmbH, die halbe-halbe beim Wohnungsbau macht, die Hälfte der Wohnungen wird für den normalen Verkauf auf dem Markt gebaut, mit diesem Geld wird die andere Hälfte mitfinanziert die (unter anderen Trägern, z. B. Kirchen) sozialen Zwecken dient, mit Mietpreisbindung über lange Zeit (30 Jahre), was der Freistaat Bayern über Vergünstigungen (verminderte Grundsteuer, nach altem und neuem Recht gleichermaßen) honoriert. Anderer sozialer Wohnungsbau und -vermietung in der Stadt läuft über Genossenschaften, auch dieses Modell gibt es und ist nichts neues, wenn die Linke damit Werbung machen will, versucht sie nur alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen, Roßtäuschung für Ungebildete. Aber wer weiß, vielleicht war dieses Modell gerade in Berlin bisher tatsächlich unbekannt.