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Brauche Tipps für einen Bekannten der an einer starken Angsterkrankung leidet

Bandit

Moderator
Teammitglied
@Marisol @Ausnahmsweise

Was ihr mir schreibt sind auch meine Überlegungen zu seinem Problem.
Meine Hilfe ist auch darin begründet, seiner Mutter genügend Freiraum zu geben.
Ein Eigennutzt steht da auch dahinter.

Seine Mutter fordert ihn schon und will dieses "Gefängnis" auch verlassen.

Natürlich ist es genauso wie ihr geschrieben habt, dass er sich seinen Ängsten ergeben hat und durch die massive Unterstützung sich nicht bewegen musste.

Inzwischen merkt er, dass es sich was ändert und er mehr selbst aktiv werden darf.
Allein meine Anwesenheit bewegt da schon was.
Es ist auch deutlich, dass es ihm selbst bewusst ist, dass es sich was ändern darf.
Denn ich nehme im seine Mutter zum Teil weg.
Trotzdem hat er mich akzeptiert, wahrscheinlich schweren Herzens, aber es haben sich da auch schon Änderungen ergeben, die ihm seine Mutter klar gemacht hat.

Ich habe ihn schon vorsichtig darauf angesprochen und versuche das in die richtigen Wege für ihn zu führen.

Ein Thema das seine Angst vor dem plötzlichen Herztod fördert, ist die Vorstellung nichts im Leben von seinen Wünschen und Träumen dann erreichen zu können.
Das wiederum kann man nutzen um seine Einstellung gegenüber seiner Krankheit zu ändern.
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Najo....

Es wird vielleicht krass und brutal klingen, aber die Mama ist es. Man kann davon ausgehen, dass diese Symbiose schuld ist, dass er solche Befindlichkeiten hat.
Sehr krass aus gedrückt!
Die Erkrankung ist sicherlich nicht von seiner Mama verursacht.
Klar ist, dass er sich seiner Krankheit ergeben konnte, da sie ihn aus Mutterliebe, Fürsorgepflicht und wesentlich Unwissenheit nicht dagegen unternehmen konnte.
Was hilfreich gewesen wäre um es nicht soweit kommen zu lassen.

Das sieht seine Mutter heute auch so und wir versuchen gemeinsam aus dieser Problematik herauszukommen.
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Ich habe vom Thema eigentlich überhaupt keine Ahnung, wollte dennoch einen Gedanken hierlassen: Bisher war mir der Hausnotruf immer nur im Zusammenhang mit allein lebenden Senioren ein Begriff. Ich habe aber gerade mal gegoogelt und gesehen, dass er auch kranken Menschen angeboten wird. Eine psychische Erkrankung liegt ja offensichtlich vor. Vielleicht wäre das etwas, was dem jungen Mann Sicherheit geben könnte, so dass die Probleme bzgl. des Alleinseins weniger würden. https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/senioren/altersgerechtes-wohnen/hausnotruf/
Wurde schon probiert, aber das gibt ihm nicht genug Sicherheit. Denn die Reaktionzeit ist zu lange für ihn.
Die Vorstellung ist bei ihm, dass er so schnell wie möglich Hilfe bekommen muss!
Tatsächlich waren es im Durchschnitt 15Min. bis sich jemand gemeldet hat.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Was macht denn der junge Mann zu Hause den ganzen Tag?
Übernimmt er Aufgaben,unterstützt die Mutter mit Hausarbeit?
Was wird von ihm erwartet?
Ich habe selber einen Sohn in dem Alter.Er ist nicht viel zu Hause.
Wenn,dann ist ein Streitpunkt,dass er kaum etwas zum Haushalt beiträgt.
Viel ist er am Handy oder an Computerspiele spielen.
Macht das dein Bekannter auch?
Geht das inzwischen vllt auch in Richtung Sucht?
Er hat soziale Kontakte übers Netz,so braucht er keine " richtigen".
Ich kenn mit dem Thema gar nicht aus.
Denke aber auch,dass dieser junge Mann Hilfe braucht und bei jedem von uns ist es am Wichtigsten,dass man selber versteht,dass man Hilfe braucht,um sie anzunehmen.
Also braucht es wahrscheinlich viele Gespräche,viel Geduld,so dass in ihm wieder Wünsche geweckt werden,seine Flügel zu öffnen.Der Wunsch nach Unabhängigkeit,was die meisten jungen Menschen von alleine haben.Neugier auf das Leben draußen, Möglichkeiten,die nur da auf uns warten.
Vielleicht sollte die Mutter auch ihr Verhalten Schritt für Schritt ändern.Selber rausgehen,dann schwärmend davon erzählen.
Aber auch,falls das nicht schon geschieht,ihrem Sohn Aufgaben zuteilt,die er zu erledigen hat.
Er verhält sich im Grunde wie ein kleines Kind,ohne eins zu sein.
Es ist schwierig als Mutter,das kann ich mir vorstellen.Sie sieht,dass ihr Sohn krank ist,fordert vllt gerade deshalb nichts von ihm.
Was aber vllt gerade nicht förderlich ist.
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Nein, denn es bestätigt ihn nur in dem Gedanken, es gäbe einen Grund, um Angst zu haben. Die Realität ist aber, dass es für einen jungen Menschen, ohne Vorerkrankungen, ohne Risikofaktoren keinen Grund gibt, vor einem Herzinfarkt Angst zu haben! Und das ist es, was er lernen muss. Ein Armband signalisiert unterschwellig immer, dass es eine Gefahr gibt.

Das Mittel der Wahl wäre (meiner Meinung nach!) eine Klinik, die der Funktionalität der Angst auf den Grund geht und über Expositionen die Angst abbaut.
Das denke ich auch!
Bin schon dabei ihm eine Klinik schmackhaft zu machen.
Da darf noch mehr Vertrauen zwischen uns wachsen um da ihn auch richtig erreichen zu können.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Wisst ihr, wie man Elefanten dazu erzieht, dass sie nicht ausbuchsen?

Man legt ihnen, wenn sie noch klein sind, eine Fessel an, die jungen Elefanten lernen dadurch, dass sie nicht weg können, egal, wie sehr sie es versuchen. Später reicht, wenn sie einen Strick lose ums Bein haben, sie haben verinnerlicht, dass sie nicht weg können, wenn diese Fessel da ist.

Oder: Kennt ihr das Experiment mit den Flöhen? Man gibt die in ein Gefäß, das gedeckelt ist, sie springen hoch, stoßen an die Grenze und diese Grenze wird auch beibehalten, wenn der Deckel offen ist, verinnerlicht, angenommen- akzeptiert, ich kann nicht höher hüpfen.

Um diesem jungen Mann die Angst zu nehmen, brauchts die Erkenntnis, dass nicht stimmt, was er glaubt. Rauslocken, immer mehr, immer öfter, sachte, sanft dehnen, ohne das er das checkt. Ich würde ihn ablenken, tricksen, lustig sein mit ihm, in gute Stimmung versetzen und während er so paralisiert ist, die Grenze versetzen, immer ein Stück weiter. So macht es das Leben mit uns ja auch.
Bei einer fröhlichen Befindlichkeit wagen wir mehr und es wird integriert.
 
V

versuch

Gast
Hallo zusammen,

ich benötige etwas Unterstützung um eine adäquadte Hilfestellung zu geben.

Ich kenne mich selbst mit sozialen Ängsten aus, aber bei mir selbst habe ich es sehr gut im Griff, tritt auch nur auf wenn meine Stimmungslage über längere Zeit schlecht bis katastrophal ist. Komme da durch Exposition auch relativ schnell wieder heraus.

Ich möchte da gerne helfen,
ich bin sensibel und empathisch und ziemlich erfahren was Therapien angeht.
Bräuchte nun ein paar Infos, Tipps, wie ich meinem Bekannten am besten helfen kann.
Etwas mehr spezieles Hintergrund Wissen, Informationen wäre für mich auch hilfreich!

Bei meinem 23 jährigen Bekannten ist die Situation wesentlich dramatischer.
Seine Hauptangst ist der plötzliche Herztod!
Die Dramatik an der ganzen Sache stellt sich nun so dar:
Auf Grund dieser Angst kann der Bekannte sich nicht alleine im Haus aufhalten, er benötigt immer jemand der bei ihm in der Nähe ist umschnellst möglich einen Notarzt zu erreichen, da er davon ausgeht, dass er in diesem Fall niemanden zur Hilfe rufen könnte.

Zur Vorgeschichte:
Der Bekannte ist in einer guten familären Situation aufgewachsen, sehr enge Verbindung zu dem engeren Familienkreis.
Geprägt wurde er durch den Verlust des Vaters. Der bedauerlicher Weise durch eine langjährige Erkrankung dann verstarb, mein Bekannter war da 12 Jahre alt.
Mobbing scheint auch eine Rolle zu spielen.
Verlustängste sind anscheinend der Auslöser gewesen?!?!
Seit vier Jahren hat sich sein Zustand immer mehr verschlechtert.
Seit nun ca. 2 Jahren konnte er nicht mehr alleine sein.
Er war schon in einer Klinik wo ihm auch geholfen werden konnte, aber der Erfolg war nachder Rückkehr schnell wieder verflogen und er fiel in die selben Ängste zurück.
Eine ambulante Therapie ist bis vor kurzem gelaufen, brachte auch leichteste Erfolge.
Leider hat der Therapeut die Praxis aufgegeben und die Suche nach einem neuen Therapeuten ist schwierig. Erstes Vorgespräch endete mit einer Katastrophe, denn die Theraputin hat anscheinend sein Problem nicht verstanden und ihn mit nicht sehr hifreichen Kommentare abgeschreckt.
Was da genau ablief ist natürlich nicht zu sagen, denn es ist das empfinden des Bekannten. Weitere Termin wurden deshalb abgesagt.
Inzwischen will er auch keine Therapeutische Hilfe mehr annehmen.
Wobei er schon mir gegenüber signalisiert hat, dass ein weiterer Klinikaufenthalt eine Möglichkeit wäre.
Unterstützung ist vorhanden, das Verständnis ist zwar nicht bei allen gegeben, aber seine Mutter ist die Hauptperson die auch mit ihm unter seiner Krankheit leidet.
Da sie die Person ist die immer für ihn da ist und deshalb das Gefängnis das durch die Angsterkrankung entstanden ist mit ihm teilt.
Untestützung bzw. Menschen mit denen er allein sein sind seine Mutter, Schwester, Tante und seine Oma. Bei dem Partner der Mutter funktioniert es auch.
Er muss Vertrauen in die Person haben.
Bei den Partnern der Tante und Schwester geht es nicht.
Bei Freundinnen funktioniert es nur wenn er da Vertrauen aufbauen kann.
Findet auch online Freundinnen+ mit denen er zum Teil auch mal alleine bleiben kann.
Rausgehen mit diesen Freundinnen ist nicht möglich.
Also funktioniert es auch nur wenn die Freundinnen dann zu ihm kommen.

Andere Freunde sind in seinem Leben real nicht vorhanden, online ist er gut vernetzt.

Der körperliche Zustand ist soweit gut.
Jegliche Herzerkrankungen sind mehrfach ausgeschlossen worden!
Die Ernährung ist als sehr gesund zu bezeichnen, jeglicher Konsum von Drogen auch Alltagsdrogen ist aufgrund seiner Ängste für ihn ausgeschlossen.
Medikamente gegen seine Ängste will er auch nicht nehmen.
Bewegung ist zwar nicht optimal, aber Spaziergänge in Begleitung sind in einem sicheren Umkreis möglich, das Tempo das er dann erreicht ist mir z.B. zu schnell.

Schulische Bildung gut, Realschulabschluß, Fachhochschulreife, eine abgeschlossene Berufsausbildung ist vorhanden.
Er hat sich eine kleine Existens, Selbstständigkeit aufgebaut durch Multimedia Aufträge die er mit Erfolg erledigen kann. Leben davon allein ist trotzdem nicht möglich, dazu kommt er an zu wenig Aufträge und ist auch in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt.
Hobbys, wie Onlinespiele, Bonzai, Schach, usw. betreibt er viel.
Er ist als intelligent zu bezeichnen!

In letzter Zeit gibt es ein paar leichte Verbesserungen die auch hoffen lassen.
Die Verzweiflung über seine Situation tritt auch immer wieder auf.
Wobei da auch etwas der Wille zur bewussten Veränderung nicht unbedingt da ist!

So weit so gut!

Ich bitte nun um Tipps!
Schreibt und stellt alles ein was euch als für mich als helfendem und ihm als Hilfe euch nützlich erscheint!

Im voraus vielen Dank!
Hallo,

an Stelle der Familienangehörigen würde ich nach einer Klinik suchen, wo bei Angststörungen auch systemische Therapie angeboten wird.

Falls es das nicht gibt, nach einem 'normalen' psychiatrischen stationären Angebot und schon während des Klinikaufenthalts nach einer Therapie bei einem speziell so ausgebildeten systemischen Psychotherapeuten suchen (es gibt da Fachverbände).

Offenbar war im Rahmen der stationären Therapie ja schon einmal eine Besserung möglich.

Da diese starke Angst aber wohl schnell wieder aufgetreten ist, als der junge Mann in seinem Umfeld zurück war und die Familienangehörigen auch alle prompt bereit sind zur Unterstützung, nehme ich an, dass seine Krankheit zur Zeit irgendeine Funktion für die Familie) Familienmitglieder erfüllt (welche auch immer).

Darum die Empfehlung zur Systemtherapie. Einige dieser Systemtherapeuten bieten auch online Sprechstunden an.

Alternativ, falls das für die Familie keine Option ist, am besten während des Krankenhausaufenthalts gleich im Anschluss an die stationäre Therapie Reha und/oder Auszug aus der Familie organisieren, bevor er wieder seine Funktion als Kranker für dieses Familiensystem übernimmt.
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Genial- das ist eine super Idee. Man bindet ihm diese Uhr um und geht mal kurz weg, dann dehnt man das Weggehen immer mehr aus und lockert praktisch dieses enge Korsett.

Lieber Bandit, sei du während der Spaziergänge da, schickt die liebe Mutti mal weg und schaut auf sie, sie muss lernen, sich nach und nach von ihrem Sohn zu lösen.
Wenn du mit den beiden zusammen bist, lieber Bandit, dann frag die Mutter aus, was sie alles so erlebt hat, gerne erleben würde, neben dem Sohn widme dich ihr. Bring sie zum lachen, scherze mit ihr, geh mal mit ihr zum Konditor, flirte ein wenig, erinnere sie, dass es mehr gibt, als das, was da ist. Zugleich gibts weniger Sorge um das kleine Kind, auf das sie schauen muss und dieser kann dann zulegen, wenn sie abgelenkt ist.
Das ist ein Prozess, den man normalerweise im Kindergarten durchstehen muss, bei denen wurde das versäumt.
Vor seiner Erkrankung war er sehr aktiv und hat sich ganz normal wie ein Jugendlicher benommen.
Es ist also kein Strukturelles Problem sonder erst mit dem auftreten der Krankheit aufgetaucht.
Klar, versuche ich jetzt schonihr Freiheiten zu geben in dem ich bei ihm bleibe und sie etwas für sich tun kann.

Was mir wiederum Zeit gibt hier zu sein!

Da sind wir dabei und loten schon gemeinsam aus was jetzt möglich ist.
Wir reden viel und haben sehr viel Spaß miteinander! 😃

Ihr Wunsch ist auch eindeutig sich den verlorenen Freiraum wieder zu holen. Deshalb auch die Partnersuche um das Leben wieder genießen zu können!
Lach und sie hat jetzt auch einen in allen Bereichen guten Partner gefunden. (y)😎💝

Ich gebe mich da nicht auf, denn ich kann da neutral auf alles schauen und genau das hat sie sich gewünscht. Einen Partner der die Problematik verstehen kann und ihr hilft es für uns alle gut werden zu lassen.
Sie ist eine Frau die mit beiden Beinen im Leben steht und klare Vorstellungen und Ziele hat!
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Geprägt wurde er durch den Verlust des Vaters. Der bedauerlicher Weise durch eine langjährige Erkrankung dann verstarb, mein Bekannter war da 12 Jahre alt.
Mobbing scheint auch eine Rolle zu spielen.
Verlustängste sind anscheinend der Auslöser gewesen?!?!
Seit vier Jahren hat sich sein Zustand immer mehr verschlechtert.
Seit nun ca. 2 Jahren konnte er nicht mehr alleine sein.
Ist vor 4 Jahren irgendetwas gewesen,was diese Ängste verursacht hat?
Der Tod des Vaters war ja schon früher,und auch nicht plötzlich.
 

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