Ich mag und kann nicht einsehen, mit wem zusammen zu leben, der Stress macht. Du doch auch nicht. Keiner will das. Warum tut man sich das dann an? Man muss ja nicht, kann ja ausweichen.
Vielleicht wirds freundlicher bei euch, wenn nicht, dann diktiert euch wieder auseinander, Liebe darf keinen Stress machen. Macht auch keinen, wenn ja, dann ist es kein Lieben.
Erst mal wäre es nett, wenn Du nicht davon ausgehen würdest, dass jeder so leben möchte wie Du.
Ich weiß nicht, was Du unter Liebe verstehst, ist mir auch egal, aber für mich ist es keine rosa Pilcher Geschichte, die im ewigen Happy End endet. Für mich ist es genau dann Liebe, wenn man bereit ist, umeinander zu kämpfen, sich mit dem anderen und seinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.
Die Liebe zu meinem Partner hat immer Stress gemacht. Und das wird sie auch weiterhin. Wir sind beide eigenwillig, schwierig, wir haben unsere Verletzungen. Aber all der Ärger ist es wert. Wir wachsen miteinander, aneinander.
Normal reagiert wäre, dass sie nicht ausrastet, er auch nicht. Sie kommuniziert via strafendes, oder bekümmertes Schweigen, was ja eigentlich nichts weiter ist, als die Unfähigkeit, anders damit umgehen zu können.
Du strafst hier einfach jemand als unfähig ab, weil er nicht in dein Muster passt.
Menschen rasten manchmal aus. Oder sie sind erst mal ganz still und brauchen Zeit. Ich möchte nicht, dass mein Partner sich für mich verbiegt. Es ist nicht so, dass er sich nicht verändern kann, aber ich verlange es nicht von ihm. Wo er sich verändert, mir entgegen kommt, ist es ein Geschenk.
Sie wird bestimmt eines Tages erklären können, was da läuft in ihr. Es wird triggern sein, wie meist. Ein leises Berühren dieser Wunde und schon blutet sie. Man ist zurückversetzt in diesem Moment, leidet, wie man damals als Kind gelitten hat, ist wieder dieses Kind.
Oder vielleicht ist sie einfach jemand, der erst mal einen Moment für sich braucht.
Ich finde, für das sind Beziehungen ja da, da lernt man viel rein durch die ständige Konfrontation mit seinen Verletzungen, die man in sich trägt.
Eben hast du noch geschrieben, eine Beziehung darf keinen Stress machen. Konfrontationen mit den eigenen Verletzungen bedeuten aber jede Menge Stress.
Mit anderen Worten, man darf den anderen auch mal stressen.
lerne zu kommunizieren und zu artikulieren, was du mitteilen willst..
Alles schön und gut, aber irgendwie sind wir alle doch immer noch Menschen und keine Roboter, bei denen man einfach ein neues Programm einspielen muss und schon läuft alles ganz anders. Es braucht Zeit. Und damit braucht es Verständnis.
Manche machen es sich schon sehr einfach. Gehen her und dann musst du ihre Anliegen erraten, kannst du das nicht, wirst du verdammt. Das kenne ich, solche Freunde mag ich nicht. Kleinkindverhalten.
Und vielleicht machen es sich die Leute gar nicht so einfach, sondern haben einfach andere Erfahrungen.
Ich habe eine hohe Wahrnehmung, bin sensibel und ich spüre bei meinem Gegenüber sehr früh, was derjenige braucht. Ich kann nichts dafür, wenn der Rest der Welt aus so vielen Holzköpfen besteht, denen man das offensichtilche vorsagen muss.
Meine Senisbilität, finde ich, muss man nicht aburteilen, sondern einfach verstehen, dass Menschen unterschiedlich unterwegs sind.