Holunderzweig
Sehr aktives Mitglied
Für deine Art wie du bist ist Platz hier und wie du siehst, manche können gut mit dir, das reicht.
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Hallo Holunderzweig,
schau mal hier: Wie geht ihr damit um, dass das Leben nicht fair ist?. Hier findest du vielleicht was du suchst.
Ich habe kürzlich eine neue Psychotherapie begonnen, meine zweite, wo es wieder ein bisschen darum ging, warum ich psychisch krank bin. In meinem Fall ist es genetische Veranlagung gewesen und ein schlechtes Umfeld während der Kindheit. Dadurch fällt es mir immer noch schwer, meiner Familie nicht die Schuld für absolut all meine Probleme zu geben.
Zwar verstehe ich, dass auch andere Menschen solche Traumata wie ich haben oder sogar Schlimmere und irgendwie was aus sich machen. Außerdem weiß ich auch, dass es mich nicht voran bringt, darüber nachzudenken wie mein Leben sonst verlaufen wäre, denn es ist nun mal so wie es jetzt ist.
Aber ich komme von den Gedanken nicht los. In jeder Frage steckt auch irgendwie wieder eine neue. Meine beste Freundin ist der liebste und netteste Mensch überhaupt. Deswegen freue ich mich, dass sie ein gutes Leben hat und nichts Traumatisches erleben musste, das hat sie nicht verdient. Nur irgendwie ist das paradox, denn wenn sie nicht in so einem guten Umfeld aufgewachsen wäre, wäre sie auch nicht so liebenswürdig geworden, oder?
Man könnte jetzt sagen, ich kann ja stolz darauf sein, dass ich trotz meiner Umstände mehr oder weniger erfolgreich bin. Aber dazu fallen mir zwei Sachen ein. Erstens sieht außer mir und meiner ersten Therapeutin niemand diese Erfolge - keiner hat jemals bemerkt oder angemerkt, dass ich kaum noch Aggressionsprobleme habe, dass ich mich heute Dinge traue, die ich vor 5 Jahren nie für möglich gehalten hätte, dass ich überhaupt einen Job und Freunde habe. Zweitens gibt es noch so Vieles, was psychisch gesunde Menschen oder Menschen in besseren Situationen einfach jeden Tag machen, wo ich wochenlang planen und üben muss, weil mich zum Beispiel die Angststörung aufhält.
In einer Therapiestunde sollte ich mir überlegen, was für Vorteile ich in meiner Depression (das war meine allererste Diagnose) sehe. Ich habe aufgeschrieben: Ich habe mehr Mitgefühl und Verständnis für andere Menschen als der Durchschnitt. Ich bin gut darin, Grenzen zu ziehen und Nein zu sagen. Ich bin für Probleme gewappnet.
Die Wahrheit ist aber: Menschen, die kein Mitgefühl für andere haben, sind sowieso immer selbst psychisch krank. Ich kann meine Grenzen nicht immer klar setzen. Und ich bin deutlich sensibler als andere Leute und breche je nach Stimmungslage schon bei Ereignissen zusammen, bei denen psychisch gesunde Menschen einfach mit den Schultern zucken.
Gut, ich weiß, dass ich mich mit Gesunden nicht vergleichen kann, denn wir sind nicht mit den gleichen Bedingungen gestartet und werden nie gleich auf sein. Aber wieso musste gerade ich krank werden? Wieso haben manche Menschen keine Probleme und andere gleich so viele?
Das Leben an sich ist immer fair, wir alle kommen nackt zur Welt und haben alle mehr oder minder gleiche Chancen. Mehr oder minder in Bezug auf die Intelligenz und den Charakter, esliegt letztlich an uns was wir aus unserem Leben machen.
Zu sagen das Leben ist unfair stimmt somit nicht wirklich und auch mit Trauma kann man durchaus es zuetwas bringen nur ist es anstrengder als wenn man gesund ist und alles glatt gelaufen ist.
Wer geliebt und wohlbehütet aufwuchs, in der Schule gut war und auch sonst beliebt idt und geliebt wird hat es uU. einfacher.
Ich zb. habe trotz meiner wirklich schweren Kindheit und auch der zeit danach die nicht wirklich schön war mit Ausnahme kurzer Zeiträume fünf Ausbildungen vier militärische und im zivielen Leben als Landwirt.
Andere studieren trotz Trauma wenn auch eher seltener aber immerhin und auch sie sind im leben erfolgreich, der eine mehr , der andere weniger.
Das Leben ist weder unfair noch ist es schlecht es sind die Umstände wie wir aufwachsen und leben müssen, die uns glauben lassen das Leben sei nicht fair.
Es liegt letztlich an jedem selbst, seinem denken und handeln ob jemand Erfolg hat im Leben oder nicht.
Ich kann dir eines sagen, man kan dir alles nehmen, deine Würde, deinen Stolz, eifach alles und nichts davon bekommst du je zurück, mit einer Ausnahme. Bildung.
Bildung kann dir keiner nehmen das war so ziemlich das erste was ich lernte und darum lernte ich und lerne heute noch. Bildung ist der Zeigefinger dessen was aus dir werden kann, aber nicht muss.
Was aus dir wird und wie du leben kannst entscheidest du alleine, kein anderer.
1. Hinterfragen, was überhaupt Erfolg ist. Ich hätte früher beispielshalber gesagt „Bildungserfolg, beruflicher Erfolg, Markenklamotten, Mercedes, keine psychischen Probleme wie in etwa Ängste“.
Diese Definition von Erfolg ist in der Gesellschaft verankert
Ich glaube finanzieller/ materieller Erfolg wird in Ländern wie Deutschland immer unwichtiger, gerade weil die meisten Menschen finanziell recht gut dastehen. Ich glaube, inzwischen werden auch gesamtgesellschaftlich eher Wohlbefinden, Glück, Persönlichkeitsentwicklung, gute Beziehungen etc. als Erfolg angesehen (und ein Mindestmaß an finanzieller Stabilität). Aber das ist auch je nach Milieu etwas unterschiedlich.
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