Gestern lief im TV eine Doku über Liebe. Da wurde eine Geschichte aus dem Mittelalter erzählt: Er und sie waren nicht verheiratet und bekamen ein Kind. Da hat man ihr das Kind weggenommen, ihn entmannt. Und beide mussten im Kloster leben. Sind wir wieder dort angekommen?
In Deutschland hatten die 68er extrem viel Mut aufgebracht, um für die sexuelle Freiheit insbesondere von Frauen zu kämpfen. Währenddessen im Iran: Dort werden Frauen zu Freiwild erklärt, nur, weil sie kein Kopftuch tragen. Dort zählt man schon als unbedeckt, wenn die Haare zu sehen sind.
Und dann diese Diskussion, ob es in Deutschland OK ist, wenn man als Frau mit Mitte 20 schon 9 Sexualpartner hatte.
Was ich auf jeden Fall nicht OK finde: Andere Menschen, die glauben sie dürfen sich das Recht rausnehmen über die Sexualität oder sexuellen Merkmale (Haare zu sehen/nicht zu sehen) eines anderen Menschen zu bestimmen. Sobald man das zulässt, seien es Verwandte oder Bekannte oder Fremde, ist man nicht mehr weit von Sklaverei und Menschenhandel entfernt. Denn um nichts anderes geht es hier: Einer Vagina einen Wert zuweisen, meinetwegen auch einen religiösen Wert, über den sich irgendein Mann dann glaubt eine Eintrittskarte in den Himmel erkaufen zu können, nur, weil er mit einer Jungfrau geschlafen hat. Wo ist da der Unterschied zur Prostitution, wenn es einem als Frau nicht um die eigene Lust, sondern des - meinetwegen auch religiösen - Verkauf des Körpers geht? Man bietet hier ja quasi seinen Körper als Wahre an.