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Gesetzesalter für Strafmündigkeit herabsetzen?

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G

Gelöscht 123434

Gast
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Luna_New

Aktives Mitglied
Waren die mobbenden Kinder oft nicht brutaler als die meisten Erwachsenen? Wer schützt die schwachen Kinder vor brutalen und mobbenden Kindern?
Eben weil Kinder und Jugendliche unreifer als Erwachsene sind, sind sie brutaler. Sie haben keine Vorstellungen welches Ausmaß und welche Auswirkungen ihr Verhalten beim Gegenüber erzeugt. Eben weil sich Einfühlungsvermögen und Grenzen erst mit einem gewissen Alter einpegeln. Sicher, gibt es auch Psychopathen, bei denen pegelt sich das nie ein, aber die Mehrheit wird ab einer gewissen Altersgrenze gelernt haben, welche Konsequenzen ihr Verhalten beim Gegenüber hervorruft.
Allerdings und das darf man nicht vergessen, gibt es Mobbing auch unter Erwachsenen. Meist jedoch verdeckter. Kinder und Jugendliche mobben offener.
Und genau wie beim Mobbing ist der Ansatz auch bei den 12 und 13 jährigen Mädchen. Wie der Sonnenburg sagt. Das Hirn prägt sich erst noch aus. Im Normalfall hat man bis zum 18. Geburtstag gelernt, was Mobbing in welcher Form auch immer beim Gegenüber hervorruft

Inzwischen weiß man mehr: 32 Messerstiche!!! Affekt?? NEIN. Sorry, aber da gibts keine Worte mehr, wenn Kinder zu so etwas fähig sind.
Es braucht dringend spezielle Einrichtungen grad für minderjährige Straftäter.
Ich denke, hier zweifelt keiner daran, dass da mehr im Argen liegt. Wie der Polizeipräsident sagte. Täter waren mal Opfer bevor sie zu Tätern wurden. Das wird er nicht ohne Grund gesagt haben.

Ich würde mir für die Mädchen wünschen, dass sie vom Jugendamt die Auflage bekommen eine verpflichtende Therapie zu machen. Nicht mehr und nicht weniger.
Hier stößt die Justiz eben an ihre Grenzen. Was sollte es sonst auch werden? 12 Jährige im Jugendknast?

Die haben in ihrer Erziehung versagt und wegen ihrem versagen ist ein Kind Tod.
Wir kennen die Eltern nicht und können uns dazu kein Urteil bilden. Nicht immer sind Eltern an allem Schuld.
Wenn ein Kind mit 15 drogenabhängig wird, kann man auch nicht sagen, die Eltern sind Schuld.
Es gibt auch Kinder, die haben einfach psychopathische Tendenzen.
Bei so einer Tat gibt es nicht selten den Täter und einen Mitläufer.
Ich hatte im Praktikum an einer Schule, das ich machen musste mal einen Jungen, von dem ich die Hand ins Feuer gelegt hätte, dass er ein Psychopath ist, da er alle Kriterien erfüllten, die einen Psychopathen ausmachten.
Umgekehrt findet man unter Chirurgen und gewissen Berufsgruppen nicht wenige Psychopathen. Was aber nicht bedeutet, dass jeder Psychopath auch gewalttätig wird.
Kinder und Jugendgewalt ist ein schwieriges Feld.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Das heißt aber nur, daß jetzt ein anderer Ort die völlig ahnungslos an der Backe haben wird. Gelöst ist damit nichts, eine Wiederholung wäre möglich. Wie bei Pädophilen, ein Restrisiko bleibt bestehen.
Medial sind doch schon Hexenjagden auf die Familien los gegangen. Ich fürchte, sie werden nur noch abgeschieden unter Zeugenschutz irgendwo leben können. Es gab ganz üble Drohungen gegenüber den Familien, wie die Medien berichtet haben.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Ich stelle mir jetzt ein 10 oder 12 jähriges Mädchen neben lauter 15 oder 16 Jährigen in der Jugendvollzugsanstalt vor.
Körperlich vielleicht weit entwickelt. Geistig aber auf dem Niveau eines Kindes. Ohne die Konsequenzen des eigenen Handelns absehen zu können.
Ich bleibe absolut dabei, dass Strafmündigkeit erst ab 14 beginnen sollte.
Man tut niemandem einen Gefallen damit, das Alter runter zu setzen.
Fragt mal einen Lehrer oder andere, die jeden Tag mit Jugendlichen zwischen Klasse 6 und Klasse 8 zu tun haben. Die werden euch sagen, dass es da manchmal wie im Dschungel zugeht.
Das Hirn dieser Kids ist noch im Reifeprozess und genauso unreif benehmen sie sich manchmal auch.


Nach allem was ich aufgeschnappt habe, sollen die zwei das Opfer schon vorher gemobbt haben. Von wegen aus Opfern werden Täter.
Was glaubst du denn, woher Aggressionen kommen? Sicher nicht, wenn im Leben der Mädchen alles in Butter gewesen ist. Umsonst hat der Polizeipräsident das nicht gesagt.

Es gibt ein Zitat von Carl Gustav Jung. Das lautet wie folgt:
"Der gesunde Mensch quält andere nicht- in der Regel sind es die Gequälten, die zu Folterern werden."
Und das siehst du immer wieder.

Jungen zum Beispiel, die ihre eigene Mutter haben leiden sehen, wenn ihr Vater sie geschlagen hat, werden für ein vielfaches Risiko selbst zu Gewalttätern. Müsste man ja eigentlich denken, dass sie es besser wissen müssten. Da greift aber obiges Zitat.
Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Von nichts, kommt nichts.
Ich weise an dieser Stelle aber darauf hin, dass ich die Tat nicht beschönigen möchte.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Und an die, die hier für Gefängnisstrafen plädieren:
Mal in die Familie oder die Mädchen rein versetzt?
Niemand sagt, dass die Tat moralisch nicht katastrophal war.
Aber die werden nie wieder da wohnen, wo sie gewohnt haben, werden nur noch unter Zeugenschutz irgendwo leben können, werden das Aufhängeschild Täterinnen für den Rest des Lebens an sich haben, die Mädchen werden damit schwer bis gar nicht Arbeit finden, weil wir hier in einem Land leben, das nicht wie in den USA unendlich weit ist. Jeder kennt immer irgendwen von früher.
Das soll nichts beschönigen, aber im Vergleich zu 10 Jahren Knast, die sie dafür bekommen hätten, sind die lebenslangen Folgen in meinen Augen die Höchststrafe.
Jugendvollzugsanstalten können vielleicht dafür sorgen, dass Täter und Täterinnen Strafen absitzen, aber in moralischer Weise können sie nichts für ungeschehen machen.
 
G

Gelöscht 125794

Gast
Auch wenn ich sicherlich von einigen hier angegiftet werde:
ich vermisse Mitleid und Verständnis mit den Täterinnen: KINDER.

Wieso waren sie so, wie sie sich verhalten haben?
Inwieweit sind sie tatsächlich schuldig zu sprechen?

Kinder, die nicht begreifen, was sie getan haben und wie es nun mit ihnen weitergeht.
Sie werden leiden, weil niemand sie mehr in den Arm nimmt, und das nicht verstehen.
Sie werden psychische Störungen entwickeln.
Sie werden lange - vielleicht ein Leben lang - traumatisiert sein.
Spätestens im Erwachsenenalter werden ihnen viele Fragen über sich und zu allen Vorkommnissen eine Qual sein.

ICH habe Mitleid mit ihnen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Da frage ich mich, wie denn anders verfahren? Die Eltern von Luise wird nicht interessieren, aus welchen Motiven dieser unsinnige Mord geschah. Wohlgemerkt geplant, ist ja nicht üblich, dass 12jährige mit Messern herumlaufen, und kaltblütig ausgeführt bei mehr als 30 Stichen. Sie wussten, was sie taten! Die kriminelle Energie der Täterinnen ist bei soviel Abgebrühtheit schockierend. Dem voraus ging wohl massives Mobbing, das, wie in so vielen Fällen anscheinend niemandem aufgefallen ist, obwohl Luise sich Erwachsenen anvertraut haben soll. Wo waren sie, die Erzieher, die Schulen, die Gesellschaft?

Ich weiß auch nicht, welche Strafe in welcher Form angebracht ist (als Mutter der Getöteten würde ich wahrscheinlich anders denken), ich weiß aber, dass ich nicht möchte, dass diese Täterinnen wieder in die Gesellschaft entlassen werden sollen, da sie mMn nicht resozialisierbar sind.
Ja, DEINER Meinung nach! Aber kannst Du das wirklich beurteilen?
Also ich finde eben ,ein Urteil dazu kann doch nur jemand fällen, der die Täterinnen genau beurteilen kann. Alles andere wäre doch fatal.
Wir leben immernoch in einem Rechtsstaat und ja: Das bedeutet auch in solchen schrecklichen Momenten, dass man ein Rechtsstaat ist.
natürlich werden die Eltenr des getöteten Mädchens diesen Mädchen den Tod wünschen. Würde ich auch tun und ich finde das ist die menschlichste aller Reaktionen.
vielleicht verdienen sie sogar so eine Strafe... moralisch- vielleicht. ICH weiß es nicht und ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich es nicht beurteilen muss. Würde ich mich in der Lage fühlen, in so einem schrecklichen Fall einen kühlen Kopf zu bewarhen und sachlich zu urteilen, wäre ich wohl Jurist oder Gutachter geworden.
Aber ich bin froh, dass wir entsprechende fachleute haben, deren beruf das ist. Wahrlich keine leichte Entscheidung.

Das gilt für Erwachsene. Kinder lernen halt noch, auch das Morden will gelernt sein. Und so viel Kraft wie ein Erwachsener kann ein Kind beim Zustechen noch nicht aufbringen, also braucht es vermutlich mehr Stiche, bis das Opfer sich wirklich nicht mehr rührt. Klingt zynisch ist aber einfach die Realität.
Ganz genau: Es gibt ihn eben doch: Den Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern.

Eben weil Kinder und Jugendliche unreifer als Erwachsene sind, sind sie brutaler.
Ganz genau: Wer zB schon mal ein 3 Jähriges Kind im Trotzanfall erlebt hat, der weiß: In diesem Moment extremster Wut wäre so ein kleines Kind absolut in der Stimmung, seine Eltern zu ermorden oder eine Atombombe zu zünden.
Es würde ohne weiteres alles zerstören, was ihm lieb ist. Einfach weil in so einem Moment alles aussetzt und es einfach nur blanke Wut hat.
Nur gut, dass so kleine Stöpsel selten die Möglichkeit haben WIRKLICH Schaden anzurichten. Aber es kommt vor: Dass zB dreijährige ihren Babygeschwistern ein Kissen aufs Gesicht drücken. Also das Zerstörerische ist schon bei den aller Kleinsten angelegt und muss erstmal in Bahnen gebracht werden.
Hier haben wir es natürlich nicht mit 3 Jährigen zu tun, aber wo ziehen wir die Grenze?
Wo genau legen wir fest, dass ein junger Mensch es kapieren kann, dass sein momentaner Impuls nicht jedes Verhalten rechtfertigt?

Ich finde, man kann keine feste Grenze ziehen. Man MUSS das fließend machen und man muss immer den Menschen beurteilen.
Manche Kinder haben mit 10 eine Reife, die manche mit 20 nicht haben und andere sind mit 15 noch infantil wie Grundschüler.
Und klar: Hier haben wir es mit extrem verkorksten Kindern zu tun: DH deren Leben kann keinesfalls so weitergehen, wie bisher. Das ist absolut klar. Irgendwas MUSS fatal schief gelaufen sein, damit sie so handeln konnten. Und deswegen muss gehandelt werden.
WAS genau das ist wissen wir nicht, aber es ist wichtig, das herauszufinden, um genau DAS in Angriff zu nehmen.
Waren es die Eltern, die ihre Kinder komplett versaut haben?
Schicksalsschläge? Gewalterfahrungen? Falscher Umgang? Psychische Krankheiten usw..
All das muss man doch wissen, um Urteilen zu können.

Bei einem Erwachsenen Straftäter wollen wir das doch AUCH wissen, oder?
Warum denn hier nicht?
Wenn ein erwachsener Mensch einen Mord begeht (bzw durch dessen Schuld ein Mensch stirbt), wollen wir doch auch wissen, ob es überhaupt ein Mord war, oder vielleicht Totschlag, Notwehr, im Affekt, oder geplant? Was ist das Motiv? War derjenige nüchtern, psychisch krank, klar im Kopf? Gab es Hintermänner?
Usw.
All das wird in einem Prozess aufgearbeitet und DANN kommt es zu einem Urteil.

Warum sollte uns all das bei Kindern plötzlich nicht mehr interessieren?
Warum sagen wir DA plötzlich: Sch.... drauf: Weg mit denen.
Das kapiere ich nicht!
Wenigstens sollten Kinder doch die GLEICHEN Rechte haben wie Erwachsene: Was hier teilweise gefordert ist, ist aber nicht die Behandlung nach Erwachsenenrecht, sondern eigentlich eine behandlung nach GARKEINEM Recht mehr.
Und das soll richtig sein?
 

Callia80

Aktives Mitglied
Ich möchte nochmals an die Worte Ki.u.Ju.Psychiater erinnern, der sagte es gibt auch keiner bei denen es keine Auffälligkeiten vorher gab, kein schlechtes Elternhaus usw.

Man möge sich mal in die Lage der Eltern versetzen. Eltern eines Kindes, dass ein anderem das Leben genommen hat. Vielleicht waren sie nicht die typisch schlechten Eltern von denen einige ausgehen. Eine riesen Diskrepanz zwischen Mord und Liebe.
 
Status
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