Auch Charme ersetzt auf Dauer keine Leistung, Charme reicht nur bis zur ersten Enttäuschung.
Einer Enttäuschung geht immer eine Selbsttäuschung voraus.
Die eigene Enttäuschung setzt meistens eine selbst begangene Tat voraus.
Enttäuschung ist das Ergebnis falscher Erwartungen, sich im Menschen zu irren, ist das Menschlichste.
Das ist richtig.
Ich kannte selbst mal jemanden, der nur so lange "charmant" war, bis ihn die erste Enttäuschung traf. Dann plötzlich wurde aus dem "Charm" , ein ekelhaftes Monster. Eben wahrscheinlich deshalb: er hat sich völlig egoistisch Erwartungen gesponnen, die nicht so, wie gewünscht, eingetroffen sind. Man hat sich dann aber nicht im Menschen geirrt, sondern ist seinen eigenen Erwartungen aufgesessen. Das rechtfertigt aber keineswegs, andere Menschen dann mies zu behandeln. Allem voran dann nicht, wenn der Charm nur Mittel zum Zweck war.
Es stimmt, niemand ist perfekt. Das erwartet auch keiner. Aber einen guten Umgang miteinander setzt nunmal voraus, dass man selbst ehrlich zu sich ist und dann auch zu anderen - auch in der Unperfektion. Es setzt voraus, dass ich meine Enttäuschungen über nicht eingetroffene Erwartungen nicht über das Wohl der anderen stelle. Die Verantwortung nicht enttäuscht zu werden, liegt sowohl bei mir selbst, als auch beim Gegenüber. Die Verantwortung nicht Enttäuscht zu werden, liegt in der Gesamtheit. Eltern enttäuschen wohl täglich ihre kleinen Kinder, wenn sie jetzt nicht zuende spielen dürfen, sie jetzt aber doch noch kein Bonbon bekommen, etc. Diese Enttäuschung ist insofern aber nur dann dem Kind anzulasten, wenn der Situation keine falschen Versprechungen voraus gingen. Denn wenn die Eltern versprochen haben, dass das Kind das Bonbon nach dem Essen bekommt und sie es nicht halten, dann liegt die Verantwortung der Enttäuschung ganz klar bei den Eltern und nicht mehr beim Kind.
Und wenn ich möchte, dass die Kinder dieser Erde, sprich wir alle, glückliche Kinder sind, dann sollten wir doch alle zusammen doch versuchen Verantwortung zu übernehmen. Für uns und für die anderen.
Wie heisst es noch gleich: Glück ist etwas, das sich vermehrt, wenn man es teilt. Nicht wenn man es bei sich behält und von unglücklich Menschen erwartet, es gefälligst in sich selbst zu suchen. Es gibt keine völlige Unabhängigkeit. Ebenso wenig, wie völlige Freiheit oder Sicherheit. Man ist auch nicht freier oder unabhängiger, wenn man das Glück nur in sich selbst sucht. Und Selbstfürsorge beinhaltet ebenso, dafür zu Sorgen, dass es den Menschen um mich herum gut geht und umgekehrt. Wenn es den Menschen um mich herum gut geht, dann finde ich nämlich auch das Glück in diesem Aussen. Kein Gut ohne Böse, Kein eigenes Glück ohne das Glück anderer.
Aber: nur meine Meinung. Finde es grundsätzlich eine sehr interessante Diskussion. Man lernt ja nie aus.